Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 03.04.2017:
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Fluchtgeschichten teilen

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Jüdisches Museum Wien öffnet seine Türen für Flüchtlinge


Die jüdische Geschichte ist eine Geschichte der Flucht und Migration. Menschen, die aus Kriegsgebieten nach Österreich fliehen, teilen ein ähnliches Schicksal wie tausende Wiener Juden und Jüdinnen. Diese anderen, vergleichbaren menschlichen Schicksale, in Verbindung mit einem wichtigen Kapitel der österreichischen Geschichte, lernen Geflüchtete im Rahmen eines Kooperationsprojekts der MA 17-Integration und Diversität und dem Jüdischen Museum kennen.

„In den Führungen sprechen wir mit den Menschen, die nun in Wien bleiben wollen und die oft mit Ressentiments gegenüber Andersgläubigen erzogen wurden, vom Reisen, vom Verlassen-Werden und Verlassen-Müssen, von Heimat und Exil, vom Ankommen und vom Bleiben.“ erzählt Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums Wien. „Dabei wird deutlich: Wer eine Geschichte hat, hat eine Heimat. Wer im Moment keine Heimat hat, hat auch eine Geschichte.“

„In Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Vergangenheiten wird ein kulturübergreifender Dialog möglich, der Respekt und Verständnis intensiviert und Integration antreibt,“ ist Integrations- und Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky überzeugt.

Solidarität, Geschichte und interreligiöser Dialog

Vergangenen Sonntag besuchten 13 Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak das Jüdische Museum Wien. Männer, Frauen und Kinder begaben sich auf eine „Expedition“ durch die Dauerausstellung und trafen dabei auf die unterschiedlichsten Objekte. Diese erzählen vom Flüchten, vom Zurückkommen, von der neuen Heimat, vom Erinnern, vom Feiern und sogar von der Liebe. Nach zwei Stunden waren alle sicher: ALLES erzählt eine Geschichte, man selbst natürlich auch. Die Geschichte anderer zu kennen fördert Verständnis für andere Lebensweisen und baut Vorurteile ab.

Neben weiteren interaktiven Workshops sind auch Stadtspaziergänge angedacht, um die Geschichte und Gegenwart unserer Stadt erlebbar zu machen. Auf diese Art soll der interreligiöse Dialog und der Austausch von Flucht- und Migrationserfahrungen weiter vertieft werden.

(Schluss)

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