2. Kernergebnisse

2.6 Es existieren deutliche Unterschiede im Bereich Beschäftigung und Arbeitsmarkt in der Wiener Bevölkerung

Wiener*innen mit Migrationshintergrund aus einem Drittstaat sind am meisten von sozial ungünstigen Arbeitszeiten und instabiler Beschäftigung betroffen. Wiener*innen, die ihre Bildung im Ausland abgeschlossen haben und aus einem Nicht-EU-Staat zugewandert sind, sind zudem neun Mal häufiger von Dequalifizierung betroffen als Wiener*innen ohne Migrationshintergrund; das bedeutet, es kommt zu einer Entwertung der durch Bildung erworbenen Fähigkeiten. Mehr als ein Viertel dieser Gruppe kann seine mittleren und höheren Abschlüsse nicht verwerten und arbeitet in Hilfs- und Anlerntätigkeiten.

Am niedrigsten ist der Anteil der Personen an der Wiener Gesamtbevölkerung, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, die so genannte Erwerbstätigenrate, bei der Wiener Bevölkerung mit Migrationshintergrund aus einem Drittstaat. Insbesondere bei den Frauen, die nach Abschluss ihrer Bildung aus einem Drittstaat zugewandert sind, vergrößert sich der Abstand zu Frauen ohne Migrationshintergrund bei der Erwerbstätigenrate zunehmend. Kinderbetreuungspflichten wirken sich bei Frauen mit Migrationshintergrund aus einem Drittstaat stärker negativ auf die Erwerbstätigkeit aus als bei anderen Bevölkerungsgruppen.

Am häufigsten selbstständig tätig sind Männer ohne Migrationshintergrund und Männer, deren Eltern aus einem EU/EFTA-Staat stammen, die aber im Inland ihre Bildung erworben haben.