4.5 Mehr Platz zum Leben – öffentlicher Raum für alle
Wir gestalten den öffentlichen Raum klimafit und lebenswert.
Der öffentliche Raum ist die Bühne des städtischen Lebens. Er gehört allen Wiener*innen und muss in Anbetracht der zunehmenden Urbanität vielseitige Bedürfnisse erfüllen und unterschiedliche Nutzungen ermöglichen. Als Spiegel unserer gesellschaftlichen Werte umrahmt der öffentliche Raum die facettenreiche Vielfalt unserer Wiener Grätzl. Zudem spielt er eine wesentliche Rolle in der klimafitten und klimaresilienten Weiterentwicklung unserer Stadt.
Die nachhaltige Gestaltung des öffentlichen Raums betrachten wir als wesentliche Aufgabe einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung – sowohl durch die klimafitte Planung neuer Stadtentwicklungsgebiete als auch durch die Klimaanpassung bestehender Grätzl und Gebiete. Wir führen unseren erfolgreichen Weg der letzten Periode fort. Die hochwertigen öffentlichen Räume in Wien gestalten wir multifunktional klimafit, barrierefrei und generationengerecht. Konsumfreie und für alle zugängliche Aufenthaltsräume, bunte Flächen für Kunst und Kultur sowie wirtschaftlich nutzbare Flächen für Märkte oder Schanigärten sind für uns Teil der Wiener Vielfalt im öffentlichen Raum. Dabei legen wir besonderen Wert auf ein hohes subjektives Sicherheitsgefühl.
Unter dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ haben wir 2020 den Boost für die nachhaltige Transformation der öffentlichen Räume in Wien gestartet. Dabei haben wir über 340 Projekte in allen Wiener Bezirken realisiert oder auf Schiene gebracht und somit die Lebensqualität in den Wiener Grätzln erhöht. Neben der Fortführung dieser erfolgreichen und qualitätsvollen Arbeit legen wir einen zusätzlichen Fokus auf die kosteneffiziente Gestaltung hochwertiger Aufenthaltsräume. Internationale Referenzen dienen dabei als Best-Practice-Beispiele. Die Erhaltung des hohen Wiener Grünraumanteils – mit rund der Hälfte des Stadtgebiets – sowie der Ausbau der wohnortnahen Grün- und Freiräume haben für uns höchste Priorität.
Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, führen wir den Wiener Weg der letzten Jahre konsequent fort und bekennen uns zu den Zielen und Planungsprinzipien des „Wien-Plans“. Das ist in den Prozessen und bei der Erstellung der stadtplanerischen Instrumente zu verankern und muss das Fundament jeder zukunftsorientierten Planung bilden.
DAHER VEREINBAREN WIR:
Wir setzen auf die klimafitte Verbesserung von Oberflächen: Aufbauend auf den zahlreichen „Raus-aus-dem-Asphalt“-Offensiven der letzten Jahre entsiegeln, begrünen und kühlen wir auch künftig Flächen. Entsiegelte Flächen nutzen wir zudem zur Versickerung im Fall von Starkregenereignissen.
Um die Klimaresilienz Wiens weiter zu erhöhen, gestalten wir Flächen bei der Wiederherstellung der Oberfläche nach Großbaustellen (wie etwa beim U-Bahnausbau) klimafit. Dies gilt auch bei großflächigen Sanierungen wie beispielsweise beim Prozess „Klimafittes Wiental“, der nach der Sanierung der Westausfahrt gestartet wurde. Damit erhöhen wir die Aufenthaltsqualität, reduzieren urbane Hitzeinseln, verbessern das Mikroklima und sorgen für sichere, komfortable und umweltfreundliche Mobilität.
Raus aus dem Asphalt
Wir in Wien setzen unseren erfolgreichen Weg der letzten Periode konsequent fort: Neben aktiven Klimaschutzmaßnahmen und der Reduktion von urbanen Hitzeinseln werden wir nach Maßgabe der finanziellen Mittel Straßenzüge und Plätze entsiegeln, begrünen und kühlen, um die Aufenthaltsqualität weiter zu erhöhen. Der Fokus der nachhaltigen und zukunftsfitten Umgestaltungen liegt dabei nicht nur innerstädtisch, sondern vor allem auf den Flächenbezirken.
DAHER VEREINBAREN WIR:
Äußere Mariahilfer Straße: Die Äußere Mariahilferstaße gestalten wir in drei Etappen zur Flaniermeile mit viel Platz für Fußgänger*innen. Wir errichten auch einen attraktiven Zweirichtungsradweg. Der erste Abschnitt vom Gürtel bis zur Clementinengasse soll 2025 eröffnet werden, Teil zwei reicht bis zur Anschützgasse, im Anschluss folgt der dritte Abschnitt bis zur Schloßallee.
Favoritenstraße: Die Fußgängerzone im 10. Bezirk gestalten wir in zwei Abschnitten klimafit. Der erste Bauabschnitt reicht vom Platz der Kulturen bis zur Landgutgasse und wird mit 35 neuen Bäumen und 2.000 Quadratmeter zusätzlichem Grünraum aufgewertet. Der zweite Bauabschnitt folgt im Anschluss und reicht bis zum Reumannplatz. Insgesamt werden 1,3 Kilometer inklusive der angrenzenden Plätze (Platz der Kulturen und Columbusplatz) neu und hochwertig gestaltet.
Franz-Jonas-Platz: Für die Neugestaltung des Franz-Jonas-Platzes in Floridsdorf entsiegeln, begrünen und kühlen wir auf Grundlage des bereits gestarteten Bürger*innenbeteiligungsverfahrens.
Julius-Tandler-Platz: Diesen zentralen Bahnhofsvorplatz im 9. Bezirk gestalten wir ebenfalls um. Er soll Ende 2025 in neuem Glanz erscheinen, mit 46 neuen Bäumen und über 2.000 Quadratmetern neuer Grünfläche sowie mehr Sicherheit und Platz für die Fußgänger*innen.
Naschmarkt-Parkplatz: Eine der größten innerstädtischen Hitzeinseln entsiegeln wir und gestalten sie zum neuen „Naschpark“ um. Trotz statischer Herausforderungen aufgrund der Lage über dem Wienflussgewölbe werden rund 80 neue Bäume künftig Schatten spenden.
Wagramer Straße: Noch dieses Jahr schließen wir die Umgestaltung der Wagramer Straße – als Teil des Radhighway Nords – inklusive 250 Meter langem Straßenpark zwischen Donau Zentrum und Steigenteschgasse ab.
Vorplätze Hauptbahnhof: Gemeinsam mit den ÖBB entsiegeln, begrünen und kühlen wir die beiden Vorplätze auf einer Fläche von 3.500 Quadratmetern.
Seeböckgasse-Geblergasse: Im Zuge der Errichtung der neuen Fahrradstraße zwischen Sandleitengasse und dem Gürtel auf 2,5 Kilometer pflanzen wir 47 neue Bäume und 20 Hochstammsträucher.
Nachbegrünung Nordbahnviertel: Auf dem Areal des früheren Nordbahnhofs im 2. Bezirk entsteht seit Jahren ein lebendiger Stadtteil mit leistbarem Wohnraum. Nun entsiegeln, begrünen und kühlen wir das Stadtentwicklungsgebiet stufenweise und unterziehen es einer Begrünungskur: Ganze acht Straßenzüge werden klimafit gestaltet.
Simmeringer Hauptstraße: Auf Grundlage der Ergebnisse der Bürger*innenbefragung gestalten wir die zentrale Einkaufsstraße im 11. Bezirk um – mit mehr Platz für Menschen und Begrünung. Konkret soll der Abschnitt zwischen Litfaßstraße und Zippererstraße umgestaltet werden.
Süßenbrunner Platz: Den Süßenbrunner Platz in der Donaustadt verwandeln wir in eine klimafitte Grätzloase. Über 2.000 Quadratmeter Entsiegelung und 24 neue Bäume sorgen künftig für Abkühlung.
Seestadt Nachbegrünung – Teil drei – Maria-Trapp-Platz: Nach den bereits erfolgten Nachbegrünungsprojekten in der Seestadt Aspern im 22. Bezirk gestalten wir den Maria-Trapp-Platz um. Zusätzlich zu den 30 bestehenden Bäumen kommen weitere 10 XL-Bäume, 1.300 Quadratmeter an Grünflächen und ein 35 Quadratmeter großes Wasserspiel.
Landstraßer Hauptstraße: Die beliebte Einkaufsstraße im 3. Bezirk gestalten wir in Etappen um. Wir setzen auf Verkehrsberuhigung, Begrünung und auf neue Radwege.
Wallensteinstraße: Die Attraktivierung der so zentralen Einkaufsstraße im 20. Bezirk wird auf Grundlage der bereits erfolgten Bürger*innenbefragung weiterverfolgt.
Siegesplatz: Der Ortskern Aspern in der Donaustadt soll in Abhängigkeit der Straßenbahnlinie 25 weiterentwickelt werden, wenn die dafür notwendigen Voraussetzungen gegeben sind.
Weitere Straßen und Plätze behandeln wir im Sinne der gestalterischen Aufwertung und Begrünung nach den budgetären Möglichkeiten. Ideen dafür sind unter anderem: Leopold-Kunschak-Platz, die Schleifmühlgasse oder der Mozartplatz.
Die klimafitte Umgestaltung von Straßen kann auch als „Gartenstraße“ ausgeführt werden: Dabei handelt es sich um verkehrsberuhigte, besonders intensiv begrünte Aufenthalts- und Erholungsbereiche.
Die Grünraumversorgung im dicht bebauten Gebiet soll durch die Schaffung von kleinräumigen, kostengünstigen Grünflächen gewährleistet werden:
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Beserlparks XL: Wie bereits am Loquaiplatz oder am Wieningerplatz kann ein bestehender Park auf den öffentlichen Raum ausgeweitet und damit mehr Grünraum bereitgestellt werden.
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Pocket-Parks: Nach dem Modell des „Pocket-Parks“ am Donaukanal bringen wir mehr Grün in die dicht bebauten Stadtteile. Dafür suchen wir gezielt kleine Flächen, die zu einem Minipark umgestaltet werden können. Kleinflächen in dicht verbauten Gebieten werden so zu städtischen Klimainseln aufgewertet. Damit schaffen wir kleine grüne Oasen – gleich ums Eck in jedem Grätzl.
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Im Sinne des im „Wien-Plan“ festgelegten Freiraumnetzes stärken wir Verbindungen zwischen Grünräumen und Wohngrätzln. Als ein erstes Projekt soll eine grüne Achse zur Verbindung des 2. und 20. Bezirks gefunden werden.
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Die Grün- und Freiraumkennwerte berücksichtigen wir immer im maximal möglichen Ausmaß. Können diese nicht vollständig erreicht werden, sind öffentlich zugängliche Kompensationsmaßnahmen zu setzen (wie bspw. öffentlich zugängliche begrünte Dachterrassen, Wiener Gartenstraßen im öffentlichen Raum, Beiträge zur Ausgestaltung des Freiraumnetzes).
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Für den strukturierten Umgang mit Verkaufsständen im öffentlichen Raum erarbeiten wir eine Rahmenstrategie „Nutzung des öffentlichen Raums“. Dazu gehört die Definition von Verbotszonen für bestimmte gewerbliche Nutzungen (mit Missstandspotenzial) wie Kioske, Fahrradtaxis, Mozartverkäufer, E-Oldtimer etc.
Wir setzen auf die Entwicklung eines Standarddesigns „Wiener Sonnenschutz“: Dafür rufen wir einen Wettbewerb (Wirtschaftskammer bzw. MA19 – Architektur und Stadtgestaltung) aus, um ein neues System für stadtbildverträgliche Rollläden bzw. Außenverschattung im Altbau zu schaffen, die die historischen Fassaden nicht beeinträchtigen.
Barrierefreiheit: Wien ist eine Stadt für alle. Wir bekennen uns zu einer inklusiven Stadtplanung und arbeiten intensiv daran, den öffentlichen Bereich barrierefrei zu gestalten. Der Ausbau bzw. die Gestaltung des öffentlichen Raums für ein klimafittes, nachhaltiges Wien und das Schaffen barrierefreier Zugänge dürfen kein Widerspruch sein. In diesem Zusammenhang vereinbaren wir die Überprüfung geltender Standards, die aktuell bspw. den Einsatz von Rasenflächen erschweren. Ziel ist es, einen geeigneten Weg zu finden, der die Umgestaltung des öffentlichen Raums und Barrierefreiheit in Einklang bringt, ohne den gestalterischen Spielraum gänzlich einzuschränken. Auch die Errichtung und der Erhalt taktiler Bodeninformationssysteme soll mitbedacht werden.
Wir erstellen ein Konzept „Park statt Parkplatz“ zur Entsiegelung und Umgestaltung von öffentlichen Flächen, insbesondere Parkplatzflächen oder Flächen unterhalb von Verkehrsinfrastrukturen, auch zur Öffnung der kulturellen und sportlichen Nutzung. Wir bekennen uns dazu, ungenutzte bzw. versiegelte Flächen dort, wo es sinnvoll und stadtverträglich ist, zu entsiegeln und in hochwertige Freiräume mit unterschiedlichen Nutzungen umzuwandeln.
Wir stärken das Prinzip der Mehrfachnutzung im öffentlichen Raum: Der Fokus soll auf versiegelten und wenig genutzten Flächen (z. B. Parkplätzen) liegen. Mehrfachnutzungen eröffnen vielfältige Möglichkeiten für Nutzungskombinationen, u. a. von Begrünung, Beschattung, Kühlung, Erhöhung der Aufenthaltsqualität, Kommunikation, Erweiterung von Freiräumen, Retentionsbecken oder Energieerzeugung und -verteilung.
Wir streben den Einsatz von wasserdurchlässigen Belägen an für Gehsteigflächen, Parks, Fußwege uvm. Die von der MA 28 – Straßenverwaltung und Straßenbau – entwickelte Asphaltrezeptur, die derzeit versuchsweise eingesetzt wird und eine vollständige Wasserdurchlässigkeit ermöglicht, wollen wir weiter verbessern.
Das Schwammstadtprinzip wollen wir in der Neuplanung und unter Vorbehalt der zur Verfügung stehenden Ressourcen weiterverfolgen.
Wir wollen den öffentlichen Raum erlebbar machen. Das heißt für uns, Kunst im öffentlichen Raum zu fördern, konsumfreie Aufenthaltsbereiche zu sichern und auf Beleuchtung und Gestaltung für ein hohes subjektives Sicherheitsgefühl zu achten.
In den vergangenen Jahren wurde intensiv in die Aufwertung und Effizienzsteigerung der öffentlichen Beleuchtung durch umweltfreundliche und energiesparende LED-Technologie investiert. Bislang wurden bereits über 104.000 Lampen von rund 180.000 Beleuchtungskörpern getauscht. Diese Umstellung setzen wir fort. Da gute Beleuchtung wesentlich zum Sicherheitsgefühl der Wiener*innen beiträgt, wird insbesondere bei Fußwegen und Radverbindungen laufend nachgebessert. Im Fokus stehen dabei sogenannte „Lichtpfade“: Durchgänge, Durchwegungen und potenzielle Angsträume leuchten wir gezielt besser aus, um die Sicherheit zu stärken und den öffentlichen Raum auch bei Dunkelheit als gemeinsamen Raum erlebbar zu machen. Gleichzeitig achten wir auf eine umweltschonende Umsetzung, um negative Auswirkungen auf Flora, Fauna und die Nachtruhe zu vermeiden.
Zukunftsorientierte Stadtentwicklung – klimafit und lebenswert
Eine vorausschauende Stadtentwicklung schafft die Voraussetzungen für ein gutes Leben in Wien – mit ausreichend Raum zum Wohnen, Arbeiten und Erholen. Unser Fokus liegt auf der Nutzung brachliegender Flächen und der Schaffung von leistbarem, qualitativ hochwertigem und sozialem Wohnraum. Wien hat die Chancen seiner Lage im Herzen Europas genutzt und ist zu einem der dynamischsten Zentren Europas geworden. Grundlage dieses Erfolgs waren die Verbindung von Innovation, ökologischer Nachhaltigkeit und sozialem Ausgleich – ein Erfolgsmodell, das wir konsequent fortsetzen.
Wir arbeiten gemeinsam an der Verbesserung und Weiterentwicklung Wiens, um unsere Stadt für die Zukunft klimafit und noch lebenswerter zu gestalten. Die Grundlagen dafür sind die „Smart Klima City Strategie“ als übergeordnete, langfristige Dachstrategie und der neue „Wien-Plan“. Weitere konzeptionelle und strategische Leitinstrumente der Stadtplanung arbeiten wir von Beginn an gemeinsam aus.
Die Beteiligung, Kooperation und aktive Partizipation der Wiener*innen sowie der Stakeholder*innen betrachten wir als Grundpfeiler einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung. In den letzten Jahren haben wir in Wien bereits verstärkt auf eine aktive Mitgestaltungskultur gesetzt und mit unterschiedlichen Formaten eine Beteiligung bei Stadtplanungsprojekten forciert. Diesen Weg führen wir fort und intensivieren ihn. Dabei bekennen wir uns zu einer aktiven Bürger*innenbeteiligung im Rahmen der Stadtentwicklung und setzen dabei auch auf vielfältige Partizipationsmöglichkeiten im Rahmen der Erstellung der stadtplanerischen Instrumente.
Um eine praktikable und ressourcenschonende Weiternutzung des vorhandenen Baubestands im Sinne der ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit sowie kompakte Infrastrukturergänzungen, wie Radwege mit möglichst kurzen Rampen zwischen unterschiedlichen Geländeniveaus, zu ermöglichen, setzen wir uns für eine Überarbeitung der teilweise sehr strengen Normen ein. So werden beim Baubestand und der Bestandsstadt allgemein anerkannte Standards (Regeln der Technik) im Allgemeinen zweckmäßiger als die neuesten aktuell verfügbaren Standards (Stand der Technik) angesehen.
Bauliche Entwicklung – Wachstum mit Weitblick
Wien ist eine erfolgreiche und prosperierende Stadt, die es versteht, nachhaltiges Wachstum mit dem Erhalt ihres einzigartigen Charakters und einem leistbaren Leben für alle Bewohner*innen zu vereinen. Diese Balance zwischen städtebaulichem Fortschritt, sozialer Verantwortung und dem Schutz gewachsener Strukturen bildet das Fundament unserer Stadtentwicklungspolitik. Dieses Erfolgsmodell gilt es abzusichern und verantwortungsvoll weiterzuentwickeln.
DAHER VEREINBAREN WIR:
Leistbares Wohnen in der wachsenden Stadt sichern wir auch künftig, wobei weiterhin zwei Drittel der gewidmeten Neubauten im geförderten Wohnbau zu errichten sind.
Bestehende Widmungsreserven (rund 2,5 Millionen Quadratmeter Bruttogrundfläche von Baulandpotenzialen mit einer Bruttogrundfläche über 5.000 Quadratmeter) aktivieren wir im Sinne der Minimierung des Bodenverbrauchs noch besser als bisher. In diesem Zusammenhang werden Modelle zur Baulandmobilisierung geprüft.
Wir treffen gemäß des „Wien-Plans“ eine entsprechende Flächenvorsorge für die wachsende Stadt auf Grundlage der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung.
Wir streben eine konsequente Bearbeitung bzw. Umsetzung der im „Wien-Plan“ definierten Entwicklungsgebiete an, wobei die Finanzierung dafür sicherzustellen ist – wesentliche Entwicklungsgebiete bzw. Potenziale sind bspw. innerstädtisch: Nordwestbahnhof, Donaufeld, St. Marx, Verteilerkreis, Weichseltalweg (Europas größtes Holzbauquartier im geförderten Wohnbau), Erweiterung und Überbauung der bestehenden Remise Kagran – und für die Stadterweiterung: Leuchtturmprojekt Klimavorzeigestadtteil RothNEUsiedl, Aspern Seestadt, weitere Entwicklungsgebiete entlang der U2 in der Donaustadt wie Erzherzog-Karl-Straße Süd (Stadtquartier Eibengasse), Heidjöchl, Hausfeld.
Wir wollen die Vielfalt der Wiener Grätzl bewahren und fördern. Stadtentwicklungsgebiete bieten die Chance, der Stadt ein modernes Gesicht zu geben. Durch die Förderung der Grätzlidentität – etwa mitgestaltete öffentliche Räume oder Kunst- und Kulturangebote – stärken wir das kulturelle Erbe Wiens und das Zugehörigkeitsgefühl der Menschen zu ihrem Grätzl.
Wir verfolgen einen sorgsamen Umgang mit dem wertvollen historischen Baubestand sowie die Nutzung von Nachverdichtungsmöglichkeiten in geeigneten Bereichen im Bestand. Im Fokus stehen dabei Siedlungen, die zwischen 1950 und 1990 errichtet wurden, insbesondere auf versiegelten und untergenutzten Flächen. Der Bestand in diesen Siedlungen birgt im Rahmen der nun erforderlichen, zyklischen Ertüchtigungen große Potenziale. Durch Dekarbonisierung, thermische Ertüchtigung und durchdachte Nachverdichtungskonzepte kann neuer qualitätsvoller Wohn- und Arbeitsraum geschaffen und notwendige Infrastruktur ergänzt werden. In einer ganzheitlichen Betrachtung werden auch Pkw-orientiert geplante Verkehrsflächen einbezogen.
Wir bekennen uns zu unserer Verantwortung gegenüber dem gebauten historischen Erbe. Das Bild der Stadt ist geprägt durch Gebäude und Landschaften aus vergangenen Jahrhunderten und wurde in Teilen daher als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet, zu dem wir uns ausdrücklich bekennen. Diese Verantwortung leitet die Stadtplanung bei der Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger Herausforderungen.
Wir prüfen den Mehrwert für die Bezirke hinsichtlich der rechtzeitigen Information über mögliche städtebauliche Verträge.
Bei Bauvorhaben setzen wir auf kompakte und flächensparende Bauweisen zur Minimierung des Bodenverbrauchs.
Weiterhin achten wir auf den Schutz vor großvolumigen Bauten („Monsterbauten“) in niedrig und locker bebauten Gebieten mit hoher Durchgrünung und schmalen Straßen, die infrastrukturell nicht für eine Nachverdichtung geeignet sind.
Wir forcieren die klimafitte Erneuerung der Bestandsstadt anhand der „Smart Klima City Strategie“. Durch die Verankerung der drei Ks – Klimaschutz, Klimaanpassung und Kreislaufwirtschaft – als Grundprinzipien der Stadtplanung ebnen wir den Weg zur klimaneutralen Stadt. Auslöser sind insbesondere große Infrastrukturvorhaben (U-Bahn-Ausbau, Fernwärmeerweiterung etc.). Die Steuerung der vielfältigen thematischen und prozessualen Schnittstellen zwischen Vorhaben sowie die Sicherstellung der Anbindung an bestehende Programme der Stadt Wien erfordert die Bündelung in einer bestehenden Organisationseinheit. Für die angestrebte Governance entwickeln wir ein effizientes Prozessdesign, das die Nutzung von zeitlichen, räumlichen und finanziellen Synergien in der Erneuerung der Bestandsstadt gewährleistet.
Sanieren statt Abreißen: Die Wiedernutzung nicht genutzter Gebäudeflächen trägt zur Ressourcenschonung bei. Wir setzen auf eine systematische Bearbeitung und darauf aufbauend auf die Entwicklung von Maßnahmen sowie Instrumenten für die Aktivierung. Zirkuläres Bauen – mit Fokus auf Materialeffizienz, Wiederverwendung, Langlebigkeit und Lebenszykluskosten – fließt verbindlich in Planungsprozesse ein. Digitale Werkzeuge wie „Building Information Modeling“ und „Digitale Zwillinge“ unterstützen diesen Wandel.
Wir setzen auf eine langfristige Sicherung von Flächen für die Wirtschaftsbetriebe gemäß dem „Wien-Plan“, da dies für eine prosperierende Entwicklung der Stadt bedeutend ist.
Schwerpunkt ehemaliges Opel-Areal: In unmittelbarer Nachbarschaft zur Seestadt Aspern in der Donaustadt planen wir am ehemaligen Opel-Areal (Stellantis) ein lebendiges, urbanes Gewerbe- und Innovationsquartier mit einem einzigartigen Standortprofil im Wiener Stadtraum. Dafür erfolgt nun der Planungsbeginn. Der Standort soll künftig als Teil des industriell-gewerblichen Gebiets („Rote Zone“) laut „Wien-Plan“ Raum für Entwicklung, Technologie, Forschung, Bildung sowie zukunftsorientierte Mischnutzung für Unternehmen bieten und ein prägnantes Nutzungsprofil entfalten. Das neue, zukunftsorientierte Quartier fügt sich in den räumlichen Kontext seiner Umgebung ein, vernetzt angrenzende Stadtteile und Ortskerne und entwickelt gleichzeitig eine eigenständige, unverwechselbare sowie qualitätsvolle Identität. Klimaresiliente Planungsansätze und digitale Infrastrukturen bilden dabei zentrale Bausteine für die Entwicklung eines zukunftsfähigen urbanen Lebens- und Arbeitsraums mit hoher Gestaltungsqualität sowie Innovationsfreundlichkeit und Offenheit.
In der Stadtplanung berücksichtigen wir moderne Energiesysteme, klimafreundliche Gebäudekühlung durch Fassadenbegrünung und naturnahe Freiräume sowie Frisch- und Kaltluftschneisen – und zwar so, dass die Stadt sowohl funktional als auch lebenswert bleibt.
Zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele sowie zur Schaffung von hochwertigem und gleichzeitig bezahlbarem Wohnraum ist es sinnvoll, den Fokus weg vom einzelnen Gebäude auf die Quartiersentwicklung zu richten. Quartiere planen wir daher integriert und transdisziplinär, um Synergien zu nutzen: Die Mobilitätsinfrastruktur (z. B. Stellplätze), Grün- und Freizeitflächen, nachhaltige Energiesysteme uvm. planen und nutzen wir liegenschaftsübergreifend. Was in den Neubaugebieten Standard ist, soll verstärkt im Bestand umgesetzt werden.
Wir achten darauf, dass bereits geschaffene Ressourcen in Form bestehender Infrastruktur, wie Straßen, Leitungen und Gebäude, bestmöglich und so intensiv wie zuträglich genutzt werden. Maßnahmen und Vorhaben, die diesem Ziel dienen, werden ermöglicht und unterstützt. Bei allen Infrastrukturvorhaben vermeiden wir nach Möglichkeit monofunktionale Nutzungen – wie z. B. eine Brücke nur für den Kfz-Verkehr zu errichten.
Wir denken Raumplanung über die Stadtgrenzen hinaus. Deshalb involvieren wir weiterhin Stakeholder*innen aus dem Wiener Umland in die Wiener Stadtentwicklung. So können wir die wichtigen Herausforderungen und Potenziale gemeinsam besser lösen und großräumig umsetzen. Ergänzend zur bereits länger bestehenden Planungsgemeinschaft Ost (PGO) bildet das Stadt-Umland-Management (SUM) eine wichtige Schnittstelle zu den Gemeinden im Umland von Wien.
Stadt der kurzen Wege und hochwertige Infrastrukturversorgung
Die „Stadt der kurzen Wege“ ist ein zentrales Leitbild der Wiener Stadtentwicklung. Sie steht für hohe Lebensqualität, soziale Teilhabe und klimagerechtes Planen. Entscheidend dafür ist eine wohnortnahe Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs, ergänzt durch ein vielfältiges Angebot an Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, kulturellen Angeboten sowie Bildungs- und Betreuungsangeboten. Unser Ziel ist es, die alltäglichen Bedürfnisse aller Menschen – unabhängig von Alter, Herkunft oder individueller Mobilität – im direkten Lebensumfeld erfüllen zu können. Dieses Konzept schafft nicht nur mehr Zeit und Lebensqualität, sondern reduziert auch Verkehrsaufkommen und Emissionen.
Eine funktionierende Nutzungsmischung in den Wiener Stadtteilen bildet dafür die Grundlage. Sie sorgt für lebendige Grätzl, stärkt die lokale Wirtschaft und trägt dazu bei, dass Wien eine soziale, inklusive und klimaresiliente Metropole bleibt.
DAHER VEREINBAREN WIR:
Wir bekennen uns zu kleinräumiger Nutzungsmischung im Sinne der „Stadt der kurzen Wege“ und stark verkehrsberuhigter bzw. begrünter Stadtquartiere. Als Gegenpol zur Kfz-fokussierten Stadt verfolgen wir das Konzept der „Wiener Viertelstunde“. Dafür entwickeln wir die Stadt und ihre Grätzl zu lebendigen Zentren, in denen alle Alltagsbedürfnisse innerhalb einer Viertelstunde zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt werden können. So reduzieren wir nicht nur den urbanen Autoverkehr, sondern erhöhen nachhaltig die Wohn- und Lebensqualität in den Grätzln und machen sie familienfreundlicher.
In Wien achten wir auf eine angemessene Flächenvorsorge für die soziale, gesundheitsbezogene und kulturelle Infrastruktur in Planungsprozessen von neuen Stadtteilen und bei der Weiterentwicklung der Bestandsstadt. Diese erreichen wir durch die Konkretisierung von Kennwerten und Anforderungen sowie die Weiterentwicklung der Prozesse.
Wir stärken bestehende (historische) Zentren bzw. alte Ortskerne neben ihrer baukulturellen Erhaltung, Stabilisierung und Sanierung auch in ihrem Nutzungsmix, ihren Charakteristika und in ihrem Nahversorgungsangebot. Dabei sollen innovative Konzepte für Mixed-uses besonders unterstützt werden.
Um ein attraktives Angebot und eine gute Nutzungsmischung in neuen Zentren in Stadtentwicklungsgebieten gemäß „Wien-Plan“ zu erreichen, wenden wir das Instrument des Zentrenentwicklungsleitbilds an. Dabei denken wir auch Konzepte für Erdgeschosszonenmanagement mit.
Bei Neuplanungen streben wir eine möglichst umfassende Nutzbarmachung der Flächen unter Infrastrukturtrassen in Hochlage an. Unser Ziel ist es, diese wie in der Seestadt Aspern unter anderem für Fuß- und Radwege, sportliche Aktivitäten, Spiel oder Kultur zu gestalten.
Die Stadt Wien ist mit ihren zahlreichen Universitäten und zehntausenden Studierenden und Forschenden ein Knotenpunkt auf der europäischen wie auch weltweiten Forschungslandkarte. Um diese Stellung weiter zu stärken, entwickeln wir neben den vielen Förderinitiativen der Stadt auch die künftigen und bestehenden Standorte für Forschung im Rahmen entsprechender qualitätssichernder Prozesse städtebaulich weiter. Beispiele dazu sind: Universität für Bodenkultur auf der Türkenschanze, Stadtquartier Muthgasse, Campus Althangrund, Standort Arsenal.
Wien war und ist ein beliebtes Reiseziel für Menschen aus aller Welt. Der Aufwärtstrend im Wiener Städtetourismus geht post COVID-19 weiter und dürfte sich auch in Zukunft zunehmend stärker entwickeln. In der Stadtplanung setzen wir Impulse aufbauend auf der Wiener Tourismusstrategie um, die Lenkung der Tourismusströme zu diversifizieren.
In Stadtgebieten bekennen wir uns zu gemischter Nutzung und unterstützen diese. Ziel ist es, eine gute Durchmischung von Wohnen, passendem Gewerbe, Gastronomie und Kultur im Sinne einer lebendigen Stadt zu schaffen. Flexible Bauweisen, insbesondere im Erdgeschoss, sollen, wo zweckmäßig, langfristig verschiedene Nutzungen ermöglichen. Großflächige Versiegelungen, wie große offene Parkplätze und eingeschossige Gewerbebauten bzw. Handelsimmobilien, sollen vermieden werden.
Begrünungsoffensive
Der Klimawandel zählt zu den zentralen Herausforderungen unserer Zeit und trifft Städte wie Wien besonders stark. Hitzeinseln, Trockenheit und extreme Wetterereignisse betreffen uns alle, vor allem aber jene Menschen, die in dicht verbauten, weniger grünen Grätzln leben. Deshalb sehen wir es als unsere Aufgabe, gezielt mit Begrünung, insbesondere des öffentlichen Raums, gegenzusteuern – als wirksames Mittel zur Verbesserung des Mikroklimas, zur Förderung der Lebensqualität und zur Stärkung der städtischen Resilienz. Damit Wien auch in Zukunft für alle lebenswert bleibt.
DAHER VEREINBAREN WIR:
Wir erhalten den hohen Grünraumanteil Wiens (über 50 Prozent des Stadtgebiets).
Wir streben die Maximierung von Baumpflanzungen und Begrünungen in Neubaugebieten und bei der Transformation bestehender Stadtgebiete an.
Wir setzen die „Raus aus dem Asphalt“-Offensive fort. Im Rahmen dieser werden öffentliche Plätze und Straßenzüge entsiegelt, begrünt und gekühlt. Damit werden urbane Hitzeinseln reduziert.
Gut erreichbare und vielfältig nutzbare Grün- und Freiräume schaffen wir als zentrale Elemente der Stadtteile.
„Frühes Grün“ ist für uns ein Planungsstandard der Stadtplanung inklusive zeitgerechter Vorsorge für diese Flächen (Widmung, Grundeigentum), wie es bereits in den Planungen zu RothNEUsiedl mitbedacht und umgesetzt wird.
Wir nehmen bei der Planung und Widmung auf wertvolle Baumbestände Rücksicht.
Wir entwickeln bodenpolitische Instrumente zur Erhöhung der Verfügbarkeit von Grundflächen für den Ausbau des Grüngürtels und Freiraumnetzes bei Bedarf weiter.
Die Weiterentwicklung des Grüngürtels erarbeiten wir in bewährter Weise in Kooperation mit den Nachbargemeinden und dem Land Niederösterreich. Besonders im Fokus liegt dabei in den kommenden Jahren die Freiraumentwicklung im Zusammenhang mit der geplanten Siedlungsentwicklung im Südraum Wiens.
Wir bekennen uns zum Erhalt und zur Verbesserung von Frischluftbahnen und Kaltluftströmen.
Auf Basis des Stadtteilentwicklungskonzeptes „Mitte 15“ entwickeln wir gemeinsam mit den Bürger*innen ein Leitbild für das Westbahnareal als Basis für die Errichtung eines großzügigen zusammenhängenden Grün- und Freiraums entlang der Felberstraße.
Architektur, Stadtgestaltung und Baukultur
Qualitätsvolle Architektur, der Erhalt des historischen Erbes Wiens und die ökologische Transformation der Stadt sind keine Gegensätze. Im Gegenteil: Sie sind zentrale, sich wechselseitig ergänzende Ziele einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung, die auf Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und das Gemeinwohl der Wiener*innen setzen. Eine qualitätsvolle Baukultur bedeutet nicht nur ansprechende Gebäude und lebenswerte Stadträume – sie bedeutet auch Bildung, Dialog und die aktive Mitgestaltung durch die Stadtgesellschaft. Denn die Stadt gehört uns allen.
DAHER VEREINBAREN WIR:
Unser Ziel ist, die wertvolle, historische Vielfalt des Wiener Stadtbildes zu bewahren und es gleichzeitig weiterzuentwickeln: Durch hochwertige Architektur und Freiraumgestaltung – gewährleistet durch internationale Wettbewerbe – wird das Stadtbild qualitativ und raumverträglich gestaltet.
Die „baukulturellen Leitsätze“ überarbeiten wir unter Berücksichtigung der drei Ks, um unter anderem eine hohe architektonische Qualität sicherzustellen. Dies tun wir unter aktiver und intensiver Miteinbeziehung fachplanerischer Expert*innen und Stakeholder*innen.
Ebenfalls aus diesem Grund setzen wir deutlich verstärkt Architekturwettbewerbe (auch im frei finanzierten Bereich) ein.
Wir etablieren ein Klimafit-Programm, unter Berücksichtigung der drei Ks, für die historische Bestandsstadt und passen die rechtlichen Grundlagen mit dem Fokus auf den Gebäudebestand vor 1945 in der dicht bebauten Stadt an. Durch einen Gestaltungskatalog für Klimaschutzbauteile soll die Anpassung an den Klimawandel ermöglicht werden – unter Beachtung des Stadtbilds und der Wirtschaftlichkeit und Effizienz sowie Vorsorge für Einrichtungen der Energieversorgung. Durch mehr Flexibilität im Hinblick auf die notwendige Klimaanpassung und Energiewende im Genehmigungsverfahren soll eine attraktive (Um-)Baukultur etabliert werden.
Wir werden die vergaberechtlichen Vorgaben weiterhin stark auf baukulturelle Qualität ausrichten. Wir bekennen uns in diesem Zusammenhang dazu, in eigener Praxis des Planens und Bauens weiterhin stark auf baukulturelle Qualität zu achten.
Die Förderung von baukultureller Bildung im formellen und informellen Bereich für alle Altersstufen und von baukultureller Vermittlung soll weiter ausgebaut werden. Gemeinsam mit dem Bildungsressort werden Angebote, wie z. B. „Stadtteilplanung geht in die Schule“ für Schulen und außerschulische Bildungseinrichtungen weiterentwickelt.
Je länger CO2 in Holzprodukten gebunden bleibt, desto besser für das Klima. Die stoffliche Nutzung (inklusive Wiederverwendung, Aufbereitung und stofflicher Verwertung) forcieren wir daher bis zum Ende der Legislaturperiode. Im Rahmen der Stadtentwicklung setzen wir vermehrt auf Holz als Material, wie beim größten Holzbauprojekt im geförderten Wohnbau Europas, beim Weichseltalweg.
Bauweisen und Gestaltungen, die eine angemessene Vielfalt und Ausgewogenheit der Nutzungen ermöglichen und somit zu einer polyzentralen Stadt der kurzen Wege und einer nachhaltigen und aktiven Mobilität beitragen, ermöglichen und unterstützen wir.
Hochhäuser können ein wichtiger Beitrag zur Schaffung von Wohnraum und zum Schutz vor weiterer Bodenversiegelung sein. Durch eine strategische Standortplanung tragen wir zur Reduktion des Bodenverbrauchs und damit aktiv zur Bewältigung der Klimakrise bei. Unser Ziel sind gemischt genutzte, lebendige Hochhausquartiere mit belebten Erdgeschosszonen und gestalterisch anspruchsvoller und exzellenter Architektur. Wir schaffen Planungssicherheit für Projektträger, achten aber konsequent auf die Einhaltung städtebaulicher Vorgaben und Wettbewerbsergebnisse. Das bestehende Hochhauskonzept soll im Hinblick auf die aktuellen Herausforderungen evaluiert und in einer Fachenquette diskutiert werden. Das bildet die Grundlage für eine nachhaltige, funktional und gestalterisch integrierte Hochhausentwicklung.
Qualitätsvolle Baukultur gewährleisten wir durch eine gute Planungs- und Prozesskultur. Im Rahmen der Stadt- und Mobilitätsplanung wird weiterhin ein hohes Angebot zur Partizipation und Mitgestaltung für die Wiener*innen angeboten.
Adaptierung bestehender oder Schaffung neuer Grundlagen
Wien wächst – und mit dem demografischen Wandel verändern sich auch die Bedürfnisse unserer Stadt. Das stellt uns vor neue Herausforderungen: vom leistbaren Wohnen über eine gut ausgebaute soziale Infrastruktur bis hin zu klimagerechter Mobilität und inklusiven öffentlichen Räumen. Unser Anspruch ist es, auf diese Veränderungen mit qualitativ hochwertigen und zukunftssicheren Lösungen zu reagieren. Diesen Herausforderungen stellen wir uns im Schulterschluss mit allen relevanten Akteur*innen – kooperativ und vorausschauend.
DAHER VEREINBAREN WIR:
Wir bekennen uns zur Entwicklung eines interdisziplinären Umsetzungsprogramms „Schön alt in Wien 2045“, um die demografischen Herausforderungen der nächsten 20 Jahre gut zu bewältigen. Um der Generation 60plus ein sicheres und qualitätsvolles Leben zu ermöglichen, braucht es ein interdisziplinäres Umsetzungsprogramm des Planungsressorts in enger Kooperation mit dem Sozialressort und dem Wohnbauressort. Strategien für die Wohnungsbereitstellung für Menschen im Alter sollen entwickelt werden.
Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
Kinder und Jugendliche sind die Stadtbewohner*innen von morgen und schon heute die Expert*innen in eigener Sache. Ihre aktive Einbindung in Planungsprozesse ist ein wesentlicher Beitrag für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung. Denn wer die Stadt von morgen gestalten will, muss die Perspektiven der jungen Generationen ernst nehmen.
DAHER VEREINBAREN WIR:
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Wir verankern die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen als Schwerpunkt und besonderes Hauptaugenmerk in der Stadtplanung. Wie bereits bei Stadtentwicklungsgebieten, wie dem Nordwestbahnhof, in Rothneusiedl oder Am Heidjöchl, werden auch in Zukunft spezielle Formate für diese Altersgruppe angeboten.
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Wir entwickeln ein Leuchtturmprojekt im Rahmen der Stadtplanung, z. B. bei der Umgestaltung eines Platzes, bei der Kinder und Jugendliche von Beginn an mitgestalten und mitplanen.