Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.05.2016:
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Schulen in Wien - Czernohorszky: "Chancen-Index für faire Bildungschancen!"

„Bildungschancen werden in Österreich noch immer vererbt und diese mitgebrachten Voraussetzungen der Kinder sind ungleich auf Schulen verteilt. Um dies zu ändern, braucht es eine transparente und gerechte Schulfinanzierung auf Basis eines Chancen-Index, wie ihn auch die Wiener Arbeiterkammer vorschlägt“, betonte heute Wiens Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky anlässlich einer Enquete der Arbeiterkammer.

Damit an jeder Schule jedes Kind zum Bildungsziel begleitet werden könne, brauche es eine Ressourcenzuteilung, die an die Anforderungen angepasst sei. „Punktgenaue Ausstattung statt eine Verteilung mit der Gießkanne“, so Czernohorszky.

Gerade in einer Großstadt wie Wien zeige sich, „je höher der Bildungsabschluss der Eltern, desto höher die Chancen der Kinder auf einen eben solchen Abschluss“, betonte der Wiener Stadtschulratspräsident. „Und diese ungleichen Ausgangsbedingungen sind auch noch ungleich auf die Schulen verteilt: Je 10 Prozent der Volksschulstandorte in Österreich haben eine hohe oder sehr hohe soziale Benachteiligung, in Wien sind es 35 Prozent mit sehr hoher und 22 Prozent mit hoher Benachteiligung!“

Diese Unterschiede an den Schulstandorten würden derzeit bei der Mittelzuteilung von Personal- und Sachaufwand nicht berücksichtigt: „Standorte mit großen Herausforderungen bekommen im Wesentlichen die gleichen Mittel zu Verfügung gestellt wie jene mit geringeren“, so Czernohorszky. „Deswegen brauchen Schulen an ihre Rahmenbedingungen angepasste zusätzliche Ressourcen, um ihren Schulalltag an den individuellen Voraussetzungen der SchülerInnen zu orientieren. Sie brauchen die Finanzierung auf Basis eines Chancen-Index!“ Dafür gelte es ein Modell zu entwickeln, bei dem auf Basis der individuellen Voraussetzungen der SchülerInnen ein Indexwert berechnet werde, der Grundlage für zusätzliche Mittel sei. „Der Chancen-Index muss vor allem den Bildungshintergrund der Eltern in den Vordergrund stellen“, so Czernohorszky. „Je höher der Chancen-Index, desto mehr Mittel stehen zur Verfügung. Auf Basis des Chancen-Index könnte jedes Kind unabhängig von seiner Herkunft optimal gefördert werden!“

(Schluss)ssr

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