Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 19.03.2014:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Umweltpreis der Stadt Wien 2014: Die vier Gewinnerprojekte stehen fest

Umweltpreis der Stadt Wien 2014: Die vier Gewinnerprojekte stehen fest

Copyright: Houdek / PID

Download (0.37 MB)

Umweltpreis der Stadt Wien 2014: Die vier Gewinnerprojekte stehen fest

Copyright: Houdek / PID

Download (0.71 MB)


Lebensmittel nach Maß, ein hydraulischer Bohrer, der teure Wärmetauscher wieder auf Trab bringt, ein auf altem Baumaterial errichteter und mit neuester Umwelttechnik ausgestatteter Bahnhof und Jeansproduzenten, die neue Wege gehen - das sind die vier Projekte, die gestern Abend mit dem Umweltpreis der Stadt Wien 2014 ausgezeichnet wurden.

Umweltstadträtin Ulli Sima ist von den kreativen Ansätzen und der Ideenvielfalt der diesjährigen Gewinnerprojekte begeistert. "Umweltschutz macht erfinderisch und weckt Innovationsfreude", ist sie überzeugt. "Denn die Unternehmen merken, dass sich verantwortungsvolles Wirtschaften lohnt - für die Umwelt und für ihr Unternehmen."

Mit Unterstützung des ÖkoBusinessPlan, dem Umweltförder- und Beratungsprogramm für Wiener Betriebe, prämiert die Stadt jedes Jahr die besten Ideen und Projekte der Wiener Wirtschaft in Sachen Umweltschutz. "Reine Luft, vielfältige Natur, sauberes Wasser und qualitativ hochwertige, leistbare Lebensmittel sind die Bausteine für ein lebenswertes Österreich. Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit grünen Ideen unsere Lebensgrundlagen bewahren, schaffen Beschäftigung und stärken den Wirtschaftsstandort für ein lebenswertes Österreich", betont Bundesminister Andrä Rupprechter.

Die Umweltpreise überreichten feierlich die Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima, Andrä Rupprechter, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Maria Kubitschek, Leiterin Bereich Wirtschaft der Arbeiterkammer Wien und Helmut Naumann, Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik in der Wirtschaftskammer Wien.

Das sind die GewinnerInnen des Umweltpreises 2014

Ob Mehl, Nudeln, Obst, Gemüse, Gewürze, Essig oder Honig - in Lunzers Maß-Greißlerei werden Bio-Lebensmittel unverpackt angeboten. Die Kundschaft bringt eigene Gefäße mit oder füllt sich die gewünschten Produkte vor Ort selbst in Mehrweggläser oder Papiersackerl. Tipps für die richtige Lagerung gibt's auch dazu. Die Idee ist doppelt gut - weniger Verpackung bedeutet weniger Abfall und der bewusste Einkauf "nach eigenem Maß" hilft, Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Dieses durchdachte Konzept mit Vorbildwirkung hat die Jury überzeugt.

Die AC-Rädler Umwelttechnik GmbH entwickelte ein innovatives Reinigungssystem zur effizienten mechanischen Entfernung von Belägen in Rohren von Wärmetauschern, wie sie in der produzierenden Industrie vielerorts im Einsatz sind. Statt Unmengen an Wasser, Hochdruck und Chemie bringt hier ein hydraulischer Bohrer die Wärmetauscher schnell wieder auf Vordermann. Teure Stillstandzeiten aufgrund verstopfter Rohre können so reduziert und Neuanschaffungen vermieden werden. Diese ressourcenschonende und naheliegende Lösung hat die Jury begeistert.

Der neue Wiener Hauptbahnhof der ÖBB Holding AG punktet bei der Jury in Sachen Energieeffizienz und nachhaltiger Baustellenabwicklung. Ein Großteil des Baumaterials, das durch den Abriss des vormaligen Südbahnhofs anfiel, wurde direkt vor Ort wiederverwendet bzw. zu einem beträchtlichen Teil mit der Bahn abtransportiert. Lkws, die modernen Emissionsnormen entsprechen, und Partikelfiltersysteme - mit Ausnahme der Diesellokomotiven - sind auf der Baustelle vorgeschrieben. Neben Fernwärme und -kälte wird auch die Erdwärme am neuen Standort zum Heizen und Kühlen genutzt - angetrieben von einer eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Bahnhofsdach. Ein beispielgebendes Projekt für die Errichtung und den Umbau von Bahnhöfen, so die Jury.

Die Gebrüder Stitch fertigen Jeans nach Maß und stellen der herkömmlichen umweltschädlichen Produktion ein neues Konzept entgegen. Nach intensiver Analyse des gesamten Produktlebenszyklus werden sie bald wassersparend produzierte Bio-Baumwolle aus Westafrika einsetzen. Gemeinsam mit der BOKU Wien arbeiten sie an einer Methode zur umweltschonenden Bleiche des Denim-Stoffes durch Enzyme. Für die optimale Verwertung von gebrauchten Jeans und anfallenden Stoffresten soll ebenfalls gesorgt werden. Die Jury würdigt diese konsequente nachhaltige Wirtschaftsweise.

Der Umweltpreis der Stadt Wien

Der Umweltpreis zeichnet das Engagement der besten Wiener Betriebe aus und dient als Anreiz und Inspirationsquelle für Unternehmen, die sich bisher noch wenig mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Die Siegerprojekte werden von einer unabhängigen Jury, dem Beirat des ÖkoBusinessPlan Wien, ermittelt. Entscheidend sind dabei Umweltrelevanz, Innovationsgrad und Zukunftsfähigkeit, aber auch soziale und gesellschaftliche Aspekte der eingereichten Maßnahmen und Vorhaben.

Der Beirat des ÖkoBusinessPlan Wien umfasst ExpertInnen aus Wirtschaftskammer Wien/WIFI, Lebensministerium, Arbeiterkammer Wien (AK Wien), Österreichischem Gewerkschaftsbund (ÖGB) und der Wirtschaftsagentur Wien, der Wiener Technologieagentur ZIT, den Gewerbetechnischen Sachverständigen (MA 36) sowie den Magistratischen Bezirksämtern (Gewerbebehörde).

Die Verleihung der Umweltpreise 2014 ist ein ÖkoEvent, ein Prädikat der Stadt Wien für umweltfreundliche Maßnahmen bei Veranstaltung. Mehr Infos dazu unter www.oekoevent.at.

Sparen nach Plan - mit dem ÖkoBusinessPlan Wien

Der ÖkoBusinessPlan Wien ist das Umwelt-Service-Paket der Stadt Wien für Unternehmen. 1998 von der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22 ins Leben gerufen, unterstützt der ÖkoBusinessPlan Unternehmen bei der Umsetzung von umweltrelevanten Maßnahmen und trägt dazu bei, Betriebskosten zu senken. Der ÖkoBusinessPlan Wien leistet einen wesentlichen Beitrag zum Wiener Klimaschutzprogramm (KliP) und zum Städtischen Energieeffizienzprogramm (SEP), wo er als Schnittstelle zu den Betrieben verankert ist. Gefördert wird das Programm aus den Mitteln des Ökostromfonds für Wien, der Wirtschaftskammer Wien/WIFI und der Umweltförderung Inland des Lebensministeriums. Unterstützt wird das Programm außerdem von der Arbeiterkammer Wien (AK Wien), dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB), der Wirtschaftsagentur Wien, der Wiener Technologieagentur ZIT, der Magistratsabteilung für technische Gewerbeangelegenheiten (MA 36) und den Magistratischen Bezirksämtern (Gewerbebehörde).

Weitere Informationen zum ÖkoBusinessPlan Wien sind unter www.oekobusinessplan.wien.at abrufbar, alle teilnehmenden Betriebe unter unternehmen.oekobusinessplan.wien.at zu finden.

Rückfragehinweis für Medien