Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 08.10.2015:
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Städtebund: Frauen sollen endlich gleichen Lohn für gleiche Leistung erhalten!

Der Equal Pay Day fällt heuer auf den 11. Oktober 2015

Frauen verdienen immer noch nicht das, was ihre Arbeit wert ist! Das Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern sowohl beim Einkommen als auch bei der unbezahlten Arbeit ist Thema des Equal Pay Day. Österreichweit fällt der Tag, an dem Männer das Jahresgehalt von Frauen erreicht haben bzw. Frauen statistisch gesehen gratis arbeiten, auf den 11. Oktober 2015 und hat sich somit um einen Tag "verbessert".

Die zahlreichen Aktionen rund um den Equal Pay Day sollen die Diskussion um Lohngleichheit anregen und sie im Bewusstsein aller Personen in Österreich verankern. Dazu sind ArbeitnehmerInnen und UnternehmerInnen gleichermassen gefordert. "Wie wir wissen wirken sich Einkommensunterschiede auf Konsum und Investitionen aus und vermindern damit auch in weiterer Sicht die Vorsorge. Dies wirkt sich indirekt auch auf die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes aus", macht Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger deutlich.

Berechnung des Equal Pay Day (EPD)

Bei der Berechnung des EPD werden die Bruttogehälter ganzjährig Vollzeitbeschäftigter beider Geschlechter verglichen. Würden die Teilzeitbeschäftigten hinzugenommen, würde der Vergleich noch stärker zugunsten der Männer ausfallen. Dieses Jahr arbeiten die Frauen ab 11. Oktober "gratis", 2010 war es noch der 29. September gewesen.

  • Equal Pay Day
    Jahr 2014: 10. Oktober
    Jahr 2013: 8. Oktober
    Jahr 2012: 6. Oktober
    Jahr 2011: 4. Oktober
    Jahr 2010: 29. September

Der EPD in Österreich - Entwicklung in den letzten fünf Jahren. Je später er im Jahr angesiedelt ist, umso besser. Quelle: AK OÖ

Jump’n’Run um Geld und Anerkennung

Der Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes verarbeitet dieses Thema auch heuer wieder mit dem erfolgreichen Computerspiel-Spot "Anerkennung für Frauen", der im Oktober sowohl in den Kinos, im Lokal-TV als auch auf Infoscreens in den größeren Städten gezeigt wird.

Der Spot zeigt die einzelnen Stationen, die die beiden Figuren zu bewältigen haben und weisen darauf hin, dass Frauen oftmals mit dem ersten Kind Einbußen in ihrer Karriere erleben. Unbezahlte Arbeit -wie beispielsweise in der Pflege - wird zu 80 Prozent immer noch von Frauen erledigt. Männer erhalten, wenn sie in Karenz gehen, ein deutliches Mehr an gesellschaftlichem Lob und Anerkennung, als dies bei Frauen der Fall ist. Bei Frauen wird es sogar als Standard angesehen, wenn sie Doppel- und Dreifachbelastungen bewältigen.

"Die Chancen im Beruf für Frauen sind immer noch schlechter als für Männer. Die ungerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit spielt dabei einen entscheidenden Faktor. Der Spot soll dazu anregen, sich mit den Gehaltsunterschieden auseinanderzusetzen und Männer dazu motivieren, ihren Beitrag bei Kinderbetreuung und Pflege zu übernehmen.", so die Vorsitzende des Frauenausschusses und Wiener Frauenstadträtin Sandra Frauenberger.

Situation in Städten besser

Aus einer Tabelle, die von der AK Oberösterreich erstellt wurde und in der für jeden Bezirk Österreichs der EPD errechnet wurde, lässt sich die Tendenz erkennen, dass in den Städten oft der EPD weiter nach hinten fällt als im jeweiligen Bundesland. So ist der EPD in Tirol am 1. Oktober, in Innsbruck (Stadt) fällt er allerdings auf den 20. Oktober. In der Steiermark ist der Unterschied nicht ganz so extrem, hier ist es der 7. Oktober im Bundesland versus 13. Oktober in Graz, in Kärnten ist am 13. Oktober EPD, in Klagenfurt hingegen erst am 26. Oktober. Die mit Abstand größte Stadt Österreichs - Wien - liegt darum auch in der Bundesländerwertung auf Platz 1. Hier fällt der EPD auf den 27. Oktober.

Städtebund für gerechte Verteilung

"Gleicher Lohn für gleiche Leistung muss eine Selbstverständlichkeit werden. Es ist ungerecht, wenn Frauen für die gleiche Arbeit fast um ein Viertel weniger Geld erhalten ", so Generalsekretär Weninger, der selbst vor fast 20 Jahren als einer der ersten Männer im Wiener Magistrat in Karenz gegangen ist.

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