Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.12.2017:
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Regionales Dialogforum der Wiener Polizei widmet sich dem Thema „LGBTIQ-Opfer von Gewalt im öffentlichen Raum“

Fachzirkel von Polizei-ExpertInnen und NGOs soll konkrete Maßnahmen gegen homo- und transphobe Gewalt ausarbeiten

Die Landespolizeidirektion Wien hat auf Anregung der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen (WASt) einen Fachzirkel zum Thema „LGBTIQ-Opfer von Gewalt im öffentlichen Raum“ im Regionalen Dialogforum der Wiener Polizei eingerichtet. Neben FachexpertInnen der Polizei und der WASt werden diesem Fachzirkel die NGOs QueerBase, EsWirdBesserÖsterreich, die Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien und der Rosa Lila Tipp angehören.

„Es ist eine wichtige Initiative, dass sich die Stadt und die Polizei gemeinsam mit NGOs dem Thema Gewalt gegen LGBTIQ-Personen widmen“, betont der Wiener Stadtrat für Antidiskriminierung Jürgen Czernohorszky. „Es ist ein Menschenrecht, dass auch Lesben, Schwule, bisexuelle, trans*gender und intersexuelle Menschen gleichberechtigt in Wien leben und lieben können. Dazu gehört auch, sich frei und gefahrlos im öffentlichen Raum unserer Stadt bewegen zu können.“

„Gewalt drückt sich in vielen Formen und auf unterschiedliche Weise aus“, hält der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl fest. „Herabwürdigende Mimik und Gestik, verbale Beleidigungen und Attacken bis hin zu körperlichen An- und Übergriffen stellen wesentliche Verletzungen der Menschenrechte dar. Die Folgen solcher Gewalt sind vielfältig. Sie reichen von sichtbaren Verletzungen bis hin zu einer Art von Sprachlosigkeit.“ Ausdrücklich weist Pürstl darauf hin: „Vertrauensbildende Maßnahmen stellen daher ein wesentliches und vor allem förderliches Element dar, um das durch Gewalt Erlebte an- und aussprechbar und dadurch auch polizeilich und gerichtlich verfolgbar machen zu können."

„Nötig sind vertrauensbildende Maßnahmen zwischen Polizei und LGBTIQ-Community, eine Steigerung der Anzeigenquote und die Senkung von queer-feindlichen Übergriffen. Hier gibt es in anderen Ländern bereits viel Erfahrung“, erklärt Wolfgang Wilhelm, Leiter der WASt. Die Ausarbeitung von konkreten Maßnahmen, um diese Ziele auf Wiener Ebene, und in weiterer Folge in ganz Österreich, zu erreichen, ist nun Aufgabe des neuen Fachzirkels.

Das Bundesministerium für Inneres und die Landespolizeidirektion Wien haben 2016 auf lokaler Ebene ein Regionales Dialogforum (RDF) eingerichtet. Hier tritt die Polizei in Dialog mit zahlreichen NGOs und kommunalen Einrichtungen. Dazu besteht die Möglichkeit, Fachzirkel zu bestimmten Themen einzurichten. (Schluss)

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