Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 03.01.2018:
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Sima/Schnattinger: Kein Ausbau des AKW Dukovany – jetzt Einspruch erheben!

Musterstellungnahme der Wiener Umweltanwaltschaft zum Download – bis 15.1.2018 Protest abgeben

Die Stadt Wien ist strikt gegen den Ausbau des nur wenige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernten, tschechischen Atomkraftwerks Dukovany um zwei weitere Reaktoren: „Das AKW steht nur 85 Kilometer von unserer Stadt entfernt, zusätzliche Reaktoren erhöhen die Gefahr von Unfällen, die auch unmittelbare Auswirkungen auf Wien haben können“, warnt Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima. „Setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen gegen den Atom-Ausbau“, so Sima weiter. Denn noch bis zum 15. Jänner 2018 können alle Österreicherinnen und Österreicher ihren Einspruch gegen den geplanten Ausbau des tschechischen Atomkraftwerks Dukovany deponieren. Die Wiener Umweltanwaltschaft (WUA) stellt nun unter http://wua-wien.at eine Musterstellungnahme zur Verfügung: „Wir laden alle Wienerinnen und Wiener ein sich am Verfahren zu beteiligen, mit der Musterstellungnahme auf unsere Website geht das sehr rasch und einfach“, so Wiens Umweltanwältin Andrea Schnattinger.

Ihr Einspruch zählt!

Durch die Espoo-Konvention und die Richtlinie 2011/92/EU über grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) haben auch alle ÖsterreicherInnen das Recht eine Stellungnahme zum Projekt AKW Dukovany im Rahmen des UVP-Verfahrens abzugeben. Die vorliegende Musterstellungnahme für alle Bürgerinnen und Bürger, die auch individuell ergänzt werden kann, muss bis 15.1.2018 bei der zuständigen Behörde eingehen, um im Verfahren berücksichtigt zu werden. Weitere Unterlagen zum Verfahren, sowie die Musterstellungnahme finden Sie auf der Website der Wiener Umweltanwaltschaft: http://wua-wien.at/

Pannen-Reaktor vor den Toren Wiens

Zurzeit stehen am Standort des AKW Dukovany vier Reaktoren des Typs WWER 440/213. Die Druckwasserreaktoren zweiter Generation aus sowjetischer Entwicklung verfügen über keine Schutzhülle. Diese Reaktoren sind am Ende ihrer ursprünglich geplanten Laufzeit angekommen. Dennoch wurde ihre Leistung erhöht und das Betriebsende vorerst bis in die 2030er Jahre verschoben. Offensichtlich geht es den Betreibern in erster Linie darum den Standort mit neuen Reaktoren mit einer elektrischen Gesamtleistung von bis zu 2400 MW abzusichern. Immer wieder müssen die bestehenden Reaktoren außerplanmäßig abgeschaltet werden, so das letzte Mal am 30.12.2017. Ein Problem ist auch, dass dann neue und alte Reaktoren parallel betrieben werden sollen, jedoch dafür nicht ausreichend Kühlwasser im Fluss Jihlava vorhanden ist.

Sima fordert angesichts der aktuellen Ausbaupläne einmal mehr einen europäischen Atom-Ausstieg und hat dazu auch ein europäisches Städtenetzwerk gegründet: „Es ist unverantwortlich den Ausbau von AKW weiterzutreiben! Wien arbeitet gemeinsam mit allen Bundesländern und vielen Städten in Europa intensiv für einen europäischen Atomausstieg und den Ausbau erneuerbarer Energien“, so Sima abschließend.

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