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Mitschrift

In der Möbelpolsterei und Tapeziererei Kravka im vierten Bezirk wird ein traditionelles Möbelstück handgefertigt produziert: der Wiener Diwan.

Sabine Klinglmair, Geschäftsführerin "Kravka": "Den Wiener Diwan gab's früher in jedem Haushalt und ist das, was man auf Englisch ein Daybed nennen würde. Also ein Möbel, wo man sich gemütlich hinlümmeln kann und eine Tasse Kaffee trinken, die Zeitung lesen, aber auch einmal einen Übernachtungsgast beherbergen kann."

Das Liege-Sitz-Möbel benötigt ein stabiles Gestell: In der kleinen Werkstätte beginnt der Tischler mit den ersten Schritten.

Sabine Klinglmair, Geschäftsführerin "Kravka": "In Wien ist er berühmt geworden durch Sigmund Freud, der den Diwan in seiner Psychotherapie-Praxis aufgestellt hat, um eine angenehme Atmosphäre für den Klienten zu erzeugen. Und das war auch unsere Idee: dieses Stück Geschichte wiederzubeleben."

Drei Polsterer sorgen für den perfekten Diwan: Nach der Fertigstellung des Rahmens übernehmen Herbert Weickel und seine Kollegen.

Herbert Weickel, Polsterer seit über 40 Jahren: "Es kommen Jutegurte drauf. Die werden verspannt. Dann kommt drauf eine Jute, ein Federkern, der wird extra angefertigt. Es gibt verschiedene Härten: von weich bis ganz hart. Dann kommt Kokosmatte drauf."

Das Nagelband muss gerade laufen, alle Ecken benötigen dieselbe Höhe, die Rundung beim Bett muss exakt sitzen.

Herbert Weickel, Polsterer seit über 40 Jahren: "Ein Rosshaar, eine Watte und das Molino. Und die Kunden suchen sich Stoffe aus und wir verarbeiten die Stoffe dann."

So lassen sich neben Stoffbezug auch Höhe, Größe oder Auflage flexibel gestalten.

Herbert Weickel, Polsterer seit über 40 Jahren: "Unser Chef schaut, dass die Materialien aus dem Wiener Raum kommen, Stoffe, Holz. Das ist eine Wiener Platane. Wir nehmen keine Materialien, die nicht abbaubar sind. Und sozusagen, ein ökologisches Produkt."

Zwischen drei Tagen und einer Woche dauert die Produktion. Dann geht er zu seinem Kunden.

Sabine Klinglmair, Geschäftsführerin "Kravka": "Die allererste Bestellung, nachdem wir den Prototyp entwickelt haben, kam von einer Psychotherapeutin, die den Wiener Diwan für ihre Praxis bestellt hat. Und jetzt steht das erste Stück, das individuell entworfen wurde, wieder dort. In einer Praxis."

Aus den Salons der Gründerzeit in die Wohnungen und Häuser des 21. Jahrhunderts. Stück für Stück ein Unikat.

Archiv-Video vom 27.09.2016:
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Wiener Diwan

In der Möbelpolsterei und Tapeziererei Kravka im vierten Bezirk wird ein traditionelles Möbelstück handgefertigt produziert: der Wiener Diwan. Vor Ort haben wir mehr über Geschichte und Produktion erfahren.

Länge: 2 Min. 56 Sek.
Produktionsdatum: 2016
Erstausstrahlung: 11.10.2016
Copyright: Stadt Wien/Bohmann Verlag

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