5. Gemeinsam gut leben

5.2 Stadt der Mädchen und Frauen: Wien, wie sie will

Gleich an Rechten und Räumen, Chancen und Freiheiten? Sicher. Und lieber gleich als später. Wien macht Tempo für die Gleichstellung von Mädchen und Frauen, auf allen Ebenen. Denn jeder Bereich von Politik ist auch Politik für Mädchen und Frauen. So sehen wir das in Wien.

Wien schafft viel: Auch wenn wir erst zufrieden sein können, wenn es überall gleiches Einkommen für gleiche Leistung gibt – die Erwerbsquote bei Frauen ist die höchste österreichweit, die Lücken bei Gehalt und Pension zwischen Frauen und Männern sind in Wien am kleinsten.

Bei der Kinderbetreuung sind Angebot und Öffnungszeiten vorbildlich. Nirgendwo in Österreich gibt es ein derartig großes Angebot an Kinderbetreuung – mit Öffnungszeiten, die beiden Eltern die Möglichkeit geben, voll berufstätig zu sein.

Der 24-Stunden Frauennotruf und der Verein Wiener Frauenhäuser sind sieben Tage pro Woche für Frauen da, sie bieten rasche und unkomplizierte Hilfe und Schutz. Das Frauenzentrum der Stadt Wien steht darüber hinaus allen Wienerinnen mit kostenloser Beratung durch Juristinnen, Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen zur Verfügung.

Die Welt begeht jedes Jahr am 8. März den Frauentag, in Wien gibt es eine ganze Frauenwoche – mit Veranstaltungen, Info-, Beratungs- und Serviceangeboten im offenen Rathaus und in ganz Wien.

Um weiter voranzukommen, reden wir mit und nicht über Frauen. Deshalb gab es in der letzten Legislaturperiode Wiens größte Frauenbefragung: Über 15.500 Frauen haben teilgenommen und gesagt, was sie für ihr Wien wollen: mehr Chancen im Berufsleben, mehr sichere und eigene Räume und mehr Zeit für ihre eigenen Bedürfnisse und ihre Gesundheit.

Mädchen können alles. Und können alles werden.

Stichwort Chancen: In Wien fangen starke Frauen früh an. Ein Mädchen, das von klein auf darauf vertrauen kann, dass es alle Chancen ergreifen kann, wird später weitermachen und nicht klein beigeben. Die Mädchenförderung in Wien hat das Ziel, Talente früh zu entdecken, zu stärken und Mädchen zu ermutigen, neue Wege zu gehen.

Der „Wiener Töchtertag“ macht den Mädchen Lust auf Ausbildungen und Jobs in der Technik, im IT-Bereich und in der Forschung. Ingenieurin, Wissenschaftlerin, Baumeisterin oder Architektin – in Wien können Mädchen alles werden. Das Angebot wurde um den „Töchtertag KIDS“ für Volksschülerinnen und den „Töchtertag MINI“ für Mädchen im Kindergartenalter erweitert. Neue Berufswelten erkunden und damit Rollenbilder brechen, das kommt an: 2025 gab es sowohl bei den teilnehmenden Mädchen (fast 6.000) als auch bei den Unternehmen einen Rekord.

Darüber hinaus begeistert die Initiative „Mädchen feiern Technik“ für MINT-Ausbildungen. Die Stadt Wien öffnet einmal im Monat ihre Türen für Schülerinnen und zeigt, welche spannenden Berufe es zu entdecken gibt – vom Brandschutz bis zur Wasserqualitätsprüfung.

Und weil Mädchen auch Platz für Freizeit brauchen, gibt es die neue „Mädchenzone“ am Hebbelplatz in Favoriten.

Das ist ihre Chance.

Chancen für Frauen und gute Qualifikation sind zwei Seiten derselben Medaille. Die neue „Frauenarbeitsstiftung Wien“ vom Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds (waff) und dem AMS Wien bietet daher eine umfassende Berufsorientierung, eine kostenlose Ausbildung, das Arbeitslosengeld des AMS Wien und monatlich 300 Euro Ausbildungszuschuss vom waff. Sie richtet sich an Wienerinnen ab 25 Jahre ohne abgeschlossene Berufsausbildung, insbesondere an Wiedereinsteigerinnen, die Arbeitslosengeld beziehen. Frauen können Ausbildungen in Zukunftsbranchen absolvieren, etwa in den Bereichen Klimaschutz / Nachhaltigkeit / Ökologisierung, MINT oder Soziales.

Das waff-Programm „FRECH“ unterstützt Frauen, die in Beschäftigung sind, sich aber grundlegend verändern wollen – zum Beispiel mit dem Ziel, in den Bereich Digitalisierung oder Klimaschutz zu wechseln oder eine Führungs- bzw. Managementposition anzustreben. Denn wenn Frauen die Letztentscheidungen treffen, verändert sich auch die Wirtschaft in die richtige Richtung.

Für noch mehr topqualifizierte Frauen in den Zukunftsbereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Technik bietet die Stadt Wien berufstätigen Frauen ein waff-Stipendium von mitunter 12.000 Euro für ein Bachelorstudium und 9.000 Euro für ein Masterstudium. Gefördert werden Studien in 33 berufsbegleitenden FH-Studiengängen in Wien, in denen der Frauenanteil unter 50 Prozent liegt. Dazu gibt es die Möglichkeit, Vorqualifizierungskurse zu besuchen – zur optimalen Vorbereitung auf ein Studium.

Gewalt? Halt!

In der letzten Legislaturperiode wurde ein fünftes Frauenhaus eröffnet. Und weil Mädchen und junge Frauen in dieser Lebensphase mitunter andere Bedürfnisse haben, wurde ein eigenes Frauenhaus für diese Zielgruppe geschaffen. Die Türen der Frauenhäuser stehen Frauen immer offen – und die Stadt Wien sorgt dafür, dass auch in Zukunft genügend zielgruppengerechte Angebote und Unterstützungen vorhanden sein werden.

Ein Garant dafür ist der regelmäßige Austausch aller im Gewaltschutz tätigen Vereine, Institutionen und Organisationen im Rahmen des „Gewaltschutz-Jour Fixe“. Denn Gewalt gegen Frauen darf in Wien keinen Platz haben, weder offen und brutal noch versteckt und heimtückisch – Stichwort K.-o.-Tropfen im Getränk. Wien arbeitet dagegen, mit gezielten Kampagnen und Maßnahmen. Ein umfassender Gewaltschutz braucht nicht nur rasche Hilfe, sondern auch klare Prävention und Bewusstseinsbildung in allen Altersgruppen.

Ein wichtiger Baustein für umfassenden und effektiven Gewaltschutz ist die Täter- und Präventionsarbeit für Burschen und Männer. Deshalb wurden die Mittel für Täterarbeit und Präventionsarbeit mit Männern in der Männerberatung Wien verdreifacht.

In der Kompetenzstelle gegen Cybergewalt arbeiten der 24-Stunden-Frauennotruf und die IT-Sicherheitsspezialist*innen der Stadt Wien zusammen, um Frauen bei Bedrohungen wie Cyber-Stalking, Cyber-Mobbing und Hass im Netz bestmöglich zu unterstützen. Das ist vor allem für Mädchen und junge Frauen wichtig.

Respekt macht stark.

Das Programm „Respekt: Gemeinsam stärker“ wurde ins Leben gerufen, um ein respektvolles und von gegenseitiger Akzeptanz getragenes Miteinander an Schulen zu fördern. So wächst Vertrauen und es entwickeln sich neue Chancen – ein Weg, den wir weitergehen wollen. Ziel sind angst- und gewaltfreie Schulen, an denen sich alle wohlfühlen, ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, sexuellen Orientierung, Religion oder Weltanschauung.

Das Programm „Respekt: Gemeinsam stärker“ wurde um einen Gewaltschutzschwerpunkt erweitert. Es umfasst verstärkte Präventionsarbeit an Schulen mit Burschen und Mädchen. Am Ende des Programms werden die teilnehmenden Schulen als „Respektschulen“ ausgezeichnet. „Respekt: Gemeinsam stärker“ wird laufend evaluiert und fortgesetzt – erstmals auch mit einer Volksschule und einer Polytechnischen Schule.

Ihre Zeit für Gesundheit

Wien hat ein neues Frauengesundheitszentrum bekommen: FEM MED ist eine wichtige medizinische Anlaufstelle für alle Wienerinnen. Das FEM MED ermöglicht allen Mädchen und Frauen in Wien einen gendergerechten Zugang zur Medizin und damit eine bestmögliche Versorgung mit individueller Beratung – kostenlos, mehrsprachig und multidisziplinär. Ergänzend und erfolgreich läuft das Projekt „Gendermedizinbezirk Favoriten“.

Ein Grundbedürfnis, das gedeckt werden muss, ist die Versorgung mit Hygieneartikeln während der Periode. Frauen und Mädchen brauchen Tampons oder Binden, auch wenn sie sich diese Produkte nicht leisten können. Dafür gibt es in ganz Wien die Aktion „Rote Box“ in Kooperation mit BIPA. Die Stadt hat auch die öffentlichen Toilettenanlagen mit Periodenprodukten ausgestattet.

Alleinerziehend. Aber nicht allein gelassen.

Alleinerziehende sind in Wien wie in ganz Österreich zum größten Teil Frauen, und ihre Herausforderungen sind groß. Da ist eine leistbare und zum Leben passende Wohnung entscheidend.

Wien hat dafür ein Angebot: Alleinerziehend zu sein, begründet einen eigenen Wohnbedarf im Rahmen der Wohnungsvergabe im sozialen Wohnbau. Das ist der schnellste Weg zu einer geförderten Wohnung oder Gemeindewohnung.

Das wirkt: Seit Einführung des Vormerkgrundes „Alleinerziehend“ im Juli 2020 konnten bis Ende 2024 rund 4.000 alleinerziehende Haushalte versorgt werden. Über 90 Prozent der Alleinerziehenden, die hier profitieren, sind Frauen.

Zudem denken wir bei neuen Stadtquartieren die Angebote für Alleinerziehende konsequent mit: Sie brauchen nicht nur leistbaren Wohnraum, sondern auch eine flexible Raumaufteilung und eine unterstützende Infrastruktur, die ihren Alltag erleichtert. Dafür sorgen themenspezifische Bauträgerwettbewerbe bei Wohnprojekten und Qualitätsbeiräte bei Stadtquartieren. In der Wolfganggasse im 12. Bezirk ist beispielsweise ein Leitprojekt entstanden.

Inzwischen sind spezifische Wohnmodelle für Alleinerziehende bei neun größeren geförderten Wohnbauprojekten in Wien Standard. So erweitern wir das bestehende Wohnungsangebot für Alleinerziehende laufend. Jede neue Wohnung ist ein Stück mehr selbstbestimmtes Leben für Frauen in der Stadt.

Wien bleibt dran

Für jeden Fortschritt Richtung Gleichstellung gilt: Nichts ist für immer erreicht – Errungenschaften müssen verteidigt werden. Denn dass die Uhren für Mädchen und Frauen zurückgedreht werden, bleibt eine Gefahr. Das gilt auch für das Recht auf den eigenen Körper. Mädchen und Frauen müssen immer selbst entscheiden können.

Deshalb sind wir immer wachsam, bleiben immer dran und lassen niemals los bei Gleichstellung.

Zukunft für Mädchen in Wien entfalten: Empowerment für junge Frauen

Mit den Mädchen fängt alles an. Denn sie bauen die Stadt der Frauen von morgen.

Mädchen stärken und fördern, das bedeutet, eine gute Zukunft zu schaffen für Wien. Dafür setzt die Stadt einen Schwerpunkt und setzt Erfolgsprojekte fort. „Top für Mädchen“ statt „typisch männlich“ ist die Botschaft. Denn Mädchen können alles schaffen. Sie brauchen nur freie Bahn dafür.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Wir bauen Räume für Mädchen in der Stadt aus – konsumfrei, leicht zugänglich und geschützt.

  • Wir schaffen ein ganzjähriges Angebot für Mädchen unter dem Dach „Wiener Mädchenklub“ , um mit neuen Projekten laufend spannende Einblicke rund um Mädchenrechte, Technik, Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Finanzbildung und Sport zu ermöglichen und Mädchen in Wien zu begleiten und zu stärken. Darunter wird unter anderem fallen:

  • Den Wiener Töchtertag führen wir fort und entwickeln ihn weiter. Töchtertag soll nicht nur an einem Tag sein. Aktionen und Aktivitäten dazu werden über das ganze Jahr laufen. Neben Veranstaltungen und Workshops erproben wir auch neue Medien und Formate. Die Kommunikation wird über Social Media verstärkt, um Mädchen in ihrer Lebenswelt anzusprechen und mehr Sichtbarkeit für das Thema zu schaffen.

  • Die Initiative „ Mädchen feiern Technik “ bauen wir aus. Beim Blick in die technische Praxis werden mehr Dienststellen der Stadt mitmachen. Frauen, die in technischen bzw. technologischen und naturwissenschaftlichen Berufsfeldern in der Stadt aktiv und erfolgreich sind, werden als Vorbilder fungieren. Ziel: Noch mehr Mädchen von Bildungs- und Karrierewegen im MINT-Sektor begeistern.

  • Die kostenlosen „GirlPower“-Workshops weiten wir aus. Themen dabei sind unter anderem Frauenrechte, Gleichstellung am Arbeitsmarkt, Medien, Gewaltschutz.

  • Die Initiative „ Respekt: Gemeinsam stärker “ setzen wir fort – das Projekt wird auf weitere Schulen ausgerollt. Von Respekt und Miteinander auf Augenhöhe profitieren Mädchen am meisten. Für die Umsetzung sorgen die Wiener Jugendzentren.

Wien für Mädchen und Frauen gestalten: Die Zukunft bringt neue Chancen

Die Arbeitswelt ist ein großes, entscheidendes Feld für Gleichstellung. Das Ziel bleibt gleiches Einkommen für gleiche Leistung. Wo auch immer noch eine Schere zwischen den Geschlechtern klafft – Wien bleibt dran, sie zu schließen. Der Satz „Das ist doch nichts für Mädchen“ gehört der Vergangenheit an. Darüber hinaus geht die Stadt Wien als Arbeitgeberin und Auftraggeberin voran und bietet so ein Role Model für die Wirtschaft.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Gezielte Frauenförderung am Arbeitsmarkt: In Kooperation mit dem waff (Wiener Arbeitnehmer*innen Förderfonds) setzen wir auch weiterhin Angebote und Maßnahmen, um Frauen im Erwerbsleben bestmöglich zu unterstützen. Die bestehenden Frauenförderprogramme werden weitergeführt – wie „FRECH“, die waff-Frauenarbeitsstiftung und die Förderung von Studienabschlüssen im technisch-wissenschaftlichen Bereich.

  • Die Stadt schafft Chancen für Frauen, sich beruflich so zu entfalten, wie sie wollen. Wien lebt als Arbeitgeberin Gleichstellung vor. Frauen werden gezielt gefördert, ihre Talente gestärkt und ihre Karrierewege unterstützt.

  • Gezielte Frauenförderung durch Auftragsvergabe: Die Vergabe öffentlicher Aufträge durch die Stadt Wien ist ein wichtiger Hebel, um Gleichstellung in Wiener Betrieben zu forcieren. Der Roll-out des Vorzeige- und Erfolgsprojekts der Koppelung von Frauenförderung und Auftragsvergabe wird daher weiter vorangetrieben.

  • Die Stadt Wien setzt auf Vorbildwirkung für andere Arbeitgeber*innen: Programme, die Frauen für Führungspositionen qualifizieren, motivieren und vernetzen, führen wir fort und entwickeln sie weiter.

  • Neue Initiative: ein Netzwerk-Treffen für Technikerinnen , um Austausch, gegenseitige Unterstützung und Empowerment zu ermöglichen. Denn gerade in technischen und handwerklichen Bereichen sollen Frauen gestärkt werden und mehr Verantwortung übernehmen können.

  • Der Aufstieg von Frauen in Führungsfunktionen wird weiter forciert durch Weiterqualifizierung von Frauen im strategischen Management sowie weitere Anstrengungen, um Gender Gaps auszugleichen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Pflege von Angehörigen zu stärken.

  • Wir machen Frauen in Kunst und Kultur gezielt sichtbar : Frauen sollen in dieser Stadt, insbesondere im öffentlichen Raum, als Künstlerinnen stärker vertreten und sichtbar sein. Das heißt, dass Projekte von Frauen gefördert und kuratorisch berücksichtigt werden. So wird Gleichstellung auch im Kunst- und Kulturbereich sichtbar vorangetrieben.

  • Wir benennen Straßen und Plätze verstärkt nach Frauen: Bei der Benennung von Straßen, Plätzen und öffentlichen Einrichtungen, wie z. B. nach Jina Mahsa Amini, soll verstärkt an das Wirken und Leben von Frauen erinnert werden. Damit wird unter anderem weibliche Stadtgeschichte sichtbar gemacht und im öffentlichen Raum verankert.

Wir schaffen eine Stadt für alle Generationen

Ältere Frauen werden mitunter weniger wahrgenommen und sind stärker von Armut und sozialer Isolation betroffen als gleichaltrige Männer. Themen wie psychische Gesundheit oder Gewaltbetroffenheit sind besonders in älteren Generationen noch stärkere Tabus als unter jungen Menschen. Frauen leben zwar länger als Männer, aber es sind auch mehr Lebensjahre mit Druck und doppelter Belastung mit entsprechender Wirkung auf die Gesundheit. Ein weiterer Schwerpunkt gilt daher der gesamtheitlichen Unterstützung von älteren Frauen.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Wir in Wien rücken Frauen im Alter in den Fokus: Sei es im Gewaltschutz, im Gesundheitsbereich, in ökonomischen Fragen oder im Sozialen.

  • In Zusammenarbeit mit der Senior*innenbeauftragten der Stadt Wien führen wir eine repräsentative Befragung der Wienerinnen ab 60 durch, um ein noch klareres Bild der Zielgruppe und ihrer Bedürfnisse zu erhalten. Basierend auf den Ergebnissen werden ressortübergreifend maßgeschneiderte Maßnahmen eingeleitet.

  • Angebote der Stadt, die gegen Einsamkeit und Rückzug wirken, werden verstärkt und intensiv kommuniziert – genauso wie die vielen finanziellen Unterstützungs- und Hilfsleistungen, die Wien bietet. Wir bleiben die Stadt, die alle mitnimmt und niemanden zurücklässt.

  • Wir schauen heute auf die Pensionistinnen von morgen und kümmern uns frühzeitig darum, dass Frauen auch im Alter unabhängig leben können: mit einem Schwerpunkt auf Finanzbildung . Das Wissen um die eigenen Möglichkeiten und Rechte stärkt die Selbstbestimmung und schützt vor falschen Entscheidungen und trügerischer Sicherheit. Denn schnell zugesagte finanzielle Verpflichtungen bleiben, auch wenn die Partnerschaft endet – und Frauen brauchen ihre eigene, selbst gestaltete Sicherheit bei Einkommen und Pension.

Wir arbeiten an der Frauengesundheit: Gendermedizin als Zukunftsmodell

Wir bauen Frauengerechte Gesundheitsversorgung aus: Frauengesundheit ist nicht gleich Männergesundheit. Zu lange hat sich das Gesundheitssystem nur auf den männlichen Körper fokussiert. Die Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd beraten und informieren rund um das Thema Frauen schon seit über 25 Jahren.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Wien will nahe an den Gesundheitsbedürfnissen der Wienerinnen sein und frauengerechte medizinische Versorgung forcieren. Denn Gesundheitsvorsorge ist ein zentraler Bestandteil der medizinischen Versorgung. Erfolgreiche Prävention braucht Verfügbarkeit, Nähe und Information über die dazugehörigen Angebote.

  • Um Frauen in jeder Lebenslage gut zu erreichen, werden die bestehenden Angebote noch stärker kommuniziert. Wichtig ist es, die individuelle Gesundheitskompetenz der Frauen zu fördern – mit dem Ziel, dass sie Vorsorgeleistungen rechtzeitig in Anspruch nehmen. Frauen mit Migrationsbiografie oder Fluchterfahrung werden gezielt angesprochen und beim Zugang zu Vorsorgeangeboten unterstützt.

  • Wir schaffen frauenspezifische Gesundheitseinrichtungen . Der erfolgreiche Start von FEM MED und das Pilotprojekt „Gendermedizinbezirk Favoriten“ geben dabei die Richtung vor. Es sollen weitere frauenspezifische Gesundheitseinrichtungen folgen.

  • Die Aktion „Rote Box“ geht weiter. Ein in Österreich einzigartiges Angebot gegen Periodenarmut und für sichere Hygiene.

  • Wien bekennt sich zum Recht von Mädchen und Frauen auf ihren eigenen Körper und wird jenen reaktionären Kräften, die die Fristenlösung und das Recht auf Abtreibung in Frage stellen oder gar abschaffen wollen, entschieden entgegentreten. Umfassender Schutz für Mädchen und Frauen bedeutet auch Schutz vor Rückschritten.

Mädchen und Frauen in Wien schützen: Sicherheit mit Zukunft

Alle Frauen in Wien haben ein Recht auf ein sicheres und selbstbestimmtes Leben. Schutz vor Gewalt ist dafür eine Grundvoraussetzung. Hinschauen, Handeln, Helfen – dieser Dreiklang definiert Aktionen und Angebote der Stadt gegen Gewalt an Frauen. Wien setzt alle Mittel ein, um gegen Femizide und sämtliche Formen der physischen, psychischen und sexualisierten Gewalt vorzugehen.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Die Stadt setzt einen Schwerpunkt im Gewaltschutz, speziell gegen die neue Gefahr von Gewalt im digitalen Raum: Cyberstalking, Cybermobbing und Gewaltfantasien im Netz, befeuert durch die neuen Ideologen der alten Männerdominanz auf den digitalen Medienkanälen – all das ist Realität für Frauen. Diese neue Gewalt muss genauso rigoros bekämpft werden wie andere Gewaltformen.

  • Ein Kompetenzzentrum Cybergewalt wird eingerichtet, mit Sitz und Adresse. Mit der Kompetenzstelle gegen Cybergewalt hat die Stadt Wien bereits einen wesentlichen Schritt gesetzt und geht jetzt den nötigen Schritt weiter. Das neue Kompetenzzentrum wird Unterstützung für Betroffene bieten, Informationen für Multiplikator*innen bereitstellen und Bewusstsein für das Thema schaffen. Eine begleitende Kampagne wird sensibilisieren und das Bewusstsein verstärken, insbesondere auch in den sozialen Medien.

  • Die Präventionsarbeit wird verstärkt , etwa wenn es um Zustimmung und Einverständnis zu Sexualität geht. „Nein heißt Nein“ und „Nur Ja heißt Ja“ heißen die Grundsätze. Da gibt es keinen Raum für Interpretationen, kein Dazwischen oder Vielleicht. Damit sollen sowohl Mädchen und Frauen als auch Burschen und Männer adressiert werden.

  • Die Initiative „Ich bin dein Rettungsanker“ setzt sich gegen Gewalt und Belästigung von Frauen und Mädchen in Wien ein. Damit setzen wir dort an, wo wir Mädchen und Frauen wirklich helfen können. Ziel ist, das Bewusstsein für sexuelle Belästigung zu schärfen und konkrete Unterstützung sowie Schulungen für Sicherheitspersonal und Mitarbeitende von Veranstaltungsorten und öffentlichen Einrichtungen zu bieten.

Klar ist: Übergriffe an Frauen, egal wie und welchem Ausmaß, haben in Wien keinen Platz, ganz nach dem Motto des „Rettungsankers“: „Wir schauen aufeinander und Wien schaut auf dich“. Der „Rettungsanker“ wird fortgeführt und weiter ausgebaut. Im Rahmen einer Kooperation mit der „Vienna Club Commission“ können interessierte Clubs Mitarbeiter*innen schulen lassen. Damit sie Betroffene bei Belästigung bestmöglich und sensibel unterstützen können.

Mehr Licht, mehr Sicherheit für Frauen im öffentlichen Raum

  • Die öffentliche Beleuchtung gezielt dort verstärkt, wo sich vor allem Frauen unsicher fühlen. Das subjektive Sicherheitsgefühl ist entscheidend – besonders in der Nacht. Deshalb wird in schlecht einsehbaren Parks, auf dunklen Gehwegen oder an unübersichtlichen Haltestellen die Beleuchtung verbessert. Gute Beleuchtung ist eine einfache, aber wirkungsvolle Maßnahme, um das Sicherheitsgefühl zu stärken und potenzielle Gefahrenräume sichtbar zu machen.

  • Um Mädchen und Frauen noch mehr zu unterstützen, bietet die Stadt ein eigenes Kursangebot zu Selbstbehauptung und Zivilcourage – niederschwellig und kostenlos. Im Rahmen der „Aktion Rettungsanker“ gibt es Zivilcourage-Workshops. Dieses Angebot wird fortgesetzt und verstärkt kommuniziert.

  • Die Stadt wird auch weiter auf gezielte Kampagnen setzen, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und die Angebote der Stadt bekannt zu machen – etwa den Frauennotruf und seine ständige Erreichbarkeit. Die Kampagnen für den „Rettungsanker“ und die Initiative gegen K.-o.-Tropfen sind Erfolgsbeispiele für starke Wirkung.

Wien für Mädchen und Frauen weiterdenken

Gleichstellung ist eine Aufgabe, die uns alle betrifft und die wir kontinuierlich vorantreiben müssen. Damit Wien auf diesem Weg erfolgreich bleibt, benötigen wir eine gemeinsame Strategie, die regelmäßig überprüft und angepasst wird, um sicherzustellen, dass wir immer auf dem neuesten Stand sind und die richtigen Maßnahmen ergreifen.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Wir schaffen eine Wiener Gleichstellungsstrategie , die alle Bereiche der Stadt Wien umfasst und bündeln so noch zielgerichteter als bisher unsere Kräfte. Damit unterstreichen wir die Relevanz, die der Themenbereich in der Stadt hat und arbeiten noch effizienter am Abbau bestehender Diskriminierungen.

  • Wir etablieren ein Netzwerk von Gleichstellungsexpert*innen mit begleitender und beratender Funktion.

  • Der Wiener Gleichstellungsmonitor wird fortgeführt und weiterentwickelt. Dieses Instrument, das Status und Entwicklungen in der Gleichstellung in zwölf Themenfeldern laufend misst, dient als Kompass für frauenpolitische und gleichstellungsorientierte Maßnahmen der Stadt.

  • Auf dem Weg zu einer gleichberechtigten und gleichgestellten Gesellschaft in der Stadt muss bei den Burschen und Männern verstärkt angesetzt werden, um ihnen ein modernes, emanzipatorisches Bild des Miteinanders der Geschlechter zu vermitteln. Besonders, weil es im digitalen Raum zu viele falsche Vorbilder gibt, die veraltete und gefährliche Männerbilder propagieren. Von mehr Gleichstellung profitieren nicht nur Frauen, sondern auch Männer.

  • Es wird eine eigene Drehscheibe und Ansprechstelle für emanzipatorische Burschen- und Männerarbeit im Rahmen des Wiener Magistrats etabliert, die einen Gesamtblick auf alle Aspekte der Thematik hat.

  • Die Potenziale von KI sollen genutzt, aber auch klare Grenzen gesetzt werden. Digitalisierung und neue Technologien sind nicht genderneutral. Künstliche Intelligenz bildet die Welt ab, die sie mit Informationen füttert, und das ist noch immer eine männlich geprägte Welt. Beratungen zu heiklen, personenbezogenen Themen müssen entsprechend qualifizierten Menschen vorbehalten bleiben.

  • Künstliche Intelligenz soll in einer eigenen Fachenquete mit Expert*innen diskutiert werden, als Auftakt zu einer umfassenden Auseinandersetzung mit KI aus frauenpolitischer Perspektive. Erkenntnisse daraus sollen das Wissen innerhalb der Stadt stärken und Orientierung geben beim Umgang mit neuen Technologien.