Ein autonomer, öffentlicher Bus in der Seestadt Aspern
Portraitzeichnung von Sabine Fasching

„In 20 Jahren wird sich der Besitz eines Autos, das nicht autonom fährt, anfühlen wie heute der Besitz eines Pferdes“, sagt der nordamerikanische Unternehmer Elon Musk. In Wien steht ein Privatauto mehr als 95 Prozent seiner Zeit herum, meist auf der Straße, an einem für andere Nutzungen heiß umkämpften Ort. Dabei ist die Bedeutung des eigenen Autos in der Stadt im Sinken begriffen. Viele junge Leute verzichten auf den Führerschein oder machen ihn später. In Zukunft wird niemand mehr ein Auto kaufen, sondern Autofahren nur noch als Service in Anspruch nehmen. „Nutzen statt besitzen“ lautet die Devise: keine Parkplatzsorgen, kein Kümmern ums Service, Frühstück to Go vermehrt im Auto. Bald wird es auch keinen Unterschied mehr machen, ob jemand im Auto oder im Bus sitzt. Der öffentliche Verkehr wird individueller (Mobility on Demand), der private Verkehr wird öffentlicher (Shared Mobility). Für die täglichen Wege verwenden die Wienerinnen in Zukunft weiterhin die Öffis, das Rad und gehen zu Fuß. Es wird auf den Straßen weniger Autos geben, dafür aber wieder mehr Bäume und mehr Menschen. Und wer immer noch selbst Auto fahren will, geht in Zukunft in einen Funpark.

Angelika Winkler,

geboren 1967, studierte Raumplanung und Political Management und arbeitet seit 1993 beim Magistrat Wien. Sie ist Leiterin des Referats Mobilitätsstrategien und stellvertretende Abteilungsleiterin der MA 18.