Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.06.2013:
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Robert Dornhelm vergoldet

Robert Dornhelm vergoldet

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Mailath ehrte den Filmregisseur mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien


Filmregisseur Robert Dornhelm wurde heute, Dienstag, im Wiener Rathaus von Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny mit dem "Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien" ausgezeichnet. Zahlreiche Freunde waren gekommen, um mit dem Auszuzeichnenden zu feiern: Belvedere-Direktorin Agnes Husslein, Wolfgang Werner, Intendant der Opernfestspiele in St. Margarethen, Gabi Flossmann und Sigi Bergmann, ehem. ORF, Roman "Adabei" Schliesser, Filmproduzent Norbert Blecha, SPÖ-Bundesgeschäftsführerin und Nationalratsabgeordnete Laura Rudas und Fritz Aichinger, Klubobmann der ÖVP Wien. Die rumänische Opernsängerin Mihaela Marcu gab stilgerecht ein rumänisches Volkslied und eine Arie aus La Boheme zum Besten.

"Robert Dornhelm filmisches Universum ist beeindruckend. Neben der hohen Qualität ist auch das immense Pensum erstaunlich - ob Monumentalfilme, politische Filme, Serien oder Dokumentarfilme. Seine Arbeitsweise ist von Anfang an gekennzeichnet von Neugier, Enthusiasmus, Offenheit, Unerschrockenheit und einfühlsamer Menschenführung" würdigt Mailath und schloss: "Wer einmal seine Gastfreundschaft genossen hat, wird gerne wiederkommen".

Ioan Holender, ehem. Staatsoperndirektor und als Cousin des Zu-Ehrenden als Laudator prädestiniert, erzählte ausführlich über Robert Dornhelms Kindheit in Rumänien, seiner Emigration nach Österreich, den ersten Filmerfolgen bis hin zur heurigen Opernregie in St. Margarethen, wo er die Boheme inszenieren wird: "In der Oper sagt man: 'Ein guter Sänger kann alles singen'. So ist es auch mit Robert; er kann jedes Thema verfilmen".

"Ich bin so gut, wie meine Mitarbeiter", so Robert Dornhelm und bedankte sich bei seinem langjährigen Kameramann Karl Kofler, seinem neuem Team in Margarethen und seiner Familie

Biographie Robert Dornhelm

Robert Dornhelm wurde 1947 in Timioara, Rumänien, geboren. Er emigrierte 1961 mit seiner Familie nach Österreich. Von 1965 bis 1967 studierte er zwei Jahre an der Wiener Filmakademie und arbeitete von 1967 bis 1975 als Dokumentarfilmregisseur für den ORF. Nach mehreren Projekten stellte Dornhelm im Jahr 1977 seinen Debütfilm fertig: "The Children of Theatre Street". Dieser brachte ihm eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Dokumentarfilm im Jahr 1978 ein. Die Dokumentation beschäftigt sich mit den Schülern der Mariinsky-Ballettschule (heute Kirov-Ballettschule) in Sankt Petersburg und wird von der Schauspielerin Grace Kelly erzählt. Nach diesem Erfolg verlegte Dornhelm seinen Arbeits- und Lebensmittelpunkt nach Los Angeles. Es folgten Filme wie "She Dances Alone" (1981) eine Geschichte über Kyra Nijinsky, der Tochter des großen russischen Tänzers oder "Digital Dreams". Der 1983 für das US-amerikanische Fernsehen gedrehte Film widmet sich dem Leben von Bill Wyman, langjähriger Bassist und Gründungsmitglied der Rolling Stones.

Mit seinem nächsten Spielfilm "Echo Park" (1986) konnte Dornhelm sowohl in den USA wie auch in Europa Erfolge feiern. 1990 erschien das Drama "Requiem für Dominic" - es wurde für einen Golden Globe nominiert, das Drehbuch schrieben Michael Köhlmeier und Felix Mitterer. In dem Film beschäftigt sich Dornhelm mit dem revolutionären Umbruch in seiner Heimat Rumänien. Gegen Ende der 1990er Jahre folgen die beiden Filme "Der Unfisch" (1997) und "Venice Project" (1999).

Seither hat Dornhelm jedes Jahr ein Filmprojekt verwirklicht, häufig mit österreichischen Stoffen und Motiven. Seine wichtigsten Filme:

  • "Anne Frank - Die wahre Geschichte" mit Ben Kingsley und Brenda Blethyn (2001). Der Film wurde für das US-amerikanische Fernsehen produziert und brachte eine Nominierung für den Emmy in der Kategorie "bester Regisseur einer Miniserie" ein.
  • verfilmte Dornhelm mit "RFK" das Leben von Robert F. Kennedy.
  • "Rudy: The Rudy Giuliani Story" (2003) über den NY-Bürgermeister mit James Woods
  • "Spartacus" (2004)
  • "The Ten Commandments" (2006).
  • Es folgte "Into the west", eine Produktion von Steven Spielberg, die mit zehn Nominierungen für den Emmy geehrt wurde.
  • "Kronprinz Rudolf" (2006), ein TV-Zweiteiler über das Schicksal des Habsburg-Thronfolgers. Der rund zweimonatige Dreh fand in Wien und Umgebung statt. Das Historiendrama wurde 2006 erstmals vom ORF ausgestrahlt und an 15 Fernsehstationen verkauft. 2007 erhielt Dornhelm dafür die Goldene Romy als "Bester Regisseur" des Jahres.
  • "Krieg und Frieden" (2007) Dornhelms bisher aufwändigster Film, die Dreharbeiten der mehrteiligen Neuverfilmung von Tolstois Roman "Krieg und Frieden" fanden in Russland und Litauen statt.
  • "La Bohème" mit Anna Netrebko und Rolando Villazon kam 2008 ins Kino. Dieselbe Oper inszeniert er heuer für die Opernfestspiele im Römersteinbruch St. Margarethen.
  • arbeitete Dornhelm an einer Dokumentation über Herbert von Karajan anlässlich dessen 100. Geburtstags.
  • "Udo Proksch - Out of Control" (2010) Dokumentarfilm
  • "Amanda Knox: Murder on Trial in Italy" (2011) TV-Film
  • "Die Schatten, die dich holen" (2011) TV-Film
  • "K2 - The Italian Mountain" (2012) TV-Zweiteiler über die Erstbesteigung des zweithöchsten Berges der Welt mit Marco Bocci und Michele Alheique in den Hauptrollen.

Rückfragehinweis für Medien

  • Renate Rapf
    Mediensprecherin StR. Andreas Mailath-Pokorny
    Telefon: 01 4000-81175
    E-Mail: renate.rapf@wien.gv.at