Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 29.10.2014:
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Ludwig/Mailath-Pokorny: Rückkehr der Gemeindebau-Skulptur "Schauende"

Ludwig/Mailath-Pokorny: Rückkehr der Gemeindebau-Skulptur "Schauende"

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Neuenthüllung des restaurierten Kunstwerks im Floridsdorfer Gemeindebau Rußbergstraße


Zahlreiche Kunstwerke prägen das Bild der rund 2.000 Wiener Gemeindebauten mit und tragen zum einzigartigen Charakter der Wohnhausanlagen bei. So auch die aus dem Jahr 1962 stammende Skulptur "Schauende" der Bildhauerin und Grafikerin Hilde Uray in der Städtischen Wohnhaushausanlage Rußbergstraße 13. Die im Laufe der Jahre stark in Mitleidenschaft gezogene Skulptur wurde im Auftrag der Kulturabteilung der Stadt Wien aufwändig restauriert. Heute Mittwoch, enthüllten Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und Wiener Wohnen-Direktor Josef Neumayer die Skulptur, die sich nun wieder in ihrem Originalzustand präsentiert.

"Kunst sollte auch im Alltag spürbar und erlebbar sein und allen Bevölkerungsschichten, unabhängig vom Einkommen, kulturellen Hintergrund und sozialen Status, zugänglich sein. Diese Auffassung hat in Wien eine lange Tradition, die auch in den Gemeindebauten vielfach Ausdruck gefunden hat. Es freut mich daher besonders, dass nun auch die 'Schauende' wieder an ihren ursprünglichen Bestimmungsort in der Wohnhausanlage Rußbergstraße zurückgekehrt ist", so Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.

"Kunst trägt wesentlich zur Lebensqualität bei, daher bringen wir sie zu den Menschen", betont Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. "In Wien ist Kunst im öffentlichen Raum in der ganzen Stadt anzutreffen und für alle zugänglich - in U-Bahn-Stationen, auf Plätzen und eben auch im direkten Wohnumfeld. Darstellungen von Fauna und Flora sowie archetypische Figuren waren Anfang der 60er Jahre typisch für das Kunstverständnis im öffentlichen Raum. Die Skulptur "Schauende" ist ein schönes Beispiel dafür und wird sicherlich viele Blicke auf sich ziehen."

Nach mehrmonatiger aufwändiger Restaurierung in einem Fachatelier konnte die "Schauende" nun wieder auf dem ebenfalls neu instandgesetzten Sockel in der Wohnhausanlage angebracht werden. Die rund 6.000 Euro für die Wiederinstandsetzung wurden durch die Kulturabteilung der Stadt Wien bedeckt - den MieterInnen sind dadurch keine Kosten entstanden.

Wiener Wohnen Direktor Josef Neumayer verweist auf die Vielzahl von Kunst und Kultur in den städtischen Wohnhausanlagen, die sich nicht nur auf die Werke bildender KünstlerInnen beschränkt: "Auch viele Bewohnerinnen und Bewohner pflegen künstlerische Interessen und Hobbies, die wir mit erfolgreichen Projekten wie 'Kunstgastgeber Gemeindebau' für die Öffentlichkeit sichtbar machen." Bei dem jährlich im Oktober stattfindenden Kunstprojekt laden GemeindemieterInnen gemeinsam mit Kulturschaffenden direkt in den Wohnhausanlagen und Wohnungen zu spannenden künstlerischen Interventionen ein.

Zur Künstlerin Hilde Uray

Hildegard Uray (1904-1990) war freiberufliche Bildhauerin und Grafikerin. Im öffentlichen Raum in Wien bereichern vierzehn ihrer Bildhauerwerke das Stadtbild, darunter auch ein Denkmal für den Wiener Bürgermeister und österreichischen Bundespräsidenten Theodor Körner (1873-1957) am Universitätsring. Ihre Plastik "Sterngucker" ziert zudem den Hugo-Breitner-Hof im 14. Bezirk. Hilde Uray erhielt 1980 die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien.

Die 1962 vollendete Skulptur "Schauende" zählt zu dem für die 1950er Jahre typischen "Abbreviationsstil". Die Stellung der beiden Figuren zueinander erzeugt Spannung, ihre Gestaltung folgt den damaligen stilistischen Tendenzen in Kunst-am-Bau, Körperformen bewusst androgyn zu halten.

Zur Wohnhausanlage

Die in den Jahren 1958 bis 1960 errichtete Wohnhausanlage in der Rußbergstraße 13 ist Teil eines bis zur Mayerweckstraße reichenden Areals städtischer Wohnanlagen, für das die Gemeinde Wien in den 1950er Jahren Baugründe aus Privatbesitz ankaufte. 1960 bezugsbereit, blieb das Erscheinungsbild des Gemeindebaus Rußbergstraße bis heute weitgehend unverändert. Die Anlage umfasst 192 Wohnungen und wurde von 2010 bis 2012 umfangreich thermisch-energetisch saniert. Neben der Skulptur "Schauende" von Hilde Uray befinden sich in der Anlage noch die Natursteinplastiken "Stehendes Mädchen" von Fritz Pilz und "Abstrakte Form" von Paul Peschke. (Schluss) rb/da

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