Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.03.2015:
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Frauenberger zum Equal Pay Day: Neuer Informationsfolder zum Thema Einkommen

Unternehmen zur Schließung der Lohnschere in die Pflicht nehmen

Das überparteiliche internationale Frauennetzwerk BPW (Business and Professional Women) berechnete für morgen Dienstag den Equal Pay Day in Österreich. Die Lohnschere zwischen Frauen und Männern beträgt in Österreich laut Rechnungshofbericht 23,85 Prozent oder 62 Arbeitstage. Das bedeutet, dass Frauen noch nicht am 31. Dezember sondern erst am 31. März das Jahresgehalt der Männer erreichen. Die Wiener Frauenstadträtin Sandra Frauenberger nimmt diesen Tag zum Anlass, um ein neues Servicematerial der Frauenabteilung der Stadt Wien (MA 57) zu präsentieren: "In dem neuen Informationsfolder haben wir alle wichtigen Kontakte und Beratungsstellen für Frauen, die Fragen rund um das Thema Einkommen haben, gesammelt. Ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern ist eine ungeheuerliche Ungerechtigkeit. Mit unserem Beratungsangebot stehen wir Frauen unterstützend bei, aber Ziel bleibt es die Lohnschere vollständig zu schließen. Dazu müssen wir vor allem die Unternehmen in die Pflicht nehmen."

"Der erste Wiener Gleichstellungsmonitor hat die Einkommenssituation von Frauen und Männern unter die Lupe genommen. Selbst wenn alle Faktoren, wie Arbeitszeit und Branche, hinausgerechnet werden, bleibt immer noch ein Einkommensunterschied übrig, der sich nur durch den Faktor Geschlecht erklären lässt. Diese Lohnschere beruht einzig und allein auf vorgegebenen Rollenbildern und dadurch vorgezeichneten Karrierewegen. Frauen verdienen gerechte Löhne!", fordert die Frauenstadträtin.

Den Informationsfolder "Wussten Sie, dass…" und mehr Angebote der Frauenabteilung (MA 57) können unter www.frauen.wien.at bestellt werden.

Daten zu Einkommensunterschieden aus dem Wiener Gleichstellungsmonitor

Im Schnitt erhalten Frauen in Wien einen Bruttostundenlohn von 12,60 Euro. Der durchschnittliche Wiener verdient 15 Euro. Der Gender Pay Gap liegt in Wien immer noch bei 16 Prozent oder bei 2,40 Euro die Stunde.

Wien hat österreichweit die niedrigste Lohnschere. Auf den Equal Pay Day bezogen, hat sich Wien in den letzten vier Jahren um über zwei Wochen verbessert (2014: 25.10., 2009: 5.10.).

In frauendominierten Berufsbereichen, also den Dienstleistungsberufen und VerkäuferInnen ist der Gender Pay Gap geringer als in männerdominierten Berufen. In den obersten drei Berufsgruppen, also Technischen Berufen, akademischen Berufen und vor allem bei Führungskräften ist der Pay Gap überdurchschnittlich hoch (innerhalb der Führungskräfte liegt er bei 28 %, akademische Berufe 21 %).

Frauen sind in Wien doppelt so häufig in atypischen Beschäftigungsverhältnissen tätig als Männer (44% zu 20 %) und weisen im Vergleich zu den Wienern häufiger Verdienste unter der Niedriglohnschwelle auf (Niedriglohngrenze bei 8,52 Euro brutto die Stunde: Anteil Frauen 21 %, Anteil Männer 12 %). (Schluss)grs

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