Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.11.2019:
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Sima: Wiener Klimabudget sichert Lebensqualität!

Beste kommunale Daseinsvorsorge, € 695 Mio. für moderne Öffis und € 64 Mio. für noch mehr Grünraum im Kampf gegen den Klimawandel

Zum zehnten Mal in Folge führt Wien das Ranking als lebenswerteste Stadt der Welt souverän an. Das kommt nicht von ungefähr, sondern ist das Ergebnis harter Arbeit, insbesondere auch in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz, Infrastruktur und Grünraum: „Die Folgen des globalen Klimawandels sind längst auch bei uns spürbar. Es gilt daher heute, mehr denn je, gegen die Klimakrise anzukämpfen und die hohe Lebensqualität und starke kommunale Daseinsvorsorge in unserer Stadt auch für künftige Generationen zu sichern“, so Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt & Wiener Stadtwerke. 

Die Stadt Wien ist seit über 20 Jahren aktiv im Klimaschutz und hat dank der intensiven Maßnahmen bereits heute die geringsten CO2-Emissionen pro Kopf: „Dennoch ist noch viel zu tun und diesen Herausforderungen stellen wir uns. Die Auswirkungen abzumildern, ist ein zentrales Thema und wir setzen daher auch weiterhin auf intensive Begrünungsmaßnahmen sowie unterschiedlichste cooling-Initiativen“, so Sima.

Wien als Vorreiter: 1 Milliarde Klimabudget!

Mit 16,25 Milliarden Euro ist das Budget 2020 das höchste Budget der Stadtgeschichte, das aber gleichzeitig auch zur Gänze aus eigener Kraft, ohne Fremdmittel finanziert wird. Die aktuelle Vorschreibung für das Budget 2020 steht ganz im Zeichen des Klimaschutzes: Es ist das erste Klimaschutzbudget in der Geschichte der Stadt Wien und darüber hinaus einzigartig in ganz Österreich. Wien ist damit wieder einmal Vorreiter. Rund eine Milliarde Euro sind im klimafreundlichsten Budget der Stadtgeschichte reserviert – davon z.B. 695 Millionen Euro für den öffentlichen Verkehr, 64 Millionen Euro für Parks und Grünflächen. Die Vorschreibung 2020 zeigt eindrucksvoll die breite Palette an Projekten, die im Sinne der Bürgerinnen und Bürger in Zeiten des globalen Klimawandels in der Stadt umgesetzt werden: Von der Trinkwasserversorgung über die Abwasserentsorgung, die vielen Grünflächen und Cooling-Maßnahmen im Kampf gegen die urbanen Hitzeinseln, den Ausbau der Öffis oder das hocheffiziente Stadtservice – um nur einige Bereiche zu nennen, die so wesentlich für Wiens Lebensqualität sind.

Top-Öffi-Netz weiter ausbauen

Wien verfügt bereits heute über eines der besten öffentlichen Verkehrsnetze der Welt. Damit das auch künftig so bleibt wird massiv in die Öffis investiert – allein im nächsten Jahr werden es rund € 695 Mio. sein. Ob neue Bus- und Straßenbahnlinien, der U-Bahnausbau oder die Anschaffung neuer Fahrzeuge – mit der Stadt soll auch das umweltfreundliche öffentliche Mobilitätsangebot wachsen. Im Jahr 2020 werden weitere FLEXITY-Straßenbahnen ausgeliefert und der erste neue X-Wagen kommt bei der U-Bahn zum Einsatz. Das Milliardenprojekt U-Bahnausbau, etwa im Bereich Linienkreuz U2xU5, geht im kommenden Jahr weiter. Aus dem Öffi-Paket wird die Verlängerung des O-Wagens in das Nordbahngelände in Angriff genommen. 

Bestes Hochquellwasser für alle sichern

Im kommenden Jahr setzt Wiener Wasser (MA 31) die Offensive zur Erneuerung des Rohrnetzes fort. Ein Großteil der Arbeiten wird in bewährter unterirdischer Bauweise (No-Dig-Methode) ausgeführt, um die Auswirkungen auf den Verkehr zu minimieren. Die Investitionssumme für die Rohrnetzsanierung und Erneuerung der Anlagen zur Versorgung mit frischem Hochquellwasser, beläuft sich 2020 auf rund € 50 Mio. 

Kühle Plätze dank Nebelduschen & Kühlem Nass

Die Maßnahmen zur lokalen Abkühlung in den Grätzeln, wie sie schon im Sommer 2019 mit verschiedene Modelle von „Nebelduschen“ gesetzt wurden, werden auch 2020 fortgesetzt und weiter ausgebaut. Feine Wassertröpfchen versprüht im öffentlichen Raum, senken die Umgebungstemperatur um bis zu elf Grad. Die Nebelduschen, bekannt als „Sommerspritzer“, werden direkt auf Hydranten gesetzt. An heißen Plätzen kommen auch Spritzschläuche und am Karslplatz ein übergroßer Wasservorhang zum Einsatz. 

Maßnahmenkatalog & € 2,3 Mio. Fördertopf für ‚Coole Bezirke‘ und € 8 Mio. für neue Bäume 

Ein 2,3 Mio. dotiertes Förderpaket sorgt dafür, dass die Bezirke auch 2020 ihre unterschiedlichsten Kühlungsmaßnahmen von Seiten der Stadt co-finanziert bekommen: „Wir kämpfen gemeinsam gegen KIimawandel-bedingte Hitzeinseln, die vor allem älteren, schwachen und kranken Menschen besonders zu schaffen machen“, so Umweltstadträtin Ulli Sima, „in unserer Stadt sollen sich alle wohlfühlen, unabhängig von ihrer Wohngegend oder ihrer Geldbörse“. Die Stadt Wien unterstützt daher die Kühlungs-Projekte der Bezirke und übernimmt 80 Prozent der Kosten für:

  • Straßenseitige Fassadenbegrünungen
  • Errichtung von Wasserspielen
  • Errichtung von Nebelduschen und Wasserfontänen
  • Mobile Trinkbrunnen mit Sprühnebelfunktion
  • Pflanzung größerer Stadtbäume
  • Maßnahmen fürs Wasserspeichern unter Bäumen im Rahmen des sogenannten „Schwammstadt-Projekts“
  • Entsiegelung befestigter Flächen zugunsten Grünflächen
  • Schatten durch Pergolen, freistehende Rankelemente und Staudenbeete

Darüber hinaus sorgt das 8 Mio. Euro Sonderbudget auch 2020 für zusätzliche Baumneupflanzungen im dichtverbauten Umfeld. Die ersten Baumpflanzungen daraus wurden bereits diesen Herbst in der Waldgasse in Favoriten, am Yppenplatz in Ottakring, in der Grabnergasse im 6. Bezirk oder in der Theresiengasse in Währing durchgeführt und erfreuen die Anrainerinnen und Anrainer. 

Wasserentsorgung auf Top-Niveau und klimafit: Wien Kanal & ebswien hauptkläranlage

Neben aktivem Klimaschutz setzt die Stadt Wien auch eine Vielzahl von Klima-Anpassungsmaßnahmen: So investiert Wien Kanal im Jahr 2020 in die Sanierung und Erweiterung des Kanalnetzes und die Errichtung des Speicherbeckens Gelbe Haide in Liesing rund € 40 Mio. In Simmering gehen die Arbeiten des E_OS-Projekts (Energie_Optimierung Schlammbehandlung) in der ebswien Hauptkläranlage in die Endphase. Das Projekt wird die Hauptkläranlage, die in etwa 1 Prozent des Gesamtstromverbrauchs von Wien verursacht, künftig zum Ökostromkraftwerk machen, indem aus dem Klärschlamm elektrische Energie gewonnen wird. Im kommenden Jahr geht die Anlage zur Gänze in Betrieb. Das € 250 Mio.-Vorzeigeprojekt liegt damit sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan.

Mehr Grünraum gegen Klimawandel-Hitze:137.000 m² neue „Wohnzimmer im Freien“ 

Eine wesentliche Maßnahmen im Kampf gegen die klimakrisenbedingte Hitze in der Stadt sind Grünflächen. Die Stadt Wien baut diese seit Jahren massiv aus und verfügt mittlerweile über mehr als 990 Parks und unzählige Grünflächen. Schon heute hat die Stadt Wien einen Grünraumanteil von 53 Prozent. Für die Lebensqualität und die Gesundheit der Menschen in der Stadt in Zeiten des Klimawandels ist ein ausreichendes Angebot an Grün- und Erholungsräumen besonders wichtig. Daher werden laufend neue Grün- und Erholungsflächen – "Wohnzimmer im Freien" – errichtet oder bestehende Flächen und Parks umgestaltet und erweitert. Auch in im kommenden Jahr steht eine Vielzahl an Parkprojekten auf dem Plan der Wiener Stadtgärten (MA 42). Insgesamt werden, verteilt über das gesamte Stadtgebiet und die Stadterweiterungsgebiete, rund 137.000 m² Park- und Grünflächen errichtet bzw. erneuert und umgestaltet. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich auf rund Euro 9,3 Millionen. Dabei werden sowohl kleinere und mittelgroße Parkprojekte als auch die großflächigen Anlagen in den Stadtentwicklungsgebieten deren Errichtung im kommenden Jahr beginnt, realisiert. Vor allem stark genutzte Parks wie beispielsweise der Wanda-Lanzer-Park, die Parkanlage am Hundstrum, oder der Helma Pavlis-Park werden einer Sanierung/Revitalisierung oder Erweiterung unterzogen werden. 

„Sag’s Wien“ – das mobile Stadtservice: Immer nah an den BürgerInnen

Als „schnelle Einsatzgruppe“ löst die Einheit „Stadtservice & Sofortmaßnahmen“ rasch Anliegen und Probleme von Bürgerinnen und Bürgern. Gemeinsam mit der „Gruppe Sofortmaßnahmen“ ist die Einheit bei Problemfällen schnell vor Ort. Das mobile Stadtservice wird auch 2020 weiter forciert und stadtteil- bzw. grätzelspezifische Schwerpunktarbeiten durchführen (z.B. Baustellenkontrollen, Taxikontrollen) und die Aktion Stadtservice vor Ort wird in enger Kooperation mit den Bezirksvorstehungen weiter intensiviert. Zu einer wahren Erfolgsgeschichte und einem wertvollen Werkzeug für die Stadtverwaltung hat sich die „Sag’s Wien“-App entwickelt. Mit ihr können die Wienerinnen und Wiener ihre Anliegen rasch und unkompliziert via Smartphone direkt an die Stadt melden. Die App erfreut sich größter Beliebtheit bei der Bevölkerung – rund 53.000 App-Downloads, 63.000 Meldungen und eine Erledigungsquote von 98 Prozent sprechen für sich.

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