Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 06.02.2015:
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Bilanz der Volksschuleinschreibung in Wien: Kindergarten wirkt

Appell an Eltern, ausstehende Schuleinschreibungen sofort nachzuholen!

Die Zahlen der Einschreibung für Wiens insgesamt 269 Volksschulen für das Schuljahr 2015/16 liegen nun vor. So wurden zwischen 12. und 23. Jänner dieses Jahres von insgesamt 16.875 schulpflichtigen Kindern (Vgl. Vorjahr: 16.649) 15.502 für das kommende Schuljahr angemeldet. Dies sind somit 1.373 Kinder weniger als laut Schulpflichtmatrik tatsächlich eine Volksschule in Wien besuchen werden. Wiens Amtsführende Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl nahm dies heute in einer Pressekonferenz zum Anlass für einen dringenden Appell an alle Eltern, die ihre Kinder nicht innerhalb der vorgesehenen Anmeldewochen für die Volksschule angemeldet haben: "Ich fordere alle jene Eltern auf, sich auf schnellstem Wege mit dem Pflichtschulinspektor ihres Wohnbezirkes in Verbindung zu setzen und ihre Kinder für die Volksschule anzumelden. Eltern tragen hier eine Bildungsverantwortung für ihre Kinder, die sie nicht ignorieren können."

Als positives Ergebnis der ersten Bilanz der Volksschuleinschreibung bezeichnete Brandsteidl die Tatsache, dass die Zahl der Kinder mit mangelnder Schulreife (bei leicht steigender Gesamtschülerzahl) gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen ist. Waren es bei der vorjährigen Anmeldung noch 1.759 Kinder, die mangels Schulreife einer Vorschulklasse zugeteilt wurden, werden es im kommenden Schuljahr nur 1.602 Kinder sein.

Brandsteidl: "Diese Entwicklung haben wir vor allem der guten Arbeit in den Kindergärten zu verdanken. Dank des verpflichtenden letzten Kindergartenjahres kommen nun alle Kinder in den Genuss einer pädagogischen (Sprach-)Förderung bereits vor Schulbeginn. Mit anderen Worten: Die Maßnahmen, die Wien gesetzt hat, wirken. Das deckt sich auch mit dem Feedback zahlreicher Schulleiter, die berichten, dass es zu einer deutlichen Verbesserung der Deutschkenntnisse der Schulneulinge gekommen ist."

Definition der Schulreife

So heißt es im Schulpflichtgesetzt § 6, Absatz 2b: "Schulreif ist ein Kind, wenn angenommen werden kann, daß es dem Unterricht in der ersten Schulstufe zu folgen vermag, ohne körperlich oder geistig überfordert zu werden." Schulreife konstituiert sich somit aus sozialen, emotionalen, kognitiven, sprachlichen und auch motorischen Kompetenzen.

Inhalte und Methodik der Vorschulklasse

Jene Kinder, die nicht schulreif sind, bekommen in den Vorschulklassen die Chance auf ein Jahr besonders intensiver Förderung. Die Aufgabe der Vorschulklasse ist dabei die Förderung der umfassenden Schulreife, wodurch sich auch die Schwerpunkte der konkreten Pädagogik definieren. So sind folgende Lerninhalte vorgesehen:

  • Sprache und Sprechen, Vorbereitung auf Lesen und Schreiben
  • mathematische Früherziehung
  • Sachbegegnung
  • Verkehrserziehung
  • Bildnerisches Gestalten und Werkerziehung
  • Singen und Musizieren, Rhythmisch-musikalische Erziehung
  • Werkerziehung
  • Bewegung und Sport

Neben diesem formalen Lerninhaltsmuster sind es in der Vorschulklasse insbesondere die individuell auf die einzelnen Schüler abgestimmten Lerneinheiten, die die besondere Förderung ausmachen. (schluss) ssr

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