Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 02.03.2022:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Czernohorszky: Raus aus Gas im Neubau!

Energieraumpläne: Gebiete für hocheffizientes Heizen in Wien werden ausgeweitet

Im Wiener Gemeinderatsausschuss für Klima wird heute, Mittwoch, ein weiterer wichtiger Schritt für den Ausstieg aus fossiler Energie gesetzt: Für die Bezirke Innere Stadt, Favoriten, Simmering, Hietzing und Liesing werden Energieraumpläne beschlossen. Innerhalb definierter Gebiete darf in Neubauten kein Gas mehr zum Heizen oder für Warmwasser eingesetzt werden. „Unser Ziel ist klar: Wir wollen bis 2040 raus aus Gas. Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig es ist, sich aus der Abhängigkeit von fossiler Energie aus dem Ausland zu befreien. Die nachhaltigste Maßnahme gegen die Abhängigkeit und gegen hohe Heizkosten ist der Umstieg auf erneuerbare Wärme“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. 

Seit 2019 ist es der Stadt Wien möglich, Energieraumpläne für Gebiete zu verordnen, wo im Neubau nur noch hocheffiziente und erneuerbare Heizsysteme eingesetzt werden dürfen. Insgesamt ist nun die Mehrheit der Stadtbezirke davon erfasst: Für acht Bezirke (2., 3., 7., 8., 9., 16., 18. und 19.) wurden bereits Energieraumpläne verordnet, mit dem Beschluss im Gemeinderat folgen nun fünf weitere Bezirke. 

„Die Energieraumpläne sind ein wichtiges Instrument für wachsende Städte mit vielen Neubaugebieten. Wien ist auch die erste europäische Stadt, die solche Pläne eingeführt hat“, betont Czernohorszky die Pionierleistung Wiens. Im vergangenen Jahr wurden die Wiener Energieraumpläne mit dem Österreichischen Verwaltungspreis in der Kategorie „Ökologische Nachhaltigkeit, Umwelt und Klimaschutz“ ausgezeichnet.  

Erneuerbare Wärme ist wichtiger Beitrag für sozialen Klimaschutz 

„Mein Ziel ist es, die Lebensqualität in Wien durch sozialen Klimaschutz weiter zu erhöhen. Erneuerbare Wärme leistet dazu einen wesentlichen Beitrag“, so Czernohorszky: „Besonders für die großen Bezirke, in denen sich viele Stadtentwicklungsgebiete befinden, ist diese Maßnahme richtungsweisend. Es ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende und unser Ziel der Klimaneutralität bis 2040.“ 

„Aufgrund technischer Möglichkeiten wie Erdsonden, Wärmepumpen und der Fernwärme müssen keine Gasheizungen mehr verbaut werden. Die Energieraumpläne sind die Grundlage dafür, dass in Wien immer mehr Gebäude klimafreundlich geheizt und gekühlt werden“, betont der Leiter der zuständigen Energieplanungsabteilung, Bernd Vogl: „Dank des innovativen Verwaltungsverfahrens können die Energieraumpläne von Anfang an auch vollständig digital erledigt werden.“ 

Klimafreundliches Heizen und Kühlen spielen im kürzlich präsentierten Wiener Klimafahrplan eine tragende Rolle. Wien weist im Bundesländervergleich mit Abstand den geringsten Endenergieverbrauch pro Kopf für Raumwärme und Warmwasser auf. Allerdings werden fast 90 Prozent der Gebäudeemissionen durch Gasheizungen verursacht. „Im Neubau haben wir mit den Energieraumplänen ein wirksames Instrument für klimafreundliche Gebäude“, sagt Klimastadtrat Czernohorszky. Die Energieraumpläne werden schrittweise auf alle Bezirke ausgeweitet. Die nächste Tranche von sechs Bezirken steht bereits kurz vor der öffentlichen Auflage. 

Für den Ausstieg aus fossiler Energie in Bestandsgebäudes erarbeitet die Stadt Wien – wie im Regierungsprogramm und im Klimafahrplan vorgesehen – bis Jahresende die Strategie „Wiener Wärme und Kälte 2040“. (Schluss)

Rückfragehinweis für Medien