Charakteristik und Aufbau
Der Wien-Plan als Leitlinie für die räumliche Entwicklung
Der Wien-Plan ist der Stadtentwicklungsplan 2035 für Wien und ein Beschluss des Wiener Gemeinderates vom 23. 4. 2025. Er legt die übergeordneten Zielsetzungen bis 2035 fest und hat einen Planungshorizont von 10 – 15 Jahren. Eine Abänderung bedarf eines erneuten Beschlusses des Wiener Gemeinderats.
Die Ziele, Strategien, Regeln und Vorgaben des Wien-Plans sind für Stadtpolitik und Stadtverwaltung verbindliche Leitlinien, legen die Ansprüche sowie Erwartungen der Stadt gegenüber an der Stadtentwicklung beteiligten Akteur*innen wie Privatpersonen, Unternehmen, NGOs und anderen Gebietskörperschaften offen und laden zur Mitwirkung daran ein. Für städtische Unternehmen stellt der Wien-Plan eine entscheidende Orientierung für alle Entscheidungen dar, die die räumliche Entwicklung der Stadt betreffen. Dies betrifft insbesondere auch die zielgerichtete Verwendung von Mitteln der Stadt Wien. Darüber hinaus definiert der Wien-Plan Arbeitsaufträge an die zuständigen Stellen und Unternehmen der Stadt Wien. Der Stand der Umsetzung wird im Rahmen eines Monitorings erfasst.
Stadtentwicklungsplanung als interdisziplinäre Aufgabe erfordert fachgebietsübergreifende Zusammenarbeit. Diese Haltung prägte auch den Erstellungsprozess des Wien-Plans, an dem weit über 100 Expert*innen der Stadt Wien und weitere externe Akteur*innen aus unterschiedlichen Themenbereichen mitwirkten. Diese Arbeitsweise soll auch die Umsetzung des Wien-Plans prägen. Wie in der Vergangenheit ist der Wien-Plan als Stadtentwicklungsplan für Wien nicht nur eine Handlungsanleitung für die Wiener Stadtplanung, sondern für die Gesamtheit der für die Stadtentwicklung notwendigen Stellen der Stadt Wien und ihre Einrichtungen.
Die Inhalte des Wien-Plans sind in allen Bereichen mit Raumbezug zu berücksichtigen. Neben der Stadtteil-, Flächenwidmungs- und Bebauungsplanung trifft dies beispielsweise auch auf den Wohnbau oder die Infrastrukturplanung zu. Bei etwaigen Zielkonflikten dient der Wien-Plan dazu, Regeln und Prozesse festzulegen, um bei allen Planungen und auf allen Planungsebenen transparente Aushandlungsprozesse mit dem Ergebnis klarer und nachvollziehbarer Entscheidungen im öffentlichen Interesse zu gewährleisten.
Der Wien-Plan schreibt die Prinzipien der Stadtentwicklung der letzten Jahrzehnte bzw. der vorangegangenen Stadtentwicklungspläne (STEP) fort, ergänzt um neue Rahmenbedingungen und Vorgaben. Nach wie vor gültige Festsetzungen aus dem STEP 2025 sowie aus den Fachkonzepten des STEP 2025 wurden in den Wien-Plan übernommen. Im Wien-Plan getroffene Bestimmungen ersetzen diesbezügliche Aussagen der STEP-2025-Fachkonzepte Grün- und Freiraum, Öffentlicher Raum, Produktive Stadt, Mittelpunkte des städtischen Lebens – Polyzentrales Wien und Energieraumplanung, raumrelevante Aussagen des STEP-2025-Fachkonzepts Mobilität, des Leitbilds Grünräume sowie des Masterplans Gründerzeit. Der Wien-Plan baut allerdings weiterhin auf den in den Fachkonzepten formulierten Prinzipien und Haltungen auf.
Die im Wien-Plan formulierten Strategien greifen die Grundsätze auf und sind in acht Themenfelder gegliedert: Siedlungsentwicklung, Grün- und Freiräume, Öffentlicher Raum, Mobilität, Wirtschaft und Arbeit, Urbane Zentren, Planen für die soziale und gerechte Stadt sowie Planen für die Energiewende. Zur Umsetzung dieser Strategien werden im zweiten Teil des Wien-Plans von allen Akteur*innen einzuhaltende Bestimmungen für jegliche Vorhaben mit Raumbezug und Arbeitsaufträge an die Stadtplanung bzw. weitere Stellen der Stadt Wien und ihre Einrichtungen dargestellt.