7. Artenvielfalt

7.4 Was ist was in der Artenvielfalt?

Biodiversität, Habitat, Lichtverschmutzung, Neobiota, Nudging – kennst du all diese Begriffe? Hier kannst du nachlesen was sie bedeuten:

Biodiversität

Biologische Vielfalt

Biodiversität bezeichnet die biologische Vielfalt auf unserem Planeten. Sie ist mehr als Artenvielfalt: Auch die genetische Vielfalt innerhalb einer Art und die Vielfalt der Lebensräume gehören dazu.

Warum ist diese Vielfalt so wichtig? Arten brauchen genetische Vielfalt, um auf Veränderungen reagieren zu können. Gäbe es nur wenige Exemplare, wären diese schnell vom Aussterben bedroht. Die Vielfalt der Arten ist unentbehrlich, damit das Miteinander gut funktioniert – etwa in Ernährungsketten.

Vielfältige Lebensräume sind notwendig, weil Tiere und Pflanzen sich auf unterschiedliche Gegebenheiten spezialisiert haben. Von Natur aus ein ausgeklügeltes Gleichgewicht, das wir Menschen möglichst wenig stören sollten.

(Ersatz-)Habitat

Unter Habitat versteht man den speziellen Lebensraum einer Tier­ oder Pflanzenart. Dabei ist das nicht immer ein einziger Ort. Viele Tiere haben verschiedene Lebensräume für unterschiedliche Lebensphasen oder Jahreszeiten. So ziehen manche Vögel im Winter in wärmere Lebensräume. Kröten wandern fürs Laichen zum Lebensraum Gewässer, wo die Jungtiere aufwachsen, bevor sie als ausgewachsene Kröten wieder an Land wechseln.

Wird zum Beispiel durch den Bau einer Siedlung ein besonderer Lebensraum zerstört, kann die Naturschutzbehörde Ausgleichsmaßnahmen verlangen und die Bauträger*innen müssen ein sogenanntes Ersatz-Habitat schaffen.

Die Wechselkröte ist in Wien streng geschützt! Beim Bauprojekt am ehemaligen Nordbahnhof wurden Ausgleichsflächen wie sekundärer Trockenrasen und Laichhabitate vorgeschrieben.

Das Foto zeigt eine Wechselkröte von der Seite. Sie sitzt am Boden.
Foto © dreamstime: M. Fuglevic

Lichtverschmutzung

Was, wenn es nie richtig dunkel wird?

Von Lichtverschmutzung spricht man, wenn es in einem Gebiet nie wirklich dunkel wird. Ein typischer Zustand für Städte – hier sorgen Straßenbeleuchtung, erhellte Geschäfte oder angestrahlte Denkmäler und Gebäude für helle Nächte.

Darunter leiden unter anderem Insekten und nistende Vögel. Zugvögel, die vor allem nachts unterwegs sind, lassen sich von den großen künstlichen Lichtquellen von ihrem Kurs ablenken. Auch für uns Menschen kann zu viel Licht in der Nacht zu Schlafstörungen führen.

Mit der richtigen Lichtquelle können einige Nachteile der Lichtverschmutzung reduziert werden, etwa mit Leuchten, die nur nach unten leuchten, oder mit LED-Lampen, weil sie keinen Insekten anziehenden UV-Anteil enthalten.

Neobiota

Neobiota sind Pflanzen (Neophyten) und Tiere (Neozoen), die erst durch den Einfluss von Menschen, absichtlich oder unabsichtlich, verbreitet wurden. Viele dieser Arten haben sich mittlerweile in unsere Lebensräume integriert. Die sogenannten invasiven Arten sorgen für unerwünschte Auswirkungen.

Ein Beispiel dafür ist der Asiatische Marienkäfer. Er wurde ursprünglich in Gewächshäusern zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Mittlerweile hat er sich fast in ganz Europa ausgebreitet und gefährdet durch seine rasche Fortpflanzung und seine Gefräßigkeit die bei uns heimischen Marienkäfer und andere Insektenarten.

In dem Bild befindet sich 25 Marienkäfer, welche unterschiedlich Groß sind und andere Muster haben auf einem Blatt.
Foto © dreamstime: Palex66

Nudging

Als Nudges bezeichnet man sanfte Stubser, die Menschen dazu bringen sollen ihr Verhalten zu verändern ohne dabei Druck oder Zwang auszuüben. Die Stadt Wien nutzt diese Methode im Nationalpark Donau­Auen. Finde heraus, was hinter der Nudging-Kampagne steckt!

Dort werden Besucher*innen mit 25 bunten Schildern zum Nachdenken über ihr Verhalten angeregt und im besten Fall verändern sie dieses, wenn sie dort lesen „Was sagt der Fuchs, wenn er in Hundekot tritt?“ oder „Wer schneller ist, hat Vorrang?“.