Ihre aktuelle Position:
  1. wien.at
  2. Video

Mitschrift

Pathologisch-anatomisches Bundesmuseum im Narrenturm

Von der Schule blicken wir jetzt in den Narrenturm im alten AKH. Dort finden Sie auch Wissenswertes. Aber: Ein guter Magen bei einem Besuch ist ratsam.
Genau da, wo einer der ältesten Blitzableiter der Welt gestanden ist, finden sich seit kurzem Leichenteile von Blitzschlagopfern.
Seit 1784 steht der Narrenturm und ist seit kurzem Sitz des Elektropathologischen Museums, das der Mediziner Stefan Jellinek zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegründet hat.
Beatrix Patzak, Pathologisch-anatomisches Bundesmuseum: "Aus dem Grund, dass Ärzte auf der Gerichtsmedizin Unfälle gesehen haben, die sie vorher nicht gesehen haben. Der Strom ist zu den Leuten gekommen, es wurde elektrifiziert und jetzt waren da plötzlich Stromunfälle da und auch Stromtote."
Das Ziel des Museums war, anhand von Leichenteilen künftige Stromunfälle zu vermeiden. Und Stromunfälle gibt es über 100 Jahre später immer noch.
Beatrix Patzak, Pathologisch-anatomisches Bundesmuseum: "Wir finden einfach den Toten auf der Baustelle, es kennt ihn niemand, er liegt halt da mit einer Stange in der Hand. Und, wenn man dann recherchiert, ist es so: Es ist ein Stromtoter, der mit der Stange irgendwo oben an der Leitung angekommen ist. Oder auch der Lkw-Fahrer, der einfach aussteigt aus seinem faradayschen Käfig, weil er nicht daran denkt, dass er mit irgendeinem Teil vom Lkw in den Strom gekommen ist, und dann tot ist mit einem Schritt."
119 Elektrounfälle und fünf Blitzschläge hat es etwa 2008 in Österreich gegeben. Wobei der Großteil der Opfer überlebt hat.
Mona Müller, wien.at-TV: "Wer war denn dieser arme Mann?"
Rupert Hampl, Narrenturm: "Also, wer das war, kann man nicht mehr sagen und würden wir auch nicht sagen. Aber offensichtlich hat er elektrische Verbrennungen an den Genitalien erlitten. Warum, kann man leider nicht mehr genau sagen. Es könnte so gewesen sein, wie auf dieser Schautafel hier, die Jellinek anfertigen hat lassen, mit möglichen Unfallszenarien, dass jemand einfach von der Brücke auf die Oberleitung, zum Beispiel der Straßenbahn, gepinkelt hat."
Rupert Hampl, Narrenturm: "Das war ein Mensch, der am Auto gearbeitet hat und dem ein Schraubenzieher zwischen die Pole der Autobatterie gerollt ist. Der hat einen Kurzschluss verursacht. Und dann ist diese Person mit der metallenen Armbanduhr an den unter Kurzschlussstrom-stehenden Schraubenzieher gelangt und dem wurde dadurch die Hand abgetrennt. Also, bei Starkstromunfällen kommt es auch oft zu Abtrennung von Extremitäten. "
Mona Müller, wien.at-TV: "Und lebt er noch?"
Rupert Hampl, Narrenturm: "Ich glaube nicht, aber ich weiß es nicht."
Mona Müller, wien.at-TV: "Aber hat er diesen Unfall überlebt, meine ich?
Rupert Hampl, Narrenturm: "Also den Unfall hat er wahrscheinlich überlebt."
Führungen durch die Ausstellung sind samstags um 11 Uhr. Um Voranmeldung wird gebeten, unter der Telefonnummer 40 686 722 können Sie auch Führungen zu anderen Terminen vereinbaren.

Archiv-Video vom 17.03.2010:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Pathologisch-anatomisches Bundesmuseum im Narrenturm

Viel Wissenswertes gibt es im Narrenturm im alten AKH. Aber: Ein guter Magen bei einem Besuch ist ratsam.

Länge: 2 Min. 41 Sek.
Produktionsdatum: 2010
Erstausstrahlung: 12.03.2010
Copyright: Stadt Wien

Aktuelle Videos

Enthüllung neue Pionierinnen

Enthüllung neue Pionierinnen

Zum Frauentag holt die Stadt Wien zwei neue „große Töchter“ vor den Vorhang: Im Arkadenhof des Rathauses werden für Ingeborg Bachmann und Luise Fleck zwei Gedenktafeln in der Pionierinnengalerie enthüllt. Die Galerie stellt außergewöhnliche Frauen der Stadt, ihr Engagement, ihr Handeln und ihre Leben in den Mittelpunkt. Ingeborg Bachmann war eine heimische Schriftstellerin, die als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts gilt. In ihren Werken widmete sich die Klagenfurterin Themen wie die Rolle der Frau in der männlich geprägten Gesellschaft oder den Konsequenzen und dem Leid von Kriegen. Sie verstarb 1973 in Rom, seit 1977 wird jährlich der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen. Luise Fleck war die erste österreichische und weltweit zweite Frau, die als Filmregisseurin und Produzentin Erfolg hatte. Sie führte bei mehr als 100 Filmen Regie und schrieb auch 20 Drehbücher. Besondere Bekanntheit erlangte sie in der Zeit während der Wende von Stumm- zu Tonfilmen. Sie starb 1950 in Wien. Die nun 30 Porträts der großen Töchter der Stadt können noch bis 31. März im Arkadenhof des Wiener Rathauses besichtigt werden.
Länge: 2 Min. 47 Sek. | © Stadt Wien / KOM

wien.at TV Kanäle