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3.1 Schwefeldioxid (SO2)

3. Ergebnisse kontinuierlicher Messungen

SO<sub>2</sub>-Messstellen im Stadtgebiet: 
1, Stephansplatz, 
11, Kaiser-Ebersdorf, 
2., A23-Wehlistraße, 
18, Schafberg, 
19, Hohe Warte, 
22, Stadlau

Abbildung 1: Schwefeldioxid Messstellen

Die Lage der SO2-Messstellen im Stadtgebiet wird in der nebenstehenden Abbildung (Abbildung 2) dargestellt. Im Jahr 2024 wurden in Wien sechs SO2-Messstellen gemäß IG-L betrieben. Davon liegt die Messstelle A23-Wehlistraße verkehrsbeeinflusst, Schafberg in einem Erholungsgebiet, und die übrigen Stationen im bebauten Gebiet mit unterschiedlicher Dichte und Gebäudehöhe.

Die Messungen erfolgten an allen Standorten mit der UV-Fluoreszenz Methode. Das ist die laut dem Immissionsschutzgesetz-Luft vorgeschriebene Referenzmethode. Detaillierte Informationen über die Standorte des Wiener Luftgütemessnetzes und deren Messausstattung sind in Abschnitt 7.3 zusammengefasst.

In den letzten Jahren wurden in Wien sehr geringe SO2-Konzentrationen gemessen. Die verwendeten Messgeräte haben bei diesen sehr geringen Konzentrationen hohe relative Messfehler. Auf Grund der aufwändigen Qualitätssicherungsmaßnahmen ist täglich der absolute Messfehler ableitbar. Unter Einbeziehung des Umweltbundesamtes als österreichisches Referenzlaboratorium gemäß IG-L-MKV 2012 [2] wird ab dem Jahr 2018 dieser Messfehler täglich bestimmt und der Messwert entsprechend korrigiert.

Grenzwertüberschreitungen

Bei Schwefeldioxid sind Grenzwerte für Halbstundenmittelwerte (200 µg/m3) und Tagesmittelwerte (120 µg/m3) mit Zusatzbedingungen (siehe Abschnitt 2.2) festgelegt. So gelten drei Halbstundenmittelwerte pro Tag, jedoch maximal 48 HMW pro Kalenderjahr bis zu einer Konzentration von 350 µg/m³ nicht als Überschreitung. Im Jahr 2024 wurden keine Halbstundenmittelwerte über der Schwelle von 200 µg/m³ gemessen. Die Grenzwerte für Schwefeldioxid werden daher weiterhin an allen Wiener Messstellen durchgehend ab dem Jahr 2006 eingehalten.

Der höchste beobachtete Halbstundenmittelwert betrug 52 µg/m3 an der Messstation Kaiser-Ebersdorf und der höchste Tagesmittelwert betrug 8 µg/m3 an der Station Kaiser-Ebersdorf.

Alarmwertüberschreitungen

Der Alarmwert von 500 µg/m3 als Dreistundenmittelwert wurde an allen Messstellen eingehalten. Der höchste beobachtete Dreistundenmittelwert betrug 29 µg/m3 an der Station Kaiser-Ebersdorf.

Ergebnisse der Immissionsmessungen zeigen die im Jahr 2024 in Wien gemessenen Schwefeldioxid Monatsmittelwerte in Mikrogramm pro Kubikmeter.

Messstation

01

02

03

04

05

06

07

08

09

10

11

12

WMW

SMW

JMW

1, Stephansplatz

1,3

1,2

1,3

0,8

1,3

0,8

0,4

0,8

1,3*

1,5

1,0

1,0

1,1

0,9

1,0

11, Kaiser-Ebersdorf

1,4

1,6

1,9

1,6

1,6

0,8

1,1

1,1

1,6

1,8

1,4

1,9

1,2

1,3

1,5

2., A23-Wehlistraße

1,5

0,9

1,1

1,3

1,4

1,3

1,4

1,5

1,6

1,4

0,8

1,2

0,9

1,4

1,3

18, Schafberg

1,1

1,7

1,6

1,0

1,4

1,4

1,9

1,6

1,6

1,0

0,9

1,3

1,3

1,5

1,4

19, Hohe Warte

1,0

0,9

1,2

1,0

0,7

1,0

0,9

1,1

1,2

1,1

1,0

1,5

1,0

1,0

1,1

22, Stadlau

2,0

2,2

1,8

1,6

1,6

1,2

1,2

1,4

1,4

2,2

1,5

1,2

1,6

1,4

1,6

Wien-Mittel

1,4

1,4

1,5

1,2

1,3

1,1

1,2

1,2

1,5

1,5

1,1

1,3

1,2

1,2

1,3

Legende:

WMW: Wintermittelwert (Okt 2023 bis März 2024)

SMW: Sommermittelwert (Apr bis Sep)

JMW: Jahresmittelwert (Jän bis Dez)

Wien-Mittel: Mittelwert über alle Stationen

Datenverfügbarkeit:

Wert zentriert und standard: gemäß IG-L

Wert kursiv und rechtsbündig (bzw. mit *): 75% oder mehr, aber weniger als 90% Grunddaten verfügbar

„A“ zentriert (bzw. mit **): weniger als 75% Grunddaten verfügbar

Tabelle 15: Schwefeldioxid Monatsmittelwerte im Jahr 2024

Die Ursache für die geringe Verfügbarkeit der Daten an der Messstation Stephansplatz im Monat September war eine Fehlfunktion des entsprechenden Messgerätes.

Schadstoffentwicklung

Seit Ende der 70er Jahre wurde eine drastische Reduktion der Immissionsbelastung durch Schwefeldioxid in Wien beobachtet. In den letzten Jahren ist die gemittelte Wiener SO2-Belastung auf sehr niedrigem Niveau geblieben.

Die folgende Abbildung (Abbildung 2) zeigt die Jahresmittelwerte seit 2010.

Abbildung 2: Schwefeldioxid Jahresmittelwerte von 2010 bis 2024

Anmerkung: Der Sprung der Jahresmittelwerte für Schwefeldioxid in Wien von etwa 4 µg/m³ im Jahr 2017 auf etwa 1 µg/m³ in den Folgejahren ergibt sich aus einer geänderten Methodik in der Berücksichtigung der Messungenauigkeit. Konkret werden seit 2018 Messwertkorrekturen anhand täglich bestimmter Kontrollwerte durchgeführt, die bei sehr niedrigen SO2-Belastungen eine bessere Österreichweite Vergleichbarkeit der Daten erlauben.