2.2 Bedienstetengruppen, Modellfunktionen und Berufsfamilien

Berufsbilder

Die durch die Stadt Wien wahrzunehmenden Aufgabengebiete sind äußerst vielschichtig. Demgemäß stellen die von den einzelnen Bereichen der Stadtverwaltung zu erfüllenden Aufgaben unterschiedlichste Anforderungen an die Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie die Ausbildung und Qualifikation der Bediensteten. Dies hat eine Vielfalt an verschiedenen Berufsbildern zur Folge. Diese Berufsbilder lassen sich zu Berufsgruppen zusammenfassen.

Bedienstetengruppen

Die für die Verwaltung der Stadt Wien relevanten Berufsgruppen sind für Dienstverhältnisse, die vor dem 1.1.2018 begründet wurden, in der Anlage 1 zur Besoldungsordnung 1994 geregelt und werden Bedienstetengruppen (für die Beamt*innen der Stadt Wien auch Beamtengruppen) genannt. Es sind über 250 unterschiedliche Bedienstetengruppen angeführt. Die Einreihung in eine Bedienstetengruppe ist mit der Zuordnung zu einem Gehaltsschema und einer Verwendungsgruppe verbunden.

Berufsfamilien, Modellfunktionen und Modellstellen

Für Bedienstete, die ab 1.1.2018 neu in ein Dienstverhältnis zur Gemeinde Wien aufgenommen wurden, sowie für Umsteiger*innen in das neue Dienst- und Besoldungsrecht gilt die im Rahmen der Dienstrechts- und Besoldungsreform geschaffene neue Systematik des Wiener Bedienstetengesetzes (W-BedG). Diese basiert auf den Ergebnissen einer umfassenden Funktionsbewertung, bei der sämtliche Stellen an Hand von Anforderungsarten wie z. B. Wirkungsbereich, Entscheidungskompetenz und körperliche oder psychische Beanspruchung analysiert und einer Berufsfamilie, Modellfunktion bzw. Modellstelle zugeordnet wurden. Dadurch wird eine gendergerechte, diskriminierungsfreie und transparente Entlohnung der mit dem jeweiligen Arbeitsplatz bzw. Dienstposten verbundenen Funktionen und Tätigkeiten sichergestellt. Diese insgesamt 33 für die Stadt Wien relevanten Berufsfamilien sind in der Anlage 1 zum W-BedG geregelt. Gemäß den Bestimmungen der Modellstellen-Verordnung werden die Modellstellen den Modellfunktionen und weiters jeweils einem Gehaltsschema und einem Gehaltsband zugeordnet.

Vor dem Hintergrund der sich ändernden berufsrechtlichen Rahmenbedingungen, laufenden organisatorischen Anpassungen innerhalb des Magistrates und dem Umstand, dass das neue Besoldungssystem der Stadt Wien in stärkerem Ausmaß funktionsorientiert ausgerichtet ist, ist das bestehende System laufend anzupassen bzw. weiter zu entwickeln.

Umstieg in das Wiener Bedienstetengesetz

Der Umstieg in das W-BedG ist seit 1.4.2021 für alle Bediensteten mit einem aufrechten Dienstverhältnis zur Stadt Wien möglich, die vor dem 1.1.2018 in dieses Dienstverhältnis nach der Vertragsbedienstetenordnung 1995 (VBO 1995) oder der Dienstordnung 1994 (DO 1994) aufgenommen wurden. Bedienstete, die ihr Interesse am Umstieg bis 30.6.2021 bekannt gaben, konnten auch rückwirkend ab 1.4.2021 umsteigen.

Im Berichtszeitraum bekundeten 287 Bedienstete ihr Interesse am Umstieg, davon waren 207 Frauen und 80 Männer. 209 der insgesamt 287 Bediensteten waren im WiGev tätig. 170 Bedienstete haben wirksame Umstiegserklärungen abgegeben. Seit 1.4.2021 wurden insgesamt 2.622 Umstiege durchgeführt.

Die nachfolgende Darstellung zeigt die fünf Bedienstetengruppen mit der größten Anzahl an einem Umstieg interessierten Bediensteten:

Die zehn größten Berufsfamilien

Die nachfolgende Darstellung orientiert sich an der neuen Systematik des W-BedG. Die überwiegende Zahl der Bediensteten, die noch dem alten Besoldungssystem unterliegen, wurde für diese Darstellung ebenfalls den neuen Berufsfamilien zugeordnet.

Top 10 Berufsfamilien Frauen 2024

Top 10 Berufsfamilien Männer 2024