Wiener Wald- und Wiesencharta Startseite wien.gv.at
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6.3 Das haben wir erreicht

6. Aktionsplan Wald: Biodiversität, Ökosystemleistungen und integrative Waldbewirtschaftung

Etwa 30 % der Wiener Waldflächen sind heute bereits als Naturwaldreservate, Nationalparkzonen oder Kernzonen des Biosphärenparks Wienerwald aus der Nutzung genommen. Auch auf anderen Flächen wird zurückhaltend eingegriffen – entsprechend dem Dauerwaldkonzept und Vorgaben zur Resilienz erfolgen Eingriffe nur dort, wo sie notwendig sind. Zudem wird konsequent Naturverjüngung und deren Pflege umgesetzt. Aufforstung erfolgt nur wenn unbedingt nötig (vorrangig auf Waldbrand- oder Windwurfflächen) mit heimischen, standortgerechten Baumarten.

Besondere Förderung erfahren Eichen und auch anderen Lichtbaumarten, denen in einem zukünftigen heißen und trockenen Klima sowie nach Störungen wie z. B. Dürreschäden, Waldbrand oder Sturmschäden eine zunehmende Bedeutung zukommen wird. Daher werden gezielte Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung von deren Vitalität gesetzt (u. a. Entwicklung und Sicherung von Samenbäumen, punktuelle Förderung in den Naturverjüngungen.

In den Wäldern der Stadt Wien wird das zuvor insbesondere in Buchenwäldern forstlich übliche flächige Vorgehen (Vorlichten, Lichten und Räumen), durch gezielte Maßnahmen zum Erhalt der Vielfalt, der Vitalität von wertvollen Individuen, der Entnahme von Einzelbäumen bis Baumgruppen und der bewussten Förderung bzw. Erhaltung (auch zukünftiger) Biotopbäume ersetzt. Dazwischen bleiben Waldteile als „Puffer“ unbehandelt – dort entstehen Biotop- und Totholzbäume sowie eventuell weitere Kandidaten für Förderungsmaßnahmen im Rahmen nachfolgender Pflegedurchgänge.

Der Holzeinschlag erfolgt weitgehend bodenschonend: Etwa 25 % der Transporte erfolgen mit Pferden. Großmaschinen kommen nur bei Bedarf unter geeigneten Bedingungen zum Einsatz. Die Bewirtschaftung und Pflege der Wiener Wälder erfolgt vorrangig durch großteils im eigenen Betrieb gut ausgebildetes, qualifiziertes und ortskundiges Eigenpersonal.

Die Produktion von Biomasse zur thermischen/energetischen Verwertung erfolgt ausschließlich in geringem Umfang für den Eigenbedarf. Bei ökologisch und vom Deckungsbeitrag problematischen Standorten wird das bei Pflegemaßnahmen anfallende Holz bei notwendigen waldbaulichen Maßnahmen zur Gänze im Wald belassen.

Ein modernes, am Zustand des Lebensraums Wald orientiertes Wildtiermanagement dient als Basis für eine resiliente Naturverjüngung. Erholungsnutzung insbesondere mit freilaufenden Hunden hat einen – vielfach negativ lenkenden – Einfluss auf das Wild. Zur Besucherlenkung und Wildschonung wurden im Maurer Wald in einem Projekt mit der Universität für Bodenkultur und im Hörndlwald Wegekonzepte entwickelt und umgesetzt – ein Beitrag zum Erhalt der Naturverjüngung und zur Reduktion von Wildschäden.