5.2 Auf der Bühne: Die Buhne!
Eine strukturreiche Liesing schafft gute Voraussetzungen dafür, dass sich wieder bachtypische Tiere und Pflanzen ansiedeln können und die Selbstreinigungskraft des Bachs zunimmt. Das Bachbett aufzubrechen, ist nur der Anfang der Renaturierung. Nun heißt es, den begradigten Bachlauf wieder naturnah ins Fließen zu bringen. Eine Maßnahme dazu sind sogenannte „Buhnen“.
Ein verbauter Fluss fließt nahezu gleichmäßig ab, während sich in natürlichen Flussläufen stark durchströmte Bereiche mit ruhigen Zonen abwechseln. Die Bachtiere in der Liesing benötigen ein natürliches Bachbett mit unterschiedlichen Breiten und Tiefen, wechselnden Fließgeschwindigkeiten sowie vielfältigen Uferstrukturen. Abschnitte mit starker Strömung werden vor allem im Sommer von sauerstoffliebenden Wasserorganismen wie der Bachforelle besiedelt. Ihre Jungfische allerdings wachsen in ruhigen Zonen am Gewässerrand auf.
Dammartige Buhnen, wie du sie entlang des Liesingbaches (z.B auf Höhe der Büttnergasse) im Wasser siehst, verengen den Abflussquerschnitt und bewirken natürliche Strömungsmuster auch in begradigten Flüssen. Die Buhnen Bereich sind so gebaut, dass bei normalem Wasserstand eine ideale Strömungslenkung erreicht wird. Bei Hochwasser wird die Buhne zum Ufer hin überströmt. Durch die Beseitigung von Wanderhindernissen, wie Sohlschwellen oder Abstürzen, wird zudem die Durchgängigkeit im Bachverlauf wiederhergestellt. Das ermöglicht es Fischen, zu ihren Laichplätzen zu wandern.