3.6 Jugendarbeit
Außerschulische Jugendarbeit ist mehr als Freizeitgestaltung – sie ist gelebte Demokratie, Chancengerechtigkeit und Beteiligung. Sie bietet jungen Menschen Räume, in denen sie sich ausprobieren, mitgestalten und wachsen können – unabhängig von schulischer Leistung oder familiärem Hintergrund. In Jugendzentren, Projekten oder auf der Straße begleiten Fachkräfte junge Menschen in ihrer Lebenswelt, stärken ihre Selbstwirksamkeit und fördern soziale Kompetenzen. Gerade dort, wo andere Systeme an ihre Grenzen stoßen, zeigt sich die Stärke der außerschulischen Jugendarbeit: Sie erreicht Jugendliche, wo sie sind – freiwillig, partizipativ und niederschwellig. Diese Arbeit ist unverzichtbar, um soziale Ungleichheiten abzubauen, Radikalisierung vorzubeugen und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Awareness im öffentlichen Raum. Jugendliche brauchen Orte, an denen sie sich sicher, respektiert und ernst genommen fühlen. Fachkräfte der Jugendarbeit tragen mit ihrer Präsenz im öffentlichen Raum dazu bei, Konflikte frühzeitig zu erkennen, deeskalierend zu wirken und diskriminierendem Verhalten entschieden entgegenzutreten. Sie schaffen Bewusstsein für respektvolles Miteinander und stärken junge Menschen darin, selbst aufmerksam und solidarisch zu handeln. So wird der öffentliche Raum nicht nur zum Treffpunkt, sondern auch zum Lern- und Erfahrungsraum für demokratisches Verhalten.
Politisch braucht es klare Prioritäten: gute Rahmenbedingungen, langfristige Finanzierung und mehr Sichtbarkeit für die Leistungen der offenen und verbandlichen Jugendarbeit. Denn wer heute junge Menschen stärkt, investiert in eine demokratische und solidarische Gesellschaft von morgen.
Stärkung der digitalen Jugendarbeit
Digitale Jugendarbeit erweitert den pädagogischen Raum ins Netz – sie ermöglicht es, junge Menschen auch online zu erreichen, ihre Lebensrealitäten ernst zu nehmen und Beteiligung, Beratung und Beziehung auf neuen Wegen zu gestalten.
DAHER VEREINBAREN WIR:
-
Wir bauen die Angebote von Online-Streetwork und digitaler Beratung aus.
-
Die Schulung von Fachkräften für digitale Kinder- und Jugendarbeit forcieren wir.
-
Wir setzen auf ein verstärktes Monitoring von Themen, Trends und Gefahren im digitalen Raum, um diese pädagogisch aufzubereiten und allen Jugendarbeiter*innen zur Verfügung zu stellen.
Wiener Charta für digitale Rechte für Kinder und Jugendliche
In einer immer stärker vernetzten Welt ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche ihre Rechte sowie die Gefahren und Herausforderungen im digitalen Raum kennen und wahrnehmen können.
DAHER VEREINBAREN WIR:
-
Um diese Rechte zu stärken, entwickeln wir als Menschenrechtsstadt Wien gemeinsam mit Jugendlichen die „ Wiener Charta für digitale Rechte für Kinder und Jugendliche “.
-
Die Charta bündelt zentrale Grundsätze, die bestimmen, was Wien dafür tun kann, um die Kinder- und Jugendrechte von jungen Menschen im digitalen Raum zu fördern und zu schützen.
-
-
Wir bekennen uns zu weiterem Ausbau der Jugendarbeit sowie mobiler Jugendarbeit und Ausbildungsprogrammen für Jugendarbeiter*innen.
-
Wir evaluieren die Förderstruktur mit dem Ziel, klare Finanzierungsstrukturen und Grundlagen für Schwerpunktsetzungen zu erarbeiten.
-
Kinder- und Jugendparlament in den Bezirken : Wir setzen uns das Ziel, die Kinder- und Jugendparlamente in den Bezirken durch die Fachstelle Demokratie zu stärken.
-
Das wienweite Kinder- und Jugendparlament wird fortgeführt.
-
Online-Partizipation: Wir bauen Tools für unterschiedliche Angebote der Kinder- und Jugendbeiräte und -parlamente in ganz Wien aus.
-
Kinder- und Jugendmillion : Wir entwickeln das Programm weiter, um sicherzustellen, dass die Kinder- und Jugendmillion ihre Zielgruppe noch besser erreicht.
-
Umsetzung der „ Kinder und Jugendstrategie 2025–2030 “: Die Kinder- und Jugendstrategie soll die Lebensrealität junger Menschen abbilden und sie bei der Gestaltung aktiv einbinden.
Psychische Gesundheit als Teil gesunder Jugendlicher
Jugendarbeit spielt eine wichtige Rolle dabei, die psychische Gesundheit junger Menschen zu stärken – durch frühes Erkennen von Belastungen, gezielte Weitervermittlung von Betroffenen und gut geschulte Fachkräfte, die sensibel und unterstützend begleiten können.
DAHER VEREINBAREN WIR:
-
Jugendeinrichtungen sollen einen Beitrag zur Stärkung der psychischen Gesundheit leisten durch frühzeitige Vermittlung an bestehende Angebote. Es werden auch entsprechende Fortbildungsangebote für in der Jugendarbeit tätige Personen eingerichtet werden.
Gewaltprävention
Wien schaut nicht weg, wenn es zu Gewalt zu kommt. Wir bekennen uns zu einer gewaltfreien Gesellschaft. Alle Menschen müssen die Möglichkeit haben, gewalt- und angstfrei zu leben – das beginnt im Kindergarten und in der Schule und zieht sich durch das gesamte Leben in der Stadt. Angebote zur Gewaltprävention sind essenziell und verhindern Gewalt, bevor sie entsteht. Damit leisten sie einen bedeutenden Teil für ein friedliches Zusammenleben in der Stadt.
DAHER VEREINBAREN WIR:
-
Wir entwickeln digitale Formate für anonyme Beratung und Aufklärung.
-
Wir verstärken die Kooperation mit Schulen und Jugendeinrichtungen.
-
Wir setzen auf Workshops und Gruppentrainings zur Gewaltprävention.
-
Im Rahmen der kontinuierlichen Verbesserung evaluieren wir alle Programme zur Sicherung ihrer Wirksamkeit.
Extremismusprävention
Extremistische Akteur*innen, Netzwerke und Organisationen passen ihre Rekrutierungsstrategien den modernen Gegebenheiten an. Insbesondere im digitalen Raum wird dies stark sichtbar. Die Präventionsarbeit muss hier ebenfalls ansetzen, um weiterhin wirksam zu bleiben.
Zudem stehen die Vernetzung mit wichtigen Stakeholdern, aber auch die Zusammenarbeit mit Polizei, Erziehungsberechtigten und Communities bei der Präventionsarbeit im Fokus.
DAHER VEREINBAREN WIR:
-
Wir führen die „ Fachstelle Demokratie “ fort. Diese leistet einen wertvollen Beitrag zur Extremismusprävention und Förderung einer demokratischen Kultur.
-
Wir setzen weiterhin auf das „ Wiener Netzwerk Demokratiekultur und Prävention “ (WNED) als relevante Drehscheibe und Schnittstelle im Bereich Extremismusprävention.
-
In der Extremismusprävention legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf den digitalen Raum.
-
Wir setzen gezielte Maßnahmen gegen Wissenschaftsskepsis und Fake News, um eine faktenbasierte, kritische Öffentlichkeit zu stärken.
Summer City Camps
Die Summer City Camps sind ein wichtiges Angebot für eine spannende, sichere und erlebnisreiche Sommerzeit für Kinder von 6 bis 12 Jahren in Wien. Sie bieten eine vielfältige Ferienbetreuung für Kinder in Wien und unterstützen Familien bei der Vereinbarung von Beruf und Familie.
Daher vereinbaren wir:
-
Die Summer City Camps werden bedarfsgerecht weiterentwickelt.
Stadt der Jugend
Wien ist eine Stadt, in der junge Menschen ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen können, Unterstützung erfahren und die Möglichkeit haben, sich aktiv an Entscheidungen zu beteiligen. Unser Ziel ist, dass alle Kinder und Jugendlichen die Chance haben, die Stadt auf ihre eigene Weise zu erleben.
DAHER VEREINBAREN WIR:
-
Jugendkarte für Wien: Wir prüfen die Einführung einer Jugendkarte mit Ausweisfunktion, die alle wichtigen Services der Stadt Wien vereint: Öffi-Ticket, Büchereikarte, Bäderkarte und vieles mehr. Mit der Karte erhalten junge Menschen Zugang zu einem Jugendprogramm sowie die Möglichkeit, an städtischen Beteiligungsprozessen teilzunehmen. Sie wird sowohl physisch als auch virtuell über eine moderne App verfügbar sein.
-
Jugend und Sport: Wir schaffen einfache Zugänge zu Sport und Bewegung (auch Trendsportarten), um junge Menschen für einen aktiven Lebensstil zu begeistern.
-
In den nächsten Jahren richten wir verstärkte Aufmerksamkeit auf das Thema Kampfsport und Mixed Martial Arts und setzen Schritte, um den Kinder- und Jugendschutz in diesem Bereich zu sichern und sozialarbeiterisch und pädagogisch zu begleiten.