Wiener Wald- und Wiesencharta Startseite wien.gv.at
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4.5 Ausblick

4. Liegenschaftsmanagement: Strategien zur Flächensicherung und -entwicklung

Neue Prozesse zur Flächensicherung sind nicht erforderlich – bestehende Strukturen sollen effizient genutzt und durch strategische Bedarfsmeldungen gestärkt werden.

Als wichtige Akteurin am Liegenschaftsmarkt kann die Stadt Wien Signale an andere Marktakteur*innen senden. Klare Kommunikation und Glaubwürdigkeit im Handeln der Stadt Wien verdeutlicht Grundstückseigentümer*innen die Rahmenbedingungen und macht klar: Grünland ist kein Bauerwartungsland. Generell scheint eine verstärkte öffentliche Kommunikation zum Liegenschafts- und Immobilienmanagement der Stadt angebracht, um zu verdeutlichen, welchen Mehrwert eine aktive Rolle der Stadt auf diesem Sektor für die Menschen bringt (z. B. offener Gewässerzugang, Nutzbarkeit von Gewässern, Erholungsräume). Weiters ist eine eindeutige Priorisierung von Gebieten, die für Erholung und Biodiversität gekauft/genutzt werden sollen, nötig. Das schafft einen klaren Handlungsrahmen für alle maßgeblichen Akteur*innen.

Schließlich muss dafür Sorge getragen werden, dass die Stadt Wien bei Verhandlungen mit einer Stimme spricht. Ein gemeinsames und abgestimmtes Vorgehen aller betroffenen Dienststellen stärkt die Verhandlungsposition der Stadt Wien sowie ihre Glaubwürdigkeit.

Denkbar sind darüber hinaus zeitlich begrenzte Ankaufangebote über dem Verkehrswert. Dabei wäre klar festzulegen und zu kommunizieren, dass es sich um ein einmaliges Angebot handelt, das zeitlich (und gegebenenfalls auch örtlich auf ein bestimmtes „Projektgebiet“) befristet gilt.

Darüber hinaus könnten neue Verpflichtungsmodelle für Bauträger geprüft werden, um Grünflächen im Sinne der Wiener Wald- und Wiesen-Charta zu erwerben und anschließend der Stadt Wien zu vorab definierten Bedingungen zur Verfügung zu stellen.

Enteignungen sollten als letztes Mittel geprüft und professionell begleitet werden. Das Verfahren müsste entsprechend gewissenhaft vorbereitet und idealerweise auch von professioneller Öffentlichkeitsarbeit begleitet werden. Jedenfalls wäre sicherzustellen, dass die Stadt Wien geschlossen hinter der Enteignung steht.

Die BO für Wien hält mit dem „Schutzgebiet Wald- und Wiesengürtel“ (SWW) schon jetzt eine starke Widmungskategorie bereit, um Flächen vor unerwünschten Entwicklungen zu schützen. Gegebenenfalls wäre jedoch eine Novellierung der BO für Wien anzudenken, mit der klargestellt wird, dass bestimmte Flächen auch langfristig keiner Entwicklung zugänglich sein werden (etwa, indem mit einer bestimmten Widmung ein Umwidmungsverbot für einen bestimmten Zeitraum einhergeht oder eine neue Widmungskategorie in Anlehnung an die Widmungskategorie „Geförderter Wohnbau“).