Vorwort Stadtrat Jürgen Czernohorszky
Wien ist bekannt dafür, dass Klimapolitik und Politik für soziale Gerechtigkeit Hand in Hand gehen. Wir setzen Maßnahmen, die gut für die Menschen und gut für die Umwelt sind.
Höhere Temperaturen, lange Hitzewellen und Starkregen: Die Klimakrise wirkt sich immer spürbarer auf unser Wohlbefinden, auf die heimische Flora und Fauna und damit auf unsere Lebensqualität aus. Speziell in Großstädten wird Hitze zunehmend zu einem Problem, von dem vulnerable Gruppen wie ältere oder kranke Menschen, aber auch Kinder besonders betroffen sind. Denn Hitze kann zu einem echten Gesundheitsproblem werden - wenn wir nicht geschützt sind. In Wien gibt es viele Möglichkeiten, sich während Hitzewellen Abkühlung zu verschaffen. Dabei folgen wir der Wiener Hitzeschutzformel: Trinkwasser, Schatten durch Grünraum und kühle Räume. Mit dieser Formel garantieren wir, dass es im Freien für alle genügend Schutz- und Abkühlungsmöglichkeiten gibt. Schutz vor Hitze darf keine Frage der Leistbarkeit sein, deshalb sind die mehr als 1.000 Parks und Grünräume sowie 1.600 öffentlichen Trinkbrunnen für jede Wienerin und jeden Wiener frei zugänglich. Auch der erschwingliche Zutritt zu den Freibädern ist ein wichtiger Eckpfeiler des sozialen Wiens.
Mit dem Wiener Hitzeaktionsplan werden die Schutz- und Anpassungsmaßnahmen nach und nach erweitert. Die Maßnahmen sind breit gefächert: Zu ihnen gehören wichtige Hitzeschutz-Infos für alle Zielgruppen, akute Hitzeschutzmaßnahmen wie die mittlerweile 22 Coolen Zonen oder der Ausbau von „Cool Spots“, also kühlen Oasen, die an heißen Tagen hohe Aufenthaltsqualität und Abkühlung bieten. Aber auch der laufende Ausbau der öffentlichen Trinkbrunnen ist eine wichtige Maßnahme des Hitzeaktionsplans. Er kürzlich konnte die Zahl der Brunnen von 1.500 auf 1.600 Stück erhöht werden. Mit einer Anzahl von 80 Trinkbrunnen pro 100.000 Einwohner*innen hat Wien um ein Vielfaches mehr als beispielsweise Berlin mit 6 oder München mit 5 Trinkwasserbrunnen pro 100.000 Einwohner*innen.
Es reicht aber nicht aus, lediglich auf kurzfristig wirksame Maßnahmen während einer Hitzewelle zu setzen. Noch viel wichtiger sind langfristige Initiativen, die dauerhafte positive Effekte versprechen. Dazu sind Entscheidungen mit Weitblick gefragt. Die Wiener Grünraum-Offensive ist ein besonders gutes Beispiel, denn das beste Mittel gegen Hitze sind bekanntlich Bäume, Pflanzen und Schatten. In Wien gibt es mehr als 1.000 Parks und Grünräumen, die für alle frei zugänglich sind und in den alle Wienerinnen und Wiener - nicht nur, aber auch – Schutz vor Hitze finden. Mit der ersten Auflage der Grünraumoffensive haben wir mehr als 500.000 Quadratmeter Grünraum neu- oder klimafit umgestaltet. Tausende Quadratmeter Asphalt wurden entsiegelt, tausende schattenspendende Bäume gepflanzt und zahlreiche Wasserspielplätze oder andere Abkühlungsmaßnahmen errichtet. Die Grünraumoffensive 2.0 ist bereits angelaufen: Auch in den nächsten fünf Jahren kommen wieder 400.000 Quadratmeter dazu. Nicht zu vergessen unsere Renaturierungsprojekte, mit denen wir große Flächen wieder der Natur zurückgeben.
Mit zielgerichteten kurzfristigen und vorausschauenden langfristigen Maßnahmen stellen wir sicher, dass die Lebensqualität aller Wiener* trotz Klimakrise und trotz steigender Temperaturen auf einem hohen Niveau bleibt. Der Hitzeaktionsplan ist dabei ein wichtiges Instrument, weil er als ständig wachsendes Papier einen dynamischen und kontinuierlichen Hitzeschutz garantiert.
Jürgen Czernohorszky
Stadtrat für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal