Historischer Rückblick aus dem Jahr 1972

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

August 1972

August

1.8.1972: Im Allgemeinen Krankenhaus: Spezialklinik für Arbeitsmedizin

Insgesamt elf Millionen Schilling wurden heute für die Errichtung einer neuen medizinischen Institution im Allgemeinen Krankenhaus genehmigt. Es handelt sich um die "Klinik für Arbeitsmedizin", die in den Räumen der ehemaligen internen Abteilung Prof. Dr. Boller errichtet wird. Die Klinik für Arbeitsmedizin, deren Kosten mit insgesamt 15 Millionen Schilling veranschlagt werden (40 Prozent Bund und 60 Prozent Stadt Wien), wird 60 Betten und ein großes, modernst ausgestattetes Laboratorium umfassen. Behandelt werden vor allem Personen, die an Schäden leiden, die berufsbedingt sind (Bleivergiftungen, Silikose, Hautschädigungen durch chemische Substanzen u.a.m.).

1.8.1972: Wiener Rathaus bietet Olympia-Service: Farbfernsehen in der Volkshalle

Das Wiener Rathaus wird während der Zeit der Olympischen Spiele in München, vom 26. August bis 10. September, ein spezielles "Olympia-Service" bieten. In der Volkshalle werden zehn Farbfernsehapparate aufgestellt, die die Radiofirma Koch zur Verfügung gestellt hat. Bei freiem Eintritt können die Sportinteressierten ganztägig die Fernsehübertragungen von den Olympischen Spielen verfolgen.

2.8.1972: Vorarbeiten für neues Sommerbad in Liesing

Die Vorarbeiten für den Neubau des städtischen Sommerbades im 23. Bezirk, auf dem Gelände des ehemaligen Höpflerbades, beginnen in Kürze.

Das alte Höpflerbad, an einem ehemaligen Steinbruch gelegen, musste vor Jahren aus sanitären Gründen geschlossen werden. Auf dem Gelände befinden sich zwei versumpfte Teiche, die bei dem neuen Bad für Badezwecke nicht mehr herangezogen werden sollen. Das Gelände wird nun zunächst entwässert und saniert.

2.8.1972: Zur Sicherung der Wiener Wasserversorgung: Grundwasser von der Donauinsel

Ein wissenschaftliches Team unter der Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Dr. Werner Kresser (Technische Hochschule Wien) wird in dreijähriger Arbeit die Möglichkeit prüfen, unter der künftigen Donauinsel Grundwasser für die Wasserversorgung Wiens zu entnehmen. Prof. Kresser leitet auch die Erstellung einer Wasserbilanz für den gesamten Donauraum, die voriges Jahr vom Landwirtschaftsministerium in Auftrag gegeben wurde.

Auf dem Gelände der im Bau befindlichen, 20 Kilometer langen und 200 Meter breiten künstlichen Donauinsel werden zuerst geologische und hydrologische Sondierungsbohrungen durchgeführt, um den günstigsten Platz für Versuchsbrunnen zu finden. Die Pumpergebnisse aus diesen Versuchsbrunnen werden es ermöglichen, den Standort von zwei Horizontalfilterbrunnen festzulegen, die für das weitere Versuchsprogramm notwendig sind.

Selbstverständlich wird die Qualität des Wassers chemisch und biologisch untersucht. Man erwartet eine ähnliche Wasserqualität wie beim Grundwasserwerk Lobau, als Wasser, das dem Hochquellwasser völlig gleichwertig ist.

3.8.1972: Trauersitzung für Gorbach

Bürgermeister Felix Slavik wird an der Trauersitzung für den verstorbenen Altbundeskanzler Dr. Alphons Gorbach im Grazer Landhaus als Vertreter der Stadt Wien teilnehmen.

5.8.1972: Mühlwassersteg wird erneuert

Für die geplante Sanierung des Mühlwassersteges in der Lobau wurden 380.000 Schilling genehmigt.

5.8.1972: Straßen für Betriebsbaugebiet Simmering

9,1 Millionen Schilling wurden genehmigt, um in Simmering, zwischen der neuen Zentralwerkstätte der Verkehrsbetriebe und dem Bahnhof Klein-Schwechat, die Erschließung eines neuen Betriebsbaugebiets zu verwirklichen. Ein Sammelkanal ist bereits in Bau, nun fehlen die nötigen Straßenbauten.

5.8.1972: "Goldener Zauberstab" für Bürgermeister Slavik

Der "Goldenen Zauberstab" wurde Bürgermeister Felix Slavik vom Präsidenten der Vereinigung für magische Kunst in Wien, Willi Seidl, überreicht.

Willi Seidl war mit etwa 400 anderen Magiern aus siebzehn Ländern, die am 18. Treffen der Magier Österreichs in Wien teilnehmen, ins Rathaus gekommen.

8.8.1972: Wien bei Hauptstädte-Ausstellung in Budapest

Unter dem Titel "Blick auf die Hauptstädte Europas" findet in Budapest im Ausstellungsgelände "Varosliget" Ende September eine Großausstellung statt. Alle europäischen Hauptstädte mit Ausnahme von Tirana werden sich an dieser Ausstellung beteiligen, die, wie schon der Titel sagt, den Budapestern einen Blick auf die Hauptstädte Europas gewähren soll. Auch Wien wird bei dieser Großausstellung vertreten sein und die kommunalen Großbauvorhaben präsentieren.

9.8.1972: Neuer Obmann der Kommunalberichterstatter

In einer Vollversammlung der Vereinigung der Wiener Kommunalberichterstatter legte der bisherige Obmann Prof. Alois Brunnthaler seine Funktion zurück, weil er in Kürze offiziell die Leitung des Presse- und Informationsdienstes der Stadt Wien übernehmen wird.

Zum neuen Obmann der Vereinigung wurde Erich Vorrath (Kronen-Zeitung) gewählt, zum Obmann-Stellvertreter Wilhelm Grotte (Kurier). Wiedergewählt wurden Walter Schwarz (die Presse) als Kassier und Kurt Stimmer (PID) als Schriftführer. In die Kontrolle wurden Anton Fürst (Niederösterreichisches Volksblatt) und Alfred Kölbel (Arbeiter-Zeitung) gewählt.

9.8.1972: Schauspieler Heinrich Schnitzler feiert seinen 70. Geburtstag

Heinrich Schnitzler wurde in der Hinterbrühl als Sohn des Dichters Arthur Schnitzler geboren. Seine Kindheit verlebte er in der von literarischer Atmosphäre erfüllten Familie im Haus in der Sternwartegasse (18. Bezirk). Er studierte an der Wiener Universität Kunstgeschichte und Germanistik. Bald jedoch nahm er bei Franz Herterich Schauspielunterricht und debütierte bereits im Jahre 1921 als Herr Schmidt in "Mein Leopold" von L'Arronge.

1938 weilte er in Brüssel. Schnitzler wandte sich nach Amerika und blieb bis zum Jahre 1955 dort ansässig. In Amerika gelang es ihm, sowohl als Regisseur, aber auch als Literaturprofessor Fuß zu fassen und in verschiedenen bedeutenden Stellungen zu wirken. An der Universität von Kalifornien in Berkeley war er Dozent für Dramatische Kunst in den Jahren 1942 bis 1948 und in Los Angeles associate professor of theatre arts.

Nach seiner Rückkehr nach Wien wurde er Stellvertretender Direktor des Theaters in der Josefstadt und Regisseur.

Während seiner fünfzehnjährigen Tätigkeit in Wien schuf er eine Reihe interessanter Neuinszenierungen, so unter anderem Gorkis "Nachtasyl" und die Inszenierung von Arthur Schnitzlers "Der einsame Weg". Im Rahmen der Festwochenaufführungen im Neuen Theater an der Wien hat er den Einakter seines Vaters "Die letzten Masken" inszeniert.

Im Jahre 1970 erschien das autobiographische Werk seines Vaters "Jugend in Wien", die die Jahre des Schriftstellers bis zu seinen ersten literarischen Erfolgen darstellt. Heinrich Schnitzler hat dieses Werk sorgsam ediert und mit erklärenden Anmerkungen versehen. Ebenso hat er in den letzten Jahren den Briefwechsel Arthur Schnitzlers mit Hugo von Hofmannsthal und Rainer Maria Rilke herausgebracht sowie eine neue Ausgabe der "Gesammelten Werke" in vier Bänden publiziert.

11.8.1972: Deutschland-Tournee 1973 der Symphoniker perfekt

Die Wiener Symphoniker haben den Vertrag über die Deutschland-Tournee 1973 des Orchesters abgeschlossen. Das Orchester wird unter der Leitung von Erich Leinsdorf im Mai die Bundesrepublik bereisen und in Bremen, Mainz, Hamburg, Berlin und München gastieren. Einen besonderen Höhepunkt der Reise wird die Teilnahme der Symphoniker am Brahms-Fest in Hamburg bilden.

11.8.1972: Endstation Spielplatz

Ein Straßenbahn-Oldtimer, nämlich der rund 60jährige Triebwagen Nr. 2502, steht seit heute auf dem Abenteuerspielplatz in der Großfeld-Siedlung. Die Verkehrsbetriebe haben ihn als ersten einer Serie von fünf ausgedienten Veteranen für Kinderspielplätze am Rande der Großstadt gestiftet. Bruchsichere Holzfenster sorgen dafür, dass es möglichst wenige Möglichkeiten gibt, sich an dem neuen und doch so gewohnten "Spielzeug" zu verletzen.

12.8.1972: 65. Geburtstag von Ernst Waldbrunn

Am 14. August feiert der beliebte Schauspieler Ernst Waldbrunn seinen 65. Geburtstag.

Ernst Waldbrunn wurde am 14. August 1907 in Krumau geboren. Im Alter von 21 Jahren kam er in Teplitz-Schönau zur Bühne. 1945 begann er seine Schauspieltätigkeit in Wien. Bereits nach kurzem Wirken war das Wiener Publikum auf ihn aufmerksam geworden und Waldbrunn konnte seine große Charakterisierungskunst nicht mehr bloß auf Kabarettbühnen und kleinen Theatern, sondern auf den repräsentativen Wiener Bühnen zeigen.

Waldbrunn spielte zuerst im Kleinen Theater in der Liliengasse, wirkte dann einige Jahre lang am wieder eröffneten "Simplicissimus" und am Theater in der Josefstadt. Besondere darstellerische Leistungen gelangen ihm in "Die Dame ist nicht für Feuer" (Fry) in der Rolle des Skipps, als Haine in "Der erste Frühlingstag" (Smith), des Reimann in dem außerordentlich erfolgreichen Stück von Fritz Eckhardt "Rendezvous in Wien" und des Salomon in "Kean" von Dumas/Sartre.

Gemeinsam mit Hilde Winiewicz hat Ernst Waldbrunn 1965 das Theaterstück "Die Flucht" geschrieben, das nicht nur in Wien, sondern auch auf zahlreichen Bühnen des deutschen Sprachgebietes großen Erfolg hatte. In letzter Zeit ist Waldbrunn durch seine Fernsehdarbietungen noch populärer geworden; sowohl in den Wiedergaben der "Simpl"-Revuen wie auch in den Übertragungen aus den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt.

14.8.1972: Gütertransport in Wien: 25 Millionen Tonnen pro Jahr

Der Güterumschlag in Wien beträgt jährlich rund 25 Millionen Tonnen. Die meisten Güter werden in den Bezirken 1, 3 und 10 verladen. Der Umschlag dieser Bezirke erreicht 33 Prozent. Im 8., 13. und 18. Bezirk werden jährlich nur etwa vier Prozent des Gesamtumschlages verladen.

17.8.1972: "Phantastischer Realismus" jetzt in Innsbruck

Die Sonderausstellung des Kulturamtes der Stadt Wien "Phantastischer Realismus", die in den letzten drei Jahren mit großem Erfolg in Paris, Bern, Frankfurt, München und in Österreich in Leoben gezeigt wurde, wird nun im Tiroler Landesmuseum in Innsbruck eröffnet werden.

Die Ausstellung wird im Rahmen des kulturellen Austausches der Bundeshauptstadt Wien mit den Bundesländern veranstaltet.

21.8.1972: Bundespräsident Jonas: Die guten Wünsche aller Österreicher begleiten unsere Olympioniken

Bundespräsident Franz Jonas verabschiedete die Österreichische Olympia-Mannschaft im Festsaal des Wiener Rathaus. Er bezeichnete es als ehrenvolle Aufgabe, in München mit den jungen Frauen und Männern vieler anderen Nationen im sportlichen Wettkampf die Kräfte zu messen und versicherte den Olympia-Teilnehmern, dass sie von den guten Wünschen aller Österreicher begleitet werden.

Das Olympische Feuer brannte im Festsaal des Rathauses

Der Wiener Rathausplatz und der Festsaal des Rathauses waren Schauplatz eines Festaktes im Zeichen der fünf Ringe. Auf ihrem Weg von Griechenland nach München passierte die Olympische Flamme auch Wien und leuchtete für die Dauer der Feier im Festsaal in einer auf einer Säule ruhenden Schale.

Tausende Wienerinnen und Wiener hatten am Rathausplatz das Eintreffen der Olympischen Fackel begrüßt. Als letzte Läuferin traf die österreichische Olympiasiegerin Herma Bauma um 16.26 Uhr im Festsaal ein und entzündete dort mit ihrer Fackel die Olympische Flamme.

Nach Ende der Feier übernahm als weiterer Fackelläufer der Wassersportler Max Raub das Olympische Feuer.

22.8.1972: Südkoreanische Krankenschwestern kommen nach Wien

In Kürze werden in drei Wiener Spitälern Krankenschwestern aus Südkorea arbeiten und damit den drückenden Schwesternmangel ein wenig lindern. Es werden 50 Schwestern in Wien eintreffen, die in drei Wiener Spitälern arbeiten werden. Die südkoreanischen Schwestern werden in Schwechat vom südkoreanischen Konsul Sung Ku Kang empfangen und begrüßt werden.

Die Krankenschwestern konnten für die Stadt Wien durch die Vermittlung der Deutschen Krankenhausgesellschaft gewonnen werden, die die Anwerbung von ausländischen Krankenschwestern durchführt.

22.8.1972: Olympia-Service im Wiener Rathaus

Während der gesamten Zeit der Olympischen Spiele in München wird das Wiener Rathaus ein Olympia-Service für alle Wienerinnen und Wiener bieten: nicht nur die Farbfernsehgeräte, die allen Sportinteressierten zugänglich sind werden zur Verfügung stehen, auch wird es einen Olympia-Sonderdienst geben. Zur schriftlichen Information wird die "Rathaus-Korrespondenz" den Olympia-Sonderdienst der APA mit den neuesten Nachrichten aus München an einer Tafel aushängen.

Gleichzeitig mit diesem Olympia-Service wird in der Volkshalle des Wiener Rathauses eine kleine Sonderausstellung gezeigt. Auf Fototafeln werden einerseits die verschiedenen Olympiasieger und Weltmeister vorgestellt, andererseits wird über das Sportstättenkonzept der Gemeinde Wien Auskunft gegeben. Den Eingang in die Volkshalle bildet eine Stabhochsprunganlage, bei der die Latte auf dem bisherigen Weltrekord von 5,63 Meter liegt. Daneben ist auch eine Hochsprunganlage mit der Rekordmarke von Ilona Gusenbauer aufgestellt. Ferner wird zur Veranschaulichung der Leistungen der Athleten der Weitsprungrekord markiert sein, werden Hürden aufgestellt und eine Scheibenhantel mit dem Originalgewicht des Weltrekordes im Stoßen (237,5 Kilogramm) gezeigt.

Die Volkshalle ist ab Beginn der Olympischen Spiele bis zu deren Abschluss während der Sendezeiten des ORF bei freiem Eintritt offen.

24.8.1972: Aufschließung des Betriebsbaugebietes Simmeringer Haide

Für Aufschließungsarbeiten des Betriebsbaugebietes Simmeringer Haide hat der Tiefbauausschuss 1,4 Millionen Schilling genehmigt. Bei diesen Arbeiten handelt es sich um die Dammschüttung für die künftige 5. Haidequerstraße. Erst danach können die übrigen Aufschließungsarbeiten, wie Verlegung der Versorgungsleitungen, durchgeführt werden.

25.8.1972: Ungarn möchte Wiener Autobussystem übernehmen

Ungarische Regierungsstellen haben die Absicht, den umweltschonenden Flüssiggas-Betrieb, der für die Wiener städtischen Autobusse entwickelt wurde, zu übernehmen. Zu diesem Zwecke befand sich Dr. Tintel, der frühere Direktor der Budapester Verkehrsbetriebe und nunmehrige Leiter des "technisch-wirtschaftlichen Stabes für das ganze Land betreffende Aufgaben", mit einigen Experten in Wien. Dieser neugebildete ungarische Stab befasst sich insbesondere mit Problemen des Umweltschutzes, darüber hinaus aber auch allgemein mit der übergeordneten Planung.

Der in Wien entwickelte Flüssiggas-Betrieb verringert die Schadstoffe in den Auspuffgasen um zwei Drittel. Von den 390 städtischen Autobussen sind bereits 250 für diesen Antrieb ausgestattet.

25.8.1972: Wiener Firma baute Olympiadach

Eine Wiener Firma konnte eine große Bauleistung für die Olympischen Spiele erringen, weil sie sich der internationalen Konkurrenz als überlegen erwies. Das 75.000 Quadratmeter große Dach über dem Stadion, der Schwimmhalle, der Sporthalle und den Verbindungswegen zwischen diesen Kampfstätten ist zu einem Symbol dieser Spiele geworden. Es ist das größte Dach der Welt, die Konstruktion - das Dach hängt an bis zu 74,8 Meter hohen Masten - ist völlig neuartig. Dieses Dach wurde von einer Arbeitsgemeinschaft errichtet, in der die Wiener Firma Waagner-Biro die technische und planerische Leitung innehatte. Der Arbeitsgemeinschaft gehörten außerdem noch drei deutsche Firmen und die VOEST an.

29.8.1972: Tagung internationaler Spielplatz-Experten

Die 5. Internationale Konferenz der Internationalen Spielplatzvereinigung wurde in Wien eröffnet. An dieser Tagung - die für sechs Tag anberaumt ist - nehmen 300 Experten aus ganz Europa sowie aus Hongkong, Indien, Japan, Kanada und den USA teil.

In Forumgesprächen werden sich die Delegierten dabei mit Problemen der Spielplatzplanung und -gestaltung befassen.

30.8.1972: Vereinigung amerikanischer Kongressstädte: Wien wurde Mitglied

Hinter der Abkürzung iacb (International Association of Convention Bureaus) verbirgt sich eine Organisation zur Kongressförderung, die rund 100 nordamerikanische Städte in den USA und Kanada umfasst. Nun wurde auch Wien als Vollmitglied in die Organisation aufgenommen.

Die iacb veranstaltete 1970 in ihren Mitgliedsstaaten 1.468 Kongresse mit einer Teilnehmerzahl von 1,8 Millionen Menschen und einem geschätzten Umsatz von 277 Millionen US-Dollar (rund 6,3 Milliarden Schilling). Die Mitgliedschaft in der iacb ist deshalb von besonderem Wert, weil innerhalb der Organisation jährlich 1.500 vertrauliche Berichte über die Lage auf dem Kongressmarkt ausgetauscht werden.

Außerhalb Nordamerikas gehörten bisher nur drei Städte der iacb an: Tokio, Den Haag und Montreux. Wien ist das vierte außeramerikanische Mitglied der Organisation, auf deren Warteliste seit langem Kongressstädte wie London und Paris stehen.