Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.10.2014:
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Hochsaison für Magen-Darm-Infekte: Die besten Experten-Tipps

Maßnahmen zur Vorbeugung und zur Unterstützung des Heilungsprozesses

Von einer Minute auf die andere geht es los: Auf Erbrechen folgt Durchfall, auf Durchfall folgt Erbrechen, dazu kommt oft noch Fieber. Die Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis) zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Verdauungstraktes. Besonders in der Übergangszeit zwischen Herbst und Winter sind viele davon betroffen. "Das liegt unter anderem daran, dass das Immunsystem durch die sinkenden Außentemperaturen geschwächt werden kann. Der Körper ist dann anfälliger für Viren und Bakterien", erklärt Univ.-Prof. Dr. Ludwig Kramer, Chef-Gastroenterologe im Krankenhaus Hietzing.

Hygiene ist der beste Schutz

Meistens lösen Viren eine Gastroenteritis aus. Viele davon werden durch eine Schmierinfektion übertragen. Das heißt, dass man sich durch ein Händeschütteln oder den Griff auf die Türklinke anstecken kann. Die Viren geraten dann über die Hand in den Mund und weiter in den Magen-Darm-Trakt, wo sie die Schleimhaut angreifen.

Hygiene ist daher das Um und Auf: "Man sollte sich mehrmals täglich die Hände waschen, vor allem nach dem Toilettengang, vor der Essenszubereitung und nach Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Die Seife 20 bis 30 Sekunden in den Händen verreiben, auch zwischen den Fingern. Gründlich abspülen und sorgfältig abtrocknen", rät Kramer. Allerdings helfen diese Maßnahmen nicht bei allen Erregern eines Magen-Darm-Infekts. Noroviren zum Beispiel sind besonders widerstandsfähig und lassen sich auch mit Desinfektionsmitteln schwer entfernen. Sie überleben selbst Temperaturen bis zu minus 20 und plus 60 Grad Celsius.

Was trinken und essen?

Hat man sich angesteckt, kommt es nach rund vier bis 48 Stunden zu Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Der Körper versucht so, die Erreger wieder loszuwerden. Gelangen sie dennoch in den Darm, folgen Bauchkrämpfe und Durchfall. "Weil es dabei zu einem Flüssigkeitsverlust kommt ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Schwarzer Tee eignet sich gut. Bei anhaltenden wässrigen Durchfällen und Flüssigkeitsmangel sollten zusätzlich Elektrolyte und Zucker zugeführt werden - etwa durch geeignete wasserlösliche Pulver aus der Apotheke", so Kramer.

Komplett vermeiden sollten die Betroffenen Alkohol, starke Schmerzmittel, fettreiches Essen und Milchprodukte. Sie belasten den Magen-Darm-Trakt zusätzlich. Lieber auf leicht verdauliche Speisen wie Weißbrot, Zwieback, geriebene Äpfel oder Bananen setzen. "Der häufig auftretende Natriummangel kann außerdem durch Suppen und Salzstangen ausgeglichen werden. Kalium ist ebenfalls wichtig und in Obst und Gemüse enthalten", sagt Kramer.

Auf Medikamente verzichten

Bei den meisten Menschen klingt eine Gastroenteritis nach wenigen Tagen von alleine ab. Medikamente sind keine notwendig. "Können die Betroffenen aber nicht einmal mehr Flüssigkeit bei sich behalten, bessern sich die Symptome nicht von selbst, tritt hohes Fieber oder gar Blut im Stuhl auf, sollte ein Arzt konsultiert werden", warnt Kramer. Bei den Risikogruppen - Säuglingen, Kleinkindern und alten Menschen, insbesondere chronisch Kranken - gilt ebenfalls besondere Vorsicht. Hier macht eine Abklärung mit der Ärztin bzw. dem Arzt Sinn.

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