Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.09.2016:
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EU-Projekt LIFE Sterlet rettet kleinste Störart in der Oberen Donau

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Kinderstube auf der Donauinsel: Der Sterlet soll wieder dauerhaft heimisch werden.


An einem länderübergreifenden, von der EU-geförderten Projekt der BOKU Wien zur Wiederansiedelung des Sterlets, der kleinsten der heimischen Störarten, beteiligt sich auch die Stadt Wien als Projektpartnerin. Durch Aufzucht und anschließende Auswilderung sollen wieder selbsterhaltende Populationen in der Oberen Donau entstehen. Dazu wurde auf der Inselinfo der MA – 45 Wiener Gewässer ein Aufzuchtcontainer für Sterlets – quasi eine „Kinderstube“ errichtet.

Beim Projekt-Kickoff wurden nun die ersten Jung-Sterlets von Umweltstadträtin Ulli Sima, ProjektunterstützerInnen und VertreterInnen des Projektteams am Donauufer unterhalb des Kraftwerks Freudenau in die Donau ausgesetzt. Der ausgewählte Uferabschnitt grenzt unmittelbar an den Nationalpark Donauauen.

„Die großen Störarten der Donau sind durch Überfischung und Unterbrechung der Wanderrouten in der Oberen und Mittleren Donau bereits im letzten Jahrhundert ausgestorben. Nur der kleinere Sterlet ist in der Oberen Donau noch vereinzelt zu finden. Wir wollen ihn mit diesem EU-Projekt wieder dauerhaft bei uns ansiedeln“, erläutert Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima die Intention des Projekts.

„Wir freuen uns, dass wir auf unserer Inselinfo auf der Donauinsel einen idealen Platz für den Sterlet-Aufzuchtcontainer anbieten können. In den nächsten sechs Jahren werden hier hunderttausende von jungen Sterlets heranwachsen und anschließend in verschiedenen Donauabschnitten ausgesetzt“, so Gerald Loew, Leiter der MA 45 – Wiener Gewässer.

Sterlet-Kinderstube auf der Donauinsel

In einem Aufzuchtcontainer, einer „Sterlet-Kinderstube“, auf der Donauinsel bei der Inselinfo der MA 45 – Wiener Gewässer werden in den kommenden Jahren junge Sterlets von einem ExpertInnen-Team der BOKU aufgezogen. Das Aufzuchtbecken ist mit Donauwasser gefüllt, das Futter ihrem natürlichen Gewässerlebensraum angepasst. Mindestens 30.000 Jungsterlets werden während der Projektlaufzeit an verschiedenen Orten ausgesetzt werden.

Auswilderung und Monitoring

Als Projektgebiete für die Auswilderung wurden die letzten frei fließenden Strecken der österreichischen Donau – im Nationalpark Donauauen und in der Wachau – sowie die March als Zubringergewässer ausgewählt. Bei der Auswilderung wird ein Teil der Fische mit Sender versehen. So können die Wanderbewegungen und die bevorzugten Lebensräume (Habitate) über mehrere Jahre dokumentiert werden.

Projektteam mit vielen ExpertInnen

Das Projekt wird von einem Team der Universität für Bodenkultur Wien geleitet, ProjektpartnerInnen sind die Stadt Wien, MA 45 -Wiener Gewässer sowie die Slowakische Akademie der Wissenschaften. Es wird von der Europäischen Union mit 60 Prozent des Projektvolumens aus dem LIFE-Programm gefördert. Ko-finanziert wird das Projekt zudem durch den Niederösterreichischen Landesfischereiverband, das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, die viadonau, ICPDR Internationale Kommission zum Schutz der Donau, Povodi Moravy, den Nationalpark Donauauen, den Wiener Fischereiausschuss, den Verband der Arbeiter-Fischerei-Vereine, das Land Oberösterreich sowie die Österreichische Fischereigesellschaft. Das Projekt läuft bis zum Jahr 2021.

Der Sterlet – vom Aussterben bedroht

„Störe sind lebende Fossilien und leben seit 200 Millionen Jahren in unseren Gewässern. Menschliche Eingriffe haben sie in nur 200 Jahren an den Rand der Ausrottung gebracht. Das LIFE-Projekt soll beispielgebend als Pilotprojekt dienen, um ähnliche Maßnahmen auch für die anderen Stör-Arten in der Donau zu initiieren“, so Projektleiter Thomas Friedrich von der BOKU Wien.

Der Sterlet (Acipenser ruthenus) ist der kleinste der sechs Donau-Störe. Die Art steht auf der Roten Liste der IUCN (Weltnaturschutzunion) und ist durch das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen geschützt.

Info: life-sterlet.boku.ac.at

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