3. Beste Bildung für die beste Zukunft

3.4 Gemeinsame Sprache Deutsch

Ein vielfältiges Wien spricht die gemeinsame Sprache Deutsch: In den kommenden Jahren legen wir den Fokus aller eigenen und beauftragten Einrichtungen mit Bildungsauftrag auf die gemeinsame Sprache Deutsch.

Unsere Aufgabe ist es, jedes Kind, unabhängig von seiner Erstsprache, so zu fördern, dass es verstehen, sich ausdrücken und verstanden werden kann.

Ein inklusives Bildungssystem beginnt bei der Sprache: Es sieht sprachliche Vielfalt als Ressource und schafft daher Rahmenbedingungen, in denen Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen unterstützt werden – und das von Anfang an.

Wir setzen uns auch für flächendeckende, qualitätsvolle und niederschwellige Sprachförderangebote ein, die im pädagogischen Alltag und auch in der Freizeit – in Kindergärten, Schulen, Horten, Sportvereinen oder Kulturangeboten – integriert sind und so alltagsnahe, spielerische Sprachentwicklung ermöglichen.

Wir nutzen bestehende Strukturen verstärkt, um den Fokus auf die gemeinsame Sprache Deutsch zu legen. Denn nur wer sprachlich teilhaben kann, kann auch inhaltlich mitgestalten. Sprachliche Inklusion ist daher ein Auftrag und ein Gerechtigkeitsversprechen.

Daher vereinbaren wir:

  • Wir schaffen eine Sprachkoordinationsstelle mit dem Ziel, alle wichtigen Akteur*innen im Bereich Sprachförderung zu vernetzen, ein kohärentes System aufzubauen, Synergien zu schaffen sowie optimale Add-on-Angebote aufzubauen.

  • Wir evaluieren aktuelle Entwicklungen laufend und leiten Maßnahmen davon ab.

  • Wir kuratieren qualitätsgeprüfte digitale Deutsch-Lerntools und machen diese den Zielgruppen zugänglich.

Deutsch im Kindergarten

Wir wollen Kindern von Anfang an die besten Chancen und Perspektiven für das Erlernen und Festigen der gemeinsame Sprache Deutsch bieten.

Daher vereinbaren wir:

  • Wir wollen die Weiterbildungsmöglichkeiten für Elementarpädagog*innen verbessern und setzten einen Schwerpunkt der Weiterbildungspfade in der sprachlichen Kompetenz.

  • Wir schaffen eine effektive Datengrundlage, um die Transition vom Kindergarten in die Schule besser begleiten zu können – vor allem hinsichtlich Sprachförderbedarfe, um Ressourcen bedarfsgerecht verteilen zu können.

  • Im Bereich der Sprachförderung setzen wir folgende Schritte:

    • Wir überarbeiten den Bildungsplan: Künftig enthält er Schwerpunkte in den Bereichen Wertevermittlung, Sprachförderung, Werte- und Demokratievermittlung und Vorbereitung auf die Schule.

    • Wir fördern Lesepat*innen. Dadurch bringen wir die Zivilgesellschaft in den Kindergarten und sorgen für besseren Deutscherwerb.

    • Durch die Einbeziehung von privaten Partner*innen erweitern und ergänzen wir das Angebot an Sprachförderung.

    • Wir setzen eine Schwerpunktaktion der Aufsichtsbehörde hinsichtlich der Qualität der Sprachvermittlung.

    • Wir unterstützen die Bedeutung des Lesens in frühen Jahren mit der Herausgabe eines Kinderbuchs (analog zu „Eine Stadt – ein Buch“).

  • Wir erheben relevante Daten zu den Bildungskarrieren der Kinder im Kindergarten, wie Dauer und Art des Besuches, und verknüpfen sie mit Daten aus dem Schulbereich, um bei Fördermaßnahmen frühzeitiger und effektiver ansetzen zu können.

  • Wir bauen Sprachförderkräfte aus mit dem Ziel, schrittweise jedem Standort mit erhöhtem Bedarf eine fixe Fachkraft zuzuteilen. In enger Kooperation mit den künftig verpflichtenden Angeboten der Sommerschule für außerordentliche Schüler*innen werden wir die Sommerdeutschkurse bedarfsgerecht anpassen.

Deutsch in der Schule

Wir setzen auf das Schnüren eines Maßnahmenbündels, um Sprachförderangebote für Kinder auszubauen und im Rahmen der verstärkten Schulautonomie eine bessere Zugänglichkeit von bestehenden Förderangeboten zu gewährleisten.

Daher vereinbaren wir:

  • Wir stärken das Lesepat*innen-Programm weiter.

  • Stärkung der Schulautonomie: Insbesondere in der Deutschförderung ermöglichen wir den Schulstandorten Entscheidungsfreiheit, um auf unterschiedliche Bedarfe zielgerichtet zu reagieren, und stärken somit ihre Verantwortung.

  • Die vorhandene Mehrsprachigkeit des pädagogischen Personals soll sinnvoll in der Förderung der Sprachkompetenz der Schüler*innen eingesetzt werden.

  • Wir wollen das verschränkte Deutschlernen für Kinder und ihre Erziehungsberechtigten stärker fördern, denn gemeinsam lernen wir besser. Bestehende Initiativen wie „Mama lernt Deutsch“ oder die Angebote der Volkshochschulen werden weiterentwickelt.

Deutsch abseits der Schule

Auch außerhalb des schulischen Bereichs setzen wir einen starken Fokus auf unsere gemeinsame Sprache Deutsch.

Daher vereinbaren wir:

  • Die Strukturen der „Bildungsgrätzl“ können als Drehscheibe für verschränkte Deutschförderangebote genutzt werden.

  • In Kooperation mit bestehenden Einrichtungen bieten wir einfach zugängliche, offene Formate wie zum Beispiel Konversationskurse, Sprachlerncafés, Sprachlernbikes, Sprachboxen, Deutsch im Park an.