5. Gemeinsam gut leben

5.4 Stadt der Kultur

Als weltoffene Metropole steht Wien für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Fortschritt, soziale Gerechtigkeit, ökologische Verantwortung und demokratische Teilhabe. Kunst und Kultur sind dabei zentrale Elemente eines guten Lebens – Orte der Begegnung, der Reflexion und der Inspiration.

Die kulturelle Landschaft Wiens zeichnet sich durch eine Vielfalt aus, die in Europa einzigartig ist: Künstlerische Werke werden von der Entstehung des Erstkonzeptes bis hin zur Langzeitarchivierung unterstützt, für alle Sparten finden sich renommierte Ausbildungsinstitutionen vor Ort. Gleichzeitig gibt es Institutionen der Freien Szene, ebenso wie die Stätten der etablierten Hochkultur, deren Exzellenz international ausstrahlt. Dazu kommen Kulturinitiativen und Grätzlprojekte, die einen wichtigen Beitrag für den sozialen Zusammenhalt generieren, ebenso wie Orte und Labore der zeitgenössischen Kunst, die abseits des kommerziellen Verwertungsdruckes frei experimentieren können. Diese Vielfalt ist ein wesentlicher Teil der Identität und Stärke unserer Stadt – ebenso wie die Verantwortung, die sich aus unserer Geschichte ergibt.

Wir ermöglichen die kulturelle Versorgung für alle Wiener*innen, ungeachtet ihres Alters, ihrer Herkünfte und sozioökonomischen Hintergründe, quer durch alle Sparten – vom Kindertheater bis hin zum Experimentalfilm. Kunst und Kultur schaffen zugängliche, soziale Räume, in denen individuelle Entfaltung und gesellschaftlicher Zusammenhalt gelebt werden – Orte, in denen sich Menschen finden. Kultur ist viel mehr als Freizeit, sie ist für das Individuum als auch für eine demokratische Gesellschaft existenziell. Denn die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit ist in allen Lebensphasen eng mit Kultur verbunden. Das Erleben von Kunst und Kultur eröffnet neue Perspektiven, schärft den ethischen Kompass, bietet Rückhalt, dient zur Reflexion und macht uns zu empathischeren Wesen. Kultur macht das Leben nicht nur schöner, sondern ist zudem ein systemrelevanter Bestandteil des städtischen Lebens, der ökonomisch gerade für eine Stadt wie Wien von enormer Bedeutung ist.

Diese sozialen Räume müssen in einer sich dynamisch entwickelnden Stadt gesichert, erweitert sowie den jeweiligen Herausforderungen angepasst werden. Wir arbeiten an Rahmenbedingungen, damit die im Feld der Kunst und Kultur Arbeitenden auch fair entlohnt werden. Unser Ziel ist eine mutige, inklusive und gerechte Kulturpolitik, die die Diversität der Stadt widerspiegelt, sich aktiv mit den zentralen Fragen der Zeit auseinandersetzt und allen zugutekommt.

Wir bekennen uns klar zu einer nachhaltigen Sicherung des Wiener Kulturlebens in all seiner Vielfalt. Sie leistet einen wesentlichen Beitrag zur hohen Wiener Lebensqualität und festigt den internationalen Ruf der Stadt.

Kunst und Kultur schaffen Sinn, fördern Empathie, Gemeinschaft und Orientierung – und sind damit Fundament und unverzichtbarer Bestandteil einer solidarischen, vielfältigen, zukunftsfähigen und lebenswerten Stadt.

Wien als Garant für leistbare Kultur und inklusive Teilhabe

In einer kulturell vielfältigen Stadt wie Wien ist es unerlässlich, dass Kunst und Kultur für alle Wiener*innen zugänglich sind – unabhängig von Einkommen, Wohnort, sozialem wie persönlichem Hintergrund. Kultur fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt, individuelle Entfaltung und eröffnet neue Perspektiven. Leistbare und niederschwellige Angebote sind entscheidend, um sicherzustellen, dass jede Person die Möglichkeit hat, am kulturellen Leben teilzunehmen. Es entstehen Dialogräume, die kulturelle Teilhabe in Zeiten wachsender Herausforderungen fördern und die Bereitschaft zu demokratischer Partizipation stärken.

Unsere Vision ist eine Stadt, in der Kunst und Kultur sowohl in großen Institutionen als auch in jedem Grätzl und für jede Generation erlebbar sind. Wir denken Kunst und Kultur als sozialen Raum, der das Begegnen und das Verhandeln von Gesellschaft erst möglich macht. Die Erfahrung von Kunst und Kultur kann nie früh genug einsetzen – gerade Kinder erfahren die Welt sinnlich, spielerisch und lernen, dass die Welt gestaltbar und veränderbar ist. Daher ist uns ein leicht zugängliches und vielseitiges kulturelles Angebot ein zentrales Anliegen. Es beginnt beim besten Angebot für die Jüngsten, geht über Jugend- und Clubkultur und hat auch die Ältesten unserer Gesellschaft im Blick.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Wir bekennen uns zum Ausbau eines erstklassigen und leicht zugänglichen Angebots für Kinderkultur im gesamten Stadtgebiet.

  • Einer der bevölkerungsreichsten Bezirke Wiens erhält ein weiteres kulturelles Highlight: Wir errichten einen zweiten Standort für das ZOOM Kindermuseum sowie ein Zentrum für Kinderliteratur .

  • Wir erarbeiten eine Kampagne für Jugendkultur zur Sichtbarmachung des bestehenden Angebots.

  • Die Stadt Wien baut die Kulturvermittlungsangebote für Lehrlinge und junge Menschen am Übertritt ins Erwerbsleben aus.

  • Auf Basis der bestehenden Institutionen wird die Clubkultur weiterentwickelt.

  • Die Stadt Wien führt eine „Nacht der Clubkultur“ mit Verleihung eines Preises für Clubkultur ein, um die Szene zu stärken.

  • Wir forcieren die Fortführung und Weiterentwicklung des Projekts „Free Spaces“.

  • Wir bekennen uns zu einem frei zugänglichen Angebot, um die kulturelle Teilhabe zu fördern. Das gelingt beispielsweise durch die Neuauflage der erfolgreichen Broschüre „Freier Eintritt in ganz Wien“. Diese wird sowohl auf Deutsch und Englisch als auch in einfacher Sprache neu aufgelegt.

  • Wir führen das Erfolgsprojekt der Wiener Bezirksmuseen als weltweit einzigartige Standorte für gesellschaftliche Teilhabe weiter. Zusätzlich verfolgen wir eine Initiative zur Anwerbung weiterer ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen und stärkere Sichtbarmachung des Aus- und Weiterbildungsprogramms.

  • Die Stadt Wien setzt auf die Förderung von Vermittlungsangeboten für Fotografie, Film und audiovisuelle Medien, um die kulturelle Bildung zu stärken.

  • Wir setzen hohe Maßstäbe, indem wir etablierte Kulturhäuser verstärkt in die Bezirke bringen.

  • Die Stadt Wien ermöglicht ein internationales Vernetzungstreffen zum Austausch über lokale und internationale Best-Practice-Modelle des „Audience Development“.

  • Die Stadt hält weiter an ihrer Strategie fest, verstärkt hochwertige und exzellente Kunst mit dem öffentlichen Raum zu verbinden.

Vielfalt leben, Kultur gestalten

Wien ist die Stadt der Vielfalt. Diese soll sich auch in ihrer Kulturlandschaft deutlich widerspiegeln. Unser Anspruch ist eine Kulturpolitik, die den Reichtum unterschiedlicher Perspektiven, Lebensrealitäten und künstlerischer Ausdrucksformen sichtbar macht. Nur eine Kultur, die die verschiedensten Perspektiven und Lebensrealitäten aufzeigt und vielfältige Zugänge aus unterschiedlichen Zeiten und Welten eröffnet, kann der gesellschaftlichen Realität Wiens gerecht werden. Wir fördern neue Impulse, stärken innovative Vermittlungsformen und setzen auf Strukturen, die kulturelle Diversität nicht nur abbilden, sondern aktiv gestalten.

Wir fördern Kunst und Kultur, die die Realität einer divers geprägten Stadtgesellschaft widerspiegelt, die sich kritisch und hinterfragend mit ihrer Vergangenheit und ihren Zukunftsvisionen auseinandersetzt. Dabei stärken wir Perspektiven der „Global Majority“ und schaffen inklusive Zugänge. Wir unterstützen die Öffnung institutioneller Räume für neue Stimmen und setzen Impulse für innovative Vermittlungsformate. Wiens Kulturlandschaft soll so vielfältig sein wie unsere Stadt – mehrsprachig, zugänglich, mutig im Gestalten, historisch reflektiert im Denken und zukunftsgewandt.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Die Stadt Wien führt ein „ Sounding Board “ für Diversität in der Kulturverwaltung ein.

  • Wir forcieren die Weiterführung der Projekte für mehr Barrierefreiheit beim Zugang zu Information und Teilhabe von Kunst und Kultur.

  • Wir unterstützen Projekte zur Öffnung von niederschwelligen kulturellen Experimentierräumen, speziell für junge Menschen.

  • Die Stadt Wien führt einen Preis für innovative Kulturvermittlung ein.

  • Zudem wird die Stadt einen Preis für Kulturinitiativen einführen, um die Diversität in der Kultur zu stärken.

  • Mit der Stärkung der Vielsprachigkeit im Bereich der Literatur fördern wir die kulturelle Diversität der Branche.

  • Wir fördern die Etablierung eines Raumes für „Global Majority Arts“ zur Sichtbarkeit vielfältiger und zeitgenössischer kultureller Ausdrucksformen.

  • Wir bekennen uns zur Unterstützung eines neuen Konzepts zu Vielsprachigkeit und Community-Arbeit im Bereich der darstellenden Kunst.

Beste Arbeitsbedingungen bei fairer Bezahlung

Künstlerische und kulturelle Arbeit sind essenziell für eine offene, reflektierte und vielfältige Gesellschaft. Doch viele im Feld der Kultur arbeiten oft unter prekären Bedingungen, mit unsicheren Perspektiven und fehlender Planbarkeit. Gerade die Freie Szene und Akteur*innen am Anfang und Ende des Erwerbslebens sind häufig von wirtschaftlicher Unsicherheit betroffen – gleichzeitig verändern sich Förderbedarfe und Arbeitsrealitäten. Eine moderne Kulturpolitik muss auf diese Herausforderungen reagieren und Rahmenbedingungen schaffen, die verlässlich, inklusiv und langfristig wirksam sind.

Die Stadt Wien bekennt sich zur permanenten Arbeit an fairen, verlässlichen und zukunftsorientierten Arbeitsbedingungen. Wir setzen auf transparente Förderprozesse und gezielte Maßnahmen für professionelle Kulturarbeit. Durch die Weiterentwicklung der Förderinstrumentarien unterstützen wir eine offene, solidarische und resiliente Kulturlandschaft. Dabei begrüßen wir mehr privates finanzielles Engagement in all seinen Formen als wichtigen ergänzenden Beitrag zu einem lebendigen, breit getragenen Kulturleben.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Wir forcieren die Einbindung von Kalkulationsvorlagen für „Fair Pay“ in die Förderantragstellung für alle Sparten.

  • Wir entwickeln Modelle von „Fair Pay“ in stadteigenen Betrieben und Initiativen als Best Practice weiter.

  • Wir bekennen uns zur Weiterführung der guten Zusammenarbeit mit dem Bund und den anderen Gebietskörperschaften hinsichtlich der Implementierung von „Fair Pay“.

  • Die Arbeitsstipendien werden ständig evaluiert und weitergeführt. Die Stadt Wien unterstützt Mentoring-Projekte.

  • Die Stadt Wien weitet die Lehrlingsoffensive an den Groß- und Mittelbühnen und weiteren Kulturinstitutionen sowie ggf. neue Berufsfelder aus . Wir denken innovativ weiter und forcieren die Schaffung überbetrieblicher kultureller Ausbildungskooperationen.

  • Durch verstärkte Beratung, Austausch und Kommunikation zwischen der Stadt Wien und den Kulturverantwortlichen in den Bezirken hinsichtlich der geltenden Förderrichtlinien der MA 7 – Kulturabteilung der Stadt Wien – schaffen wir ein tiefgehendes Verständnis für diese.

  • Die Stadt Wien treibt die Weiterentwicklung der Filmförderstrategie Wiens für den Filmstandort und die Kreativwirtschaft voran.

  • Wir verfolgen die Sicherung des analogen und digitalen Filmkulturerbes und der audiovisuellen Kultur als Grundlage für Filmkultur und Filmvermittlung.

  • Wir eröffnen einen neuen Standort des Koproduktionshauses für die Freie Szene .

  • Wir stärken die vielfältige Musiklandschaft Wiens, in allen Genres der Musik.

  • Um Planungssicherheit zu gewährleisten, setzen wir uns für die Stärkung mehrjähriger statt einmaliger Kulturförderungen ein.

  • Die Stadt Wien erstellt ein Kinderschutzkonzept.

  • Wir entwickeln die bestehenden Angebote für junge Kurator*innen, auch in Kooperation mit den Bildungsinstitutionen der Stadt, weiter.

Zeitgemäße kulturelle Infrastruktur und neue soziale Räume

In der Stadtentwicklung denken wir Kunst und Kultur von Anfang an mit, um ausreichend Raum zu schaffen. Unser Ziel ist es, kulturelle Infrastruktur zeitgemäß und aus vielen Perspektiven zu denken. Deshalb ermöglichen wir neue, multifunktionale Orte, die kulturelle Produktion, Begegnung und Teilhabe miteinander verbinden. Dabei haben wir im Kulturbereich Tätige genauso im Blick wie das Publikum in den Grätzln der Stadt.

Durch gezielte Kooperationen und nachhaltige Raumstrategien sichern wir kulturelle Nutzung langfristig ab. Gleichzeitig fördern wir neue Formen des innerstädtischen Tourings und nutzen Synergiepotenziale. So machen wir Wien auch im Kunst- und Kulturbereich zur Stadt der kurzen Wege. Um kreative Bespielung zu ermöglichen und Verdrängung entgegenzuwirken, forcieren wir Modelle für Leerstands-, Zwischen- und Nachnutzung.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Wir stärken die kulturellen Angebote in den Grätzln der Stadt durch Kooperationsprojekte mit den Abteilungen aus der Stadtentwicklung sowie lokalen Institutionen und Initiativen zur Schaffung von multifunktionalen Räumen der Begegnung, speziell auch für junge Zielgruppen.

  • Wir eröffnen das Atelierhaus Wien als neuen Kunst- und Kulturstandort für Wiener Künstler*innen und Kulturschaffende.

  • Wir führen ein neues internationales „Artist-in Residence“-Programm ein, wodurch wir internationalen und nationalen Künstler*innen einen Arbeitsaufenthalt in Wien ermöglichen.

  • Wir führen den regelmäßigen Austausch in Form eines Stakeholder-Treffens mit Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung und Kultur weiter.

  • Die Stadt Wien intensiviert die Kooperation der Wirtschaft mit dem Kunst- und Kulturbereich für räumliche Infrastruktur.

  • Wir unterstützen Initiativen zwischen Musik- und Theaterszene zur Schaffung von Orten für neue Musik.

  • Die Stadt Wien unterstützt Kooperationen und erarbeitet Modelle zu innerstädtischen Tourings , um Synergieeffekte in der Raumnutzung zu erzielen. Eine bereits erarbeitete Produktion kommt so mehrfach an verschiedenen Orten der Stadt zur Aufführung.

  • Wir führen die Unterstützung zum Erhalt der Wiener Arthouse Kinos weiter.

  • Die Kulturankerzentrum-Initiative wird weiterentwickelt und der Hof der Kulturen als neuer Standort eröffnet.

  • Die Stadt Wien ermöglicht echte Teilhabe in der Kulturszene, deswegen wird ein partizipativer Prozess zur Erarbeitung eines Konzepts für ein hybrides Kulturzentrum forciert.

Herausforderungen für die Stadt der Zukunft

Die Stadt der Zukunft braucht eine Kulturpolitik, die ökologisches Verantwortungsbewusstsein, digitale Innovation und demokratische Zugänglichkeit miteinander verbindet. Denn eine zukunftsorientierte Kulturpolitik sichert nicht nur das Erbe von gestern, sondern gestaltet aktiv die Welt von morgen – offen, klimagerecht und für alle zugänglich.

Wir machen Wien zur Vorreiterin für nachhaltiges Produzieren im Kulturbereich, fördern neue Modelle der Ressourcennutzung und integrieren Nachhaltigkeitskriterien in die öffentliche Kulturförderung. Gleichzeitig bauen wir den demokratischen Zugang zu Wissen und Stadtgeschichte durch gezielte Digitalisierungsschritte aus – von digitalen Lesesälen bis zur offenen Informationspolitik.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Wir führen „ Nachhaltigkeitskonzepte “ als Qualitätskriterium öffentlicher Ausschreibungen im Kulturbereich ein.

  • Wir ermöglichen Formate für Bewusstseinsbildung und Innovation im Themenfeld ökologischer Verantwortung im Wiener Kulturbetrieb in allen Sparten.

  • Die Stadt Wien unterstützt bei der Entwicklung von Projekten und Sharing-Plattformen zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen im Kulturbereich.

  • Wir erarbeiten ein Konzept für klimagerechte Kultursommerbühnen .

  • Das „ Green Producing “ in der Wiener Filmbranche wird als Vorbild für andere Kulturbranchen ausgeweitet, z. B. für Festivals.

  • Wir digitalisieren und erschließen die Handschriftensammlung der Stadt Wien, um der Wissenschaft weitere Aspekte der Wiener Stadtgeschichte zugänglich zu machen.

  • Wir entwickeln Projekte für Digitale Grundbildung in der Wienbibliothek .

  • Die Anschließung der „digitalen Lesesäle“ an das bestehende Archivinformationssystem demokratisiert den Zugang zu den städtischen Archiven weiter und bringt das Archivwesen ins 21. Jahrhundert.

  • Die Zugänglichkeit zu politischen Dokumenten in der Infodatenbank der Stadt Wien wird erleichtert und so eine proaktive Veröffentlichung von Unterlagen ermöglicht.

  • Wir bekennen uns zur Weiterentwicklung der Wissensplattform der Stadt Wien „Wien Geschichte Wiki“ .

  • Die Stadt Wien führt ein standardisiertes Inventarisierungstool zur einheitlichen Erfassung und Verschlagwortung der Bestände der Bezirksmuseen ein.

Aktive Erinnerungskultur in einer vielfältigen Stadt

Erinnerungskultur sehen wir als lebendigen, kritischen und inklusiven Prozess. Die Stadt Wien bekennt sich zu einer aktiven Auseinandersetzung mit Geschichte – sichtbar im öffentlichen Raum, zugänglich für alle Generationen und offen für unterschiedliche Perspektiven. Es braucht eine mutige, vielfältige und zeitgemäße Weiterentwicklung der Formen des Erinnerns, die Antisemitismus, Rassismus und historische Ausgrenzung klar benennen und aufarbeiten.

Wir fördern Projekte, die Beteiligung ermöglichen sowie Bildungseinrichtungen und Communities aktiv einbinden. Durch gezielte Kulturprogramme, die auch digitale Formate und neue Erzählweisen umfassen, schaffen wir Grundlagen für ein zeitgemäßes Erinnern und tragen Verantwortung für die Zukunft.

DAHER VEREINBAREN WIR:

  • Wir bekennen uns zur Unterstützung von Projekten für eine aktive Erinnerungskultur analog und digital , speziell in der Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rassismus.

  • Wir setzen uns für die Stärkung des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) ein. Durch Ausbau von Vermittlung und Sicherung des Archivs, um einen leichteren Zugang für Forschung und interessierte Personen zu gewährleisten, wird das Wissen über die Geschichte des Widerstands und der Verfolgung in Österreich nachhaltig gefördert.

  • Wir bekennen uns zur Weiterentwicklung einer Strategie, um eine partizipative und wissenschaftliche Begleitung bei Fragen zur Namensgestaltung und Gedenkzeichen im öffentlichen Raum anzubieten (z. B. bei aktuell nach historisch belasteten Persönlichkeiten benannten Räumen).

  • Wir setzen einen Schwerpunkt für aktive Erinnerungskultur in Kooperation mit Wiener Schulen.

  • Wir überarbeiten die Richtlinie zur Benennung von Verkehrsflächen .

  • Wir bekennen uns zur Entwicklung einer Strategie zur Sicherung der Geschichte der sozialen Bewegungen der Stadt und sorgen für bessere Zugänglichkeit für Wissenschaft und Forschung.

  • Wir führen den begonnenen Prozess mit der Initiative „Gastarbajteri“ unter Einbindung der Community weiter, um eine öffentliche Form des Gedenkens und der Vermittlung zu ermöglichen.

  • Wir bekräftigen das Engagement für die Erinnerung an die durch die Nationalsozialisten ermordeten Roma und Sinti sowie die Unterstützung der Volksgruppen in ihren Bemühungen um Gedenken und Aufarbeitung.

  • Die Stadt Wien entwickelt Strategien zur Vermittlung und Repräsentation der Leistungen der „Gerechten unter den Völkern“ und Widerstandskämpfer*innen im öffentlichen Raum .