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Magistratsabteilung 15 - Gesundheitsdienst

Leistungsberichte der Magistratsdienststellen

Der Gesundheitsdienst der Stadt Wien (MA 15) ist für die Versorgung der Wiener*innen mit qualitativ hochwertigen und zeitrelevanten Angeboten im Gesundheitsbereich zuständig. Impfschutz, Gesundheitsvorsorge, medizinische Untersuchungen und Beratungen, aber auch die Qualitätssicherung von Gesundheitseinrichtungen, Begutachtungen und Hygieneaufsicht sind wesentliche Themen einer modernen Public Health Abteilung.

Weiterführende Informationen zum Inhalt: Zur Fachabteilung • Kontaktadressen

Projekt- und Schwerpunktüberblick

Fachbereich Medizinisches Krisenmanagement

Neben den Schwerpunkten des Fachbereiches Medizinisches Krisenmanagement wie bspw. die Koordination der Sterbefälle in Wien, Desinfektionen, Begutachtungen von sanitären Übelständen, Entlausungen, aber auch die Erstellung unterschiedlicher Berichte und Dashboards zu Fragen aus dem Bereich Public Health und Management sowie das Monitoring von meldepflichtigen Erkrankungen kamen im Jahr 2024 zusätzliche spannende Projekte auf unseren Fachbereich zu.

Im Fachbereich direkt wurden Webformulare erstellt, um ein niederschwelliges und strukturiertes Einmelden zu gewährleisten. Diese beziehen sich auf Anfragen zu Todesursachen oder Obduktionsberichten sowie über die Meldungen für eine Beerdigung auf Kosten der Stadt Wien. Diese Formulare sind für alle auf der Webiste des Gesundheitsdienstes abrufbar.

EPIDEMIEVORSORGE

Zusätzlich zum Monitoring meldepflichtiger Erkrankungen, der Erstellung von Informationsmaterial, der Unterstützung verschiedener Einrichtungen beim Ausbruchsmanagement und bei der Organisation von erkrankungsabschwächenden Maßnahmen fungierte die Epidemievorsorge auch 2024 als Frühwarnsystem.

Das interne Epidemie-Managementsystem (EpiSYS) wurde 2024 weiterentwickelt, welches im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie eingeführt wurde, um den fachlichen Anforderungen eines zeitgemäßen epidemiologischen Melde- und Dokumentationssystems zu entsprechen. Konkret wurde die fachspezifische Software für weitere 30 anzeigepflichtigen Krankheiten in Österreich definiert, um eine medizinisch vollständige, schnellere und übersichtlichere Bearbeitung von Infektionsfällen, Verdachtsfällen und Kontaktpersonen zu ermöglichen. Spezielles Informationsmaterial für Kontaktpersonen von Meningokokken-Infektionen- und Pertussis-Fällen wurde entwickelt, um die Chemoprophylaxe durch das Wiener Gesundheitssystem zu erleichtern.

2024 erfolgte eine Umstellung vom Medizinischen Permanentdienst zum Gesundheitsbehördlichen Permanenzdienst durch den 24/7 Journaldienst, um die schnelle Reaktionsfähigkeit des Gesundheitsdienstes auch an Wochenenden zu gewährleisten.

Im Laufe des Jahres übernahm die Epidemievorsorge zudem das Monitoring nosokomialer Legionellosen, einschließlich der Erstellung eines standardisierten Prozesses zur Optimierung der Quellensuche in Krankenanstalten und Alten- und Pflegeheimen sowie der Verfassung von Endberichten für Hygieneteams und die MA 40.

Angesichts des ungewöhnlichen Anstiegs der Masernfälle (Jänner bis September) und West-Nil-Virus-Fälle (August und September) organisierte die Epidemievorsorge in Zusammenarbeit mit dem Datenkompetenzzentrum die Erstellung der regelmäßigen Masern-Berichte und West-Nil-Virus-Berichte.

Auch in der Welt der Wissenschaft hinterließ die Epidemievorsorge wieder eine wichtige Spur mit dem Poster „First Austrian mpox breakthrough infection after full vaccination course“ über den ersten in Österreich gemeldeten Mpox-Impfdurchbruch, das im April auf dem European Congress of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ECCMID 2024) in Barcelona, Spanien, vorgestellt wurde.

Im Hinblick auf Bedrohungsanalysen im Bereich der öffentlichen Gesundheit nahm die Epidemievorsorge im Mai 2024 in Stockholm, Schweden, an der Summer School „Introduction to mathematical modelling and strategic foresight for assessing and anticipating threats in public health“ teil, die vom Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) ausgerichtet wurde.

DATENKOMPETENZZENTRUM

Im Jahr 2024 wurde durch die Implementierung des Power BI Self-Service-Tools eine signifikante Erweiterung der Kapazitäten des Datenkompetenzzentrums erreicht. Die Mitarbeiter*innen sind nun in der Lage, eigenständig Power BI-Berichte zu erstellen und auf einem zentralen Reportingserver als Dashboards zu veröffentlichen. Diese Entwicklung ermöglicht die schnelle Bereitstellung von interaktiven Berichten, die speziell auf die Anforderungen der einzelnen Teams zugeschnitten sind. Zu den erfolgreich implementierten Dashboards zählen unter anderem Berichte über Impfungen, meldepflichtige Erkrankungen, Substitutionsprogramme und betriebliche Sozialarbeit. Diese Fortschritte tragen maßgeblich zur Effizienzsteigerung und zur verbesserten Datenanalyse bei.

Im epidemiologischen Abwassermonitoring gab es ein eigenes Innovationsprojekt der Magistratsabteilung 15. Die einjährige Pilotphase zur Evaluierung der Nützlichkeit von Abwassersequenzierungen lief von Jänner bis Dezember 2024. Hier wurden jede Woche Zulaufproben der Kläranlage und monatlich Proben aller vier Hauptsammelkanäle, mittels Sequenzierungen am Zentrum für Molekularmedizin (CeMM), ausgewertet. Die ersten Ergebnisse zeigen bereits erfolgreich gemessene Infektionswellen, beispielsweise die der vier Humanen Coronaviren (HKU1, OC43, NL63 und 229E), Parainfluenza, Rotaviren und Noroviren. In der abschließenden Evaluierung des Projekts ist nun zu bewerten inwieweit sich der Ansatz über Sequenzierungen mit dem größtmöglichen Mehrwert in das laufendes Monitoringsystem integrieren lässt.

Ebenfalls konnte die Entwicklung des EpiSys (Wiener Epidemiesystem) weiter vorangetrieben werden. Zu den wichtigsten Neuerungen zählen die Einführung von Bussines process flows, welche den Usern die Navigation und Befüllung des Systems erleichtern, sowie die Möglichkeit Bescheide direkt aus dem Fachinformationssystem über den ELAK anzustoßen.

Der Hitzebutton wurde 2024 als digitales Tool des Gesundheitsdienstes der Stadt Wien vom Datenkompetenzzentrum eingeführt, um Bürger*innen eine einfache Möglichkeit zur Meldung von Hitzebeschwerden zu bieten. Bereits im Sommer wurde das Angebot von Wiener*innen genutzt, wodurch Daten zur Hitzeauswirkung gesammelt werden konnten. Diese fließen in die Gesundheitsstadtkarte ein und tragen dazu bei, Hitzebelastungen besser zu erfassen und gezielte Klimaanpassungsmaßnahmen zu entwickeln. Als Teil des umfassenden Hitzemonitoring-Projekts leistet der Hitzebutton einen Beitrag zur städtischen Gesundheitsvorsorge.

HYGIENEZENTRUM

Die Planungen für den Bau von zwei Desinfektionseinsatzfahrzeugen begannen bereits vor einigen Jahren, wurden jedoch 2024 umgesetzt. Die Ausschreibung nach den durch das Hygienezentrum vorgegebenen Leistungsdaten wurden von der Fachdienststelle ausgeschrieben und nach erfolgtem Zuschlag vergeben. Im ersten Halbjahr erfolgte dann unter ständiger Aufsicht und Mitarbeit des Hygienezentrums der Bau der zwei Spezialfahrzeuge, welche schlussendlich im Sommer für den Probebetrieb übernommen werden konnten. Nach einigen Anpassungen und Nachbesserungen sind die Fahrzeuge, DEKON 1 und DEKON 2 seit Herbst 2024 im Regelbetrieb im Einsatz. Eckdaten:

Fahrgestell MERCEDES Sprinter 3,5 Tonnen, Automatikgetriebe, Vorderradantrieb, Blaulicht, Besatzung 1+1

Kastenaufbau mit Rollläden mit integriertem, chemikalienbeständigem, dekontaminierbarem Transportraum für infektiöses Material

Desinfektions- und Dekontaminationsausstattung (Chemie und Technik)

Persönliche Schutzausrüstung für vier Personen

Reichhaltiges Werkzeug- und Arbeitsmittelsortiment, Kabeltrommel, Reinigungs-, Aufsaug-, und Putzmaterial

Stromwandler 230 Volt 1800 Watt, diverse Ladestationen

100 Meter Feuerwehrschlauch plus dazugehörige wasserführende Armaturen zur Wasserversorgung bei Dekontaminationen und Desinfektionen

Funk- und Messgeräteausstattung

Ladererhaltung und Fremdstromversorgung in der Garage

Durch die im Sommer vorherrschenden Temperaturen in den Gängen des Obergeschosses wurde seit längerem nach einer Lösung zur Beschattung gesucht. Bereits 2022 konnte man sich, nach einer pandemiebedingten Pause, auf die Errichtung einer begrünten Pergola zur biologischen Beschattung einigen. Die Pergola ist aus naturbelassenem österreichischem Lärchenholz und aus 30, in den Boden des Hofes integrierten, Pflanztrögen ranken verschiedenste Pflanzen über Edelstahlseile nach oben und beschatten somit den Hof. Gleichzeitig wird durch die Begrünung ein angenehmes Mikroklima geschaffen. Eine automatische Bewässerungsanlage sorgt für die geforderte Bewässerung der Pflanzen. Die von Fachleuten ausgewählten Pflanzen zeigten schon im ersten Sommer, wie wichtig solche Grünoasen in den Betonwüsten der Stadt sind. Verschiedenste Insekten labten sich an der Blütenpracht und die Mitarbeiter*innen des Hygienezentrums konnten die wohlverdienten Pausen im Grünen genießen.

Die im Blackout-Konzept zur Aufrechterhaltung der Kommunikation geforderte Funkausstattung wurde 2023 geliefert und in Betrieb genommen. Das Hygienezentrum und alle Schlüsselressorts des Gesundheitsdienstes sind somit mit TETRA BOS Behördenfunk ausgestattet.

Die im Rahmen des Katastrophenschutzes geforderten Aufgaben des Hygienezentrums fordern eine 24/7 Einsatzbereitschaft über einen längeren Zeitraum. Diese geforderte Autarkie führt nicht nur dazu, dass das Hygienezentrum als Schutzobjekt ausgeführt ist, sondern erfordert auch im Bereich der Einsatzmittel und Einsatzstoffe besondere Vorkehrungen. Die Pandemie hat gezeigt wie vulnerabel die globalen Lieferketten sind. 2024 konnte das Hygienezentrum durch die Einführung von Schutzausrüstung „Made in Europe“ einen weiteren wesentlichen Schritt setzen um im Ernstfall einsatzfähig zu bleiben. Das Hygienezentrum hat nun Folienschutzanzüge aller Kategorien ausschließlich aus 100 Prozent europäischer Produktion im Einsatz. Das bedeutet, dass selbst das Rohmaterial der Anzüge aus rein europäischer Produktion stammt. Angenehmer und durchaus überraschender Nebeneffekt ist, dass diese Ausrüstung nicht nur leistungsfähiger als bisheriges Material, sondern auch billiger ist.

Die prognostizierten Steigerungen an Interventionen der Einsatzorganisation Hygienezentrum sind eingetreten und wurden teilweise übertroffen. Die bereits seit Jahren geplante Personalaufstockung konnte 2024 umgesetzt werden. Das Hygienezentrum wurde somit um 17 Dienstposten in allen Berufsgruppen verstärkt. Es war somit 2024 erforderlich acht zusätzliche, ständige Büroarbeitsplätze einzurichten und vier Schulungsarbeitsplätze, für jene Mitarbeiter*innen, welche durch den operativen Dienst keinen ständigen Büroarbeitsplatz haben, zu gestalten. Dies war begleitet durch einige Umgestaltungen des Bürobereiches des Hygienezentrums. Ebenfalls unmittelbar davon betroffen, war die Aufstockung des Lagerbereiches um dadurch vermehrt benötigte Arbeitsmittel, Arbeitsstoffe und zum Beispiel Arbeitsbekleidung, beziehungsweise persönliche Schutzausrüstung bereitstellen zu können.

In diesem Zusammenhang hat auch eine Evaluierung der Prozesse bezüglich den sanitären Übelstände stattgefunden. Diese wurden in Abstimmung mit den Magistratischen Bezirksämtern und der Magistratsdirektion – Gruppe Sofortmaßnahmen adaptiert, dass Rückstände einerseits schneller aufgearbeitet werden und andererseits die Bearbeitung der Akten verkürzt wird.

Zur lückenlosen Nachverfolgung aller Lagerbewegungen wurde 2024 das seit längerem geplante, bewertete Lager im Hygienezentrum umgesetzt.

Fachbereich Gesundheitsvorsorge

GRUPPE INFEKTIONSVORSORGE UND TEAM IMPFWESEN

So wie bereits im Jahr 2023 hatten Vertriebene aus der Ukraine auch im Jahr 2024 die Möglichkeit, sich im Impfservice TownTown kostenlos gegen Diphtherie-Tetanus-Pertussis-Polio impfen zu lassen.

Im Rahmen von erfolgreichen Sonderimpfaktionen (zum Beispiel: Sicherheitsfest, Donauinselfest, Maifest, Feuerwehrfest, Kurpark Oberlaa, Baby Expo) konnten viele Menschen vor impfpräventablen Erkrankungen geschützt werden. Impfungen sind der wirksamste Schutz vor Infektionskrankheiten und gehören zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen der Medizin.

Im Frühling wurde im Impfservice TownTown eine Umstrukturierung durchgeführt und eine Einbahnstraße etabliert. Durch diese Umgestaltung kann die Administration beziehungsweise Rechnungslegung der Impfungen erst nach der verabreichten Impfung erfolgen, während die Patient*innen ohnehin die vorgeschriebene Wartezeit von 15 Minuten einhalten können. Neben der Effizienzsteigerung bietet dieses Einbahnsystem den zusätzlichen Vorteil, dass Patient*innen weniger Kontakt zueinander haben, was die Übertragung möglicher Infektionskrankheiten verhindern könnte.

Ab Mai 2024 wurde das Impfsortiment im Impfservice TownTown mit Impfstoffen gegen Herpes Zoster (Shingrix), Pneumokokken (Prevenar 20), Respiratorisches Synzytial Virus (Abrysvo - für Schwangere und Personen ab 60 Jahren) sowie Varizellen (Varilrix) erweitert.

Ein großer Meilenstein im Juli 2024 war die Erweiterung der kostenlosen Humanen Papillomaviren (HPV) Schutzimpfung bis zum 30. Geburtstag.

Die kostenlose HPV-Impfung vom 21. bis zum 30. Geburtstag ist zeitlich begrenzt bis zum 31.12.2025. Die HPV-Impfung gehört zum kostenlosen Kinder-Impf-Programm in Österreich.

Die Koordination und Vertretung der Stadt Wien im Rahmen der regelmäßigen Landesimpfkoordinator*innen-Sitzung sowie die regelmäßige magistratsinterne (MA 24, LSD) sowie externe (ÖGK, Ärztekammer) Abstimmung zur Vorbereitung und Umsetzung des Öffentlichen Impfprogramms Influenza (ÖIP) werden ebenso von der Gruppe Infektionsvorsorge abgewickelt.

Weitere anfallende Impfaktionen wie FSME („Zecken“), Influenza, HPV und Masern-Mumps-Röteln wurden als Extraaktionen im Impfzentrum TownTown implementiert, wodurch deutlich mehr Wiener*innen erreicht wurden als in den Vorjahren.

Auch unterstütze der Gesundheitsdienst die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) bei der Grippeimpfaktion 2024/2025. Es war möglich sich kostenlos in 3 Impfzentren (Impfservice TownTown, Schrödingerplatz und Gasgasse) und im Rahmen von mobilen Impfaktionen in allen Wiener Gemeindebezirken gegen Influenza impfen zu lassen.

Ein Plus von 37.446 Impfungen, somit eine knapp zwei Prozentpunkte höhere Durchimpfungsrate wurde in dieser Grippeimpfsaison (18-prozentige Steigerung) verzeichnet.

Zumindest jede*r vierte Wiener*in über 70 Jahre, und jede*r dritte Wiener*in zwischen 80 und 89 Jahren haben sich heuer gegen Influenza impfen lassen.

In den Impfstellen vom Gesundheitsdienst und bei den diversen Sonderimpfaktionen wurden mit Stand Ende 2024 insgesamt rund 25.500 Personen Grippe geimpft, das entspricht elf Prozent aller in Wien verabreichten Impfungen.

Um das derzeitige Pertussis-Infektionsgeschehen rasch einzudämmen, wird nach der vierfach-Impfung gegen Diphtherie-Tetanus-Polio-Pertussis mit vollendetem fünften Lebensjahr / im sechsten Lebensjahr für Schulkinder eine zweite Auffrischungsimpfung nach fünf Jahren beziehungsweise spätestens in der achten Schulstufe / im 14. beziehungsweise 15. Lebensjahr / vor Ende des Pflichtschulalters empfohlen und im kostenfeien Kinderimpfprogramm bereitgestellt.

Die Aufnahme eines Immunglobulins gegen das Respiratorische Synzytial Virus (Beyfortus) in das Kinderimpfprogramm und die Umsetzung der Verabreichung auf den geburtshilflichen Stationen ab Anfang Dezember 2024, trägt wesentlich dazu bei, dass die in der RSV-Saison geborenen Kinder so rasch wie möglich geschützt sind. Beyfortus wurde zugelassen zur Prävention von RSV-Erkrankungen der unteren Atemwege bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern während ihrer ersten RSV-Saison und Kindern im Alter von bis zu 24 Monaten, die während ihrer zweiten RSV-Saison weiterhin anfällig für eine schwere RSV-Erkrankung sind.

Weiters wurde das Team Schulgesundheit durch die Organisation mobiler Impfteams unterstützt.

Der im Rahmen der Aktion „Sorgen-Los Impfen“ ins Leben gerufene Impfsalon in TownTown, steht Impfphobiker*innen und Angstpatient*innen nach wie vor zur Verfügung um ihnen den Zugang zu Impfungen zu erleichtern.

Dieses Bündel an Maßnahmen trug dazu bei, flächendeckend ein breites, niederschwelliges Angebot für alle Menschen mit Lebensmittelpunkt in Wien anzubieten und eine höhere Durchimpfungsrate zu erreichen.

TEAM TUBERKULOSEVORSORGE

Nachdem die COVID-19 Pandemie vor allem in den Jahren 2020 und 2021 zu einem deutlichen Rückgang der Röntgenuntersuchungen geführt hatte, sind die Röntgenuntersuchungen seit dem Jahr 2022 wieder steigend. Im Jahr 2024 wurden über 12.000 Lungenröntgen durchgeführt.

Im Jahr 2024 kam es zu einem Anstieg der Tuberkuloseneumeldungen um circa 7 Prozent gegenüber dem Jahr 2023. Dabei wurden zwölf Prozent der Erstdiagnosen auf Basis der Reihenuntersuchung gestellt, was eine leichte Zunahme zu den Vorjahren darstellt.

In der Zentrale der Tuberkulosevorsorge konnte das neue Röntgengerät bereits in Betrieb genommen werden. Künftig wird auch eine Remote Befundung möglich sein. Die Planung für den neuen Röntgenbus ist abgeschlossen.

TEAM SONDERPÄDAGOGISCHE ZENTREN (SPZ)

Die Mitarbeiter*innen der SPZ sind neben der alltäglichen besonderen Arbeit immer darum bemüht, die Qualität des Angebotes für die Kinder und deren Familien zu verbessern, neue Blickwinkel und wissenschaftliche Erkenntnisse in die Therapien und Beratungen einzubringen.

Es fließen neue Behandlungskonzepte ein, die im Rahmen von Aus- und Fortbildungen erworben wurden. Eine Fokussierung auf wichtige Aspekte der ganzheitlichen Förderung, zu der auch die Unterstützte Kommunikation und der Behindertensport zählen, hat im vergangenen Jahr stattgefunden. Verstärktes Augenmerk wurde auch auf die Vernetzung mit unterschiedlichen Kooperationspartnern gelegt, um an einer bestmöglichen Lebensgestaltung für die Kinder und deren Familien mitzuwirken. Besondere Unterstützung erfährt auch das schulpädagogische Personal durch das Angebot einer jährlichen Einschulung zum Thema Lagerung, Transfer und Handlingsberatung. Die Förderung neuer Kolleg*innen und Praktikant*innen liegt den einzelnen Teams sehr am Herzen.

Um die Therapien bestmöglich zu gestalten, ist ein wesentlicher Bestandteil die kommunikative Interaktion zwischen Therapeut*innen und Kindern. Wo aufgrund unterschiedlicher physischer und psychischer Beeinträchtigungen nicht, oder nur eingeschränkt ein verbaler Austausch erfolgen kann, spielt die unterstützte Kommunikation eine entscheidende Rolle.

Im Rahmen von Weiterbildungsmaßnahmen konnte eine Therapeutin Kontakt zum UK-Netzwerk Wien-Niederösterreich-Burgenland (WieNieBu) herstellen. Durch interdisziplinäre Vernetzungstreffen wurde die Zusammenarbeit zwischen pädagogischen und medizinischen Fachkräften zur Förderung der unterstützten Kommunikation weiter ausgebaut.

Die Bedienung von Kommunikationshilfsmitteln kann dabei helfen, eine gezielte Förderung der Feinmotorik und der Hand-Augen-Koordination zu bewirken, was gleichzeitig die körperliche und kognitive Entwicklung der Kinder und Jugendlichen unterstützt. Durch die Verwendung von haptisch erfahrbaren Piktogrammen, Symbolen sowie bildhaft dargestellten Gesten, wird eine nonverbale Kommunikationsgrundlage ermöglicht, welche eine wichtige Basis für den Fortgang und Erfolg der Therapieziele darstellt. Die frühe Zuführung und Anwendung solcher alternativen Kommunikationsformen für Kinder und Jugendliche, die in ihrer verbalen Kommunikation eingeschränkt sind, ist auch abseits der therapeutischen Arbeit, ein wesentlicher Bestandteil künftiger schulischer und gesellschaftlicher Teilnahme und Erfolge. Den Kindern wird so eine aktive Rolle in Gesprächen erleichtert beziehungsweise überhaupt ermöglicht. Eigene Meinungen, Wünsche oder Gemütsäußerungen können während des Unterrichts, beim Spielen oder im täglichen Leben demonstriert werden.

Um eine möglichst ganzheitliche Förderung zu gewährleisten, gewinnt auch der Behindertensport an allen drei Standorten immer mehr an Bedeutung. Es gibt einen regen Austausch mit dem Österreichischen Behindertensportverband (ÖBSV), speziell in Bezug auf die Sportarten Polybat und Para-Boccia, Tischtennis und Rolli Sport. Es wurden Mannschaften organisiert, die bei den Wiener School Games im Frühling 2025 antreten werden. Diese besonderen Angebote werden auch in einzelnen diversen Gruppen trainiert. Wenn die Schüler*innen älter sind, können sie im Behindertensportverband weiter trainieren mit der Motivation, dass besonders talentierte Sportler*innen zu den Para Olympics entsendet werden.

Auch andere wichtige Kooperationen und Vernetzungen wurden ins Leben gerufen, um für die behandelten Schüler*innen die bestmöglichen Förderungen zu erreichen, so hat sich auch mit verschiedenen Kinderhospizeinrichtungen wie MoMo und Fridolina eine Zusammenarbeit ergeben. An den SPZ gibt es immer mehr Schüler*innen mit progredienten neuromuskulären Erkrankungen. Einige der betreuten Familien sind in Hospizeinrichtungen angebunden und es ist den Teams ein Anliegen, hier einen offenen Kanal der Kommunikation in beide Richtungen zu eröffnen, um eine ganzheitliche Therapie zu fördern und mit Berufskolleg*innen in anderen Institutionen im Austausch zu stehen.

Ein weiteres Vernetzungsprojekt ist die Kontaktaufnahme mit den Ambulatorien der VKKJ (Verantwortung und Kompetenz für besondere Kinder und Jugendliche), die ergänzende Angebote für diverse Schüler*innen anbieten, die zum Wohle der Patient*innen notwendig ist.

Damit auch das Leben nach der Schule bestmöglich gelingt und die therapeutische Förderung weiterhin Thema bleibt, wird nun auch verstärkt Augenmerk auf die Transition gelegt. Um den Übergang von der Schule in Werkstätten oder andere weiterführende Schulen bestmöglich zu bewältigen, ist mit Vernetzungen und Begleitungen der Teams gestartet worden.

Auch das sozialarbeiterische Projekt Verbindungsdienst ist weiterhin ein gefragtes Angebot, das Familien nach Beendigung des Schulbesuchs weitere Unterstützung zusichert, wenn es zum Beispiel um Fragestellungen geht, die sich auf dem Weg zum Übergang ins Erwachsenenleben ergeben.

GRUPPE SEXUELLE GESUNDHEIT UND TEAM AMTSÄRZTLICHES REFERAT FÜR SEXUELLE GESUNDHEIT UND PROSTITUTION

Im Laufe des Jahres 2024 wurden um 3,5 Prozent mehr Untersuchungen als im Vorjahr, insgesamt 15.959 bei Sexdienstleister*innen durchgeführt.

Die Anzahl der Erstuntersuchungen bei Sexdienstleister*innen ist im Jahr 2024 um 9,6 Prozent auf 1.456 Personen gesunken. Dies zeigt das anhaltende Engagement der Gruppe für die Förderung der Gesundheit in dieser besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppe.

Die Untersuchungen führten zur Feststellung von 307 Gonorrhoe-Fällen, 74 Syphilis-Fällen und 357 Chlamydien-Infektionen. Diese Zahlen zeigen eine Stabilität im Vergleich zum Vorjahr, was auf eine effektive Kontrolle und Prävention von Geschlechtskrankheiten hindeutet.

Es ist besonders erfreulich zu sehen, dass die festgestellten Infektionen im Vergleich zu anderen Ländern wie Deutschland und den USA stabil geblieben sind. In diesen Ländern steigen die Infektionsraten rasant an, was auf die erfolgreichen Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen der Gruppe Sexuelle Gesundheit in der Stadt Wien zurückzuführen sein könnte.

Im Jahr 2024 befasste sich auch die Gruppe Sexuelle Gesundheit mit dem Pilotprojekt Hepatitis B und C Screening. Hierbei wurden freiwillige Hepatitis B und C Screenings für Sexarbeiter*innen im Sinne der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Strategie „Let´s End Hepatitis“ durchgeführt. Im Zeitraum von zwei Wochen wurden insgesamt 331 Personen getestet. Bei circa 17 Prozent aller untersuchten Personen konnte nachweislich ein Kontakt mit Hepatitis Viren festgestellt werden. Als begleitende Maßnahme sind zum Beispiel Schutzimpfungen sowie Therapieoptionen in der Finalisierungsphase.

Im Jahr 2024 wurde vom Stadtrechnungshof Wien die Aufgabenwahrnehmung der Gruppe Sexuelle Gesundheit im Zuge einer Prüfung überprüft. Der Zeitraum betraf die Jahre 2021 bis 2023. Der Endbericht wurde im September 2024 veröffentlicht.

TEAM BERATUNGSSTELLE FÜR SEXUELLE GESUNDHEIT

Die Gesamt-Beratungskontakte konnten im Vergleich zum Vorjahr um 34,6 Prozent gesteigert werden, (12.896 Kontakte: 12.130 Frauen und 757 Männer). Das Geschlechterverhältnis ist weiterhin sehr ungleich verteilt: 94 Prozent Frauen und 6 Prozent Männer

Erfreulicherweise konnte in allen persönlichen Beratungs- und Informationsgesprächen hohe Zusprüche/Steigerungen verzeichnet werden:

Orientierungsberatung:2.673 Kontakte (+74,31 Prozent)

Beratung & Betreuung:2.100 Kontakte (+190 Prozent)

Streetwork:23 Einsätze mit 697 Kontakten (+228,5 Prozent)

Auch in den E-Mail- und Telefonkontakten sind Steigerungen zu verzeichnen gewesen:

Kurzgespräche / Telefon:6.174 Kontakte (+13,45 Prozent)

Unsere Fach-Sozialarbeit richtet sich an alle Menschen in der Sexarbeit, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung oder Aufenthaltsstatus. Wir verfolgen einen niedrigschwelligen, akzeptierenden und ressourcenorientierten Ansatz, um die individuellen Bedürfnisse und Anliegen bestmöglich zu unterstützen. Unsere Beratungsstelle bietet Sexarbeiter*innen einen geschützten Raum, um über ihre Anliegen zu sprechen und Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Die Themenvielfalt geht dabei über die psychosoziale Beratung und Betreuung, psychische Gesundheit, Suchtprävention (Kooperation mit der „SuchtHilfe“), Traumabewältigung sowie sozialer Absicherung (alternative Jobsuche et cetera).

Ein zentraler Bestandsteil unserer Arbeit ist die Förderung der Gesundheitsversorgung für Sexarbeiter*innen sowie der Sicherung des Zugangs zu Verhütungsmitteln (Gratiskondome) und Hygieneartikeln (Kooperation mit „Rote Box“).

Neben der direkten Unterstützung engagieren wir uns zudem für die Entstigmatisierung und die Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Sexarbeiter*innen in Wien. Dies erfolgt durch Teilnahmen an Netzwerktreffen und Plattformen, an politischen Dialogen bei externen Veranstaltungen sowie an österreichweiten Treffen bei Arbeitsgruppen.

Fachbereich Aufsicht und Qualitätssicherung

GRUPPE AMTS- UND FACHÄRZTLICHE BEGUTACHTUNGSSTELLE

Die zunehmende Komplexität der Gesundheitsversorgung erfordert eine verstärkte Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD). Multiprofessionelle Teams spielen eine entscheidende Rolle bei der Qualitätssicherung, der fachlichen Expertise und der Umsetzung wirkungsvoller gesundheitsfördernder Maßnahmen. Nach einer Evaluierung durch den Fachbereich Aufsicht und Qualitätssicherung wurden optimierte Herangehensweisen für die Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team entwickelt und umgesetzt.

Der öffentliche Gesundheitsdienst, als dritte Säule des Gesundheitswesens, soll verstärkt als attraktive Ausbildungsstelle für Studierende in Gesundheitsberufen, insbesondere in der Gesundheits- und Krankenpflege, etabliert werden. Die hierfür erforderlichen Prozesse wurden durch den Fachbereich Aufsicht und Qualitätssicherung erstellt und implementiert.

Der Fachbereich Aufsicht und Qualitätssicherung setzt verstärkt auf die Weiterentwicklung und Implementierung neuer Versorgungsmodelle im schulischen Gesundheitswesen. In diesem Zusammenhang wurden die Einsatzbereiche der mobilen Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen (DGKP) in der Schulgesundheit sowie der DGKP in Sonderpädagogischen Zentren erarbeitet. Parallel dazu erfolgte die Planung zur Ausrollung der School Nurses auf weitere Schulstandorte. Diese Maßnahmen verfolgen das Ziel, die gesundheitliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen im Bildungssystem nachhaltig zu stärken und bedarfsgerecht zu gestalten. Durch die mobile DGKP-Struktur können Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Standorten im Bereich der Gesundheitsversorgung wie Impfen, Reihenuntersuchungen, et cetera, gezielt betreut werden, während speziell geschulte DGKP in Sonderpädagogischen Zentren eine individuelle sowie bedarfsgerechte medizinisch-pflegerische Versorgung für Kinder- und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen und/oder Behinderungen gewährleisten. Die Ausrollung der School Nurses stellt einen weiteren zentralen Schritt dar, um eine kontinuierliche und qualitätsgesicherte gesundheitliche Betreuung im schulischen Alltag zu etablieren. Dabei stehen die Akutversorgung, die Förderung von Gesundheitskompetenz, die Unterstützung bei chronischen Erkrankungen sowie die präventive Gesundheitsarbeit im Fokus.

Am 21. und 22. Oktober 2024 fand die jährliche Ländertagung der Pflegesachverständigen im öffentlichen Gesundheitsdienst statt. Diese Fachtagung bot eine wichtige Plattform, auf der Fachexpert*innen Herausforderungen und Perspektiven der Pflege im österreichischen Gesundheitswesen intensiv diskutierten und wertvolle Einblicke sowie Fachwissen austauschten. Die Organisation der Veranstaltung erfolgte durch den Fachbereich Aufsicht und Qualitätssicherung.

GRUPPE GESUNDHEITSBERUFE

Im Jahr 2024 wurden die gesetzlichen Voraussetzungen zur Absolvierung der Ausbildung in der Pflege(fach)assistenz im Rahmen einer Lehre (Pflegelehre) etabliert. 2024 prüften Sachverständige für Gesundheits- und Krankenpflege der Gruppe Gesundheitsberufe gemeinsam mit Vertreter*innen der Wirtschaftskammer und der Arbeiterkammer erstmals eine Ausbildungsstätte für Pflegelehre. Nach Erlassung eines positiven Feststellungsbescheides konnte mit der Pflegelehre begonnen werden.

Seit Jahren bringen die Sachverständigen für Gesundheits- und Krankenpflege der Gruppe Gesundheitsberufe ihr Know-how betreffend Gutachten zu Nostrifikationen in Sitzungen und fachlichem Austausch ein. 2024 wurden Online- und Präsenzmeetings abgehalten, um die Erstellung von Gutachten und Ergänzungsausbildungen in Österreich zu standardisieren. Der seit längerer Zeit in Wien verwendete Leitfaden für Nostrifikationsgutachten diente hier als Basis. In diesem Zusammenhang wurde auch die Plattform „Nursinginaustria“ entwickelt, um sowohl Interessierten als auch Behörden Informationen zu Nostrifikationen bereitzustellen. Die Abschlusssitzung fand im Dezember 2024 bei der Gesundheit Österreich GmbH statt.

Vom 25.11.2024 bis 13.12.2024 absolvierten vier Studierende der Fachhochschule Campus Wien ein Praktikum in der Gruppe Gesundheitsberufe. Sie erlernten die Grundlagen der Sachverständigentätigkeit und nahmen an einer Überprüfung nach dem Wiener Wohn- und Pflegeheimgesetz teil. Das Praktikum, das sowohl für die Studierenden als auch für die Mitarbeiter als sehr informativ bewertet wurde, fokussierte auf die Aufsicht in Wiener Wohn- und Pflegeheimen sowie auf Ausbildungen in Gesundheitsberufen.

Der Austausch zwischen Sachverständigen für die behördliche Überprüfung von Pflegeeinrichtungen und jenen für die Ausbildung in Gesundheitsberufen wurde 2024 intensiviert. Sachverständige aus dem Bereich der Überprüfungen übernahmen zudem Vorsitze bei kommissionellen Prüfungen in Gesundheitsberufen. Dieser Austausch, der sich als sehr erfolgreich erwiesen hat und neue Aspekte in die jeweiligen Tätigkeitsbereiche bringt, soll fortgesetzt werden.

2024 begann die Überprüfung von Sonderkrankenanstalten durch Sachverständige für Gesundheits- und Krankenpflege im Rahmen der sanitären Aufsicht. Neben Pflegeeinrichtungen nach dem Wiener Wohn- und Pflegeheimgesetz werden nun auch Sonderkrankenanstalten, vorrangig zur Pflege älterer Menschen, jährlich kontrolliert. Im selben Jahr wurden neun Sonderkrankenanstalten überprüft, darunter acht des Wiener Gesundheitsverbundes und eine private Einrichtung.

School Nurses

In den ORF-Reportagen „Bewusst gesund“ und „School Nurse: Alltag einer Schulkrankenschwester“ vom 14. September 2024 und 28. Oktober 2024 wurde das Pilotprojekt der „School Nurses“ in Wien vorgestellt. In den Reportagen wurden neben den „School Nurses“ auch Schüler*innen und Lehrkräfte interviewt, die ihre positiven Erfahrungen mit dem Projekt teilten. Die Schüler*innen berichteten von einer besseren Unterstützung bei gesundheitlichen Problemen und einer insgesamt verbesserten Schulatmosphäre. Lehrkräfte hoben hervor, dass die „School Nurses“ eine wertvolle Entlastung darstellen und zur Gesundheitsförderung im Schulalltag beitragen.

Im April 2024 wurde der Podcast von Pflegenetz zum Thema „School Nurses“ veröffentlicht. In dieser Episode teilten die Projektleiter*innen und eine School Nurse ihre persönlichen Erfahrungen und Einblicke aus dem Pilotprojekt „School Nurses“ in Wien. Sie erläuterten die täglichen Aufgaben, die Herausforderungen und die positiven Aspekte in der Arbeit als School Nurse. Dabei betonten sie die Bedeutung der Gesundheitsförderung und Prävention im schulischen Kontext sowie die enge Zusammenarbeit mit Schüler*innen, Lehrkräften und Eltern.

Auch beim Kongress der Europäischen Union für Schul- und Hochschulgesundheit und -medizin 2024 in Potsdam wurde das Wiener Projekt „School Nurses“ präsentiert. Weiter wurden umfassende Einblicke in die Schulgesundheitspflege und die damit verbundenen Herausforderungen in verschiedenen europäischen Ländern präsentiert. Die Ähnlichkeiten in den Problemen und Lösungsansätzen zwischen Deutschland und Österreich betonten die Bedeutung der länderübergreifenden Zusammenarbeit für nachhaltige Verbesserungen. Es wurde auch die Notwendigkeit einer stärkeren Standardisierung und präventiver Maßnahmen in der Schulgesundheitspflege hervorgehoben. Der Austausch mit internationalen Experten und neue wissenschaftliche Erkenntnisse brachten wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Schulgesundheitspflege, insbesondere in Österreich.

GRUPPE GESUNDHEITSEINRICHTUNGEN UND ARZNEIMITTELWESEN (GEAM)

2024 wurde im Bereich der sanitären Aufsicht die Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team umgesetzt. Weiter wurden die dazugehörigen Arbeitsbehelfe sowie die entsprechenden Checklisten aktualisiert.

Teilnahme der Gruppe zur Eignungsbewertung des Gesundheitsdienstes als Ausbildungsstelle für KPJ (Klinisch-Praktisches Jahr)-Studierende.

Gemeinsam mit den Vertretern der MA 40, MA 37 und Wiener Gesundheitsverbund (WiGeV) wurden bei dem neu ins Leben gerufenen Behörden-Jour Fixe aktuelle beziehungsweise bevorstehende Projekte die einem Bewilligungsverfahren unterliegen, thematisiert. Die Intention war eine akkordierte qualitätsvolle Planung und infolgedessen eine reibungslose Umsetzung zu gewährleisten. Dabei können einerseits wertvolle Vorinformationen gewonnen und anderseits auch frühzeitige medizinische Rückmeldungen abgegeben werden.

Fachbereich Stadtgesundheit und Prävention

ERÖFFNUNG DES NEUEN STADTGESUNDHEITSAMTS

Am 30. Januar 2024 wurde das neue zentrale Stadtgesundheitsamt offiziell eröffnet. Die Eröffnung fand am Thomas-Klestil-Platz 3 im 3. Wiener Gemeindebezirk statt. Bei der Eröffnungsfeier waren Peter Hacker, Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport, Stefan Gara, Gemeinderat und NEOS-Gesundheitssprecher, sowie Jochen Haidvogel, Abteilungsleiter der Magistratsabteilung 15 anwesend.

Die Zusammenlegung der bisher acht Bezirksgesundheitsämter zu einem zentralen Standort verfolgt mehrere Ziele: eine schnellere und effizientere Abwicklung von Bürgeranliegen, vermehrte digitale Erledigung von Anfragen und neue mobile Gesundheitsangebote direkt in den Bezirken. Ein innovativer Aspekt ist die Anschaffung von zwei neuen Fahrzeugen, die mobile Gesundheitsdienste in allen 23 Wiener Bezirken ermöglichen. Diese mobilen Einheiten verstärken die erfolgreichen Impf- und Vorsorgeprogramme und ermöglichen eine noch intensivere Zusammenarbeit mit lokalen Partnern wie dem Wiener Hilfswerk. Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung noch näher an die Bürger zu bringen und besonders schwer erreichbare Gruppen besser einzubinden. Das neue Stadtgesundheitsamt ist von 7:30 bis 15:30 Uhr geöffnet, mit Parteienverkehr von 8:00 bis 12:00 Uhr und nach Terminvereinbarung. Es ist telefonisch unter +43 1 4000 87800 und per E-Mail unter stadtgesundheitsamt@ma15.wien.gv.at erreichbar. Diese Umstrukturierung und Zentralisierung markiert einen weiteren wichtigen Schritt in der kontinuierlichen Verbesserung der Wiener Gesundheitsversorgung und verspricht eine noch effizientere und bürgernahe Gesundheitsversorgung für alle Wienerinnen und Wiener.

NEUES GESUNDHEITSVORSORGEZENTRUM

Am 31. Oktober 2024 eröffnete das neue Gesundheitsvorsorgezentrum in der Erdbergstraße 135 im 3. Bezirk. Dieses Zentrum, das von Montag bis Freitag von 7 bis 15 Uhr geöffnet ist, bietet ein umfassendes Leistungsspektrum mit modernster Infrastruktur. Zu den angebotenen Untersuchungen gehören Blutabnahme und -analyse, Harnanalyse, Stuhlproben, Audiometrie, EKG, Lungenfunktionstests, eine komplette interne Untersuchung, Wirbelsäulenuntersuchung und Körperanalyse-Messung. Es ist telefonisch unter +43 1 4000 87600 und per E-Mail unter erwachsenengesundheit@ma15.wien.gv.at erreichbar. Diese kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen stehen allen Personen ab 18 Jahren mit Lebensmittelpunkt in Österreich offen, unabhängig vom Besitz einer e-card oder einer Krankenversicherung.

TEAM MOBILE GESUNDHEIT

Das „Team mobile Gesundheit“ startete gemeinsam mit dem Wiener Hilfswerk ein innovatives Pilotprojekt für Vorsorgeuntersuchungen in seinen Nachbarschaftszentren. Die ersten Untersuchungen fanden im Februar im Nachbarschaftszentrum 2 in der Leopoldstadt statt und wurden aufgrund des großen Erfolgs auf weitere Bezirke ausgedehnt.

In der Grippe-Impfsaison 2024/25 wurden rund 5.600 Wienerinnen und Wiener an 42 Tagen gegen die Grippe geimpft. Die Impfungen fanden in den Bezirksvorstehungen, in Räumlichkeiten des Wiener Hilfswerks sowie bei den wohnpartnern statt. Diese erfolgreiche Impfkampagne zeigt die effektive Zusammenarbeit verschiedener städtischer Einrichtungen, um einen breiten Zugang zur Grippeimpfung in Wien zu ermöglichen.

Stabsstelle Betriebliche Sozialarbeit

BEDIENSTETENSCHUTZ UND SICHERHEITSTECHNIKGRUPPE PSYCHOSOZIALE BERATUNG UND BETREUUNGGRUPPE BERATUNG UND BEGLEITUNG IM RAHMEN DER SOAK

Im Rahmen der betrieblichen Sozialarbeit wurden persönliche Beratungen bei Einzelfallanliegen im beruflichen, gesundheitlichen und sozialen Kontext sowie bei Konflikten am Arbeitsplatz durch Moderation und Mediation angeboten. Einen Schwerpunkt stellte das „Betriebliche Eingliederungsmanagement“ dar. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aus gesundheitlichen Gründen ihre bisherigen Aufgaben nicht mehr uneingeschränkt ausüben können, werden bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess individuell unterstützt.

Bei psychischen Problemen im Arbeitsalltag ist die Betriebliche Sozialarbeit im Rahmen der psychosozialen Beratung Ansprechpartnerin für alle Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unterstützt wird durch individuelle Beratung, um psychisch gesund zu bleiben beziehungsweise wieder gesund und damit auch leistungsfähig zu werden. Darüber hinaus erfolgte die Moderation/Mediation von Teams oder Gruppen bei speziellen Belastungen oder Konflikten am Arbeitsplatz.

Die Sozialarbeiterinnen der Gruppe Beratung und Begleitung im Rahmen der Sonderaktion (SOAK) arbeiten mit Bediensteten unterschiedlichster Behinderungen und Pathogenese mit zumindest 50 Prozent vorliegender Behinderung (mit Feststellungsbescheid des Sozialministeriumservice). Diese Bediensteten wurden im Rahmen der Sonderaktion in der Stadt Wien eingestellt und haben dadurch besondere Rahmenbedingungen.

Die Bediensteten weisen eine beträchtliche gesundheitliche Problematik (Multimorbidität) auf, die seitens der Dienstgeberin einer besonderen Fürsorgepflicht bedarf. Das Angebot umfasst persönliche Beratungen bei Einzelfallanliegen im beruflichen, gesundheitlichen und sozialen Kontext sowie bei Konflikten am Arbeitsplatz.

Insgesamt wurde in der Stabsstelle „Betriebliche Sozialarbeit“ im Laufe des Jahres 2024 an folgenden Projekten gearbeitet:

Nach der Einführung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) im Gesundheitsdienst wurde ein Folgeprojekt von der Betrieblichen Gesundheitsförderung zur Einführung eines BGM konzipiert und soll in Folge mit finanziellen Mitteln durch die Kooperationspartner, Arbeitsmedizinisches Zentrum (AMZ) der Krankenfürsorgeanstalt (KFA) und Wiener Gesundheitsförderung (WIG) umgesetzt werden. Es wurden gesundheitsfördernde Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt.

Im Rahmen des Wiener Bedienstetenschutzgesetzes wurde im Sicherheitstechnischen Bereich die Evaluierung der Arbeitsplätze fortgesetzt und ein neues Projekt zur Erhebung von Schadstoffmessungen konzipiert.

Das Fehlzeitenmanagement wird in regelmäßigen Besprechungen überprüft und betroffene Mitarbeiter*innen werden zu Gesundheitsgesprächen im Sinne des Betrieblichen Eingliederungsmanagements eingeladen.

Es fanden Vorträge und Workshops für Führungskräfte im Umgang mit „Psychosozialen Krisen im Arbeitsalltag“ statt.

Im Zuge einer Strategieentwicklung der Stadt Wien wurde ein Projekt gestartet, dessen Umsetzung 2023 mit der Einführung von „Gesundheitslots*innen“ in den Dienststellen begonnen hat. Als Koordinierungsstelle ist die Betriebliche Sozialarbeit an der Ausbildung der Gesundheitslots*innen wesentlich beteiligt. 2024 konnte der erste Lehrgang abgeschlossen werden und der Start des zweiten Lehrgang hat bereits begonnen.

Das Ziel ist, das Gesundheitslots*innen Netzwerk sukzessive aus- und aufzubauen.

Durch regelmäßige Angebote der Intervision sollen die Gesundheitslots*innen Kompetenzen im Bereich der Wiedereingliederung erwerben.

Im Fehlzeitenmanagement der jeweiligen Dienststelle soll durch die Funktion der Gesundheitslots*innen langfristigen Krankenständen entgegengewirkt werden.

LANDESSANITÄTSDIREKTION

Der Gesundheitsdienst wurde im Jahr 2024 von der MedUni Wien als Ausbildungseinrichtung für Medizinstudent*innen für das Klinisch Praktische Jahr im Wahlfach Sozialmedizin / Public Health akkreditiert. Die Studierenden können in den dafür vorgesehenen acht Wochen die verschiedenen medizinischen Bereiche des Gesundheitsdienstes kennenlernen.