Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.06.2013:
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MA 45: 25 Jahre-Donauinsel-Grillfest abgesagt

Hochwasserschutzeinrichtung schützt Wien auch bei Jahrhundertereignissen vor Überschwemmungen

Die Donauinsel ist Wiens top-Hochwasserschutz-Einrichtung – sie hat sich an diesen Tagen mehr als bewährt. "Auch bei Pegelständen, die jene aus dem Katastrophenjahr 2002 überschreiten, ist Wien vor Überschwemmungen bestens geschützt", so Gerald Loew, Chef der MA 45- Wiener Gewässer. Seit genau 25 Jahren ist das bei den Wienerinnen und Wienern so beliebte Freizeitparadies Garant für Wiens Hochwasserschutz – umso bedauerlicher ist es, dass gerade das für das kommende Wochenende geplante Fest anlässlich 25 Jahre Donauinsel abgesagt werden muss, die aktuelle Hochwassersituation und dazu die unbeständigen Wetterprognosen machen ein Fest auf der Insel unmöglich.

Die Insel: Einst "Nebenprodukt" - heute Freizeitoase

Vor der ersten Donauregulierung Ende des 19. Jahrhunderts befand sich auf dem Terrain der Neuen Donau und der Donauinsel eine Aulandschaft. Die Donau war in viele Haupt- und Nebenarme verzweigt. Von 1870 bis 1875 wurde der Donaustrom durch den "Durchstich" begradigt und erhielt dadurch seine heutige Form. Als Ausdehnungsgebiet für die Donauhochwasser wurde eine zirka 450 Meter breite Wiese freigelassen. Auf diesem Gebiet befinden sich heute die Donauinsel und die Neue Donau. 1918 entstand bereits der erste Vorschlag zur Verbesserung des Hochwasserschutzes durch den Bau eines sogenannten Entlastungsgerinnes. Doch erst nach dem verheerenden Hochwasser des Jahres 1954 entstand ein neuer Donau-Regulierungsplan. Nachdem eine Erhöhung der Dämme, der Bau eines "Umfluters" und eine Vergrößerung des Donau-Flussbettes ausgeschlossen wurden, begann 1972 der Bau des Entlastungsgerinnes, der Neuen Donau.

Von 1972 bis 1988 wurden 38 Millionen Kubikmeter Aushubmaterial bewegt und zwei Millionen Kubikmeter Wasserbausteine zur Sicherung der Sohle und Böschungen verwendet. Zwischen dem Entlastungsgerinne und dem Hauptstrom entstand die Donauinsel quasi als Nebenprodukt durch Aufschüttungen des Aushubmaterials. Schon während der Bauarbeiten wurde an den Ufern gegrillt und am Wasser relaxt. Auch das allererste Donauinselfest fand 1983 auf einem bereits für die Öffentlichkeit "freigegeben" Teil der noch unfertigen Insel statt – daher feiert das Donauinselfest heuer sein 30jähriges Jubiläum, die Insel erst ihr 25jähriges.

Strenger Schutz für Fauna und Flora

Die Oberfläche der Insel wurde im nördlichen und südlichen Bereich natürlich gehalten, was differenzierte Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt schuf. Auch Altarmbereiche wie das Zinkerbachl und der Tote Grund wurden samt der umgebenden Vegetation erhalten und in die Modellierung integriert.

Die Wienerinnen und Wiener kennen die Donauinsel hauptsächlich als Freizeit- und Erholungsgebiet. Heute ist sie eine der vielen einzigartigen Besonderheiten der Stadt Wien und zählt in der Sommersaison an manchen schönen Tagen auch über 190.000 erholungsuchende Besucherinnen und Besucher.

Die Insel heute: Topangebote für alle Nutzerinnen und Nutzer

Die Stadt Wien hat das Angebot und Service für alle Nutzerinnen und Nutzer in den letzten Jahre enorm ausgebaut und kontrolliert auch die Spielregeln streng, damit die Insel ein Freitzeitparadies für alle bleibt.

Die ganze Sommersaison über sind MitarbeiterInnen des "Inselservice" auf der Insel im Einsatz. Die 10 mobilen Insel-Teams radeln zu zweit auf der Insel und zeigen wo's langgeht. Sie achten auf Sauberkeit, Ordnung und darauf, dass sich alle an die Spielregeln halten. Verstärkung hat sie im letzten Jahr von der achtköpfigen Insel-SOKO bekommen, die Spezialaufträge und Reparaturarbeiten erledigt.

GrillplatzmeisterInnen im Einsatz

Besonders beliebt ist die Insel auch bei Grillfans. So bietet die Donauinsel zwei frei verfügbare Grillzonen und 15 fix ausgestattete Holzkohle-Grillplätze gegen Reservierung. Für einen reibungslosen Ablauf in den Grillzonen sorgen elf muttersprachliche GrillplatzmeisterInnen.

Sauberkeit groß geschrieben: Zahlreiche sanierte WC-Anlagen

Im letzten Jahr wurden zahlreiche WC-Anlagen saniert. Sie haben mit den alten Oktagonen - abgesehen von der Außenhülle - nichts mehr gemeinsam: im rot-blauen Design sind sie nicht zu übersehen und bieten hohe Qualität. Geruchslos, mit Innenausstattung aus Edelstahl und zwei getrennten WC-Anlagen (für Männer und Frauen). Die Sanitäranlagen sind leicht zu säubern, strapazierfähig und äußerst robust gegen Vandalen-Akte. Zudem gibt es dichte Reinigungsintervalle - nämlich in der Hauptsaison drei Mal täglich!

Hundebadezone – Plantschvergnügen für die Vierbeiner

Die Insel ist nicht nur Badeparadies für die Wienerinnen und Wiener, sondern auch für die Vierbeiner. Um das friedliche Miteinander von Mensch und Tier auch auf der Insel zu fördern, gibt es auch gut gekennzeichnete Hundebadestrände.

  • Der eine Hundebadeplatz liegt zwischen Nordbrücke und Floridsdorfer Brücke direkt am Ufer der Donau, mit seinen circa 14.000 Quadratmetern gehört er zu den größten in Wien. Anfahrt: Floridsdorfer Brücke, Parkplatz Donauinsel, von dort ca. 200 m donauseitig stromaufwärts
  • Bereits seit April 2009 gibt es einen anderen attraktiven Hundebadeplatz. Dieser befindet sich zwischen der Stadlauer Ostbahnbrücke und der Praterbrücke - am linken Ufer der Neuen Donau zwischen Kilometer L 8,7 und L 9,1 und wird von Hunden und Herrchen und Frauchen sehr gut angenommen.

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