Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.03.2013:
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Sima/Maresch: Neuer Kröten-Tunnel zum Schutz vieler Amphibienarten

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Am Amphibien-Hotspot Schottenwald können nun Erdkröten, Frösche und & co gefahrlos die Amundsenstraße unterqueren


Erdkröten, verschiedene Froscharten, Feuersalamander und die äußerst seltenen Alpenkammmolche leben entlang der Amundsenstraße im Schottenwald, einem Teil des Wienerwaldes im 14. Bezirk. Besonders im Frühjahr, wenn die Amphibien zu ihren Laichplätzen wandern, stellt die Amundsenstraße eine harte Wanderbarriere für die Tiere dar. Doch jetzt schützt eine neue Tunnelanlage der Stadt Wien die Tiere vor dem Tod auf der Straße.

"Uns ist der Amphibienschutz ein wichtiges Anliegen, seit Jahren setzen wir Maßnahmen und Vorkehrungen zum Schutz dieser bedrohten Tiere", so Umwelt- und Tierschutzstadträtin Ulli Sima. "Mit Hilfe der Amphibientunnel, von denen es schon mehrere in Wien gibt, können wir den geschützten Tieren helfen, gefahrlos auf die andere Straßenseite zu gelangen. Davon profitieren zusätzlich auch andere Tierarten wie z. B. Igel, Reptilien oder Kleinsäuger", so Sima weiter.

Über 800 geschützte Arten, die in Wien vorkommen, machen die Stadt zu einem Hotspot der Artenvielfalt. Im Rahmen zahlreicher Programme wie dem "Netzwerk Natur" oder dem Vertragsnaturschutz werden hunderte Einzelmaßnahmen umgesetzt, um Wien für alle Arten attraktiv zu halten. Die Realisierung eines Amphibien-Tunnels in der Amundsenstraße ist Teil des rot-grünen Regierungsübereinkommens, in dem der Artenschutz in Wien neben den vielen bereits seit Jahren gesetzten Maßnahmen auch gestärkt werden soll.

"Laut Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU müssen für einige Amphibienarten wie z. B. Laubfrosch und Kammmolche Artenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Weltweit sind ca. 30 bis 50 Prozent der Amphibien vom Aussterben bedroht", so Rüdiger Maresch, Umweltsprecher der Wiener Grünen.

Zuständig für die Errichtung und Finanzierung der Tunnelanlagen in Wien ist die Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22. Diese koordiniert auch seit vielen Jahren die Aktivitäten und Maßnahmen zum Schutz der Amphibien besonders während der Krötenwanderungen im Frühjahr.

Amphibienschutz in Wien

Maßnahmen wie Warnschilder für die AutofahrerInnen an den Wanderstrecken der Amphibien sind zwar weniger kostenintensiv als die Errichtung von Tunnelanlagen, dafür sind sie aber auch weit weniger wirkungsvoll. "In Wien werden auch weiterhin noch an vielen Stellen und mit Hilfe zahlreicher freiwilliger Helferinnen und Helfer Kröten und andere Amphibien über die Straße getragen, was teuer, zeitintensiv und vor allem bei Schlechtwetter nicht ganz risikofrei ist", so Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22. "Das hat uns neben den Gründen des noch wirksameren Amphibienschutzes bewogen, an den Hotspots der Wanderstrecken Amphibienschutzanlagen mit Tunnel und Leitsystemen zu errichten".

EU unterstützt Krötentunnel

Mehr als die Hälfte der Kosten für die neue Tunnelanlage entlang der Amundsenstraße ist aus EU-Fördergeldern gedeckt. Die MA 28 - Straßenbau wurde als Partner gewonnen und unterstützte die Errichtung der Tunnelanlage, indem sie die Bauarbeiten plante und koordinierte.

Tunnelanlagen gibt es bereits am Bisamberg (Senderstraße/Bereich Magdalenenhof), in Wien-Penzing (Rosentalgasse) und im Prater (Bereich Lusthaus und Aspernallee). Das aufwändigste - weil entlang einer Strecke von einem Kilometer das längste - Tunnelsystem mit insgesamt acht Tunneln wird seit 2009 am Exelberg in Wien-Hernals realisiert. Der letzte der insgesamt acht Abschnitte wird 2013 fertig gestellt.

Informationen zum Krötenschutz in Wien: www.umweltschutz.wien.at/naturschutz/biotop/lurche.html

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