Magistratsabteilung 7 - Kultur
Die Kulturabteilung der Stadt Wien ist die Förderstelle für Kunst, Kultur und Wissenschaft der Stadt Wien. Sie ist auch mit zentralen Themen der Erinnerungskultur betraut, unter anderem die Förderung aus dem Altstadterhaltungsfonds und die Verwaltung der rund 10.000 Objekte, die in denkmalpflegerischer Obhut der Stadt stehen.
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Projekt- und Schwerpunktüberblick
Bildende Kunst und Medienkunst
Zahlreiche Kunstvereine und Kunstschaffende konnten durch Förderungen ihre innovativen Projekte umsetzen und ein niederschwelliges Angebot im Bereich der Bildenden Kunst und Medienkunst bieten. Institutionen, wie die Secession, das Künstlerhaus oder die Betriebe der Stadt Wien Kunst GmbH – Kunsthalle Wien, Foto Arsenal Wien, Kunst im öffentlichen Raum Wien sowie das in Planung befindliche Atelierhaus Wien, trugen einen wichtigen Beitrag zum Kunst- und Kulturstandort Wien und zur Auseinandersetzung mit dem aktuellen Kunstdiskurs bei. Die Sammlung zeitgenössischer Kunst der Stadt Wien wurde durch den Ankauf von insgesamt 104 Werken von 69 Wiener Künstlerinnen und Künstlern erweitert. Mit der ersten „Klima Biennale Wien“ konnten sich über 200.000 Besucherinnen und Besucher in 25 Ausstellungen und rund 660 Kunst-, Kultur- und Diskursveranstaltungen mit Fragen und Herausforderungen des globalen Klimawandels auseinandersetzen.
Darstellende Kunst
Die vollen Publikumsreihen in den Wiener Theaterhäusern waren 2024 eindrückliche Bestätigung dafür, dass die letzten Nachwirkungen der Covid 19-Pandemie überwunden werden konnten. Sie zeugen aber auch von der Qualität des Programms, genauso wie die mediale Berichterstattung und diverse Auszeichnungen und Preise. Gleich zwei Produktionen aus der Freien Szene Wiens wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Um die Freien Gruppen sowie Klein- und Mittelbühnen unterstützen zu können, wurden neben einer Anpassung der Förderhöhen auch erste Maßnahmen der Kulturstrategie 2030 umgesetzt. So konnte etwa mit dem bei ART for ART angesiedelten Kostümfundus für die Freie Szene eine nachhaltige und professionelle Entlehnungsplattform ins Leben gerufen werden.
Film und Mode
Das Volxkino ist das älteste österreichische Sommerkino und stellt seit mehr als 30 Jahren seine Leinwand an ungewöhnlichen Orten auf: zwischen Marktständen oder Gemeindebauten, in Parks oder auf öffentlichen Plätzen. 2024 kam das Volxkino auch im Zentrum der Stadt an und startete am Karlsplatz das Karlskino. Bis in den Herbst hinein gab es feinstes Arthouse Programm mit einem österreichischen Filmschwerpunkt.
Das jüngste Sommerkino für den kurzen Film, das dotdotdot, feierte seinen 10. Geburtstag, ebenso wie die Austrian Fashion Association, die Verbindungsstelle von Mode, Kunst und Wirtschaft. Sie präsentierte im Herbst im Rahmen einer großen Geburtstagsgala die neuesten Kreationen von Wiener Designerinnen und Designern.
Und das Slash Filmfestival setzte zu Schulbeginn zum 15. Mal ein lautstarkes Zeichen für den Fantastischen Film.
Kulturelles Erbe
Der Wiener Altstadterhaltungsfonds unterstützte im Jahr 2024 die Weiterführung und den Abschluss der Restaurierungsarbeiten an der Votivkirche sowie Arbeiten an der Ulrichskirche. Ebenfalls gefördert wurde das von Otto Wagner entworfene, 1899 erbaute Schleusengebäude Nußdorf (Am Brigittenauer Sporn) sowie zwei denkmalgeschützte Gebäude am Areal des ehemaligen Gaswerks Leopoldau in der Marischkapromenade.
Die Ausstattung und Einrichtung sowie Erschließung und Platzgestaltung von Foto Arsenal Wien wurde ebenso wie der Fernkälteanschluss des Ronachers aus Mitteln der Bau- und Investitionskostenzuschüsse gefördert.
An zahlreichen Kunstobjekten wurden Reinigungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Anzuführen sind beispielsweise eine Gesamtrestaurierung der denkmalgeschützten Skulptur „Vogelflug“ von Herbert Schwarz in Wien Döbling oder Instandsetzungsarbeiten am Denkmal für Johann Strauß (Sohn) von Edmund Hellmer im Wiener Stadtpark.
Insgesamt wurden 41 neue Verkehrsflächen (darunter je drei Park- und Schulbenennungen und eine Brückenbenennung) nach 24 Frauen und zwölf Männern sowie fünf nicht personenbezogene Straßenbezeichnungen beschlossen.
Rechtliche Angelegenheiten
Auch 2024 erfolgte wieder die rechtliche Beratung und Unterstützung der Abteilungsleitung und aller Referate der Kulturabteilung, vor allem durch die Teilnahme an Vertragsverhandlungen samt Überprüfung und Ausarbeitung von Verträgen für neue Projekte
Literatur
2024 konnten wieder zahlreiche geförderte Literatur-Veranstaltungen stattfinden, viele davon bei freiem Eintritt. Die geförderte Messe „BUCH WIEN“ lockte mit ihrem abwechslungsreichen internationalen Programm 65.000 Besucherinnen und Besucher in die Messe Wien und stellte einen neuen Publikumsrekord auf. Erstmals fand auch die Verleihung der renommierten Kinder- und Jugendbuchpreise der Stadt Wien in diesem Rahmen statt. Für die Aktion „EINE STADT. EIN BUCH“ wurden 100.000 Gratisexemplare von „Picknick auf dem Eis“ von Andrej Kurkow gedruckt und verteilt. Im Rahmen der Publikationsförderung wurden Publikationen in der Höhe von insgesamt 800.000 Euro gefördert.
Kulturinitiativen
Im Fokus der Förderungen des Referats Kulturinitiativen stehen transdisziplinäre Vorhaben, die vor allem partizipativ und interkulturell und programmatisch auf Innovation und Diversität hin ausgerichtet sind. 2024 wurden insgesamt 235 Kunst- und Kulturprojekte unterstützt.
Auch 2024 wurde das dezentrale Kulturangebot in der Stadt weiterentwickelt. Zu den Ankerzentren, die als kulturelle Nahversorger im gesamten Stadtraum wirken und niederschwelligen Zugang zu Kunst und Kultur ermöglichen, zählt jetzt auch das Volkskundemuseum Wien.
Wissenschaft
Im vergangenen Jahr schrieb das Wissenschaftsreferat den Call „Geschichte(n) Wiens: Projekt-Call für zeitgemäße Formen des Erinnerns“ aus. Eine unabhängige Jury wählte die neun besten Projekte unter 80 Einreichungen aus. Die Siegerprojekte (Gesamtfördervolumen 800.000,- Euro) starten im Frühjahr 2025 ihre Arbeit. Das Ludwig Boltzmann Institute for Science Outreach and Pandemic Preparedness (LBI SOAP) ist ein neu gegründetes Institut und wird sich in den nächsten Jahren intensiv mit dem Thema Früherkennung von Pandemiegefahren und Wissenschaftsvermittlung beschäftigen und legt eine wichtige Grundlage für eine gute Zusammenarbeit von Wissenschaft, Gesellschaft und Politik.
Musik
Das Musikreferat hat es sich auch 2024 zur Aufgabe gemacht, in der Musikstadt Wien ein möglichst gleichberechtigtes Nebeneinander vielfältiger Musikformen in hoher Qualität möglich zu machen. So wurden neben den bereits etablierten zwölf Arbeitsstipendien insgesamt 363 Förderungen für unterschiedliche Musikvorhaben, Festivals, Orchester, Ensembles, Komponistinnen und Komponisten gewährt. Um eine lebendige Clubkultur jenseits des Mainstreams zu ermöglichen, förderte das Musikreferat unter anderem eine internationale Konferenz – „Vienna After Dark“ – zum Thema Nachtleben in Wien statt, wo die „Vienna Club Commission“ die Rolle der Initiatorin und die leitende Organisation übernommen hatte.
Dezentrale Bezirkskulturförderung
Das maßgebliche Ziel der dezentralen Bezirkskulturförderung war es auch 2024 wieder, Kulturprojekte mit lokalem Bezug zum Bezirk zu fördern und so die Vielfalt der kulturellen Möglichkeiten in den einzelnen Bezirken aufzuzeigen.
Es konnten insgesamt 2.189 Förderansuchen für die Bezirke positiv abgewickelt werden, wobei der Schwerpunkt wieder im Bereich der Einzelförderungen mit einem Betrag von bis zu 1.000,- Euro lag. Die Durchführung dieser Kulturprojekte erfolgte vor allem durch kleinere Vereine und Privatpersonen sowie vereinzelt durch Unternehmen und Schulen.