5.3 Das haben wir erreicht
Auf Basis einer umfassenden Problemanalyse der Erreichbarkeit der Naherholungsgebiete wurde ein Maßnahmenkatalog entwickelt. Ziel ist die nachhaltige An- und Abreise zu und von Naherholungsgebieten im Umweltverbund.
Dafür sind zahlreiche, miteinander verknüpfte Maßnahmen erforderlich, die jeweils unterschiedliche Effekte auf das Verkehrsverhalten haben. Neben Instrumenten, die Anreize zum Gehen, Radfahren oder zur Verwendung öffentlicher Verkehrsmittel schaffen (Pull-Maßnahmen), sind auch daraus resultierende Einschränkungen des Autoverkehrs sowie Bepreisungen (Push-Maßnahmen) ein effektives Mittel zur Zielerreichung.
Der Katalog unterscheidet fünf Gruppen von Instrumenten:
- Informative sowie anreizschaffende Instrumente: Informationsbereitstellung, Kampagnen, Schulungen, Trainings sowie Gamification
- Monetäre Instrumente: Tarife, Förderungen, Parkraumbewirtschaftung
- (Ordnungs-)Rechtliche Instrumente: Geschwindigkeitsbegrenzungen, Fahrverbote, verkehrsberuhigten Zonen im Rahmen der Straßenverkehrsordnung (StVO)
- Straßenraumgestalterische Instrumente
- Angebots- und Serviceorientierte Instrumente
Der Katalog gliedert sich in vier Mobilitätspakete und acht themenspezifische Maßnahmenpakete mit rund 80 konkreten Umsetzungsbausteinen. Diese Bausteine lassen sich modular kombinieren und auf einzelne Erholungsgebiete abstimmen.
Die Maßnahmenpakete I und II bilden die grundlegenden Bausteine für eine nachhaltige Freizeitmobilität und sollten stets berücksichtigt werden. Dazu gehört insbesondere die Barrierefreiheit, die sowohl eine barrierefreie Straßenraumgestaltung als auch barrierefreie Mobilitätsangebote umfasst. Ein weiteres zentrales Thema ist die Bewusstseinsbildung, die Informationsbereitstellung (z. B. Veranstaltungen, Trainings, Informationsmaterial) sowie Anreizsysteme wie Mitmachaktionen oder Schnuppertickets beinhaltet.
Aufbauend auf diesen Grundlagen wurden weitere Maßnahmen entwickelt, welche die einzelnen Verkehrsträger gezielt in den Blick nehmen:
- Das Maßnahmenpaket „MIV“ umfasst Entschleunigungsmaßnahmen (Geschwindigkeitsbegrenzungen), Regelungen für Zufahrtsstraßen (Fahrverbote) und den Parkraum (Bewirtschaftung und Planung).
- Ein weiteres Maßnahmenpaket fokussiert auf „Radverkehr & Mikromobilität“ und beinhaltet den Ausbau der Radverkehrsanalagen (Radwege, Kreuzungen, andere Infrastrukturen), Fahrradabstellanlagen sowie Sharing-Angebote.
- Maßnahmen für „ÖV & Multimodalität“ beinhalten die Stärkung öffentlicher Verkehre (Bedarfsverkehre, Radmitnahme im ÖV) sowie multimodale Wegeketten (Mobilitätsstationen, letzte Meile und Mitfahrangebote).
Aufbauend auf den Maßnahmenkatalog wurden exemplarisch für zwei Erholungsgebiete – den Nussberg und das Gütenbachtor (als peripher gelegener Zugang zum Lainzer Tiergarten) – Maßnahmenpläne in einem internen Arbeitspapier skizziert. Diese enthalten sowohl schnell umsetzbare Maßnahmen („quick wins“) als auch längerfristige („high end“) Optionen. Als positives Vergleichsbeispiel wurde die Donauinsel herangezogen, die mit dem Umweltverbund bereits gut erreichbar ist.
Auf Vollständigkeit kann durch den Umfang und die Vielfalt der Naherholungsgebiete keine Gewähr gegeben werden. Außerdem referenzieren die angeführten Punkte auf den Ist-Zustand im Jahr 2023.