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Mitschrift

Das Department für Ökogenomik und Systembiologie der Universität Wien. Hier forscht die Mikrobiologin Christa Schleper. Proben von Mikroorganismen aus aller Welt lagern gut gekühlt.

Christa Schleper, Mikrobiologin: "Hier haben wir was ganz Besonders, sozusagen unsere Bioressource. Und jede dieser einzelnen Minikulturen enthält ein Stückchen genetisches Material aus der Tiefsee oder aus einem Schwamm oder aus arktischem Permafrostboden."

Die Expeditionen dienen dazu, einer Frage auf den Grund zu gehen.

Christa Schleper, Mikrobiologin: "Es ist ein großes Rätsel in der Biologie, wie aus den einfachen Bakterien und Archaea die komplexeren Lebewesen hervorgegangen sind. Bis heute hat man eigentlich kein sehr gutes Modell, wie das passiert ist."

In Tiefseebohrungen wurde eine spezielle Gruppe von einzelligen Mikroorganismen gefunden. Sie könnte das gesuchte Bindeglied sein.

Christa Schleper, Mikrobiologin: "Diese Lokiarchaeota haben, so sagen wir vorher aus dem genetischen Material, besondere Eigenschaften, die man tatsächlich normalerweise den höheren Lebewesen nur zugeschrieben hätte. In meinem sehr ehrgeizigen Projekt werde ich also versuchen, die Organismen in Kultur zu bringen."

Die Tochter der Forscherin hatte dazu ihre eigene Vorstellung.

Christa Schleper, Mikrobiologin: "Das find ich ganz nett, weil das eine Bakterienmaschine sein soll. Diese Bakterien werden hier produziert und dann kommen sie durch ein Rohr so raus. Und das ist ganz nett, weil wir ja auch versuchen, Bakterien zu kultivieren, Archaea genauer gesagt. Das hat mich sehr gefreut, dass sie das so aufgenommen hat, dass sie immerhin ein bisschen weiß, was ihre Mutter tut."

Im Labor sieht das dann ein wenig anders aus. Die Wissenschafterin erhielt den höchstdotierten Forschungspreis der EU: 2,5 Millionen Euro.

Christa Schleper, Mikrobiologin: "In meinem Projekt wird dieses Geld hauptsächlich dafür ausgegeben, um junge Leute zu finanzieren, die also an diesen Organismen arbeiten werden, und in Sachmittel, um das Genom dieser Organismen anzuschauen und Vorhersagen zu machen darüber, was sie tun."

Christa Schleper, Mikrobiologin: "Und, sind sie gewachsen?"

Jungforscherin: "Es schaut gut aus."

Förderung der jungen Wissenschafterinnen und Wissenschafter ist ihr ein Anliegen. Für Frauen in der Forschung möchte sie auch Vorbild sein.

Christa Schleper, Mikrobiologin: "Begeistern kann man, glaube ich, viele Frauen für die Wissenschaft, aber sie darin zu halten, dass sie bereit sind, diesen Job zu machen, der sehr anstrengend ist, ist nicht leicht. Ich glaube, ein Schlüssel wäre, dass man die Männer mehr einbezieht. Weil ich glaube, dass sich die Frauen tatsächlich den richtigen Partner suchen müssen, wenn sie auch Familie haben wollen. Und ich hab das Glück gehabt."

Auch exzellente Forschung braucht den richtigen Nährboden.

Archiv-Video vom 22.06.2016:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Frauen in der Forschung: Mikrobiologin Christa Schleper

Mikrobiologin Christa Schleper ist der Evolution auf der Spur. Sie erforscht, wie aus einfachen Bakterien komplexe Lebewesen entstehen konnten. Für ihre Arbeit hat sie auch einen hochdotierten Preis erhalten. Wir waren zu Besuch im Labor.

Länge: 2 Min. 51 Sek.
Produktionsdatum: 2016
Erstausstrahlung: 24.06.2016
Copyright: Stadt Wien/Bohmann Verlag

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