4.4 Zukunftsfitte Mobilität in der Zweimillionenstadt
Wien wächst – und mit unserer Stadt wachsen auch die Ansprüche an eine Mobilitätspolitik, die das Klima, die individuelle Freiheit, das Zusammenleben und die soziale Gerechtigkeit mitdenkt. Eine moderne Mobilitätspolitik fokussiert sich dabei auf Nachhaltigkeit und auf ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer*innen. Wir in Wien investieren weiter intensiv in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie in fußgänger*innen- und radfreundliche Infrastruktur sowie in ein Stadtbild, das sich an den Bedürfnissen der Wiener*innen orientiert. Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag zur Erreichung unserer beschlossenen Klimaziele, sondern fördern auch die soziale Gerechtigkeit im öffentlichen Raum. Wir orientieren uns an der „Smart Klima City Strategie“ und deren Ziele für eine zukunftsfitte Mobilität. Wir setzen auf Offenheit bei der Wahl des Verkehrsmittels – mit dem Anspruch, immer das effizienteste System für den jeweiligen Zweck wählen zu können. Intelligent, umsichtig, nachhaltig und leistbar.
Ausbau des öffentlichen Verkehrs
Der öffentliche Verkehr ist als leistbares und niederschwelliges Mobilitätssystem das Rückgrat der klimafitten Mobilität in Wien. Mit den geplanten Maßnahmen sorgen wir dafür, dass ein rasches und komfortables Vorankommen für alle Wiener*innen auch in einer wachsenden Stadt gewährleistet ist.
DAHER VEREINBAREN WIR:
U-Bahn-Ausbau
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Wir treiben den U2xU5-Ausbau konsequent voran: Die Fertigstellung der ersten Bauabschnitte (Inbetriebnahme der U5 bis Frankhplatz, U2 bis Matzleinsdorferplatz) sowie die Umsetzung des weiteren U-Bahn-Ausbaus bis Hernals und Wienerberg sind wichtige Meilensteine für das Öffi-Netz von morgen.
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Wir setzen uns auf Bundesebene für die Kofinanzierung mit einer ausgewogenen Aufteilung der Kosten der sechsten Ausbauphase der Wiener U-Bahn nach Rothneusiedl ein – mit dem klaren Ziel, die klimafitte Stadtentwicklung in diesem neuen Stadtteil mit dem Zeithorizont 2034 zu realisieren.
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Straßenbahnprojekte
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Die im „Wien-Plan“ festgelegten Netzoptimierungen und Ausbaumaßnahmen im öffentlichen Verkehrsnetz arbeiten wir schrittweise ab.
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Die Linie 18 verlängern wir bis Herbst 2026 zum Stadion und schaffen damit eine neue tangentiale Verbindung mit direktem Anschluss an die U2 – für ein noch resilienteres Öffi-Netz.
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Wir planen die Verlängerung der Linie 25 von Aspern zur Seestadt in Abhängigkeit von der Umsetzung der S1-Spange.
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Wir nehmen mit der Linie 27 (Inbetriebnahme Herbst 2025) eine wichtige Querverbindung zwischen den stark wachsenden Bezirken Donaustadt und Floridsdorf in Betrieb und binden die Seestadt dadurch zusätzlich zur U2 noch besser an. Durch die Weiterführung über Kagran und Floridsdorf bis Strebersdorf wird auch dort das Angebot deutlich verdichtet.
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Wir eröffnen im Herbst 2025 die erste Baustufe der Linie 12 . Damit ergänzen wir das Angebot des öffentlichen Verkehrs für das Nordbahnviertel mit rund 10.000 Wohnungen und 20.000 Arbeitsplätzen. Die weitere Umsetzung erfolgt in Abstimmung mit dem Fortschritt der Stadtentwicklung des Nordwestbahnhofs.
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Ausbau der S-Bahn-Kapazitäten
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Mit der Modernisierung der S-Bahnstammstrecke und dem Südbahnausbau durch die ÖBB tritt Wien in ein neues Zeitalter des S-Bahnverkehrs ein. Auf den verbesserten Strecken werden künftig mehr und längere Züge in stabileren Takten geführt – dazu werden bereits jetzt die entsprechenden Aufträge erteilt. Damit schaffen wir die erforderlichen Kapazitäten für die seit Langem geforderte, deutliche Modal-Split-Veränderung des Pendelverkehrs und stärken die Öffis in den Wiener Außenbezirken.
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Wir unterstützen die weiterführenden Planungen der ÖBB zum 2-Linien-S-Bahn-Ring in Wien. Nächster Meilenstein ist die Umsetzung der Verbindungsbahn. Dadurch wird die Voraussetzung für einen 15-Minuten-Takt der S80 geschaffen.
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Parallel zu den Projekten der ÖBB planen wir begleitende Radwege (z. B. den bahnbegleitenden Radhighway Südbahn) und klimafitte Bahnhofsvorplätze (wie am Hauptbahnhof, Julius-Tandler-Platz, Franz-Jonas-Platz).
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Bei künftigen Stadtquartieren achten wir in enger Kooperation mit den ÖBB auf eine direkte beidseitige Zugangsmöglichkeit entsprechend den Planungen der Stadtentwicklung zu S-Bahnstationen.
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Weitere Verbesserung des öffentlichen Verkehrs
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Stadtregionalbahnen und Kooperationen in der Region: Für die dringend nötige Reduktion der Pkw-Pendler*innenströme sehen wir, wie im „Wien-Plan“ festgelegt, bundesländerüberschreitende Straßenbahnprojekte weiterhin als wesentliche Maßnahme. Wir in Wien sind weiterhin für bundesländerübergreifende, stadtregionale Kooperationen in der Mobilitätsplanung offen.
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Weitere Bevorrangung der Öffis
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Parkstreifen entlang von Gleis- und Bustrassen werden umgestaltet, um Falschparken und Blockaden des öffentlichen Verkehrs zu vermeiden.
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Mit einem verstärkten Einsatz von C-ITS (Cooperative Intelligent Transport Services) bevorzugen wir dynamisch und bedarfsgerecht Straßenbahnen und Busse an Ampeln. Damit können wir flexibel auf die Verkehrssituation und das Fahrgastaufkommen reagieren.
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Wir optimieren das Citybusnetz , um umliegende Bezirke besser anzubinden.
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Um ein barrierefreies und sicheres Erreichen und Warten zu ermöglichen, streben wir an, Öffi-Haltestellen noch fußgänger*innen- und radfreundlicher erreichbar und passierbar zu machen. Damit beugen wir Konfliktzonen vor.
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Die Erreichbarkeit von S- und U-Bahnstationen soll entsprechend der Siedlungsstruktur an möglichst vielen Zugangspunkten gegeben sein. Bislang ist es aufgrund strenger technischer Normen in etlichen Fällen nicht möglich, mit einfachen Mitteln (z. B. Schieberillen) zusätzliche Zugänge und Querungen zu schaffen. In Normengremien setzen wir uns für entsprechende Anpassungen ein, um kostengünstigere Varianten realisieren zu können.
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Wie im „Wien-Plan“ - der „Stadtentwicklungsplan 2035“ - festgelegt reduzieren wir durch ordnungspolitische Maßnahmen der Stadt Wien sowie infrastrukturelle Maßnahmen des Bundes, wie die S1-Spange, den Durchzugsverkehr in Wien, um Ortskerne zu entlasten und die Realisierung von Stadtentwicklungsgebieten im Nordosten Wiens zu ermöglichen.
Förderung aktiver Mobilität
Seit 2020 wurden in Wien die Rahmenbedingungen für die aktive Mobilität massiv verbessert. Das Radnetz wurde ausgebaut und zahlreiche Straßen und Plätze klimafit umgestaltet. Diese Maßnahmen machen die Stadt sicherer und grüner. An diese Erfolgsbilanz knüpfen wir in den nächsten fünf Jahren konsequent an. Im Radnetz schließen wir weiterhin Lücken und verbessern die bestehende Infrastruktur stetig. Unser Schwerpunkt für die Legislaturperiode bis 2030 wird dabei der Wiener Ring sein, wo eine etappenweise Entflechtung von Rad- und Fußverkehr sowie die Aufwertung des öffentlichen Raumes für alle das Ziel ist.
Zufußgehen ist die gesündeste, klimafreundlichste und flächeneffizienteste Möglichkeit, um Wege in Wien zurückzulegen. Daher arbeiten wir auch künftig daran, ein sicheres, barrierefreies und komfortables Fußwegenetz anzubieten. Die in Kooperation mit den Bezirken ausgearbeiteten „Masterpläne Gehen“ bieten dafür die strategischen Voraussetzungen auf Bezirksebene.
DAHER VEREINBAREN WIR:
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Wir stellen eine faire und effiziente Flächenverteilung des öffentlichen Raums an vorderste Stelle bei Neuplanungen und Umgestaltungen (z. B. durch gemischte Verkehrsführung wie Begegnungszonen und Fahrradstraßen, durch Reduktion des Kfz-Durchzugsverkehrs). Damit schaffen wir mehr begrünten Raum zum Flanieren und Verweilen.
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Fuß- und radverkehrsfreundliche Ringstraße: Nach jahrelangem Nachdruck haben wir nun endlich den bundesrechtlichen Rahmen für die längst überfällige Verkehrsberuhigung der Inneren Stadt erwirkt. Darauf aufbauend machen wir die City zur größten verkehrsberuhigten Zone Wiens. Das eröffnet künftig neue Perspektiven für die nachhaltige Transformation der Inneren Stadt in ein zukunftsfittes Zentrum für die Wiener*innen.
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Am Ring entflechten wir den Fuß- und Radverkehr und schaffen so einen hochwertigen Radverkehrs- und Flanierraum. Vor allem werden dafür die Potenziale in den Nebenfahrbahnen herangezogen.
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Gleichzeitig denken wir vorausschauend auf zukünftige räumliche Potenziale. Die Weiterentwicklung des Rings denken wir als gesamtheitliches Konzept.
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Entlang des Rings setzen wir uns das Ziel, die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum sukzessive zu erhöhen.
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Die Kfz-dominierten Plätze vor repräsentativen Gebäuden am Ring betrachten wir als besondere Potenzialorte. Trotz der etappenweisen Umsetzungen bleibt eine durchgehend hohe gestalterische Qualität gewahrt.
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Wir setzen weitere Radhighways und deren Anknüpfung an das Basisnetz um. Dazu zählen unter anderem:
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eine hochrangige Verbindung vom Ring zum Bahnhof Meidling und im Anschluss – abhängig von den Ausbauplänen der Südbahn durch die ÖBB – bis zur Stadtgrenze in Liesing,
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die Achse von der Ringstraße nach Hernals,
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die Achse entlang der Verbindungsbahn.
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Wir bauen Grünpfeile aus: Radfahrer*innen dürfen aktuell in Wien bereits an insgesamt 654 Ampeln mit Grünpfeil auch bei Rot abbiegen. Nach der entsprechenden StVO-Novellierung (Straßenverkehrsordnung) erfolgte die Ausrollung in Wien am schnellsten und umfangreichsten in ganz Österreich. Von diesem hohen Niveau ausgehend forcieren wir diese Erleichterung für ein schnelles Vorankommen weiter.
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Bei Neu- und Umplanungen achten wir analog zu den anderen Verkehrsarten auch für den Radverkehr auf möglichst günstige Querungsbeziehungen und optimale Grünschaltungen. Unser Fokus liegt auf Schnellverbindungen und den Radhighways.
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Wir orientieren uns an Best-Practice-Beispielen aus anderen Städten (wie am Beispiel des Erfolgsmodells Argentinierstraße nach niederländischem Vorbild) und werden dies auch bei künftigen Projekten (etwa bei Ampellösungen) tun.
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Radfahren gegen die Einbahn ist in Wien gegenwärtig auf einer Länge von 366 Kilometern erlaubt. Darauf aufbauend prüfen wir bei Neu- und Umplanungen, ob Radfahren gegen die Einbahn ermöglicht werden kann, um künftig noch mehr direkte kurze Wege zu bewirken.
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Bestehende Rad-Basisrouten sollen verbessert werden. Adressiert werden noch immer existierende Engstellen wie z. B. auf der Zweierlinie (nach U-Bahn-Bau), Radhighway West, Donaukanal und Gürtel sowie auch umständliche Radwegführungen wie z. B. beim Westbahnhof. Unser Ziel ist ein funktionales Netz (wie im Wien-Plan vorgesehen), bei dem neben starken Radialen auch Querverbindungen im Fokus stehen.
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Wir setzen uns für eine zeitgemäße Ertüchtigung der Donauquerungen für den Fuß- und Radverkehr (z. B. Reichsbrücke) ein.
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Die Untersuchung von Potenzialen der Brigittenauer Brücke zur Verbindung von 20. und 21. Bezirk und die Verbesserung der Erreichbarkeit der Naherholungsgebiete in diesem Sinne sind unserer Ziele.
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Weiterführung der Radwegeoffensive im Hauptradwegenetz: Um schneller zu werden, bedienen wir uns zunehmend alternativer Elemente, um eine Abgrenzung vom Kfz-Verkehr zu erreichen (Leitwände, Schwellen etc.). So steigern wir die Sicherheit für Radfahrer*innen. Bei neuen Projekten erfüllen Mehrzweckstreifen die hohen Wiener Standards nicht mehr.
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Wir setzen die Bezirksradwegeoffensiven (nach den Erfolgsmodellen Donaustadt, Floridsdorf, Liesing und Favoriten) fort.
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Wir integrieren hochwertige und sichere Radabstellanlagen in das Portfolio der Stadt Wien für einen starken Umweltverbund. Ziel ist es, mit dem Rad zur (U-)Bahn zu fahren und das Rad ohne Bedenken sicher abstellen zu können. Zusätzlich werden dezentrale und versperrbare Radabstellboxen für Anrainer*innen ohne Fahrradraum erprobt.
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Die in der Bauordnungsnovelle 2023 beschlossenen Regelungen im Mobilitätsbereich evaluieren wir.
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Künftig setzen wir vermehrt auf den Einsatz von Schieberillen an Orten, wo eine Verbesserung der Zugänglichkeit von U-Bahn- und S-Bahnstationen als auch Brücken und Stegen aus räumlichen und/oder wirtschaftlichen Gründen nicht möglich ist.
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Baustellenmanagement: Neuorganisation mit vorausschauender Planung und Koordination sowie Verbesserung der Kontrollen bei Baustelleneinrichtungen, um Missbrauch des öffentlichen Raumes als Lagerfläche zu verhindern.
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Im Zuge von Baustellen verbessern wir auf Hauptrouten für den Rad- und Fußverkehr sowohl Umleitungskonzepte als auch Beschilderung.
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In Wien setzen wir auf Schwerpunktkontrollen und Kampagnen zur Bewusstseinsbildung im Verkehr: Sicherheitsabstand beim Überholen, Links- und Rechtsabbieger über Radwege, Kampf dem Gehsteigparken, aber auch Bewusstseinsoffensiven für Radfahrende. Pkw-Abstellflächen am Gehsteig werden sukzessive rückgebaut und nicht mehr neu verordnet.
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Wir verankern Mobilitätsbildung als Teil der Wiener Klimabildung an Bildungseinrichtungen (Stichwort Fahrradkurse für Volksschüler*innen).
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In den Jahren 2021 bis 2024 wurden durch den Radwegeausbau 34 Volksschulen an das Radwegenetz angeschlossen. Somit sind derzeit 70 Prozent der Volksschulen über eine Radfahranlage erreichbar. Künftig achten wir besonders im Umfeld von Schulen (nicht nur Volksschulen) auf eine Radverkehrsanbindung durch möglichst kinderfreundliche, sichere Anlagearten. Um die Erreichbarkeit von Schulen mit dem Rad noch bekannter zu machen, führen wir ein Pilotprojekt „Fahrradschulwegplan“ durch.
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Unser Ziel ist es, dass es jedem Schulkind in Wien möglich ist, sich selbstständig sicher im Straßenraum bewegen zu können. Schon 82 Prozent der Wiener Volksschulen liegen an verkehrsberuhigten Straßen und Plätzen. Durch Verkehrsberuhigungen im Umkreis von Schulen, die Umsetzung von autofreien Schulvorplätzen sowie durch die Ausweitung der Wiener Schulstraßen fördern wir die Schulwegsicherheit weiter.
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Wir erstellen einen Leitfaden zur sicheren Gestaltung von Kindergartenvorplätzen, der den Bezirksvorstehungen und Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt wird.
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Wir planen die Erweiterung und Aktualisierung des Orientierungssystems für Radverbindungen und den Fußverkehr.
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Wir setzen uns bei der Bundesregierung für die Fortführung der „klima:aktiv“-Förderung ein: Die Stadt Wien hat mittlerweile in fast allen Bezirken „Masterpläne Gehen“ erstellt und in den letzten Jahren massiv in die Errichtung von Fahrradinfrastruktur investiert. Eine Fortführung der „klima:aktiv“-Förderung in diesem Bereich der Mobilität ist ein wichtiger Beitrag, um die Umgestaltung des öffentlichen Raums für Stadt und Bezirke finanzieren zu können.
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Ein Verbot der E-Mopeds auf Radwegen soll durch eine Anpassung des bundesgesetzlichen Rahmens erreicht werden: Dazu braucht es klare gesetzliche Regelungen nach deutschem Vorbild, die die Benutzung der Radinfrastruktur für Fahrzeuge ohne Tretkraftunterstützung (kennzeichenlose E-Mopeds) auf Radwegen untersagt. Zudem soll eine Differenzierung des Begriffs Fahrrad erfolgen, um Roller, E-Mopeds etc. eigens zu klassifizieren. Zusätzlich soll geprüft werden, inwieweit die flächendeckende Radwegbenutzungspflicht aufgehoben werden kann, um den unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Ansprüchen auf den Radwegen gerecht zu werden.
Die Wiener Mobilitätsgarantie
Die Wiener Mobilitätsgarantie sorgt dafür, dass alle Wiener*innen bequem und zuverlässig unterwegs sein können – auch ohne eigenen Pkw. Sowohl der öffentliche Verkehr als auch aktive Mobilitätsformen sind wesentliche Säulen der Wiener Mobilitätsgarantie. Darüber werden auch ergänzende Dienste gestärkt.
DAHER VEREINBAREN WIR:
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Mit „WienMobil Rad“ und „WienMobil Auto“ wurden seit 2020 Sharing-Angebote durch die Wiener Linien auf neue Beine gestellt und deutlich erweitert. Auch mit der umfassenden Neuregelung von E-Scooter-Sharing wurden Lösungen für das ganze Stadtgebiet geschaffen. Zur weiteren Verbesserung und zur Ausdehnung der Sharing-Angebote für Wien erarbeiten wir einen Sharing-Aktionsplan für das gesamte Stadtgebiet.
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Wir entwickeln das Wiener Garagengesetz zu einem umfassenden „ Wiener Mobilitätsgesetz “ weiter. Es sollen alternative Mobilitäts- (Sharing, Fahrrad, öffentlicher Verkehr) und Infrastruktur-Angebote (E-Laden im privaten und halb öffentlichen Raum zur Verdichtung des öffentlichen Basisnetzes) besser verankert werden, um Nachhaltigkeit bei Neueinzügen zu fördern.
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Wir betrachten das autonome Fahren als große Chance für den öffentlichen Verkehr in Wien: Mit der „Grundposition zum automatisierten Fahren“ der Stadt Wien haben wir die Grundpflöcke für die Innovation von morgen eingeschlagen. Gerade in weniger dicht besiedelten Gebieten können autonome Fahrzeuge eine gute Lösung für die „letzte Meile“ sein.
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Nach internationalen Vorbildern positionieren wir Wien als Vorreiterstadt des autonomen Fahrens in Europa. Dafür ermöglichen wir den rechtlichen Rahmen und setzen uns für die Beseitigung von Rechtsunsicherheiten auf Bundesebene ein.
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Wir forcieren die Vernetzung und Kooperation von Forschungseinrichtungen und bestehenden Pionierbetrieben in Wien und setzen uns für Pilotprojekte ein.
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Wir stehen Seilbahnverbindungen als Teil zukunftsorientierter Mobilität offen gegenüber. Unser Ziel ist es, dort, wo sie verkehrlich sinnvoll sind, auch die Voraussetzungen für ihre Realisierung zu schaffen. Eine Seilbahn auf den Kahlenberg schließen wir weiterhin aus.
Verkehrsberuhigung und lebenswerte Grätzl
Verkehrsberuhigung ist ein wesentlicher Schlüssel für eine hohe Lebensqualität in städtischen Grätzln. Den erfolgreichen Weg mit einem Mix aus der Weiterentwicklung bewährter Maßnahmen und dem Einsatz neuer Ideen setzen wir dabei konsequent fort.
DAHER VEREINBAREN WIR:
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Weitere Verkehrsberuhigung in Wohngrätzln: Durch die Umsetzung sogenannter „Low Traffic Grätzl“ im Einklang mit den Zielen der Stadtplanung und Stadtgestaltung sorgen wir für eine rasch bemerkbare Steigerung der Lebensqualität in den Gebieten. Wir arbeiten dazu einen Katalog an möglichen Maßnahmen aus, um in der Folge auf ein abgestimmtes „Baukastensystem“ zugreifen zu können. So können wir rasch kostengünstige Maßnahmen umsetzen (z. B. Modalfilter in Kreuzungsbereichen, Möglichkeiten für kostengünstige Begrünungen, künstlerische Gestaltung etc.).
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Wir setzen die verkehrsberuhigte Innere Stadt um: Die geplante Änderung der dafür notwendigen Gesetzesbestimmung in der StVO (Straßenverkehrsordnung) auf Bundesebene erlaubt uns nun endlich, dieses lange vorbereitete Vorhaben Realität werden zu lassen.
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Wir entwickeln das Parkraummanagement weiter. Dabei forcieren wir auch den Einsatz digitaler Werkzeuge für mehr Effizienz und zur besseren Verkehrssteuerung.
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Wir setzen auf den Rückbau und die Vereinfachung von ampelgeregelten Verkehrssituationen im Stadtgebiet und priorisieren Verkehrsmittel des Umweltverbunds in der Ampelkoordination. Vor Sanierungen von Verkehrslichtsignalanlagen, Änderungen der Verkehrsorganisation oder im Zuge von neuen Rad- und Fußwegen prüfen wir künftig systematisch, ob eine Auflassung der Ampel möglich ist oder im Fall des Neubaus eine Ampel vermieden werden kann.
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Wir erstellen ein Konzept, um das Straßennetz nach Funktionen zu definieren: Wir weisen Hauptrouten und Nebenstraßen aus und identifizieren, welche Straßen konsequent verkehrsberuhigt werden können.
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Wir führen das „Anti-Raser-Paket“ weiter:
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Wir investieren in den Ausbau von weiteren Radarstandorte zur Geschwindigkeitsmessung für mehr Sicherheit und weniger Lärm. Das geht Hand in Hand mit engmaschigen Schwerpunktkontrollen in Kooperation mit der Polizei. Wir setzen uns auf Bundesebene für die Schaffung eines Straftatbestandes für die Teilnahme an illegalen Straßenrennen nach deutschem Vorbild ein, um scharfe Konsequenzen gegen Raser*innen durchzusetzen zu können.
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Für die Reduktion von Lärm und Abgasen wollen wir den Einsatz von „Lärmblitzern“ im Straßenraum prüfen. Damit kann übermäßiger Verkehrslärm, insbesondere durch getunte Motorräder, Sportwagen und manipulierte Auspuffanlagen, effektiv erfasst und sanktioniert werden.
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Auf Bundesebene setzen wir uns dafür ein, dass der rechtliche Rahmen geschaffen wird.
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Darauf aufbauend sollen für den Einsatz von „Lärmblitzern“ Pilotstrecken auf stark emissionsbelasteten Abschnitten eingerichtet werden, z. B. am Gürtel oder auf Hauptverkehrsachsen in den Bezirken.
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Durch die Etablierung von verkehrsberuhigten Zonen, wie etwa Begegnungszonen, transformieren wir den öffentlichen Raum in ganz Wien nachhaltig.
Urbane Logistik
Eine an die Wiener Gegebenheiten angepasste Versorgung mit Waren und Dienstleistungen ist entscheidend für die hohe Lebensqualität in unserer Stadt.
DAHER VEREINBAREN WIR:
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Wir erstellen ein Wirtschaftsverkehrs- und Logistikkonzept für die Stadt Wien (Masterplan urbane Logistik) inklusive eines zugehörigen Umsetzungsprogramms.
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Die Logistikplanung sehen wir als fixen Bestandteil der Planung von Stadterweiterungsgebieten und neuen Grätzln.
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Wir setzen auf die Verbesserung des Ladezonenmanagements für den Wirtschaftsverkehr in Wien, z. B. aufbauend auf dem Ladezonenrechner der Wirtschaftskammer Wien und auf die Umsetzung der Grätzl-Ladezonen.
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Wir unterstützen gebündelte Logistikflächen als Mikro-Logistik-Hubs an der Schnittstelle zwischen Langstrecken- und Feinverteilung. So kann eine effiziente, räumlich abgestimmte Auslieferung der Waren im Sinne der „Letzte-Meile“-Zustellung koordiniert und das Aufkommen an innerstädtischem Lieferverkehr reduziert werden.
Entbürokratisierung
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Straffung der Planungsabläufe: zur Effizienzsteigerung und rascheren Umsetzung von Gestaltungs- und Mobilitätsprojekten überarbeiten wir die magistratsinternen Planungsabläufe.