Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.09.2019:
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Wirtschaftsagentur Wien zeigt Designlösungen für die Zukunft der Produktion

Fünf Projekte entwickeln auf dem Gelände der Ottakringer Brauerei Ideen, wie Produktion im Grätzl gelebt werden kann

Im Jahr 2050 werden zwei Drittel der Menschen in Städten leben. Arbeit, Wohnen und Erholung müssen im urbanen Raum so intelligent kombiniert werden, dass die Lebensqualität der Stadtbewohnerinnen und -bewohner weiter steigen kann. Orte, an denen neues Arbeiten innovativ, kooperativ und in flexiblen Strukturen praktiziert wird, stiften Sinn und eröffnen Zukunftsperspektiven für alle. Die Verbindung von traditioneller Produktion und digitalen Tools bietet sowohl Chancen für Produktion im Kleinen als auch im größeren Maßstab. Für Unternehmen in der Stadt bedeutet Urbanität die direkte Nähe zu hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, zu Forschung und Entwicklung auf akademischer Ebene sowie den Vorteil kurzer Wege für alle. Die digital unterstützte Produktion ist eine Chance für die Städte. Hier setzt die Wirtschaftsagentur Wien mit ihrer Ausstellung FUTURE FACTORY. URBANE PRODUKTION NEU DENKEN an. In Zusammenarbeit mit dem MAK und in Kooperation mit der Ottakringer Brauerei zeigt das Projekt ab 11. September 2019 neue Lösungen für die Zukunft der Produktion.  

„Produktion geht heute weit über das klassische Verständnis von rauchenden Schloten hinaus. Ideen, wie wir das neue Produktionsverständnis in einer Metropole wie Wien verankern können, sind dringend nötig. Die Impulse dafür kommen auch von den Kreativen und diese macht die Stadt mit Projekten wie FUTURE FACTORY sichtbar,“ so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. 

„Für uns ist es wichtig, die Rolle der Produktion mit all ihren noch ungenutzten Kapazitäten im Grätzl weiter zu denken. Die Kernfrage, die wir und Städte weltweit stellen müssen, ist: Was macht die Future Factory in einer Future City aus,“ so Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien.  

Die Ausstellung FUTURE FACTORY präsentiert zukunftsweisende Ideen für völlig neu gedachte Produktionsmodelle in der Stadt. Die Brauerei mit den Betrieben Manner und Staud’s in unmittelbarer Nähe ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, dass sich Unternehmen entscheiden, weiter in der Stadt zu produzieren, in vertikale Produktion zu investieren und viel näher bei den Bewohnerinnen und Kunden zu sein. Der Standort der Brauerei, der sich aktuell immer mehr vom geschlossen Industrieort zum urbanen Treffpunkt hin öffnet, ist bestes Beispiel für diese Entwicklung.

Die fünf besten Ideen der zu Jahresbeginn von der Wirtschaftsagentur ausgeschriebenen Challenge FUTURE FACTORY wurden für die Ausstellung in Ottakring nun zu Prototypen ausgearbeitet. Vor Ort zeigt wechselstrom das Potenzial von Schleimpilzen für die Stadtplanung. Daryn Chook entwirft urban-nachhaltige Mode, die den verschiedensten Anforderungen an Freizeit und Arbeit gerecht wird. Im Rahmen eines Urban Food Hubs vom vertical farm institute, einer DJ-Schule für Mädchen und Frauen von Masha Dabelka sowie einem interaktiven Escape Room mit Augmented Reality von Polycular zeigt sich, wie sich nachhaltige Produktion in einem lebendigen Grätzl verankern lässt. Die experimentellen Stadtkatalysatoren können während der Ausstellung von den Besucherinnen und Besuchern persönlich erprobt werden. Im Lauf der Ausstellung präsentieren die Künstlerinnen und Künstler das Potenzial ihrer Ideen darüber hinaus in speziellen Events. Ort des Experiments ist die Garage der Galerie Die Schöne, eine ehemalige, große Tapeziererei auf dem Gelände der Ottakringer Brauerei – ein Ort, an dem produziert, gefeiert und immer aktiver mit den Grätzlbewohnerinnen und -bewohnern gemeinsam gelebt wird.  

„Kreative denken etablierte Systeme von Grund auf neu. Kritisch, lösungs- und zukunftsorientiert suchen sie nach ungenutzten Potenzialen an Produktionsorten, spüren traditionelles Wissen auf und kombinieren es mit digitalen Technologien und neuen Strategien. Ihre Ideen für urbane Produktion machen die Zukunft einer durchmischten Stadt im Heute erlebbar,“ erläutert Erwin K. Bauer, Kurator FUTURE FACTORY, das Projekt.

Eröffnet wird die Ausstellung am Mittwoch, 11. September mit einer Podiumsdiskussion, in der wichtige Stimmen zum Thema urbane Produktion zu Wort kommen. Die Keynote hält das auf Urbanismus, Forschung und Architektur spezialisierte Studio VlayStreeruwitz (Lina Streeruwitz und Bernd Vlay). . Anschließende Diskussion mit Elke Rauth (dérive, Urbanize) und Daniel Podmirseg (Vertical Farm Institute).  

Zudem wird der auf Architekturkonzepte und gestalterische Experimente ausgelegte Wettbewerb Superscape für Einreichungen geöffnet. 

Die Ausstellung ist ein Projekt der Wirtschaftsagentur Wien in Zusammenarbeit mit dem MAK und in Kooperation mit der Ottakringer Brauerei. Noch bis 6. Oktober 2019 zeigt die Wirtschaftsagentur Wien im MAK die Konzeptideen der fünf Designerinnen und Designer als Teaserausstellung im Rahmen der Vienna Biennale for Change. 


Programm:  

Mittwoch, 11. September 2019, 18 Uhr
Ottakringer Kantine, Ottakringer Platz 1, 1160 Wien
Lecture und Podiumsdiskussion
Mit einer Keynot von Lina Streeruwitz (Studio VlayStreeruwitz) und Panelbeiträgen von Elke Rauth (dérive, Urbanize) und Daniel Podmirseg (Vertical Farm Institute), 
Eintritt frei 

Im Anschluss
Eröffnung der Ausstellung FUTURE FACTORY. URBANE PRODUKTION NEU DENKEN
Die Designerinnen sind anwesend und führen durch die Ausstellung 
Eintritt frei  

20 Uhr
Interaktiver Vortrag & Showcase: Turntablista – Showcase
Die erfahrene Musikproduzentin und DJ reist mit dem Workshop-Publikum durch die Musikgeschichte, spricht über physikalische Grundbedingungen von Instrumenten und Wiedergabegeräten und bietet einen Einstieg in Musikmedien. 
Eintritt frei

Samstag, 14. September, 11:30 Uhr, Freitag, 4. Oktober, 17:30 Uhr
Galerie Die Schöne auf dem Gelände der Ottakringer Brauerei, Kuffnergasse 7, 1160 Wien
Führung und Workshop: Wechselstrom
Beim Hands-on-Workshop vor Ort führen die KünstlerInnen des Kollektivs Wechselstrom in die Welt der Schleimpilze ein. Wie man sie besser versteht, füttert und motiviert zu Wachsen, wird in einer knappen Stunde live erprobt.
Eintritt frei, Anmeldung unter departure@wirtschaftsagentur.at 

Freitag, 20. September, 17 Uhr, Freitag, 4. Oktober, 17 Uhr
Galerie Die Schöne auf dem Gelände der Ottakringer Brauerei, Kuffnergasse 7, 1160 Wien
Interaktiver Vortrag und Diskussion: Daryn Chook
Die Modedesigerin Daryna Eder lädt aktive Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner ein, den Weg von der ersten Idee bis zum fertigen Kleidungsstück mitzuverfolgen, Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und bewussten Konsum kennenzulernen.
Eintritt frei, Anmeldung unter departure@wirtschaftsagentur.at

Freitag, 27. September, 17 bis 19 Uhr
Galerie Die Schöne auf dem Gelände der Ottakringer Brauerei, Kuffnergasse 7, 1160 Wien
Interaktiver Vortrag & Workshop: Turntablista – Free Group DJ Workshop
Die erfahrene Musikproduzentin und DJ reist mit dem Workshop-Publikum durch die Musikgeschichte, spricht über physikalische Grundbedingungen von Instrumenten und Wiedergabegeräten und bietet einen Einstieg in Musikmedien. 
Eintritt frei

Samstag, 28. September, 13 bis 15 Uhr
Galerie Die Schöne auf dem Gelände der Ottakringer Brauerei, Kuffnergasse 7, 1160 Wien
departure Tour: Circulation
Im Rahmen der VIENNA DESIGN WEEK stellt die departure Tour die Projekte in der Ausstellung vor. Julian Staritz von der Ottakringer Brauerei führt über das Unternehmensgelände und erläutert die Vision hinter der Neuausrichtung des Produktionsstandortes vor.
Eintritt frei, Anmeldung unter departure@wirtschaftsagentur.at 

Samstag, 5. Oktober, 18 bis 21 Uhr
Galerie Die Schöne auf dem Gelände der Ottakringer Brauerei, Kuffnergasse 7, 1160 Wien
ORF – Lange Nacht der Museen
Eintritt mit einem Ticket für die ORF – Lange Nacht der Museen  

11. September bis 5. Oktober 2019, jeweils Do und Fr 16:00–19:00, Sa 10:00–13:00
Ausstellung: FUTURE FACTORY. URBANE PRODUKTION NEU DENKEN
Projekte:
Masha Dabelka: Turntablista
Daryn Chook 001.UNI.FROM
Polycular: Escape AR
vertical farm institute: Urban Food Hub Ottakring
wechselstrom: Habitat für Physarium Polycephalum
Eintritt frei 

Kurator: Erwin K. Bauer 

Kuratorisches Team: Katharina Hölzl, Michael Herzog, Miriam
Koller, Rainer Stadlbauer (buero bauer); Elisabeth Noever-Ginthör, 
Alice Jacubasch (Wirtschaftsagentur Wien)

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