Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.07.2016:
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Neues Kleinwasserkraftwerk auf der Donauinsel

Sauberer Strom aus der Neuen Donau für 130 Haushalte

Auf der Donauinsel wird im Bereich des Wehr 1 ein neues Kleinwasserkraftwerk errichtet. Gestern war Baustart. Das Kraftwerk an der Neuen Donau wird erneuerbaren Strom für 130 Wiener Haushalte erzeugen. Die Anlage wird unterirdisch in Form einer Wasserkraftschnecke in die bereits bestehende Wehranlage integriert. Ein kleines Krafthaus entsteht daneben. Die Wehranlage 1 regelt den Hochwasserabfluss und besteht aus fünf Wehrfeldern mit je 24 Metern Breite und vier Meter breiten Pfeilern. Das Kraftwerksprojekt ist eine Kooperation von Wien Energie und der Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) der Stadt Wien. Es wird vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Die Errichtungskosten belaufen sich auf 1,8 Millionen Euro.

„Mit dem neuen Kraftwerk werden vorhandene Wasserressourcen sinnvoll und nachhaltig genutzt“, freut sich Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke Ulli Sima. „Der Bau des Kleinwasserkraftwerks im Bereich der Wehranlage 1 ist bautechnisch eine hervorragende Lösung, weil es in die Wehranlage eingebaut wird und damit nahezu unsichtbar umweltfreundlich Strom erzeugt. Es trägt aktiv zum Klimaschutz bei und natürlich ist der optimale Hochwasserschutz des Wehr 1 auch künftig gesichert.“

„Wir erzeugen Strom aus einem bereits vorhandenen Potenzial, ohne damit die Donauinsel baulich zu beeinträchtigen“, so Gerald Loew, Leiter der MA 45-Wiener Gewässer. „Grünflächen werden nicht angetastet und es gibt keine Lärmbelästigung für die Besucherinnen und Besucher der Donauinsel.“

„Aus Wasserkraft Strom zu erzeugen, ist klimaschonend. Die konkrete Anlage wird jährlich 400.000 Kilowattstunden sauberen Strom erzeugen und rund 1.000 Tonnen CO2 einsparen. Damit ist das Projekt von der Dimension zwar klein, aber insofern beachtlich, weil mitten in der Stadt nahezu unbemerkt sauberer Strom für weit über hundert Wiener Haushalte erzeugt wird“, so Wien Energie-Geschäftsführer Karl Gruber.

Stromerzeugung aus unterschiedlichem Gefälle

Durch den Aufstau der Donau beim Kraftwerk Freudenau ergibt sich zwischen Donau und Neuer Donau eine deutliche Differenz der Wasserspiegel. Dieser Höhenunterschied verursacht einen Grundwasserzustrom aus der Donau in die Neue Donau, der wiederum über die Wehranlagen – bisher ungenutzt – abgeführt wird. Die Kraftwerksanlage nutzt nun das bestehende und nicht genutzte Energiepotenzial aus dem unterschiedlichen Gefälle der beiden Gewässer und erzeugt daraus umweltfreundlichen Strom. Eine Wasserkraftschnecke nutzt den Höhenunterschied von zirka 3,5 Meter zwischen der oberen und der unteren Stauhaltung beim Wehr 1.

Zahlen und Daten zum Kleinwasserkraftwerk Wehr 1

  • Standort: Wehr 1, Neue Donau (Donauinsel, Kilometer 9,8)
  • Leistung: rund 100 Kilowatt (kW)
  • Jahresstromproduktion: 400.000 Kilowattstunden (kWh)
  • Versorgung: rund 130 Haushalte
  • CO2-Einsparung: 1000 Tonnen pro Jahr
  • Bau: 2016
  • EU gefördertes Projekt (EFRE)

Wien Energie setzt auf Nachhaltigkeit und Wasserkraft

Wien Energie hat über 100 Jahre Erfahrung in der Planung, Errichtung und im Betrieb von Wasserkraftwerken. Eines der ersten war das Ybbs-Wasserkraftwerk in Opponitz. Das Kraftwerk dort ging 1924 in Betrieb und wurde in den vergangenen Jahren um 30 Millionen Euro ökologisch revitalisiert. Wien Energie setzt in Zukunft stark auf erneuerbare Energien und erweitert deshalb laufend sein Wasserkraft-Portfolio, sowohl im Klein- als auch im Großwasserkraftwerksbereich. Bis zum Jahr 2030 wird Wien Energie den Anteil der Nutzung erneuerbarer Energien auf rund 40 Prozent verdoppeln. Derzeit versorgt Wien Energie 800.000 Personen mit erneuerbarem Strom, im Jahr 2030 werden es 1,5 Millionen Menschen sein.

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