5.5 Wiener Märkte – lebendige Nahversorgung und Orte des Miteinanders
Die Wiener Märkte sind weit mehr als Orte des täglichen Einkaufs. Sie verbinden Nahversorgung und hohe Lebensqualität, bieten Raum für Begegnung und prägen das soziale und kulturelle Leben im Grätzl. Ihre Weiterentwicklung sichert den Zugang zu frischen, regionalen Produkten, stärkt die lokale Wirtschaft und schafft lebendige Treffpunkte für alle Generationen. So bleiben die Märkte ein unverzichtbarer Bestandteil des urbanen Lebens in Wien als lokale Treffpunkte der Wiener*innen.
DAHER VEREINBAREN WIR:
Wir bekennen uns zu neuen Märkten in Stadterweiterungsgebieten, welche die Grätzlbildung unterstützen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern: Wir setzen uns für die Erweiterung von Initiativen wie „Märkte auf Probe“ in Kooperation mit den Bezirken ein. Dieses Modell wurde bereits erfolgreich mit dem Neubaumarkt im 7. Bezirk, dem Matznermarkt im 14. Bezirk, dem Alszeilenmarkt im 17. Bezirk, dem Servitenmarkt am Alsergrund und dem Mazzucco Markt in der Seestadt eingeführt.
Wir fördern verstärkt regionale Produzent*innen auf Wiens Märkten.
Unser Fokus liegt auf dem weiteren Ausbau konsumfreier Zonen.
Wir setzen auf die weitere Stärkung der Nahversorgungsfunktion und der Vielfalt des Angebots der Wiener Märkte, unter anderem durch Umsetzung des bereits beschlossenen Verbots der Souvenirshops auf den Märkten (Übergangsfrist endet Anfang 2028) und weitere ordnungspolitische Maßnahmen.
Wir bekennen uns zur geplanten Fertigstellung des Projekts „Klimafitter Schlingermarkt“ inklusive der Erweiterung der Anzahl an Marktständen mit bspw. Cooling Spots. Beschattet wird mit einem mit Kletterpflanzen begrünten Dach mit Photovoltaikmodulen. Die Aufenthaltsqualität am Schlingermarkt wird damit weiter gehoben.
Wir planen die Umgestaltung des Volkertmarkts nach dem Beispiel „Schlingermarkt“. Im beliebten Markt im 2. Bezirk sollen künftig ebenfalls Maßnahmen gesetzt werden, um diesen klimafit und attraktiver zu gestalten. Zudem soll der Warenmix verbessert werden. Mit neuen Events beleben wir den Markt und ziehen künftig neue Besucher*innengruppen an.
Punktuell setzen wir auch im Umfeld von Märkten Maßnahmen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität durch Begrünung, Beschattung und Möblierung, z. B. Entrée Hannovermarkt.
Wir prüfen Kleinkraftwerke (Solarenergie) auf Dächern der Wiener Märkte.
Wir setzen die Begrünungs- und Beschattungsmaßnahmen auf den Märkten fort.
Wir setzen uns für die Fortsetzung des klimafitten Umbaus am Naschmarktparkplatz ein: Dieser verspricht künftig ein gänzlich neues Markterlebnis mit innovativen Impulsen, regionalem Fokus und höchster Produktqualität. Der beliebte Bauernmarkt bleibt erhalten, der Vorplatz zum Marktraum wird in die Neugestaltung integriert, die Fläche mit neuen Bäumen und zusätzlicher Begrünung weiter attraktiviert. Der Flohmarkt bleibt ebenfalls erhalten, die Fläche zu einem multifunktionalen Treffpunkt mit mehr Schatten umgestaltet.
Um die Märkte zusätzlich zu beleben, forcieren wir in Ergänzung zur erfolgreichen und weiter bestehenden „Langen Nacht der Märkte“ je nach Markt passende Veranstaltungen und Formate (z. B. Fashionmarkt, Ostermarkt, Halloween-Feier, Kunst am Markt, Afterwork am Markt, Musikmarkt, Themenmärkte, Marktkino, Nikolaus etc.). Zusätzlich verstärken wir die Belebung von Bauernmarktflächen abseits der Wochenendbauernmärkte.
Den Service des Marktamts entwickeln wir kontinuierlich weiter, damit mehr in die Märkte investiert werden kann. Dazu gehört auch die übersichtliche und benutzer*innenfreundliche Bereitstellung aller Informationen über das Angebot der Wiener Märkte. Viele der Services des Wiener Marktamtes können bereits vor Ort als auch digital in Anspruch genommen werden. Hier kann bereits ein Flohmarktplatz oder ein Marktfahrerplatz gebucht werden. Ebenso ein Gelegenheitsmarkt oder eine marktbehördliche Bewilligung beantragt werden. Dieses Onlineservice erweitern wir laufend.
Wir setzen auf die Weiterentwicklung der Marktamtserviceangebote und Informationsbereitstellung, wie z. B. die App der Wiener Märkte und den Onlineauftritt sowie Social-Media-Aktivitäten.
Mit der Novellierung der Marktordnung 2018 wurden etliche Verbesserungen für die Wiener Märkte durchgeführt. In enger Abstimmung mit der Wirtschaftskammer und den Bezirken wurden dabei u. a. Kernöffnungszeiten festgelegt. Sie werden von Kund*innen gut angenommen, die Besucher*innenzahlen auf Wiens Märkten steigen von Jahr zu Jahr. So wurden im Mai 2024 pro Woche 527.147 Menschen auf Wiens Märkten gezählt. Das entspricht einer Steigerung von 28,6 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2023. Insbesondere fragen wir Bedürfnisse der Marktstandler*innen bei den Kernöffnungszeiten ab und leiten auf Basis der Ergebnisse weitere Schritte ein.
Der Marktbeirat soll verstärkt weitergeführt werden, um weiterhin die Partizipation zu gewährleisten und die Wiener Märkte gemeinsam weiterzuentwickeln.
Planung einer Wiener Genusshalle: Mit den Wiener Märkten gibt es eine Vielzahl an tollen Outdoor-Angeboten, die einen wesentlichen Beitrag zur Nahversorgung in den Grätzln unserer Stadt leisten. Dieses Angebot möchten wir durch die Etablierung der Wiener Genusshallen weiter ausbauen und ergänzen. Nach internationalen Vorbildern forcieren wir im Rahmen der Stadtentwicklung, z. B. am Nordwestbahnhof oder in der Seestadt, die Schaffung von Markthallen als Wiener Genusshallen. Die Nutzungsvielfalt der Genusshallen soll ein vielfältiges Lebensmittel- und Kulinarikangebot ermöglichen – von Wiener und österreichischen Nahrungsmittel- und Delikatessenständen über kleinteilige Gastronomie, Weinbars und Streetfood. Zudem sollen sie auch Raum für Kunst- und Kultur schaffen. Mit den Wiener Genusshallen ergänzen wir die bereits hohe Qualität der Wiener Märkte, um weitere vielseitige Angebote und so neue Zentren für neue Grätzl zu schaffen.