Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 21.09.2015:
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Mailath: Corinne Eckenstein wird neue Leiterin des DSCHUNGEL WIEN


Der DSCHUNGEL WIEN bekommt eine neue Leitung. Nach zehn Jahren erfolgreicher Arbeit unter der Direktion von Stefan Rabl entschloss sich der Theaterverein Wien als Eigentümer der "DSCHUNGEL WIEN - Theaterhaus für junges Publikum GmbH" im Einvernehmen mit dem Subventionsgeber dazu, die Position der künstlerischen Leitung des Kinder- und Jugendtheaterhauses im Wiener Museumsquartier neu zu besetzen. Ab der Spielzeit 2016/2017 wird die Regisseurin und international erfolgreiche Expertin für junges Theater Corinne Eckenstein den DSCHUNGEL WIEN leiten. Die Funktionsperiode für die neue Direktion beläuft sich auf vier Jahre und kann einmal verlängert werden.

Mailath: Frauen erobern die Wiener Theaterlandschaft

"Corinne Eckenstein ist eine international tätige Regisseurin, die insbesondere mit erfolgreichen Jugendtheaterproduktionen auf sich aufmerksam gemacht hat. Durch ihre Arbeit mit der Gruppe TheaterFOXFIRE ist sie seit vielen Jahren eine wichtige künstlerische Säule des DSCHUNGELS. Mit ihrem Fokus auf Kunstvermittlung und Nachhaltigkeit hat sie in ihrem Konzept zwei zentrale Erfordernisse eines urbanen Kinder- und Jugendtheaters im 21. Jahrhundert angesprochen. Ihr besondere Stärke liegt darin, immer wieder neue Formen und Visionen zu entwickeln ", erklärte Mailath und fügte hinzu: "Außerdem setzt sich damit ein erfreulicher Trend fort: Frauen erobern die Wiener Theaterlandschaft. Mit Anna Badora, Karin Bergmann, Kira Kirsch und nun Corinne Eckenstein ist bereits die vierte größere Wiener Bühne in weiblicher Hand."

Eckenstein: Partizipation schafft Identifikation

"Ich möchte das Theaterhaus für junges Publikum noch stärker zu einem Ort machen, wo Kunst nicht nur konsumiert, sondern selbst kreiert wird", freut sich Corinne Eckenstein auf ihre zukünftige Aufgabe. "Denn Partizipation schafft Identifikation. Das Theater wird so zum Lebensraum, wo sich Kinder und Jugendliche aktiv einbringen und mitgestalten."

Der Kern des Spielplans soll weiterhin durch die freie Szene bestritten werden. Gleichzeitig setzt Eckenstein verstärkt auf Eigenproduktionen aus gemischten Ensembles mit Kindern, Jugendlichen und Profis. "Der DSCHUNGEL soll sich als authentische und mutige Plattform für die Sichtweisen, Blickwinkel, Lebensrealitäten und Interessen der Kinder und Jugendlichen unserer Zeit präsentieren und als ihr Sprachrohr fungieren", beschreibt Eckenstein ihr Konzept. Darüber hinaus will die künftige DSCHUNGEL-Leiterin noch stärker in die Außenbezirke gehen und dort mit Jugendeinrichtungen sogenannte "Zukunftslabore" ins Leben rufen, wo sich junge Heranwachsende künstlerisch betätigen können. Die internationale Kooperation "2PLATFORM shift +" - bestehend aus 11 Partnern aus 9 Ländern - wird sich den Auswirkungen des Digitalen Zeitalters auf die Arbeit des Theaters für und mit Jugendlichen widmen. Außerdem strebt Eckenstein einen verstärkten Austausch mit osteuropäischen KünstlerInnen und Theatern an.

Biographie Corinne Eckenstein

Die in Basel geborene Regisseurin und Mitbegründerin von TheaterFOXFIRE absolvierte ihre Ausbildung als Schauspielerin und Tänzerin in New York und San Francisco. Ihre Theaterlaufbahn begann sie am jungen theater basel, wohin sie später als Regisseurin zurückkehrte. Seit 1990 lebt Eckenstein in Wien, wo sie u.a. mit Meret Barz, Milli Bitterli, Eva Brenner, den Wiener Festwochen, ImpulsTanz, dem Theater der Jugend und natürlich dem DSCHUNGEL WIEN arbeitete. Daneben ist sie kontinuierlich auch international tätig, u.a. in Zürich, Basel, Hannover und Berlin. 1995 begründete sie gemeinsam mit Lilly Axster die Wiener Kinder- und Jugendtheatergruppe TheaterFOXFIRE, deren Produktionen in den vergangenen Jahren große Erfolge bei Publikum und Presse verzeichneten.

Mailath bedankt sich für die erfolgreiche Arbeit von Stefan Rabl

Großes Lob findet der Kulturstadtrat für die Arbeit des scheidenden Direktors Stephan Rabl: "Der DSCHUNGEL WIEN ist heute eine fixe Größe im Wiener Kulturleben, ein niederschwelliges kulturelles Zentrum mit hohem künstlerischem Anspruch, das seinem jungen Publikum ein thematisch wie stilistisch und ästhetisch extrem vielfältiges Programm bietet. Das ist das Ergebnis der erfolgreichen Arbeit des künstlerischen Leiters Stefan Rabl. Ihm ist es in den letzten zehn Jahren gelungen, dem Wiener Kinder- und Jugendtheaterhaus einen wichtigen Platz auf der Landkarte des europäischen Theaters zu erobern. Ich danke Stefan Rabl für die wichtige Aufbauarbeit", schloss Mailath.

Das Auswahlverfahren

Die internationale Ausschreibung für den DSCHUNGEL WIEN -Theaterhaus für junges Publikum GmbH - lief von April bis Juni 2015. Insgesamt beteiligten sich 22 Personen bzw. Teams, dabei gab es 13 Bewerbungen von Frauen und 9 Bewerbungen von Männern. 14 Bewerbungen kamen aus Österreich und 8 Bewerbungen aus dem Ausland. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist wurden die eingereichten Konzepte von einer Jury - bestehend aus Genia Enzelberger (Kuratorin), Doris Happl (Dramaturgin), Asli Kislal (Freie Theaterschaffende), Stefan Fischer-Fels (Experte für Kinder- und Jugendtheater), Robert Dressler (Theaterreferent der Stadt Wien) - begutachtet. Nach einem Hearing mit den potenziellen KandidatInnen erstellte die Jury eine Shortlist, aus der Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny nach persönlichen Gesprächen die neue künstlerische Leitung auswählte.

Pressebild(er):
https://www.wien.gv.at/gallery2/rk/run.php?g2_itemId=24617
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