Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 08.12.2020:
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Großer Erfolg für Wiener Reparaturbon: 5.400 reparierte Produkte als aktiver Beitrag zum Klimaschutz

65 Prozent sind reparierte Elektrogeräte, Aktion wird weitergeführt und ausgeweitet

Der im September gestartete Wiener Reparaturbon übertrifft alle Erwartungen: „Über 10.000 Bons wurden innerhalb weniger Wochen heruntergeladen, 5.400 Produkte repariert“, freut sich Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Kaputte Dinge lieber reparieren zu lassen anstatt sie wegzuwerfen, bedeutet, sind ein gutes Beispiel wie Kreislaufwirtschaft funktioniert. Und man leistet damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz!“ So wurden durch die Reparaturen rund 130 Tonnen an Treibhausgasen eingespart.

Der Wiener Reparaturbon wurde auf Initiative von Bürgermeister Michael Ludwig und Stadträtin Ulli Sima ins Leben gerufen, Grundgedanke war, ein Fördermodell zu schaffen, von dem alle Beteiligten profitieren. Nach den ersten zwei Monaten Laufzeit steht fest, das Vorhaben ist geglückt: BürgerInnen und Betriebe profitieren unmittelbar und sofort. „Der Umsatz der Wiener Betriebe wurde angekurbelt und das Mehr an Reparaturen schont Ressourcen und spart dadurch auch Treibhausgasemissionen“, ist Stadtrat Czernohorszky überzeugt.

„Die Idee, mit dem Wiener Reparaturbon mehr Menschen dazu zu motivieren, ein defektes Produkt reparieren zu lassen, ist zu hundert Prozent aufgegangen“, zeigt sich auch Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin des Stadt Wien-Umweltschutz begeistert, „Viele Betriebe haben uns zurückgemeldet, dass sie ein deutliches Plus an Neukunden verzeichnen konnten!“

So zeigen erste Umfragen bei den Betrieben, dass auch deutlich mehr Dinge repariert wurden, die ohne Wiener Reparaturbon höchstwahrscheinlich im Müll gelandet wären, da der Neukauf im Vergleich zur Reparatur oftmals die wirtschaftlich günstigere Variante darstellt. Insgesamt wurden mit dem Wiener Reparaturbon bereits über 5.400 Gegenstände repariert. Dadurch wurden ca. 130 Tonnen CO2 Äquivalente eingespart!

Mobiltelefone, Tablets, Fahrräder oder Uhren

In der Hitliste der reparierten Gegenstände führen elektrische und elektronische Geräte mit rund 65 Prozent – mehr als die Hälfte Mobiltelefone und Tablets. Doch auch viele Fahrräder, Uhren, Kleidungsstücke oder Möbel haben durch die kostengünstige Reparatur eine zweite Chance bekommen.

Einlösen des Bons noch bis Jahresende möglich

Das Einlösen des Bons ist noch bis Jahresende möglich, noch bis 10. Dezember lässt sich der Bon unter https://mein.wien.gv.at/wienerreparaturbon runter laden.

Das Projekt wird jedenfalls mit Aktionszeiträumen bis inklusive in das Jahr 2023 weitergeführt und schrittweise ausgeweitet: Dafür gibt es jetzt eine kurze Pause von einigen Wochen für die Erweiterung der Plattform und des Angebotsnetzwerkes. „Und dann starten wir voll durch“, betont Stadtrat Czernohorszky. 

Reparieren für den Klimaschutz

Produkte länger zu verwenden, bedeutet aktiven Klimaschutz zu betreiben, denn würde man die Lebensdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones im EU-Raum um nur 1 einziges Jahr verlängern, könnten rund 4 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Das wäre dieselbe Einsparung, die man erreichen würde, wenn ein Jahr lang plötzlich 2 Millionen Autos weniger auf den Straßen unterwegs wären.

Die Frage, ob sich reparieren auszahlt, ist einfach zu beantworten: Für ein Möbelstück, das 20 Jahre hält, werden nur halb so viele Rohstoffe, Transporte, Energie, Verpackungen sowie Lager- und Verkaufsraum, usw. wie für zwei gleichartige Möbelstücke benötigt, von denen jedes nur zehn Jahre hält. Dafür ist es meistens nicht einmal doppelt so teuer. Das heißt gute Qualität, die lange hält, ist auf die Lebensdauer gerechnet meist billiger als weniger gute Qualität. 

Dass die Anschaffung von neuen Produkten oftmals kostengünstiger als die Reparatur des alten Produkts ist, ist zum Großteil der Herstellung geschuldet. Billige Massenprodukte mit kurzer Lebensdauer finden leider viel zu oft Einzug in die Haushalte. Ersatzteile sind gar nicht, oder nur schwer erhältlich, was sich letztlich auf den Reparaturpreis auswirkt. Hier ist der Bund gefordert, entsprechende Maßnahmen zu setzen, Reparaturen im gesamten Bundesgebiet günstiger zu gestalten.

Reparaturnetzwerk Wien

Wiens Reparaturprofis reparieren fast alles. Auf Service und Qualität wird viel Wert gelegt. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt bei der Reparatur. Betriebe des Wiener Reparaturnetzwerks müssen verpflichtend diverse Kriterien erfüllen. Dazu gehören unter anderem, dass 50 % der Arbeitsplätze Reparaturplätze sind oder dass der Betrieb ein breites Markenspektrum (mindestens 3 Marken) anbietet. Weiters garantieren Mitgliedsbetriebe die vollwertige Reparatur ohne Überschreitung des zuvor abgegebenen Kostenvoranschlags.

Details zum Wiener Reparaturbon: mein.wien.gv.at/wienerreparaturbon

Details zum Wiener Reparaturnetzwerk: https://www.reparaturnetzwerk.at/

Tipps zur Abfallvermeidung bietet die Stadt Wien - Umweltschutz unter www.umweltschutz.wien.gv.at/abfall/vermeidung/index.html

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