Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.04.2013:
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37. Wiener Gemeinderat (3)

Aktuelle Stunde zum Thema "Wien – internationaler Vorreiter in der Umwelttechnologie"

GR MAS Norbert Walter (ÖVP) bezeichnete Wien als "Umweltparadies in manchen Bereichen". Nicht alle Investitionen aber seien geschickt. So hinterfragte er die Beteiligung von Wien Energie an rumänischen Wasserkraftwerken. Walter regte an, in einen Wiener "Energiecluster" zu investieren: Dieser würde sich wirtschaftlich "dreifach rentieren".

Während die Stadt Wien in weltweiten Umweltstudien als Nummer Eins geführt werde, hinke der Staat Österreich den Standards nach, sagte GR David Ellensohn (Grüne) und bezog sich auf das Kyoto-Protokoll. Kritik äußerte er an Umweltminister Berlakovich: Der würde mit seiner Ablehnung eines Pestizidverbotes für das Bienensterben mitverantwortlich sein.

GR MAS Manfred Hofbauer (FPÖ) forderte mehr Solarkraftwerke für Wien. Mehr als die Hälfte der Wiener Dächer sei grundsätzlich für Solaranlagen geeignet, rechnete er vor. Hier schlummere ein Potential von über 4.000 Gigawattstunden im Jahr. Auch solle die Stadt vermehrt Solaranlagen auf sozialen Wohnbauten errichten.

GR Erich Valentin (SPÖ) strich die Top-Platzierung der Stadt in diversen Studien hervor: Sowohl bei den Vereinten Nationen, Mercer und der Smart-Cities-Rangliste liege Wien auf Platz Eins. Dass die neue Kläranlage in Simmering ihren Energiebedarf selbst decke, sei weltweit einmalig. Wien exportiere seine Umwelttechnologien ins Ausland: Davon profitiere die Wirtschaft und es würden Arbeitsplätze geschaffen.

Schulerweiterung der Volksschule 12., Rothenburgstraße 1

GRin Ing.in Isabella Leeb (ÖVP) wollte wissen, woher die 700 Millionen Euro an Gesamtkosten für die neuen Campusschulen finanziert würden. Die SPÖ habe die demografische Entwicklung der letzten 40 Jahre versäumt. Über 5.000 Kinder seien in Containerklassen untergebracht, außerdem mangle es an Lehrkräften.

Schulen seien nicht nur ein Ort zum Lernen sondern zum Aufwachsen, erklärte GRin Mag.a Martina Wurzer (Grüne). Sie wünschte sich neue Unterrichtsformen und Platz zum individuellen Lernen anstelle von Frontalunterricht. "Bessere Schule braucht bessere Häuser", sagte Wurzer und betonte, dass das Campusmodell diesen Bedürfnissen gerecht werde.

1971 seien die ersten Containerklassen eingerichtet worden, sagte GR Mag. Günter Kasal (FPÖ). Damals noch als Übergangslösung gedacht, bestünden sie noch heute und würden immer mehr. Das aktuelle Poststück, die Volksschule Rothenburgstraße, zeige, dass dieser Platzbedarf nicht überraschend komme. Auch würden über 1.000 LehrerInnen fehlen, trotzdem stimme die Stadtregierung dem Stellenplan zu.

GR Dr. Wolfgang Aigner (Klubungebundener Mandatar) befand das Wiener Schulsystem auf dem Weg in eine "Zwei-Klassen-Gesellschaft": Auf der einen Seite teure Campusschulen, auf der anderen Seite Container, die nicht einmal den Minimalanforderungen entsprächen.

GR Heinz Vettermann (SPÖ) gestand ein, dass es Containerklassen gebe. Viel wichtiger sei aber, was in den Klassenräumen passiere: So sei ein großes Klassenzimmer aus Leichtmetall besser als ein kleines Ziegelbauwerk. Die Leichtbauweise werde außerdem gut von SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern angenommen, wenn sie moderne Standards erfülle. Es fehle zwar an Lehrerposten, sagte Vettermann, diesbezüglich liefen aber Verhandlungen mit dem Bildungsministerium. Das aktuelle Poststück sei "nur einer von vielen Mosaiksteinen, der zeigt, dass Wien die Herausforderungen gut bewältigt".

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