Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 07.10.2014:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Bereits mehr als 100 Ideen für Digitale Agenda Wien

Bürgerbeteiligung läuft auch bei hochkomplexen Themen gut - bis 12.10.2014 kann man noch mitmachen

Die Stadt Wien öffnet bei der Erarbeitung der Digitalen Agenda (www.digitaleagenda.wien) ihre Entscheidungsprozesse und lädt BürgerInnen zur Mitarbeit ein. Bis 12.10.2014 können weitere Ideen zu den mehr als 100 bereits hochgeladenen hinzugefügt werden.

Die Stadt Wien geht neue Wege, um die Intelligenz und das Know-how aller Wienerinnen und Wiener für die Erarbeitung neuer Projekte verfügbar zu machen. Alle Interessierten können auf der einfach zu handhabenden Plattform (www.digitaleagenda.wien) noch bis 12.10.2014 Vorschläge zur Weiterentwicklung der Digitalen Agenda Wien einbringen. Darüber hinaus können bereits vorhandene Ideen auf der Online-Plattform öffentlich diskutiert werden. "Wir sind begeistert von den hochgeladenen Vorschlägen und jeden Tag wieder gespannt, was an neuen Ideen hereinkommt. Durch diese Form der Partizipation wird das Potential einer pluralistischen Gesellschaft genutzt", so Ulrike Huemer, CIO der Stadt Wien.

Entscheidungsprozesse im öffentlichen Sektor und in Unternehmen laufen üblicherweise hinter verschlossenen Türen ab. Die Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern stellt eine Innovation auf dem Gebiet kollektiver Entscheidungsprozesse dar: Bei welchem bisherigen Strategieprozess haben an die 2.000 Personen mitgedacht, rund 200 aktiv mitgemacht und Ideen eingebracht, kommentiert oder bewertet? Die Digitale Agenda der Stadt Wien steht jedenfalls auf dieser Liste, geht sie doch neue Wege, wie das in der Stadt vorhandene Wissen eingebunden werden kann, um diesen entscheidenden Baustein auf dem Weg zu einer "smarten City" zu erarbeiten. Die Digitale Agenda versteht die StadtbewohnerInnen als ExpertInnen für ihre Stadt und hat deren Wissen als wertvolle Ressource erkannt, die zum Nutzen aller verwendet werden soll.

Die "traditionellen" EntscheidungsträgerInnen in Politik und Verwaltung werden durch die Öffnung des Prozesses keineswegs überflüssig, sondern müssen den Input weiterverarbeiten, den TeilnehmerInnen Feedback zu den getroffenen Entscheidungen geben und die letztgültigen Entscheidungen treffen. Nur wenn es hier zu einem Dialog kommt, kann man in Zukunft mit Inputs der interessierten Öffentlichkeit rechnen.

Um welche Inhalte geht es in diesem Prozess?

Die Digitale Agenda behandelt die (digitalen) Dienstleistungen für die BürgerInnen, die Beteiligungsmöglichkeiten in der Stadt, den Wirtschaftsstandort, und die digitale Infrastruktur. Ziel ist es, den Umgang mit der Stadtverwaltung noch einfacher und effizienter machen und allen Beteiligten neue Möglichkeiten und Freiheiten zu eröffnen.

Obwohl es sich dabei um ein komplexes und teilweise auch hochspezifisches Thema handelt, wurden bereits mehr als hundert interessante, innovative und auch überraschende Ideen eingebracht, und dank der Online-Plattform auch gleich von den registrierten TeilnehmerInnen bewertet und kommentiert. Die Vorschläge reichen von Apps, die es erlauben die Wartezeit beim Arzt oder in der Behörde produktiv zu nutzen, weil man zeitgerecht informiert wird, dass man an der Reihe ist, bis hin zu einem flächendeckenden öffentlichem WLAN.

Diese Ideensammlung ist die erste Phase eines dreiteiligen Strategieprozesses, die noch bis 12.10.2014 offen ist. Danach werden die Ideen für die Erarbeitung der Digitalen Agenda in Arbeitsgruppen verwendet (2. Phase). In der dritten Phase wird das Ergebnis der Arbeitsgruppen - die Digitale Agenda - wieder öffentlich diskutiert. Diese Phase beginnt im November.

Die Öffnung von Entscheidungsprozessen ist aufgrund mehrerer gesellschaftlicher Veränderungen zunehmend notwendig: Zum einen ist Wissen mittlerweile stark verteilt, sehr spezifisch und man weiß im Vorhinein nicht, wer die Lösung für ein Problem hat. Zum anderen ist jede Organisation und auch Unternehmen mit dem Umstand konfrontiert, dass es praktisch zu jeder Problemstellung mehr ExpertInnen außerhalb als innerhalb der Institution gibt. Warum also nicht aufmachen und Wissen hereinholen?

Zur Partizipationsplattform: https://digitaleagenda.wien

Der Prozess wird vom Wiener Start-up cbased (Community Based Innovation Systems) umgesetzt.

Rückfragehinweis für Medien

  • Thomas Schuhböck
    Magistratsdirektion der Stadt Wien
    Geschäftsbereich Organisation und Sicherheit
    Gruppe Prozessmanagement und IKT-Strategie
    Telefon: 01 4000 75016
    E-Mail: thomas.schuhboeck@wien.gv.at