Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 24.07.2019:
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Wie bewusste Ernährung Insekten schützen kann

Wie bewusste Ernährung Insekten schützen kann

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Wie bewusste Ernährung Insekten schützen kann

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Wie bewusste Ernährung Insekten schützen kann

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Sieben Punkte für Insekten

Unser Ernährungsverhalten kann sich positiv auf die Insektenvielfalt auswirken, denn die Produktionsbedingungen vor allem landwirtschaftlicher Produkte haben durchaus Einfluss darauf. 

Dieser Aspekt ist einer von vielen, die für den Insektenschutz eine Rolle spielen. Die Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22 betrachtet ihn als einen der wesentlichen „Sieben Punkte für Insekten“, die helfen sollen, Insekten in Wien weiter zu fördern. 

Hier die „Sieben Punkte für Insekten im Überblick“:

  • Bewusstseinsbildung
  • Schutzprogramme der Stadt
  • Schutzgebiete als Lebensraum
  • nachhaltige Ernährung
  • naturnahe Grünräume
  • Pestizidminimierung
  • Gebäudebegrünungen

Mehr dazu sowie Tipps gibt es unter www.umweltschutz.wien.at

Die Stadt setzt auf Bio

Bei Bio-Lebensmitteln ist garantiert, dass sie ohne chemische Unkrautbekämpfung und chemisch-synthetische Pestizide produziert wurden. Darüber hinaus wird beim Bio-Landbau auf schonende Bodenbewirtschaftung, vielfältige Fruchtfolgen und naturnahe, strukturierte Ausgleichsflächen geachtet. All das kommt der Vielfalt von Flora und Fauna zugute, nicht zuletzt auch den Insekten.

Die Stadt geht als Produzent mit gutem Beispiel voran: Der Landwirtschaftsbetrieb der MA 49 zählt mit rund 1.900 Hektar Biofläche zu den größten heimischen Bio-Betrieben. Angebaut werden unter anderem Bio-Getreide, Bio-Mais, Bio-Gemüse und Bio-Erdäpfel. Gedüngt wird mit Biokompost der höchsten Güteklasse A+.

In Zusammenarbeit mit dem Verein Bio Forschung Austria wird für die Zukunft geforscht: Die Thermenfelder spannen sich von Pflanzenbau und Saatgutgewinnung über Kompostanwendung bis zur biologischen Schädlingsbekämpfung. Auf Flächen des Bio-Zentrums Lobau werden zudem auch Öko-Parzellen fürs eigene Bio-Garteln angeboten. Bio-Gemüsesamen und -pflanzen werden bereitgestellt, Pflege und Ernte übernehmen die passionierten Hobby-Biogärtner selbst.

Das stadteigene Weingut Cobenzl bewirtschaftet rund 60 Hektar Weingärten in Grinzing, am Nussberg sowie am Bisamberg und trägt die Auszeichnung „Nachhaltig Österreich“. Für die Cobenzl-Weingärten gilt ein genereller Verzicht auf herkömmliche Insektizide. Es werden ausschließlich biologische Mittel wie Pheromonfallen eingesetzt. Neben Wein wird am Cobenzl auch Bio-Honig gewonnen. Beim Einkauf von Lebensmitteln setzt die Stadt Wien ebenso auf Bio: Das ökologische Beschaffungsprogramm ÖkoKauf Wien schreibt für Einrichtungen der Stadt einen verpflichtenden Bioanteil von mindestens 30 Prozent vor. Gentechnisch veränderte Lebensmittel sind dagegen vom Speiseplan gestrichen. Aktuell werden in den Kindergärten der Stadt Wien und den Wiener Pflichtschulen bereits 50 Prozent Bio-Verpflegung aufgetischt. Bei den Einrichtungen des Wiener Krankenanstaltvenverbundes (KAV) und des Kuratoriums Wiener Pensionistenwohnhäuser (KWP) beträgt der Bioanteil bei der Verpflegung rund 33 Prozent.

Auf dem Bio-Feld tummeln sich Hummeln, Laufkäfer und Heuschrecken

Zahlreiche Insekten profitieren von Bio-Landwirtschaft und nachhaltigem Weinbau:  Ganz nebenbei leisten sie wichtige Bestäubungsdienste an den Kulturpflanzen. Wildbienen, nicht zuletzt die Ackerhummel, Schmetterlinge, wie der Hauhechelbläuling, flotte Käfer und zirpende Grillen, wie das Weinhähnchen, finden so passende Lebensräume und Nahrungspflanzen.

Gründüngung durch den Anbau von Klee, Lupinen oder Weißem Senf als Zwischenfrucht schützt den Boden durch Beschattung vor dem Austrocknen und dem Verkrusten bei Regen. Der Boden wird zudem aufgelockert, durch das Zusammenspiel der Leguminosenpflanzen mit Bodenbakterien mit Stickstoff angereichert und die Bodenlebewesen gefördert. Diese Düngungsform unterstützt darüber hinaus die Bildung von Humus, verhindert, dass Nährstoffe ausgewaschen werden und sich unerwünschtes „Unkraut“ ansiedelt.

Der Hauhechelbläuling nascht nicht nur am süßen Nektar des Klees, sondern nutzt diesen auch zur Eiablage. Auf stark bewirtschafteten Feldern ist der sonst recht häufige Falter nicht zu finden. Das an der Oberseite strahlend blaue Männchen unterscheidet sich deutlich vom eher unscheinbar braun gefärbten Weibchen. Beide haben an der bräunlichen Unterseite weißumrandete schwarze Punkte und orange Flecken am Flügelsaum. Mehrere Generationen der Falter sind von Ende April bis Anfang November unterwegs.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/presse/bilder

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