Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 21.02.2020:
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KAV hat Strahlentherapie-Angebot massiv ausgebaut

KAV behandelt ab heuer um bis zu 60 Prozent mehr PatientInnen mit Linearbeschleunigern

Der von der Stadt Wien und dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) in Angriff genommene massive Ausbau im Bereich der Strahlentherapie für Krebspatientinnen und Krebspatienten ist abgeschlossen – und liegt damit auch voll im Zeitplan. Das neue Zentrum für Radioonkologie und Strahlentherapie im Donauspital ist fertiggestellt. Letzte technische Einstellungen an einem von insgesamt vier Geräten sowie die Einschulungen von neuen zusätzlichen MitarbeiterInnen laufen noch. Drei der vier topmodernen High-Tech-Geräte laufen bereits auf Hochtouren. „Wir versprachen den Wienerinnen und Wienern, die Wartezeiten auf Strahlentherapien zu verkürzen und den Ausbau mit neuen Geräten voranzutreiben. Das ist dem KAV gelungen. Innerhalb von drei Jahren hat der KAV zwei neue Strahlentherapiezentren in Betrieb genommen – im Herbst 2017 im Krankenhaus Hietzing und nun im Donauspital“, betont Gesundheitsstadtrat Peter Hacker bei der Eröffnung des Strahlentherapiezentrums. Die Wartezeiten auf Strahlentherapieplätze mit den sogenannten Linearbeschleunigern (LINAC „linear accelerator“) habe sich seitdem kontinuierlich verkürzt. „Mit dem Vollbetrieb des neuen KAV-Strahlenzentrums im Donauspital können nun deutlich mehr Wienerinnen und Wiener behandelt werden“, so Hacker.

Deutlichmehr Behandlungen- statt 3.600 sind es nun 6.000 PatientInnen pro Jahr im KAV

Im komplett neu errichteten Zentrum für Radioonkologie und Strahlentherapie im Donauspital (KAV) sind bereits drei neue LINAC-Geräte in Betrieb. Demnächst werden dann alle vier Hightech-Geräte im Einsatz stehen. „Wir haben enorme Anstrengungen unternommen diesen Kapazitätsausbau mit der modernsten verfügbaren Technologie umzusetzen. Gegenüber dem Jahr 2017 kann der KAV ab heuer um bis zu 60 Prozent mehr Krebspatientinnen und Krebspatienten an den LINACs behandeln“, unterstreicht Michael Binder, medizinischer Direktor des KAV. Noch vor drei Jahren lag die Behandlungskapazität mit Linearbeschleunigern bei rund 3.600 Patientinnen und Patienten pro Jahr. Heuer werden es bis zu 6.000 sein. Das Strahlentherapiezentrum im Donauspital gehört zu den kapazitätsstärksten Österreichs und ist nach jenem des AKH das zweitgrößte Zentrum in Wien. „Nicht nur die neuen Behandlungszentren, sondern auch die kontinuierlich verbesserte Auslastung unserer Linearbeschleuniger im Wilhelminenspital und dem Kaiser-Franz-Josef-Spital tragen zur Steigerung der Behandlungszahlen bei“, erläutert Binder. Mit dem Vollbetrieb des neuen Zentrums im Donauspital ist der engagierte Ausbau im Bereich der LINAC-Strahlentherapie vorerst abgeschlossen.

Wartezeiten haben sich auf wenige Wochen verkürzt

Dem Donauspital stehen mit den neuen LINAC-Geräten ganz neue Technologien zur Verfügung. „Das setzt aber auch eine Phase der Einschulung und ausgedehnten Qualitätssicherung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voraus. Deshalb werden in den kommenden Wochen die letzten Ausbildungen neuer Mitarbeiterinne und Mitarbeiter abgeschlossen“, sagt Andrea Reim, Leiterin des Instituts für Radioonkologie und Strahlentherapie im Donauspital. Im Vollbetrieb könnten im neuen Zentrum bis zu 2.400 Patientinnen und Patienten pro Jahr mit den vier Linearbeschleunigern behandelt.

Derzeit ist die Wartezeit sehr kurz: von wenigen Tagen bis zwei Wochen zum Erstgespräch - je nach Dringlichkeit. Für die Planung der Behandlung werden je nach Komplexität des Falles weitere ein bis drei Wochen benötigt. Aufgrund der hohen Kapazität mit vier LINACs und Schichtbetrieb im Vollbetrieb dürften die geringen Wartezeiten auch künftig weiterbestehen, beziehungsweise noch reduziert werden. Die Schwerpunkte liegen derzeit unter anderem bei Prostatakrebs, Brustkrebs und Tumoren im Hirn oder im Rachen-Hals-Gaumenbereich. In Zukunft sollen alle PatientInnen mit radioonkologischen nötigen Behandlungen auch therapiert werden. „Der Wiener Krankenanstaltenverbund hat im Donauspital eines der modernsten Zentren für Radioonkologie und Strahlentherapie errichtet. Hier erfolgen radioonkologische Behandlungen auf höchstem Niveau für Patienten mit Krebsleiden zur Heilung oder Linderung der Beschwerden und Verbesserung der Lebensqualität“, betont Reim.

Hightech-Geräte arbeiten präziser und schonender als je zuvor

Ausgestattet ist das neue Zentrum im Donauspital mit den modernsten Linearbeschleunigern (neueste Technologie) und der dafür erforderlichen Infrastruktur. Die Geräte ermöglichen eine Bestrahlung mit fünf verschiedenen Photonen-Energien. Dadurch können die Experten des Donauspitals die Strahlendosis noch gezielter verabreichen, wodurch die Behandlung für die Patientinnen und Patienten schonender erfolgt. Ein weiterer Fortschritt ist die Möglichkeit der VMAT-Bestrahlung (Volumenmodulierte Strahlentherapie). Dabei wird die Dosisverteilung über eine Rotationstechnik bei simultaner Bewegung des Bestrahlungskopfes um den Patienten appliziert. Diese Technik ermöglicht eine deutlich schnellere und gleichzeitig schonendere Verabreichung der Dosis. Es wird weniger umliegendes, gesundes Gewebe geschädigt, das sich im Gegensatz zu den Krebsgeschwulsten wieder regenerieren kann.

Aufgrund der integrierten Röntgenröhre an den neuen Linearbeschleunigern erfolgt die Lagerungskontrolle der Patientinnen und Patienten gleichzeitig mit der Behandlung. Die verwendete Strahlung ermöglicht eine höhere Kontrastauflösung, zusätzlich ist eine Röntgenaufnahme während der Bestrahlung möglich. Die neuen Linearbeschleuniger reagieren sogar auf Bewegungen der Patientinnen und Patienten, etwa auf die Atmungsbewegung: Bewegt sich dadurch auch der Tumor, passt sich die Bestrahlung auf die leicht veränderte Lage des Tumors an.

Private Partner errichteten das neue Zentrum und sind für den technischen betrieb verantwortlich

Die Errichtung des neuen Zentrums sowie die technische Betriebsführung der Anlagen verantwortet die VAMED AG im Rahmen eines PPP-Modells mit dem Wiener KAV. Der medizinische Betrieb erfolgt durch das Personal des KAV. „Die VAMED zeichnet beim neuen Strahlenzentrum im Donauspital als Totalunternehmer und PPP-Partner für die termingerechte Bereitstellung von vier hochmodernen Linearbeschleunigern verantwortlich. In ausgezeichneter Zusammenarbeit mit dem Wiener Krankenanstaltenverbund werden wir hier mit der technischen Betriebsführung bis ins Jahr 2044 die Verfügbarhaltung für die Wiener Patientinnen und Patienten sicherstellen“, erläutert Gottfried Koos, Mitglied des Vorstandes der VAMED AG

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