4. Wiens Zukunft nachhaltig gestalten

4.6 Leistbarer Wohntraum und lebenswerter Stadtraum: Wien wohnt besser.

Wir in Wien sorgen für Verlässlichkeit, Sicherheit und individuelle Freiheit beim Wohnen. Denn Wien ist und bleibt die Hauptstadt des sozialen Wohnbaus. Der Gewinn für alle: ein sicheres und qualitätsvolles Zuhause mit leistbaren Mieten, unbefristeten Verträgen im sozialen Wohnbau und der Wahlfreiheit zwischen verschiedenen Wohnmodellen. Unser Anspruch: Wien ist der Anker, der Zuversicht und Halt gibt und Freiheit garantiert – nicht nur beim Wohnen.

Leistbar wohnen heißt leistbar leben.

Ein leistbares Leben braucht leistbaren Wohnraum. Das bleibt die Herausforderung in einer wachsenden Stadt. Unsere Antwort darauf ist das Wiener Wohnmodell, das laufend weiterentwickelt wird. Im Mittelpunkt steht dabei der soziale Wohnbau. Dass die breite Mehrheit der Wiener*innen im sozialen Wohnbau ihr Zuhause findet, strahlt auf den gesamten Wohnungsmarkt aus und wirkt entsprechend preisdämpfend. Mehr als 60 Prozent der Wiener*innen leben in einer von der Stadt geförderten Wohnung oder Gemeindewohnung. Im Vergleich der blühenden Millionenmetropolen steht Wien damit an der Spitze bei der Lebensqualität, bei der Höhe der Mieten und beim Anteil der Wohnkosten am Einkommen aber am unteren Ende der Skala. Delegationen aus der ganzen Welt kommen in die Stadt, um vom Wiener Wohnmodell zu lernen.

Der Vergleich macht sicher: Wien wohnt besser.

Das Wiener Wohnmodell wurzelt in einer großen Tradition und verbindet diese mit Innovationskraft und verantwortungsvoller Stadtentwicklung. Wo Wien heute steht, ist das Ergebnis harter Arbeit, kluger Planung und vorausschauender Politik. Die Stadt bleibt am Puls der Zeit. Die Verbindung aus Tradition und Innovation bringt Stärke, Stabilität und Zukunftsfitness. Bedeutend in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist die Auswirkung auf die Konjunktur: Der Wohnbau in Wien ist ein Motor für Wachstum, Jobs und Kaufkraft. Die Bauwirtschaft profitiert stark vom Wohnbau, sichert mehr als 50.000 Arbeitsplätze in der Stadt und erzielt eine Wertschöpfung von über vier Milliarden Euro.

Die Arbeit der letzten Jahre und Jahrzehnte hat ein starkes Fundament geschaffen. Heute stellen wir die Weichen für noch mehr leistbaren Wohnraum in der Stadt: Leistbares und gutes Wohnen beginnt bei Grund und Boden – die Stadt schaut darauf, dass dieser Schatz gerecht verteilt und klug genutzt wird. Die Widmungskategorie „geförderter Wohnbau“ sichert Grund und Boden für leistbares Wohnen. Zwei Drittel dieser Flächen sind für den sozialen Wohnbau reserviert.

Gute Politik hält, was sie verspricht. Beim „Gemeindebau Neu“ darf’s sogar „ein bisserl mehr“ sein: Bis 2025 sollten 5.500 neue Wohnungen auf den Weg gebracht sein, 5.700 sind es schließlich geworden. 13 neue Gemeindebauten sind bereits bezogen, 28 weitere Projekte sind in Bau oder in Planung – am Ende entsteht leistbarer, moderner Wohnraum für 13.000 Menschen. Und weil ein gutes Leben im neuen Gemeindebau eine gute Nachbarschaft braucht, gibt es für jeden Gemeindebau Neu eine Einzugsbegleitung, die schon vor dem Einzug beginnt. Wir haben uns eine Offensive für mehr leistbaren Wohnraum, vor allem im geförderten Wohnbau, vorgenommen, und wir liefern: Die Wohnbauoffensive rollt.

FIT – fair, innovativ, treffsicher

Der Zugang zu leistbarem Wohnen braucht faire und transparente Rahmenbedingungen und muss so einfach wie gerecht organisiert sein. Wir haben uns deshalb die Weiterentwicklung des Wiener Wohntickets zum Ziel gesetzt und entwickeln ein neues und innovatives Vergabemodell.

Die Leitgedanken dabei: soziale Treffsicherheit, Transparenz, Flexibilität und noch mehr Chancen für Wiener*innen, ihr Zuhause in einer geförderten Wohnung oder Gemeindewohnung zu finden – passend zu ihrer jeweiligen Lebenslage. Das Wiener Wohnticket bleibt der Zentralschlüssel zum sozialen Wohnbau, und dieser Schlüssel sperrt nun besser denn je.

Die Teuerung hat viele Wiener*innen gefordert, auch bei den Wohnkosten. Wien hat gegengesteuert, etwa mit der „Wohnbeihilfe Neu“. 23.000 Haushalte, die trotz Erwerbstätigkeit ihre Wohnkosten nicht allein stemmen können, werden im Durchschnitt mit rund 250 Euro pro Monat unterstützt. Das ist mehr als eine Verdoppelung im Vergleich zu 2023. Alleinerziehende profitieren mit rund 330 Euro am meisten. Durch Anpassungen im Wiener Wohnbeihilfegesetz gibt es weitere Erleichterungen, etwa für Hausgemeinschaften, denen Personen mit Behinderung angehören, oder für Alleinerziehende, die selbstständig tätig sind. Auch eine bis zu vier Monate rückwirkende Gewährung der Wohnbeihilfe wird ermöglicht.

Die Mieter*innen im Gemeindebau wurden durch eine Mietpreisbremse nachhaltig entlastet: Für 2024 und 2025 sind die Mieten im Gemeindebau eingefroren worden. Die Wohnungsvergabe Neu im sozialen Wohnbau bringt eine eigene Vergabekategorie für Wiener*innen, denen die Wohnkosten am privaten Wohnungsmarkt über den Kopf wachsen. Mit zwei gezielten Sonderaktionen wurden bzw. werden jeweils 1.000 Gemeindewohnungen vergeben – einerseits an Menschen mit auslaufenden befristeten Mietverträgen, andererseits an Studierende, die eine Alternative zu überteuerten WGs oder privaten Mietwohnungen mit Befristung suchen.

Grund und Boden sichern und den Grünraum schützen

Grund und Boden sind kostbar. Die Stadt vergibt vermehrt Baurechte, anstatt Flächen zu verkaufen, um das städtische Eigentum für kommende Generationen zu sichern und eine langfristige strategische Planung zu ermöglichen. Darum geht es auch beim „Stopp für den Kleingartenverkauf“, den die Wiener Stadtregierung umgesetzt hat.

Sozialer Wohnbau ist das Ergebnis von kluger Planung. Das Modell für Entwicklung mit Qualität in einer wachsenden Stadt heißt „Wiener Stadtquartiere“. Die Idee der Stadtquartiere schafft ein großes Ganzes aus einzelnen Wohnbauten – ein neues Stück Stadt, ein neues Stück Wohnglück für die Menschen, die einziehen. Stadtquartiere sind sehr gut an den öffentlichen Verkehr angebunden, bieten Nahversorgung, Bildungseinrichtungen und Grünräume für Bewegung, Entspannung und Erholung. So werden aus den Baustellen von heute die Wohn- und Lebensräume von morgen.

Mit einem neuen Instrument, dem Qualitätsbeirat, sorgt die Stadt dafür, dass „gemischte“ Quartiere aus gemeinnützigen und frei finanzierten Projekten wie aus einem Guss geplant werden. Damit werden gemeinsam verbindliche Qualitätsstandards fixiert, etwa bei der gemeinsam genutzten Infrastruktur, der Energieversorgung oder bei den Freiflächen.

Neu bauen darf nicht mit „Betonieren“ verwechselt werden. Wien ist Österreichs Spitzenreiter beim Schutz und behutsamen Verbrauch von Boden. Wir schauen darauf, dass entsiegelt und Raum für ein Comeback der Natur geschaffen wird, wo vorher Industrieflächen waren. Die Stadt Wien forciert nachhaltige und nachwachsende Roh- und Baustoffe mit spezifischen Schwerpunktprogrammen wie dem „Wiener WohnBAUMprogramm“ für nachhaltigen Wohnbau aus Holz. Mehr als die Hälfte der Stadt ist Natur. Das zeichnet Wien aus, das soll so bleiben.

Rekorde für die Sanierung und klimafittes Wohnen

Nicht nur Neues entsteht, auch das Bestehende wird bewahrt und weiterentwickelt. Dafür sorgen verschiedene Initiativen, die die Wiener Stadtregierung gestartet hat und die nun erfolgreich laufen.

Für Sanierungen und den Weg raus aus Gas und rein in neue Energien investiert die Stadt Rekordsummen: Das Budget für die Förderung von Sanierungen stieg von 112 auf 260 Millionen Euro, wurde also mehr als verdoppelt. Auf der Ebene der Stadtteile fördert die „Initiative WieNeu+“ Projekte für klimaresiliente und zukunftsfitte Grätzl.

Mit der „Hauskunft“ wurde eine eigene Service- und Beratungseinrichtung für die Sanierung und Dekarbonisierung von Häusern und Wohnungen geschaffen, die eine starke Performance in der Beratung für interessierte Eigentümer*innen liefert.

Seit heuer bietet die Stadt auch ein Expressverfahren für geförderte Sanierungen an. Die Gleichung der Wiener Sanierungsoffensive ist: Rekordinvestitionen + Beratungsrekorde = Sanierungsboom.

Zudem wird genau hingeschaut und gegengesteuert, wenn Gebäuden die Vernachlässigung droht. Die „Offensive Altbauschutz“ ist ein Kooperationsprojekt verschiedener Abteilungen der Stadt mit klaren Zielen: Mieter*innen unterstützen, Gebäude schützen, das Stadtbild erhalten – durch gezielte Prüfungen und Kontrollen quer durch die Stadt. Die Novellierung der Bauordnung hat der Stadt mehr Möglichkeiten gegeben – ein eigenes „Gebäudepickerl“ verpflichtet zur Behebung von Baugebrechen.

Klimawandelanpassung darf nicht nur ein Schlagwort sein: Hitzeschutz, die Begrünung stadteigener Dächer und Fassaden, klimafitte Sanierungen und innovative Heiz- und Kühlsysteme forcieren wir, um Gebäude klimafit zu machen und damit Wiener*innen vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. So verbessern wir nicht nur das Stadtklima, es sinken auch die Energiekosten und die Lebensqualität steigt spürbar.

Wien bleibt wachsam, wenn unlautere Geschäftspraktiken ins Spiel kommen. Das vorsätzliche Vernachlässigen oder Herunterwirtschaften von Häusern stoppen wir. Einerseits durch das Ausschöpfen aller bau- und mietrechtlichen Maßnahmen bis hin zur Zwangsverwaltung des Hauses, um grobe Mängel zu beheben, andererseits durch die in der Bauordnung neu beschlossenen Regelungen. Für Kurzzeitvermietungen gibt es einen klaren Rahmen, gegen Verstöße wird entschlossen vorgegangen.

Novelle der Bauordnung: entlasten, erleichtern und ermöglichen

Die Bauordnung ist das Schlüsselwerk für Wohnen und Stadtentwicklung in Wien – und ein Hebel für Veränderung. Aufbauend auf der großen Bauordnungsnovelle 2023 wollen wir mit einer weiteren Novelle zusätzliche Impulse hinsichtlich aktueller technischer, sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Anforderungen setzen. Unter den Prämissen von leistbarem Wohnen, Klimaschutz und einfachen Verfahren stehen Erleichterungen für Umbaumaßnahmen und Sanierungen, die Beschleunigung von Bauverfahren und die Reduktion von Kosten im Fokus.

Kreislaufwirtschaft und die Wiederverwendbarkeit von Bauteilen und Baustoffen bleiben ein zentrales Thema. Durch „Regulatory Sandboxes“ schaffen wir in Wien die rechtlichen Möglichkeiten, um Neues rechtssicher, praxisnah und schnell zu testen.

Vielfältige Wohnformen für ein selbstbestimmtes Leben

Wir wollen in Wien selbstbestimmtes Leben und Wohnen ermöglichen und fördern daher gemeinschaftliche und generationenübergreifende Wohnformen. Zukünftige Bauträgerwettbewerbe werden gezielt Schwerpunkte auf diese Aspekte des Zusammenlebens legen.

Mit diesen sozialen, innovativen und klimafitten Instrumenten ist sichergestellt, dass Wien seine Spitzenposition auch in Sachen leistbarem Wohnen behält und ausbaut. Die Zukunft Wiens passiert nicht, sie wird gestaltet – durch Politik, die vorausschaut, vorausdenkt, vorausplant und die Menschen in der Stadt dabei mitnimmt: Leistbarer Wohntraum und lebenswerter Stadtraum. Das ist unsere Verantwortung und unser Auftrag. Jetzt und in Zukunft.

Wohnen und Wien gestalten: neues Leben für die Stadt der Zukunft

Wien bleibt eine spannende, attraktive Metropole mit viel Anziehungskraft. Unsere Stadt wird weiter wachsen und braucht entsprechend mehr leistbaren Wohnbau.

Das Wachstum soll innerhalb der Stadtgrenzen stattfinden, weitere Stadtgebiete werden entwickelt – mit viel Erholungsraum durch Grün- und Freiflächen. Niemand braucht ausufernde Speckgürtel mit ewigen Pkw-Kolonnen, die sich täglich in die Stadt hinein- und wieder hinauswälzen wie anderswo auf der Welt.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Die Wohnbauoffensive führen wir fort. Wir bauen in acht Gebieten in den Bezirken Brigittenau, Donaustadt, Liesing und Simmering mehr als 22.000 geförderte Wohnungen für 45.000 Menschen:

  • 22., Podhagskygasse IV

  • 23., Reklewskigasse

  • 20., Nordwestbahnhof Phase A.1

  • 22., Seestadt Seecarré

  • 22., Schrödingerplatz

  • 20., Nordwestbahnhof Phase A.2., B

  • 22., Stadtquartier Eibengasse

  • 11., Weichseltalweg

  • Die Strategie der Entwicklung von Stadtquartieren setzen wir fort, in folgenden Gebieten:

  • Rohtneusiedl wird Pionierstadtteil für Klimafitness . Die Verbindung mit dem Stadtzentrum sichern wir durch eine verlängerte U1. Großzügige Freiflächen und viel Grünraum schaffen neue Urbanität als Miteinander von Stadt und Land. 21.000 Menschen werden hier in Zukunft ein leistbares Zuhause finden. Gemeinsam mit der Wirtschaftsagentur Wien soll ein „Food Hub“ errichtet werden, am schon bestehenden Zukunftshof. Hier wird die Zukunft der Produktion von Lebensmitteln in der Stadt geprobt – regional und bio natürlich.

  • Klimafitness stellen wir auch am Weichseltalweg in Simmering in den Mittelpunkt , mit einem großen Park und einer nachhaltigen Bauweise, die Wien einen Weltrekord bringt: Einmal fertiggestellt wird es das größte geförderte Quartier auf dieser Erde sein, dass in Holzbauweise errichtet wurde. Im Weltrekordquartier Weichseltalweg werden rund 2.000 Menschen leistbar wohnen.

  • In der Nähe der Alten Donau entsteht am Donaufeld ein neues Stück Stadt mit leistbarem Wohnraum für 8.500 Menschen – mit mehr Grün, weniger Autoverkehr und einer neuen Straßenbahntrasse.

  • Am Heidjöchl in der Donaustadt wird ein neuer Stadtteil mit leistbarem Wohnraum für 11.000 Menschen entstehen – mit Schulen, Kindergärten, der neuen Straßenbahnlinie 27 und einer Allee für Fußgänger*innen durch das gesamte Gebiet.

  • Das ambitionierte Programm der Gemeindewohnungen NEU setzen wir fort. In der kommenden Legislaturperiode sollen 1.500 zusätzliche neue Wohnungen auf den Weg gebracht werden – unbefristeter leistbarer Wohnraum ohne Kautionen oder Eigenmittel.

  • Das Projekt „ Wiener StadtGartl “ führen wir fort und evaluieren wir.Wiener*innen können sich dabei für ein Stück Natur und Gartenglück bewerben – auf stadteigenem Grund, zu kleinen Preisen. Die „Wiener StadtGartl“ werden fair im Losverfahren vergeben und den Gärtner*innen für dreieinhalb Jahre überlassen. Danach erfolgt eine erneute Verlosung und Vergabe. Auf zwei Flächen im 21. und 22. Bezirk werden Gartenanlagen mit einem Gemeinschaftsgebäude geschaffen. Die Infrastruktur mit Toiletten, Kochmöglichkeit, Wasser- und Stromanschlüssen sowie einer wöchentlichen Reinigung ist im Mietpreis inkludiert.

    Das 2025 gestartete Pilotprojekt verläuft vielversprechend und wird nach einem Jahr Laufzeit evaluiert. Wenn die neuen Gärtner*innen zufrieden sind und das soziale Miteinander in der Anlage funktioniert, wird entschieden, ob weitere Flächen für das Stadtgarteln erschlossen werden.

Wohnen und Wien erhalten: Das Erbe der Stadt für die Zukunft sichern.

Erst das Miteinander von Alt und Neu macht Wien so besonders. Der wertvolle Wohnhausbestand Wiens muss saniert, erhalten und geschützt werden. Sanieren bedeutet auch, innerhalb der Stadt nachzuverdichten – und zu erneuern, wenn es um die Energieversorgung geht. Wien setzt auf die Energieformen der Zukunft. Das große Ziel heißt: Raus aus Gas.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Mehr leistbarer Wohnraum soll dort entstehen, wo schon urbane Strukturen bestehen. Bereits versiegelte Flächen innerhalb Wiens, die Potenzial haben, werden für Nachverdichtungen genutzt. Das gilt besonders für Sanierungen im Gemeindebau. Wo es technisch möglich ist, werden im Zuge von Sanierungen auch Dachgeschosswohnungen errichtet. – Das werden wir weiter forcieren. Zudem prüfen wir eine gemeinsame Initiative zur Bündelung der städtischen Maßnahmen für Nachverdichtungsprojekte und zur Unterstützung der Bauträger*innen, um leistbaren Wohnraum im Bestand gezielt zu schaffen.

  • Die Sanierungsoffensive läuft weiter und bleibt am Puls der Zeit: Sanieren in unserer Stadt wird klimafitter, kundenfreundlicher und in der Abwicklung der Genehmigungen schneller und einfacher. Die „Hauskunft“ ist weiter Anlaufstelle und Drehscheibe für alle, die sanieren wollen. Die Zahlen sprechen für sich: 2024 wurden 75 Prozent mehr Förderanträge gestellt als im Jahr davor. Seit Neuestem wird ein Expressverfahren für Einzelmaßnahmen wie Heizungstausch oder Wärmedämmung angeboten.

Die Förderungen für Sanierung und Dekarbonisierung evaluieren wir laufend und aktualisieren wir bei Bedarf, um immer den neuesten Stand bieten zu können.

Mit einem Bündel an Maßnahmen bauen wir klimafittes Wohnen weiter aus:

Mit verstärkten Anreizen für klimafitte Sanierungen und innovative Heizsysteme sowie Maßnahmen gegen die sommerliche Überhitzung schaffen wir die notwendigen Rahmenbedingungen für mehr Energieeffizienz und geringere Wohnkosten.

  • Wiens Dächer bieten enormes Potenzial für mehr Grün in der Stadt. Wo es Chancen gibt, die Dächer stadteigener Gebäude zu begrünen, sollen sie genutzt werden, in Kombination mit Photovoltaik. Die Stadt will hier Vorreiterin sein.

  • Den Hitzeschutz bei Gebäuden treiben konsequent voran: Dazu zählen nicht nur konsequente Sanierung, Wärmedämmung und Beschattung. Auch reflektierende Flächen wie Glasfassaden, die noch mehr Wärme in die Gebäude bringen, sollen bei bestehenden Gebäuden reduziert und im Neubau vermieden werden. Vorrang sollen begrünte Fassaden und ökologische Kühlung der Gebäude haben.

  • Die erfolgreiche „ Offensive Altbauschutz “ führen wir fort. Gezielte Screenings in der Stadt helfen dabei, rechtzeitig Problemfälle zu erkennen und gegensteuern zu können – im Interesse der Mieter*innen und für den Erhalt der Gebäude.

  • Die „ Grätzlinitiative WieNeu+ “ weiten wir aus: In Favoriten, Brigittenau, Leopoldstadt und Hernals läuft sie schon erfolgreich, die nächste Station wird Floridsdorf sein. Das Ziel bleibt: Zukunft ins Grätzl bringen, mit aktiver Beteiligung der Menschen vor Ort. Ziel ist ein klarer Mehrwert für die Menschen, die in den schon bestehenden Gebäuden wohnen. Sie profitieren durch Sanierungseffekte in ihrem Wohnumfeld und eine Aufwertung ihres Grätzls durch smarte Stadterneuerung.

  • Wir unterstützen die Bundesregierung in ihrem Vorhaben, die Mietzinsbildung im Mietrechtsgesetz in Richtung mehr Klimafitness zu reformieren. Die energetische Qualität der Gebäude und Wohnungen und Maßnahmen dafür sollen der Maßstab sein. Ob diese Maßnahmen getätigt oder unterlassen werden, soll im Sinn eines Bonus-Malus-Systems ausdrücklich Berücksichtigung finden.

Wohnen und Wien entfalten: in Zukunft noch mehr Service und Hilfe

Der Zugang zum leistbaren Wohnen muss für alle in Wien einfach, gerecht und transparent sein. Informationen müssen leicht verfügbar sein.

Die Stadt Wien steht weiter zu ihrer Verantwortung, Wiener*innen in schweren Lebenslagen mit Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen rund ums Wohnen zur Seite zu stehen – und sie schaut auf das respektvolle Miteinander und den Zusammenhalt.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Wir etablieren die Wohnungsvergabe Neu und setzen sie schrittweise um: Das neue Modell bringt einen Paradigmenwechsel in das System der Vergabe von Gemeindewohnungen und geförderten Wohnungen. So schaffen wir mehr Transparenz und noch mehr soziale Treffsicherheit .

An die Stelle der bisher festgelegten Liste von Gründen tritt ein flexibles Vergabemodell, das auf individuelle Bedürfnisse eingeht, statt wie bisher eine festgelegte Liste von Gründen vorzugeben. Die Chance auf eine Wohnung im sozialen Wohnbau für möglichst viele, je nach Bedarf und Lebensphase – das ist das Angebot.

Denn die Gesellschaft verändert sich, und mit ihr die individuellen Wohnbedürfnisse. Ausbildung, Jobwechsel, Karenz oder Trennung bringen Wendungen und verändern die Lebenswege. Gleichzeitig steigt der Bedarf an selbstbestimmtem, altersgerechtem Wohnen. Die Wohnungsvergabe Neu ist Wiens Antwort auf diese Entwicklungen.

Die Umsetzung erfolgt schrittweise – seit Mai 2025 sind erste Maßnahmen in Kraft: Zusätzlich zu anderen verpflichtenden Grundvoraussetzungen reicht nun ein durchgehender Hauptwohnsitz von zwei Jahren in Wien für den Einstieg in den sozialen Wohnbau – das ist eine klare Verbesserung für Bewohner*innen von Wohngemeinschaften, Wiener*innen mit befristeten Verträgen oder Menschen, die nach einer Trennung eine neue Wohnung brauchen. Zudem gibt es die neue Vergabekategorie „Wohnkosten“ für Mieter*innen aus dem privaten Mietsektor, die ihre Wohnkosten nicht mehr stemmen können. Voraussetzung ist ein positiver Bescheid für den Erhalt der Wohnbeihilfe Neu oder der Mietbeihilfe.

Mit der neuen Wohnungsvergabe verfolgen wir den Anspruch, die soziale Treffsicherheit zu stärken und gleichzeitig eine hohe soziale Durchmischung aufrechtzuerhalten. In diesem Sinne wird parallel zu ihrer Einführung eine Evaluierung gestartet, die insbesondere die Einkommenssituation der künftigen Mieter*innen in den Blick nimmt. Auf dieser Grundlage sollen die Bonuspunkte laufend überprüft, präzisiert und sozial treffsicher vergeben werden.

Ab 2026 geht es weiter in Richtung „Wohnung nach Lebensphase“. Ein flexibles, transparentes System wird durch die Vergabe von (Bonus-)Punkten die individuellen Lebenssituationen widerspiegeln und weiter sozial treffsicher sein. Dann wird es auch nur noch ein zentrales Wiener Wohnticket geben – unabhängig davon, ob es sich um eine Gemeindewohnung oder eine geförderte Wohnung handelt. Auch die Wohnungsweitergabe gestalten wir fair und transparent. In Zukunft werden bei Weitergaben, die über die gesetzlichen Eintrittsrechte hinausgehen, ausnahmslos die Voraussetzungen für das neue Wiener Wohnticket erforderlich sein.

Der bewährte Wienbonus für Langzeitwiener*innen bleibt bestehen. Wer länger in Wien lebt, soll einen klaren Vorteil bei der Wohnungsvergabe haben.

  • Wiener*innen, die eine Kaufoption zu ihrer geförderten Wohnung ausüben und ein Eigenmittelersatzdarlehen der Stadt Wien beansprucht haben, bieten wir eine Verbesserung, indem sie dieses Darlehen nicht mehr spätestens innerhalb von acht Wochen zurückzahlen müssen, sondern erst zum im Darlehen vereinbarten Laufzeitende.

  • Das Erfolgsmodell Wohnbeihilfe Neu setzen wir fort und helfen weiter so jenen, die trotz harter Arbeit ihre Wohnkosten nicht mehr stemmen können.

  • Das erfolgreiche Case Management im Gemeindebau führen wir fort. Mit professioneller Unterstützung werden Mieter*innen im Gemeindebau vor Delogierung geschützt. Dabei beraten Sozialarbeiter*innen jene Mieter*innen, die Probleme beim Bezahlen ihrer Miete haben, und vermitteln ihnen Unterstützangebote der Stadt wie die Wohnbeihilfe Neu oder auch Ratenzahlungen für Mietzinsrückstände.

  • Wir verbessern das Serviceangebote durch Digitalisierung : Im Bereich der Wohnbauförderung haben sich digitale Anträge bewährt. Das Angebot soll nun auch auf weitere Anträge im Bereich der Schlichtungsstelle ausgeweitet werden. Der Antrag auf Überprüfung des Hauptmietzinses kann schon online gestellt werden. Dieser Antrag wird erweitert, etwa um die Überprüfung des Untermietzinses.

    Neue Onlineanträge wird es für Verfahren zur Durchführung von Erhaltungs- und Verbesserungsarbeiten, zur Legung von Abrechnungen sowie zur Feststellung und Rückforderung einer Kaution geben.

  • In der Hausverwaltung im Gemeindebau bauen wir das Kundenportal um weitere Services aus. Ebenfalls sollen die Chancen Künstlicher Intelligenz dabei verstärkt genutzt werden.

  • Service vor Ort – die Stadt kommt zu Dir: Der Bezirk, das Grätzl und die Wohnhausanlage sind die Orte, wo sich das Leben in Wien abspielt. Wir bieten die Services rund ums Wohnen deshalb verstärkt vor Ort an, bei Bedarf auch mit spezifischen Themenschwerpunkten wie bei der Initiative „Respekt gemeinsam sicher“ in Kooperation mit der Grätzlpolizei. Ein gutes Miteinander im Wiener Gemeindebau braucht Regeln. Seit 2024 tourt die Initiative durch die Gemeindebauten, mit reger Beteiligung der Bewohner*innen. Denn erst Austausch und Dialog füllen geschriebene Hausordnungen mit Leben. Deshalb soll „Respekt gemeinsam sicher“ weitergeführt werden. Es stehen dabei verschiedene Services zur Verfügung, auch Erstkontakt und -information zu Fragen der sozialen Beratung von „wohnpartner Wien“.

  • Auch die die #wienwohntbesser-Tour führen wir weiter. Hier geht es um die gesamte Palette an Infos und Services rund ums Wohnen – alles auf einem Platz, ohne Termine und lange Anfahrtswege. Die Tour macht im Zeitraum von März bis Oktober einmal im Monat an einem Standort in der Stadt Halt, mit dem „Tag des Wiener Wohnbaus“ als Höhepunkt. Davor und danach finden Termine in den Bezirken statt.

Wohnen und Wien schützen: mit Fairness und sicheren Rechten

Die überwiegende Mehrheit der Vermieter*innen in Wien arbeitet professionell, hält sich an die Regeln und leistet wertvolle Beiträge zur Wohnqualität in unserer Stadt. Das trägt zur Sicherheit und Verlässlichkeit, die Wien beim Wohnen für alle bietet, bei. Gesetze und Regeln, die gleichermaßen fair sind für Mieter*innen und Vermieter*innen, schaffen den verbindlichen Rahmen für ein gutes Miteinander beider Seiten. Die Regeln sind klar, und sie müssen von allen eingehalten werden. Andernfalls gehen wir konsequent gegen Missbrauch rund ums Wohnen vor.

Die Stadt Wien arbeitet stets daran, Rahmenbedingungen zu schaffen, die leistbares und sicheres Wohnen für alle ermöglichen. Wir setzen uns mit Nachdruck für Fairness am Wohnungsmarkt ein. Mieter*innen müssen vor überhöhten Kosten, nachteiligen Vertragsbedingungen und Vernachlässigung durch Vermieter*innen geschützt sein. Vermieter*innen müssen ihre Pflichten für den Erhalt der Gebäude und der Bausubstanz und damit der Wohnqualität erfüllen.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Wer in Wien wohnt, soll sich darauf verlassen können, würdige Wohnbedingungen vorzufinden. Leider treten in jüngerer Vergangenheit einige wenige Fälle auf, bei denen versucht wird, auf den Rücken der Mieter*innen spekulative Geschäfte zu machen. Die Stadt Wien geht dagegen koordiniert, proaktiv und nachhaltig vor, indem sie die miet- und baurechtlichen Möglichkeiten konsequent ausschöpft.

Als letztes Mittel wird das Instrument des Antrags gemäß § 6 Mietrechtsgesetz (MRG) eingesetzt. Die Stadt kann damit die Durchführung notwendiger Erhaltungsarbeiten auf dem Zivilrechtsweg bei Gericht einfordern. Die Zwangsverwaltung eines betroffenen Hauses bleibt als finaler Schritt, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

  • Die Beratungs- und Unterstützungsangebote für betroffene Mieter*innen bauen wir aus: mit spezialisiertem Informationsmaterial, gedruckt und digital, mit Möglichkeiten zur Onlinekontaktaufnahme. Dazu werden Infoveranstaltungen zu Mieter*innenrechten und persönliche Beratung vor Ort angeboten, in Form von Hausbesuchen und Mieter*innenversammlungen. Wo es nötig ist, stellt die Stadt vor allem einkommensschwächeren Mieter*innen kostenlos Rechtshilfe zur Verfügung.

  • Maßnahmen zum Schutz der Gebäude wirken weiter: Die Stadt will ihre Gründerzeitbauten schützen, erhalten und weiterentwickeln.

  • Das entschlossene Vorgehen gegen illegale Kurzzeitvermietung setzen wir fort. Kurzzeitvermietung hat in Wien einen klar geregelten Rahmen. Umgehungskonstruktionen für Beherbergungsbetriebe, die allein dem Missbrauch dienen, muss allerdings ein Riegel vorgeschoben werden. Ein gesetzlicher Rahmen schafft Sicherheit und Klarheit für alle. Für die Kontrolle der Einhaltung dieser Regeln sorgt eine eigens gegründete Einheit der Stadt.

Die bestehenden Regelungen zur Kurzzeitvermietung werden evaluiert und auf dieser Basis präzisiert. Eine EU-Verordnung macht ab 2026 ein Beherbergungsregister möglich. Damit können Inserate besser zugeordnet und so auch illegale Angebote schneller entdeckt werden. Im Gemeindebau hat illegale Untervermietung keinen Platz. Wer gegen diese Vorgabe verstößt, wird gekündigt und dauerhaft für das Wohnen im Gemeindebau gesperrt. Die Stadt wird hier weiter wachsam und streng kontrollieren, um Missbrauch im Gemeindebau zu unterbinden.

Wohnen und Wien weiterdenken: neue Strategien Richtung Zukunft

Wenn sich die Bedingungen ändern, muss die Stadt ihre Strategien erneuern, Instrumente neu ausrichten, den rechtlichen Rahmen neu entwickeln.

Das Wiener Wohnmodell wird immer wieder auf neue Herausforderungen geprüft und zukunftsfit gemacht. Das Prinzip lautet: „Weiter denken statt weiter so.“

DAHER VEREINBAREN WIR:

Ein Schlüsselwerk der Gestaltung von Wohnen und Stadtentwicklung ist die Bauordnung. Sie war in der vergangenen Legislaturperiode das Instrument, um auf neue Entwicklungen richtige Antworten im Regelwerk der Stadtentwicklung zu finden. Das wird sie auch in den kommenden fünf Jahren sein. Sie ist ein dynamisches, multifunktionales, „atmendes“ Gesetz im Interesse der Zukunft Wiens.

Für diese Legislaturperiode steht eine weitere Novelle der Bauordnung auf dem Plan, der ein intensiver, transparenter und offener Entwicklungsprozess vorangeht.

Im Vorfeld der Novelle ist eine breit angelegte Fachenquete geplant, bei der unter anderem alle politischen Fraktionen Expert*innen nominieren und selbst an der Diskussion teilnehmen können.

Das Regelwerk soll erneut von den Impulsen der Fachwelt und vom überparteilichen Dialog im Interesse der Stadt profitieren. Zudem soll der gesamte Text der Bauordnung im Rahmen dieser Novelle auf geschlechtergerechte Formulierungen umgestellt werden – ein weiterer Schritt in Richtung moderner Verwaltung.

Mit der Bauordnungsnovelle 2023 hat Wien einen bedeutenden Schritt in Richtung einer klimafreundlichen, zukunftsfähigen Stadt gesetzt, in der qualitätsvolles und leistbares Wohnen im Mittelpunkt steht. Zu den wichtigsten Meilensteinen zählen strengere Regelungen für Kurzzeitvermietungen sowie Maßnahmen zum Schutz erhaltenswerter Gebäude. Besonders im Bereich Klimaschutz und Klimawandelanpassung wurden zahlreiche Initiativen umgesetzt – etwa zur Vermeidung von Bodenversiegelung, zum Schutz von Stadtbäumen oder zur Ausweitung der Photovoltaikpflicht.

Die Bauordnung ist ein dynamisches Regelwerk, das laufend weiterentwickelt werden muss, um aktuellen technischen, sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die neue Wiener Stadtregierung plant daher in der kommenden Gesetzgebungsperiode eine umfassende Novelle, der ein intensiver, transparenter und offener Entwicklungsprozess vorangeht. Schwerpunkte setzen wir in folgenden Bereichen:

  • Sanierungen erleichtern – für klimafitte Gebäude: Sanierungen sind entscheidend für klimafreundliches Wohnen. Wien fördert diese bereits durch die Sanierungs- und Dekarbonisierungsverordnung. Im Zuge der nächsten Bauordnungsnovelle verbessern wir die gesetzlichen Rahmenbedingungen weiter durch:

    • Forcierung von erneuerbaren Energien

    • Erleichterung von Umbauvorhaben

    • Cooles Wohnen – einen rechtlichen Rahmen für innovative Kühltechnologien

  • Stadtbild wahren und weiterentwickeln : Wien schützt sein einzigartiges Stadtbild konsequent – insbesondere Gebäude aus der Gründerzeit und der Zwischenkriegszeit. Gleichzeitig braucht es Spielraum für klimaschonende Modernisierungen.

  • Stadtbild trifft Klimaschutz – beim Bauen und Sanieren : Maßnahmen wie PV-Anlagen, Außenrollos oder Wärmepumpen dürfen dem Stadtbildschutz nicht grundsätzlich entgegenstehen. Ziel ist ein ausgewogener Zugang, der Eigentümer*innen Planungssicherheit gibt und Klimaschutz ermöglicht, ohne das historische Stadtbild zu gefährden.

  • Gebäudebestand sichern und Bausubstanz stärken : Bestehende Gebäude sind eine wertvolle Ressource und eine wichtige Basis für klimaschonendes Bauen mit weniger Flächenverbrauch. Deshalb stärken wir die Weiterentwicklung von Bestandsgebäuden.

  • Dachgeschossausbau als Chance : Das Weiterbauen im Bestand spart Boden, nutzt bestehende Infrastruktur und erhöht die Lebensqualität durch Aufwertung und zusätzliche Investitionen – etwa in den Einbau von Liften oder die Sanierung des gesamten Gebäudes.

  • Im Vorfeld der Novelle ist eine breit angelegte Fachenquete geplant, bei der unter anderem alle im Gemeinderat vertretenen politischen Fraktionen Expert*innen nominieren und so selbst an der Diskussion teilnehmen können. Das Regelwerk wird so erneut von den Impulsen der Fachwelt und vom überparteilichen Dialog im Interesse der Stadt profitieren. Zudem soll der gesamte Text der Bauordnung im Rahmen dieser Novelle auf geschlechtergerechte Formulierungen umgestellt werden – ein weiterer Schritt in Richtung einer modernen Verwaltung.

  • Verfahren beschleunigen und Kosten reduzieren : Damit leistbares Wohnen in Wien auch weiterhin einen festen Platz hat, werden Verfahren beschleunigt und Kosten reduziert.

  • Technische Weiterentwicklung und breitere Nutzung der digitalen Angebote : Digitale Angebote wie BRISE-Vienna und die digitale Baueinreichung sollen weitergeführt und ausgebaut werden – mit dem Ziel, noch mehr Bauherr*innen und Planer*innen von den Vorteilen zu überzeugen. Dazu zählen mehr Transparenz, zusätzliche Interaktionsmöglichkeiten und die Möglichkeit, laufend Verbesserungen vorzunehmen.

  • Prüfung von Verfahrensvereinfachungen und bewilligungsfreien Vorhaben :

    • Evaluierung von Baustandards unter Beibehaltung von Schutzstandards: Wir unterstützen die Bundesregierung in ihrem Vorhaben, die Baustandards im Dialog mit Praktiker*innen, Techniker*innen und den Ländern zu durchforsten – mit dem Ziel einer Vereinfachung unter gleichzeitiger Beibehaltung der Schutzstandards.

    • Evaluierung der in der Bauordnungsnovelle 2023 beschlossenen Regelungen im Mobilitätsbereich.

  • Für die Stärkung der Kreislaufwirtschaft wird Wien ein eigenes Projekt umsetzen. Es werden dabei innovative, möglichst einfache und digitalisierte bautechnische Analyseroutinen entwickelt, außerdem begleitet die Stadt die Erforschung innovativer kreislauffähiger Baustofftechnologien.

Die Stadt wird Leerstellen im Kreislauf des Bauens wie die bautechnische Bestandsanalyse, die Standardisierung von Rückbaukonzepten und die Zertifizierung von wiederverwendbaren bzw. wiederverwendeten Bauteilen schließen und ein eigenes Kompetenzteam aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Bautechnik, Werkstofftechnologie und Digitalisierung aufbauen.

Neue Wege werden durch „Regulatory Sandboxes“ ausgelotet: Wir fördern den Einsatz von Bauteilen und Baustoffen aus wiederverwendeten Materialien, indem wir Ausnahmen von den bautechnischen Vorschriften und von den Bebauungsbestimmungen dafür vorsehen. Allerdings muss auch dafür gelten, dass der Einsatz solcher Baustoffe zweckmäßig ist und keine Gefährdungen dadurch entstehen.

  • Vielfältige Wohnformen ermöglichen – für ein selbstbestimmtes Leben. Am Anfang jedes geförderten Wohnbauprojektes auf städtischem Grund steht der Bauträgerwettbewerb mit seinen vier Säulen: Eine fachübergreifende Jury beurteilt die eingereichten Projekte nach den Kriterien Architektur, Ökonomie, Ökologie und soziale Nachhaltigkeit.

Das Instrument ist seit Jahrzehnten ein Garant für Qualität im sozialen Wohnbau. Entscheidende Impulse für den Prozess kommen aus den themenorientierten Wohnbauprojekten der letzten fünf Jahre zu den Schwerpunkten Wohnen für Alleinerziehende, Wohnen im Alter und Gesundheit, Wohnen und Sport sowie Arbeiten im Homeoffice.

Die Erfahrungen daraus ebnen den Weg für die kommende Legislaturperiode. Unsere Zukunftsprojekte werden dem übergeordneten Anspruch eines selbstbestimmten Lebens für alle mit weiteren Innovationen Rechnung tragen. Denn der geförderte Wohnbau ist ein Ort, bei dem alle Wiener*innen – egal ob jung oder alt, Familie oder alleinstehend, hetero oder queer, mit oder ohne Behinderung – gleichberechtigt zusammenleben können.

Einen Fokus legen wir auf weitere gemischte, gemeinschaftliche und generationenübergreifende Wohnformen, die unter anderem Selbstbestimmtheit bis ins hohe Alter zum Ziel haben. Demografische Entwicklungen beziehen wir bereits bei der Planung von neuen Stadtquartieren mit ein.

Mit erfolgreich erprobten Wohnmodellen wollen wir den sozialen Zusammenhalt, Inklusion, Vielfalt für alle Lebensmodelle sowie Würde und Selbstbestimmung bis ins hohe Alter fördern.

  • Zusätzlich prüfen wir, ob und welche Möglichkeiten es gibt, Gemeinschaftsräume für die Wiener*innen für Kunst- und Kulturangebote zu öffnen . Wir wollen dabei die Balance wahren zwischen den berechtigten Ansprüchen der Wohngemeinschaft auf ihre Räume und der Belebung des Grätzls durch neue Impulse von Kulturschaffenden.

  • Etwa die Hälfte des Grundes und Bodens im Stadtgebiet gehört der Stadt. Um diesen weltweit einzigartigen Schatz für die Zukunft zu sichern, wird die Immobilienstrategie der Stadt Wien gefestigt und weiterentwickelt.