Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 07.09.2016:
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Czernohorszky zur AK-Schulkosten-Studie: Verstecktes Schulgeld inakzeptabel

Wiener Stadtschulrat unterstützt AK-Forderungen nach Chancen-Index und Schulkosten-Monitoring

„Österreichs öffentliches Schulwesen muss auch vollständig öffentlich finanziert werden. Jede Form versteckten Schulgeldes wirkt sozial selektiv, raubt Kindern Bildungschancen und ist deshalb abzulehnen“, stellte Wiens Amtsfürhender Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky in einer ersten Reaktion auf die heute veröffentlichte Schulausgabenerhebung der AK fest.

Bezüglich der in der Studie erhobenen Forderungen zur finanziellen Entlastung von Eltern hielt er fest, dass Wien hier bereits proaktiv in den vergangenen Jahren eigene Maßnahmen gesetzt habe: „Mit der Gratis-Nachhilfe ‚Förderung 2.0‘ beispielsweise hat die Stadt Wien die Förderung der Kinder und Jugendlichen klar verbessert und finanziellen Druck von den Eltern genommen.“ Auch der von der Stadt Wien für die Pflichtschulen zur Verfügung gestellte Warenkorb, über den die Schulen diverse Lernmittel ankaufen können, wirkt für Eltern kostenmindernd.

Eine wesentlicher Schwerpunkt für Wien sei auch der Ausbau der Ganztagsschule: „Eine Schule ohne Hausaufgaben und Schultasche ist für mich wünschenswert, weil sie mehr Fairness für alle bedeutet“, so Czernohorszky. „Denn wenn Kinder mit einem riesengroßen Rucksack an Hausaufgaben nach Hause gehen, bleibt sehr viel an den Eltern hängen. Das alles führt zu Ungleichheiten. Der Ausbau der Ganztagsschule kann dem entgegenwirken. Dabei muss man auch über Möglichkeiten nachdenken, wie man die Kosten für sozial schwache Familien möglichst gering hält.“

Insgesamt sei es aber Tatsache, dass mitunter von Schulen eingehobene Geldbeiträge für diverse „Aktivitäten“ ein Ausmaß angenommen hätten, dass für viele Eltern zu einer ökonomischen Belastung geworden sei, so Czernohorszky. „Wir als Wiener Stadtschulrat werden hier in enger Abstimmung mit den Schulpartnern weitere Maßnahmen andenken, um diese Kosten – wo immer möglich - weiter einzuschränken.“

Die Forderung der AK nach einer Einführung eines Schulkosten-Monitorings begrüßte der Wiener Stadtschulratspräsident – genauso wie die Etablierung eines Sozial-Index/Chancen-Index im neuen Finanzausgleich als Grundlage für die Ressourcenzuteilung an Schulen. Czernohorszky: „Mit einem Chancen-Index würde es möglich, dass Schulen mit größeren Herausforderungen auch mehr Ressourcen bekommen. Natürlich wirkt eine solche Maßnahme auch ausgleichend und führt sie dazu, dass sozial belastete Familien finanziell entlastet werden.“

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